USA jagen Snowden

Interveu aus Moskau (18 Uhr 49 Moskauer Zeit):


Die Situation um ExCIA-Agenten Edward Snowden eskaliert sich weiter. Von den Varianten ihrer Lösung im Studio des Fernsehsenders "Russland 24" hat der Chefredakteur der Zeitschrift "Nationale Verteidigung" Igor Korottschenko erzählt.

"Alle Umstände dieser lärmenden Sache analysierend, denke ich, dass Russland Snowden den politischen Asyl gewähren soll. Snowden ist kein irgendein Spion oder der Agent. Es ist der Mensch, der auf trotzt der Angst und das Risiko in die weltweite Presse alle jenen sensationellen Einzelheiten der Operationen der Agentur der Staatssicherheit der USA und die CIA nach der globalen Kontrolle," der elektronischen Kappe "geöffnet hat, die auf die Bürger Amerikas und die ganze übrige Welt angezogen ist. Er richtete sich nach den höchsten Interessen", — sagt der Experte. Es ist wichtig, dass die Handlungen der USA in dieser Situation – insbesondere die Zwangslandung und die Inspektion des Flugzeuges Evo Morales – vorgeführt haben, dass die Amerikaner vor Begierde brennen, beliebige Methoden zu verwenden, um Snowden in die Hände zu bekommen. Wenn der Aufdecker der amerikanischen Justiz in die Hände fallen wird, wartet darauf die Todesstrafe aller Wahrscheinlichkeit nach. Ausgehend davon die Überlassung dem ehemaligen Mitarbeiter der CIA scheint der politische Asyl Igor Korottschenko von der richtigten Variante der Handlungen. Korottschenko hat betont, dass wenn Snowden den Status des politischen Emigranten bekommen wird, die russischen Sonderdienste werden mit ihm nicht zusammenarbeiten.

Wladimir Putin hat die Bedingung der Überlassung Snowden des politischen Asyls verlauten lassen: er soll die entlarvende Tätigkeit einstellen. So Igor Korottschenko geantwortet hat: es ist wichtig, zu verstehen, dass es nicht in den Interessen АНБ oder die CIA, und in den Interessen der Entwicklung der zweiseitigen Beziehungen von den USA schaden soll. "Irgendwelche Spionagegeschichten sollen den Lauf des russisch-amerikanischen Dialoges nicht beeinflussen", — hält er. Die Ausführung dieser Bedingung, nach Meinung des Experten, vollkommen tatsächlich. Es geben die Informationen, dass Snowden die Dokumente aus dem Archiv den Menschen schon ausgesandt hat, die mit WikiLeaks verbunden sind. Jedoch befinden sich die Parolen zu diesen Informationen bei Snowden, deshalb die gibt es keine Gefahren, dass die Dokumente von den dritten Personen veröffentlicht sein werden.

Wenn Snowden den politischen Asyl in Russland bekommen wird, kann er, nach Meinung Korottschenko, die Arbeit nach dem Schutz der Bürger vor der unbefugten digitalen Spionage fortsetzen. Außerdem kann er sich mit dem Business in der Sphäre IT beschäftigen und, die erfolgreiche Karriere machen.

Snоwdеn ist solange in der Sicherheit, bis er sich in der Transitzone des Flughafens befindet. Wenn die Amerikaner werden versuchen, ihn nach dem Ausgang aus dieser Zone zu entfernen, wird es ein Versuch des politischen Mordes. Igor Korottschenko hat versichert, dass die russischen machtausübenden Ämter es nicht zulassen werden.

http://www.vesti.ru/doc.html?id=1105208&tid=103694
 
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Snowden ist wirklich gut:

Wladimir Putin hatte Snowden bereits Asyl angeboten und den NSA-Enthüller als Menschenrechtler gelobt. Der Präsident stellte allerdings Bedingungen: Snowden dürfe "unseren amerikanischen Partnern" nicht länger schaden. Die Forderung Putins konterte Snowden listig: "Keine meiner Handlungen, die ich unternommen habe oder plane, sollen den USA schaden. Ich will, dass die USA erfolgreich sind".

Den Kreml bringt dieser Schachzug nun in eine schwierige Lage. Einerseits steht Wladimir Putin bei Snowden im Wort. Dem Whistleblower, dem überall auf der Welt Sympathien gehören, Unterschlupf zu geben, wäre ein PR-Coup. Für Russlands Geheimdienste ist die Versuchung groß, einen Blick in Snowdens Datenschatz zu werfen - falls sie das nicht bereits getan haben.

Andererseits mag der Kreml wegen eines 30 Jahren alten IT-Spezialisten, der sich auf seiner Flucht vor Washington nach Moskau verirrt hat, auch keinen neuen kalten Krieg mit den USA vom Zaun brechen. Trotz aller Verstimmungen arbeiten Russland und Amerika auf vielen Feldern zusammen. Und zwei Prestigeprojekte der Russen stehen ins Haus, denen ein Boykott durch Amerika empfindlichen Schaden zufügen würde: der G-20-Gipfel im September in St. Petersburg und die Winterolympiade Anfang 2014 in Sotschi.


Der Whistleblower sagt, er bereue nichts: "Ich tue das richtige." Er hört sich nicht an wie jemand, der vor hat, in Zukunft still zu sitzen. Wenn Snowden eine "heiße Kartoffel" ist, wie der Abgeordnete Nikonow sagt, dann ist der Kreml ab heute der Jongleur, der darauf achten muss, sich nicht die Finger zu verbrennen.
Russland mag Snowden Schutz vor der Verfolgung der US-Behörden bieten. Für Snowdens Ansehen ist der Pakt mit dem Kreml, der selbst einen riesigen Geheimdienstapparat unterhält und die Opposition unterdrückt, dagegen schädlich. Snowden scheint ihn als Zweckbündnis zu sehen.

Auf die Frage des Abgeordneten Nikonow, ob es ihm denn in Moskau gefalle, antwortete Snowden mit einem Lachen und sagte: "Es ist sicher.

http://www.spiegel.de/politik/ausla...istiger-pakt-mit-wladimir-putin-a-910906.html
 
Hätte ich nicht gedacht. Snowden ist offenbar so etwas, was man im Schach einen "positionellen Spieler" nennt. Ein positioneller Spieler geht den Weg des geringsten Risikos und baut seine Position Schritt für Schritt aus, statt die Entscheidung im taktischen Scharmützel zu suchen. Ich hatte gedacht, daß er im Windschatten von Morales nach Kuba durchstartet in der berechtigten Hoffnung, daß die überflogenen Euro-Staaten nicht ein zweites diplomatisches Debakel riskieren würden.

Aber vielleicht ist es so besser. Er wird weitermachen, wenn er aus Russland raus ist.
 
Hätte ich nicht gedacht. Snowden ist offenbar so etwas, was man im Schach einen "positionellen Spieler" nennt. Ein positioneller Spieler geht den Weg des geringsten Risikos und baut seine Position Schritt für Schritt aus, statt die Entscheidung im taktischen Scharmützel zu suchen. Ich hatte gedacht, daß er im Windschatten von Morales nach Kuba durchstartet in der berechtigten Hoffnung, daß die überflogenen Euro-Staaten nicht ein zweites diplomatisches Debakel riskieren würden.

Aber vielleicht ist es so besser. Er wird weitermachen, wenn er aus Russland raus ist.

Ich glaube, dass Kuba das Problem ist. Meines Wissens müsste er dort zwischenlanden. Kuba und die USA haben heute ein anderes Verhältnis als früher. Da gab es einige Annäherungen und ich glaube dass er nicht sicher sein könnte, dass er dort nicht aus dem Flugzeug geholt würde.

Was dazu noch offensichtlich ist: Bisher scheint es keinerlei Angebote eines Privatfluges zu geben. Russland könnte ihn ja ausfliegen lassen oder Maduro oder Morales könnten ihn abholen lassen... aber solche Pläne gibt es offenbar nicht. Das zeigt möglicherweise eines: Sowohl Russland als auch die Südamerikaner schmücken sich auf Distanz gerne mit ihm. Aber wirklich schmutzig werden wollen sie nicht. Ich glaube, dass ihn absolut niemand wirklich haben will.
 
Obama macht weiter Druck:

Die USA beharren darauf, dass Russland Edward Snowden ausliefert. Die Haltung Washingtons habe sich durch den Asylantrag Snowdens in Moskau nicht verändert, sagte Regierungssprecher Jay Carney. Politisches Asyl durch Russland sei "unvereinbar mit der russischen Versicherung, keine Verschlechterung der Beziehungen durch Snowden zu wollen".

Snowden habe schwere Verbrechen begangen, er müsse in den USA vor Gericht, sagte Carney. Präsident Barack Obama wolle noch im Laufe des Freitags seinen russischen Kollegen Wladimir Putin anrufen.

Der US-Regierungssprecher sagte dem Guardian zufolge, dass Snowden kein Menschenrechtsaktivist oder Dissident sei. Vielmehr habe er wichtige Staatsgeheimnisse verraten.

http://www.zeit.de/politik/ausland/2013-07/snowden-asyl-russland-usa

Er will ihn also anrufen. Ich hoffe, Putin redet Klartext und sagt ihm, daß er endlich mit seinem nervigen Telefonterror aufhören soll. Die Leitungen zum Kreml sind schließlich für wichtige Dinge freizuhalten und nicht für irgendein amorphes Geblubber.

:)
 
Russland schützt Snowden, weil eine grosse Gefahr darin gesehen wird, dass S. in Amerika die Todesstrafe droht. Und das, obwohl sie S. nicht wirklich "haben" wollen. Das rechne ich ihnen trotz allem politischen Kalkül hoch an.

Um das Schicksal von Snowden sollten sich das Rote Kreuz oder das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR kümmern. "Sie könnten ihn legalisieren und dann in das Land bringen, das ihm Asyl anbietet."

http://www.spiegel.de/politik/ausla...sstrafe-fuer-snowden-in-den-usa-a-910928.html

LP
 
immerhin ist er jetzt einmal sicher. putin kann sich als beschützer des verfolgten feiern lassen.
wenn sich der rummel gelegt hat, wird snowden sicher einmal nach südamerika ausreisen.
er hat seine schuldigkeit getan und uns bürger auf die totale überwachung aufmerksam gemacht.

lg winnetou:)

Ja, das denke ich auch und ich hoffe, dass er irgendwann aus Russland rauskommt,
und dann auch mit seinen Enthüllungen weitermachen kann.

Ich hab keinen Zweifel daran, dass er da noch einiges mehr zu enthüllen hat,
wenn er dann mal aus Russland raus ist und in Venezuela oder wo auch immer landet.

Leider hatte ich Recht damit, dass er nicht so leicht ohne Papiere aus Russland wegkommt.
Hatte ich mir leider schon so gedacht. Das hatte man ja schon so gesehen mit Morales,
dass Flugzeuge mit "Verrätern" nicht einfach so über Europa fliegen dürfen und was das alles auslöst.

Europäische Staaten sind halt immer noch unter der Fuchtel von den USA.
 
Wir haben schon nen Top Innenminister:

Friedrich lässt sich von Prism überzeugen

Klartext kündigt Friedrich vor seiner Washington-Reise an. Nun zeigt sich der Innenminister versöhnlich und verteidigt das Spähprogramm: Prism hätte Anschläge verhindert. Die Opposition ist entsetzt.
http://www.stern.de/politik/ausland...aesst-sich-von-prism-ueberzeugen-2037766.html

Richtig genial ist das hier:

Mit Prism könnten weltweite Kommunikationsdaten "gezielt nach Begriffen wie Terrorismus" durchsucht werden, versuchte Friedrich im ZDF-"heute-journal" die Vorteile zu beschreiben. Dass es eine flächendeckende inhaltliche Überwachung deutscher Bürger und ihrer Kommunikation gäbe, sei ihm auf seiner USA-Reise nicht bestätigt worden.

Es kann also weltweit die Kommunikation durchsucht werden.
Aber: Es gibt keine flächendeckende Überwachung bzw., das wurde ihm nicht bestätigt!

Was für ein Trottel...

Oder das hier:

"Ich habe den amerikanischen Freunden klar gesagt, (...) dass wir es nicht akzeptieren könnten, wenn die NSA gegen Gesetze in Deutschland verstoßen würde", sagte der Innenminister. Er habe die "klare Antwort" erhalten, dass die USA keine Industriespionage in Deutschland betrieben. Die Überwachung von Bürgern sei ohnehin nicht Gegenstand der Vereinbarungen zwischen beiden Staaten.

Angenommen, die USA betreiben Wirtschaftsspionage... glaubt der Spinner, die würden dann die klare Antwort geben das sie es tun? :D

Hoffentlich hat Snowden irgendwas, das dieses Pack aus den Ämtern spült.
 
Eine Menschenrechtsaktivistin über ihr Treffen mit Snowden:

Die Menschenrechtsaktivistin Tatjana Lokschina traf Edward Snowden am Moskauer Flughafen. In einem Bericht, den sie anschließend schrieb, schildert sie das Gespräch mit dem Flüchtling - und ihre ganz persönlichen Eindrücke des "meistgesuchten Mannes der Welt".
http://www.spiegel.de/politik/ausla...a-schreibt-ueber-edward-snowden-a-910941.html

Kaum hatten die USA Wind davon bekommen:

Noch auf dem Weg zum Flughafen habe sie einen Anruf der amerikanischen Botschaft bekommen. "Ob ich die Position der USA verstanden hätte, dass Snowden kein Verteidiger der Menschenrechte sei, sondern ein Gesetzesbrecher der zur Verantwortung gezogen werden müsse." Sie solle Snowden die US-Position überbringen - und habe dies auch getan. "Ich war nur fair, ihn über den Anruf zu informieren."
 
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Ekelhaft, die USA..... :wut1:

Condemn schrieb:
Hoffentlich hat Snowden irgendwas, das dieses Pack aus den Ämtern spült.

Ehrlich gesagt, ich hätte mir von den deutschen und österreichischen Wählern entsprechende Verschiebungen im Hinblick auf die Wahlen im heurigen Jahr erwartet bzw. erhofft. Aber diese Hoffnung scheint nicht aufzugehen. :confused:

LP
 
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