Kondor schrieb:
Ja, Reisender, das riecht bereits ziemlich penetrant nach Guruismus.
Liebe Grüße
Ja, die schlimmste Art der Sekte hi, hi, hi. Da kann euch der Lotusz sicher ein paar Geschichten erzählen.
Ich finde die letzten Diskussionen sehr interessant.
@ Kondor
Wenn wir etwas Vorbestimmtes blind übernehmen, wo würde der Fehler liegen, wenn diese Information doch wahr ist? In der Schule müssen wir auch vieles blind übernehmen. Wir können einfach nicht immer alles hinterfragen, wir müssen vielem auch vertrauen.
Am Anfang von meinem spirituellen Lenben habe ich natürlich vieles hinterfragt und dadurch habe ich Vertrauen entwickelt. Nicht ein Zynismus oder Ironie.
Jetzt ist es so, dass ich die Information aus den Veden einfach immer als wertvoll akzeptiere, obwohl ich vieles nicht auf den ersten Blick verstehen kann, weil ich einfach mit dem ganzen System bis jetzt gut arbeiten konnte. Wie oft sollte man dasselbe Experiment wiederholen, nachdem man immer wieder das positive Resultat erfahren hat? Das wäre doch dumm auf längere Sicht, oder? Was ich hinterfrage ist immer, WIE ich diese Information umsetzen soll (gemäß Ort, Zeit und Umständen, also auf unserer relativen Ebene) und ob ich sie richtig verstanden habe. Blind zu folgen würde bedeuten, dass man über das Gelesene oder Gehörte nicht reflektiert. Ich tue aber täglich über das vedische Wissen meditieren. Es ist nicht so, dass ich nur ein Bücherwurm bin. Ich habe ganz konkrete, praktische Erfahrungen über viele Jahren gesammelt. Das ist doch wertvoller als jegliche Theorie, oder?
Ich weiß, dass man ein Teil der Wahrheit überall finden kann, aber ich habe noch kein so in sich geschlossenes, holistisches und vor allem so ein praktisches System kennengelernt wie die Veden.
Im Westen haben wir auch große Denker, aber wo ist eine Praxis, die uns zeigt, dass diese Theorien auch wirklich funktionieren?
Und wenn Einstein sagt: "Durch bloßes logisches Denken vermögen wir keinerlei Wissen über die Erfahrungswelt zu erlangen; alles Wissen über die Wirklichkeit geht von der Erfahrung aus und mündet in ihr.",
das stimmt. Nur: mit welchen Mitteln sollen wir Erfahrung über die
transzendentale Wirklichkeit erlangen? Dazu brauchen wir einen spirituellen Prozess, der uns spirituelle (transzendentale) Erfahrungen geben kann. Eine transzendentale Klangschwingung unterscheidet sich nicht von der Transzendenz, im Gegensatz zum materiellen Klang und Materie.
Und die Veden sind in ihrer Essenz eben das: die transzendentale Klangschwingung - shabda brahman.
Ich glaube wir sind uns alle einig, dass das Bewusstsein den Urgrund bildet, oder der Urgrund ist. Wenn wir unser Bewusstsein mit der transzendentalen Klangschwingung verbinden, wird es sofort auf der transzendentalen Ebene erhoben. Der Schlüssel liegt natürlich in der Art und Qualität der Verbindung.
Die vedischen oder auch andere Mantren, aber vor allem Namen Gottes wie Krishna, Rama, Jesus, Buddha usw. sind die besten Mitteln eine praktische Erfahrung von der Transzendenz zu haben. Und damit wir die Art und Qualität der Verbindung verbessern können, stehen uns zahlreiche spirituelle Schriften in allen Traditionen zu Hilfe.
Da die vedischen Schriften aber wie ein Lexika zu den anderen Schriften stehen, werden wir alle Begriffe und Konzepte aus den anderen Schriften in Veden vorfinden. Dadurch meine Faszination von Veden, was in keiner Weise andere Schriften minimieren soll.
Nun habe ich den Eindruck, dass viele von euch ein Grundsätzliches Problem mit den autorisierten Religionen haben. Es ist leicht von der Voreingenommenheit bei den anderen zu reden. Viel schwieriger dieselbe bei sich zu entdecken. Aber wir können uns hier gegenseitig helfen, natürlich durch eine sachliche, argumentierte Diskussion.
Mit Liebe
Nitai