Unzufrieden im Job - Neustart mit Ende 30?

die meisten haben aber einen Abschluss und Beruf, zumindest in D,
Stimmt, die meisten haben tatsächlich einen Abschluss, wenn der auch manchmal nicht ihrem Arbeitsbereich entspricht (z.B. Herr Habeck).

Einige haben aber keinen Abschluss. So spontan fällt mir Ricarda Lang und Kevin Kühnert ein.
 
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Nein, natürlich nicht. Wie vorhin gesagt, jeder hat Stärken und Begabungen. Und daraus sollte man etwas machen.
Was sind denn Deine? bzw. worin hättest Du gerne eine Expertise die dann dazu führt, dass Du stolz darauf wärest?
Es hat wenig Sinn Zertifikate für Fortbildungen zu sammeln, die nicht das Papier wert sind auf dem sie stehen.
Es gibt leider eine ganze Fortbildungsindustrie, gefördert vom Arbeitsamt, die die Teilnehmenden nicht zu dem Ziel gebracht haben, was sie sich daraus erhofft hatten. Und auch bei Fortbildungen die aus eigener Tasche bezahlt werden ist man davor nicht gefeit. Über Gewerkschaften, politische Stiftungen, Handwerks und Handelskammern kann man sich ebenfalls weiterbilden lassen und sei es nur für die persönliche Entwicklung.
Ich habe mal etwas gelesen, was für mich nachvollziehbar war und stimmig klang...
"wenn du im (übertragenen Sinne) das Herz einer Maus hast, dann wird sich daran auch nichts ändern, wenn man dich in den Körper eines Löwen stecken würde "...
Das Zitat von @Green~ finde ich richtig gut.

Die wenigsten? Das wäre traurig.
Das ist aber leider so. Es gibt einen unheimlich großen Anteil von Menschen, besonders in Bürojobs- völlig egal ob gelernt oder ungelernt, die innerlich gekündigt haben.
Das liegt leider zum größten Teil daran, dass die von den Mitarbeitenden benötigte Wertschätzung in Form von Geld, Kommunikation, Benefits, Arbeitsplatzgestaltung, Führungsfähigkeit der Hierachiebene darüber nicht erhalten.

Sie hierzu: https://www.gallup.com/de/506000/pressemitteilung-gallup-engagement-index-2022.aspx

Soviel nur zur allgemeinen Situation. Mich würde ja mal interessieren, warum Du @XSusiX nach dem Abi und auch Jahre danach keine Ausbildung oder Studium gemacht hast? Und wenn Du jetzt sagst Du hast Gefühl Dich weiterentwickeln zu müssen/wollen um Dich vollständiger zu fühlen, was würde denn dazu beitragen- die Bewertung von Außen- wie z.B. von Deinem Mann/ Familie / Gesellschaft oder ist das mehr etwas was Du mit Dir innerlich ausmachst?

Anders gefragt- nagt die Reaktion Deines Mannes an Dir?
Je nach Ohr mit dem man den Satz: "Na dann ist sie ja schonmal nicht dumm." als Bewertung von "hat Studium gemacht" hört, eignet sich das auch hervorragend mindestens zum Entwickeln von krassen inneren Glaubenssätzen- die nicht zwingend förderlich sein müssen oder einem 1A Gaslightning nachdem man sich anschließend echt mies fühlt.

Denn aus dem vielleicht einfach nur so dahergesagten Satz wäre ja auch- zugegeben kass überspitz- ableitbar: "alle die nicht nicht studiert haben sind dumm.....ergo-ich XSusiX hab nicht studiert also hält er mich für dumm."

Nur um das klar zustellen- der Meinung bin ich so gar nicht. Für mich ist ein Mensch dann klug, wenn Intellekt und Herzensbildung vorhanden sind und die Person daran arbeitet beides weiter auszubauen. Das ist aber nicht an einen Zettel, Zeugnis, Urkunde oder sonstwas gekoppelt.
 
Ich hab mit Ende 40 noch umgesattelt. Also du bist da nicht spät dran - du kannst noch alles machen, was du willst.
Ich war ähnlich wie du auch in einem Bürojob verhaftet. Ich war nicht wirklich unzufrieden dort aber ich dachte auch oft, dass es sicher interessanteres gibt.

Ich hab nicht wirklich gesucht, bei mir war es Zufall und die Tatsache, dass ich damals meinen Mann kennengelernt hab. Er ist selbständig und es gab irgendwann Rochaden in seinem Verlag. Mich hat das immer schon interessiert und bin dann eingestiegen. Ich mache heute die Kinder- und Jugendbuchredaktion, was mich voll und ganz erfüllt.

Ich hab es nie bereut - ich hab den besten Job der Welt.
Aber ich musste mich schon durchkämpfen. Ich hab weder Germanistik noch Literaturwissenschaft studiert und hab mir viel aneignen und viel lernen müssen. Für mich war das aber eine angenehme Anstrengung, weil es mich interessiert hat und ich da mit viel Liebe rangegangen bin.
Genau das ist das Rezept für eine erfüllende Tätigkeit.
Danke Dir für diesen kurzen Bericht zu Deinem Werdegang.

Eine Vermutung von mir, Du hast Dir Dein dazu benötigtes Wissen selbst autodidaktisch beigebracht?

Eu-Stress statt Dystress und somit gelingt, was man tut mit Liebe und Hingabe...
Sehr schön, dies zu lesen und eine Bereicherung und Inspiration für andere.

Weiterhin angenehmes Gelingen und viel Freude beim Tun...

Ähnlich gehe ich es nun auch an... lediglich in einer anderen Sparte...
 
Es stört mich, dass man einfach nur das Mädchen für alles ist. Keinen Respekt hat, als was Niederes gesehen wird. Und so ist das leider sehr oft in diesem Job.

Kaum hat man mal irgendwas studiert oder irgend einen Titel, egal welchen, ist man plötzlich Jemand und erntet Respekt.
Sonst aber absolut gar nicht.
Wenn Du Tacheles aushalten kannst... meine Sicht dazu... eine Krankheit unserer heutigen Gesellschaft.
Doch auch diesbezüglich ändert sich mittlerweile - so meine Beobachtungen - etwas.... und zwar in die Richtung, das wegen Fachkräftemangel nun auch Quereinsteiger gute Chancen haben vielleicht sogar ihren Wunsch-Job finden zu können. Von ihren Arbeitgebern dann auch in der Aus- und Weiterbildung unterstützt werden und teils... auch wieder meine Beobachtungen... mehr Kompetenz sowie auch Talent mitbringen als eine in dem Beruf bereits seit mehreren Jahren ausgebildete sogenannte Fachkraft.

Was liegt Dir ganz besonders vor allem am Herzen?
Was hat Dich als Kind bereits begeistert, so dass Du tief darin abtauchen konntest?
Womit könntest Du Dich stundenlang beschäftigen und gibt Dir Energie beim Umsetzen der Tätigkeit?

Wo eine Wille ist... ein Herzenswille... ist auch ein Weg.
 
Das ist eine gute Frage. Ich denke, es ist eher so ein Respektsding. Und ich bin irgendwie der Ansicht, wenn man gleich was "Ordentliches" macht, das einem auch Spaß macht und entspricht, hat man den Respekt sowieso. Ich möchte einfach, dass die Leute mehr in mir sehen. Mir würde es auch enorm helfen, einfach etwas in der Tasche zu haben und dann den selben Job weiter zu machen wie jetzt. Ich möchte es mir anscheinend einfach selbst beweisen, dass ich mehr drauf habe oder hätte..
Tiere scheinen eines Deiner Interessengebiete zu sein... vielleicht Tierhilfe, Tierpflege... begleitend.
Vielleicht dies dann auch ehrenamtlich.
So lese ich Dich als Menschen etwas Sinnerfüllendes für Mensch oder auch Tier oder auch die Natur tun zu wollen. Dort Deinen eigenen Fußabdruck hinterlassen zu können, mit und auf Deine Art und Weise...

Was siehst Du selbst in Dir und sollen so auch andere sehen?
Und das lebe...
 
Muss sich ja nicht ausschließen. Und ein "Hobby", für das jm brennt, wird engagierter ausgeführt, als eine "Arbeit", mit der man sich nicht gut identifizieren kann.
Dann kommt über das Hobby die Zufriedenheit, wodurch der routinierte Alltag einem leichter fällt.
So wie für andere die Familie, die Partnerschaft der Ausgleich für den eher anstrengenden oder auch unerfüllten Arbeitsalltag ist.
 
Doch, ich finde schon. Die Leute sehen einen GANZ anders, wenn man gewisse Kurse besucht, studiert hat oder sonst was gemacht hat. Ist aber auch logisch. Man denkt automatisch, der muss was im Kopf haben oder zumindest halbwegs was (kommt auf das an, was er genau erreicht hat).
Ja... das gibt es... noch... und ist sich jedoch am verändern.
Zumindest in dem Umfeld, in dem ich seit einem guten Jahr lebe.

Ehrlichkeit und Authentizität bekommen immer mehr Beachtung und das zeigen der eigenen Fähigkeiten, Fertigkeiten, Talente beim Tum... und nicht nur das, was einst gelernt wurde in einer Ausbidlung.
Weiterbildung und Fortbildungen können auch Quereinsteiger absolvieren, wenn es notwendig ist.

Ich hab meinem Mann mal was von einer Bekannten erzählt, welche auf Jobsuche war. Als ich erwähnt habe, dass sie studiert hat (was genau habe ich nicht erwähnt und auch nicht, dass sie es abgeschlossen hat), kam sofort „Ok dann ist sie schon mal nicht dumm.“

… so denken die Leute eben. 🤷🏻‍♀️

Und leider gilt diese Denkweise oft auch umgekehrt ..
Was ist Deine eigene Meinung dazu... unbeeinflusst von der Aussage Deines Mannes und auch anderen Menschen, Deinem Umfeld und der Öffentlichkeit?
 
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