Der Fall Hoeneß nimmt immer dramatischere Formen an. Die bayerische Justiz hat bereits im Sommer 2012 von einem Konto von Uli Hoeneß in der Schweiz gewusst. Hat sie etwa den Promi vom Tegernsee gedeckt?
Die bayerische Justiz hat bereits seit Sommer 2012 von einem Konto von Uli Hoeneß in der Schweiz gewusst. Nach FOCUS-Informationen tauchte der Name des Präsidenten des FC Bayern München auf einer so genannten Steuer-CD auf, die das Land Nordrhein-Westfalen im August erworben hatte. Demnach leitete die Staatsanwaltschaft Bochum die Daten an die Kollegen in München weiter.
Beamte blieben halbes Jahr tatenlos
Ein Ermittlungsverfahren eröffneten diese jedoch zunächst nicht. Die Staatsanwaltschaft München II selbst gibt an, erst mit der Selbstanzeige im Januar ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung gegen Hoeneß eingeleitet zu haben also knapp ein halbes Jahr später.
Wie FOCUS-Recherchen ergaben, durchsuchte die Staatsanwaltschaft am 20. März neben seinem Anwesen am Tegernsee auch drei Stunden lang sein Büro in der Zentrale des FC Bayern in München. Dabei wollten die Beamten unter anderem auch mit Finanzvorstand Jan-Christian Dreesen sprechen.
Die Fahnder starteten sogar einen Lauschangriff gegen Mr. FC Bayern. Sie hörten die Telefone des 61-Jährigen ab. Weder der FC Bayern noch Hoeneß wollten sich dazu äußern.
http://www.focus.de/sport/fussball/...nder-durch-steuer-cd-aus-nrw-_aid_973989.html