Vater und Mutter ehren????

Hei0t das das die Menschen die ihr Leben geniessen und es fliessen lassen, keine Baustellen mehr haben?
ich würde sagen, dass sie keine gravierenden Baustellen mehr haben - kleinere vielleicht schon, aber nicht die großen, die den Fluss des Lebens blockieren, wie z.B. schwere Traumata.

Das sehe ich nicht so.
Ich sehe es eher so das es Menschen gibt, die Baustellen haben und durch sie in der vergangenheit leben, Angst vor der Gegenwart haben.
Die gegenwart als feindlich betrachten, wie oben geschrieben, kann ja nur oberflächlich sein, ist sie aber nicht.
Wie bei einem Muster das man irgendwann erkennt, da geh ich nicht nach innen sondern schau das ich das Muster aktiv in der gegenwart verändere..
Und solange das Trauma aktiv ist, ist es nicht möglich, in der Gegenwart zu leben. Der Schmerz, der im Unterbewussten lauert, erscheint manchen Menschen so groß, dass sie immer wieder versuchen, ihn zu unterdrücken - und dann gar nicht in der Lage sind, das Hier und Jetzt zu geniessen, weil sie die ganze Zeit mit Verdrängen beschäftigt sind.

Das Verdrängen geschieht wenn ich die Emotionen nicht zulasse aus Angst..
Wieso die Emotionen wie Wut,Hass,Zorn nicht einfach ausleben, in koordinierten Bahnen fließen lassen? Auch das macht man in der Gegenwart.
Um wieder bei dem Leben in der Gegenwart anzukommen.
Ich sehe da jetzt keinen Widerspruch zu meiner Sicht der Dinge.
Ich denke nur, dass es ein Prozess ist, die ganzen alten Gefühle zulassen (und damit auflösen) zu können. Das geht nicht von jetzt auf sofort, sondern braucht seine Zeit: Zeit der Innenschau, um zu sehen, was wirklich in einem los ist - damit man es dann schliesslich loslassen kann, um sich dem Leben zu widmen.

Das Ganze geht natürlich nur wenn ich bereit bin Geschehnisse anzunehmen .
Und das funktioniert meiner Meinung nach nur über die Innenschau - und nicht über den Versuch, sein Leben im Aussen zu führen.
Was hilft es bei der Heilung, wenn ein Mensch von Party zu Party juckt, damit er auch ja am Leben teilnimmt - und unterschwellig ist da noch einiges im Argen, was er womöglich mit der ganzen Partyfeierei nur verdrängt?
 
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Hm,

Geschehnisse im Außen verändern ist imho sehr hilfreich. Was nutzt alle graue Theorie, wenn ich beim nächsten Menschen, der mich an Vergangenes erinnert, getriggert werde?

Lg
Any
 
Die Geschehnisse nach außen zu tragen, kann m.E. dann hilfreich sein, wenn man sie direkt auf den "Verursacher" richtet. Aber dann müssen die Geschehnisse auch genau da ankommen. Wenn sie abprallen hat man wieder nur Energie verschwendet.

Mir wird an dieser Stelle gerade klar, warum man sich auch selbst verzeihen kann: Nämlich genau für diese meist sinnlose Energieverschwendung, die man für andere aufbringt. Auch wenn sie der Auslöser für dieses Leid, das Trauma sind. Sie sind es eigentlich nicht wert, dass man für sie den eigenen Lebensakku noch mehr fordert und überfordert. Man tut sich im Endeffekt nur noch selbst weh.
Hmm...nette Erkenntnis. Aber ob´s hilft? Glaub, das ändert aber auch nicht viel daran, dass das Leid manchmal noch brodelt. Also jetzt bin ich verwirrt :confused:
 
Hm,

Geschehnisse im Außen verändern ist imho sehr hilfreich. Was nutzt alle graue Theorie, wenn ich beim nächsten Menschen, der mich an Vergangenes erinnert, getriggert werde?

Lg
Any

Hallo Any,

Was es nutzt?
Das zeigt mir das man im gegenwärtigen leben genauso die baustellen die man hat, bearbeiten kann. Augen und die Sinne in der Gegenwart zu öffnen, lässt Raum für die Emotionen .
Das getriggert werden halte ich für einen großen Nutzen . Und wenn ich mein Bewußtsein in der gegenwart lasse dann erkenne ich das getriggert werden und habe die Verbindung zu meinem Trauma oder was auch immer an der Oberfläche.
Wenn ich im konkreten Leben genau schaue und wahrnehme, sehe ich alles aus meinem Inneren.
@Ahorn
Ich weiß auch nicht warum mit gegenwärtigen Leben irgendein Partyhüpfen ins Spiel kommt.
Ich meine einfach nur das Bewußtsein und das leben in der gegenwart belassen.
Nicht immer einfach, aber nur in der Gegenwart ist geniessen möglich.

Alles Liebe
flimm
 
Ännaaa;3889718 schrieb:
Die Geschehnisse nach außen zu tragen, kann m.E. dann hilfreich sein, wenn man sie direkt auf den "Verursacher" richtet. Aber dann müssen die Geschehnisse auch genau da ankommen. Wenn sie abprallen hat man wieder nur Energie verschwendet.


Energie auf den verursacher zu richten ist immer verschwendet, sehe ich so.
Zumindest bei einem Trauma.

Mir wird an dieser Stelle gerade klar, warum man sich auch selbst verzeihen kann: Nämlich genau für diese meist sinnlose Energieverschwendung, die man für andere aufbringt. Auch wenn sie der Auslöser für dieses Leid, das Trauma sind. Sie sind es eigentlich nicht wert, dass man für sie den eigenen Lebensakku noch mehr fordert und überfordert. Man tut sich im Endeffekt nur noch selbst weh.
Genau nur das es nichts mit *wertsein oder nicht* etwas zutun hat.
 
Hm,

Geschehnisse im Außen verändern ist imho sehr hilfreich. Was nutzt alle graue Theorie, wenn ich beim nächsten Menschen, der mich an Vergangenes erinnert, getriggert werde?

Lg
Any

klar hilft es manchmal, bestimmten Menschen aus dem Weg zu gehen, bestimmte Situationen zu meiden usw. usf. - allerdings wird das Leben selbst sehr schnell zum Gefängnis, wenn man nichts gegen die Triggerpunkte in einem Selbst tut und nur noch auf der Flucht vor den Triggern im Aussen ist.
 
Ännaaa;3889718 schrieb:
Mir wird an dieser Stelle gerade klar, ... Also jetzt bin ich verwirrt :confused:

ja, das gehört zum Prozess dazu, denke ich.
Ich denke aber auch, dass sich das für Dich klären wird.

Was früher geschah, dafür kannst du nichts, das haben andere getan. Doch, was Du jetzt tust und wie Du jetzt mit Deinen Verletzungen umgehst, kannst du jetzt entscheiden.
Deine Entscheidung ist es auch, ob und welchen Kontakt Du mit Deiner Mutter möchtest, welche Unterstützung Du Dir auf Deinem Weg suchst (z.B. diesen Thread eröffnen, um Dir über manche Dinge klarer zu werden) und was Du mit Deiner Gesamtsituation tust.

Ich finde Dich und Deine Herangehensweise sehr mutig. Ich denke, dass Deine Art, damit umzugehen, zu einem guten Ziel führen wird - welche Zwischenschritte auch immer Du für Dich wählen magst.
 
@Ahorn
Ich weiß auch nicht warum mit gegenwärtigen Leben irgendein Partyhüpfen ins Spiel kommt.
Ich meine einfach nur das Bewußtsein und das leben in der gegenwart belassen.
Nicht immer einfach, aber nur in der Gegenwart ist geniessen möglich.

Alles Liebe
flimm
Sorry für das Partybeispiel - mir schwebte da nur gerade ein Mensch vor Augen, der genau dies sein ganzes Leben zelebriert. Und seine aufgesetzte Fröhlichkeit geht mir einfach nur noch auf den Keks (ist also mein persönliches Ding, warum ich das reingebracht habe).

Ich konnte früher (als ich noch nicht aufgeräumt hatte) weder bewusst sein, noch die Gegenwart geniessen. Es war mir nicht möglich - ich hatte es versucht, aber ich schlidderte von einem Drama ins nächste, bis ich das Ursprungsdrama nach und nach aufgelöst hatte (nicht aus meiner Biographie gelöscht, aber die emotionale Bindung daran gelöst) und deswegen denke ich, dass man das Leben erst wirklich geniessen kann, wenn die wirklich schlimmen Traumata geheilt sind.
 
Energie auf den verursacher zu richten ist immer verschwendet, sehe ich so.
Zumindest bei einem Trauma.
Bei einem Trauma kann es wirklich Verschwendung sein - bei anderen Anlässen jedoch nicht unbedingt. Im Gegenteil, ich finde es sehr hilfreich, sehr direkt und unmittelbar dem Verursacher sagen/zeigen zu können, was ich von seinem Tun halte.
 
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so wer ist denn mit vater und mutter gemeint?
vater himmel und mutter...mater materie
also form und leere...beide bedingen sich und du bist jenseits davon ...das ist ne ehre ..der besonderen art...:D
 
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