Sansara schrieb:
Es gibt Psychiater, die Patienten mit NTE trotzdem behandeln wollen und es gibt welche, die darin den Übergang in geistige Sphären sehen.
Ich habe eben ein wenig gegoogelt und einen Disput zwischen zweier solcher Ärzte gefunden:
http://www.wissenschaft-online.de/artikel/618125
Wenn ich das richtig verstanden habe, will die eine Seite das Erlebnis doch nur behandeln, sollte es sich um eine unangenehme NTE handeln, die den Patienten hinterher belastet.
Ich fände es sehr schade, wenn die guten Folgen angenehmer NTE "behandelt" werden würden. Unabhängig davon, was man von NTE hält, fällt das in meinen Augen nicht unter die Definition von "krank"
Sansara schrieb:
Ganz rational könnte man jetzt sagen, dass nicht jede Wahnvorstellung zwangsweise einen Leidensdruck ausüben muss.
Wenn sich Leute sicher sind, dass es ein jenseits gibt, würde ich das noch nicht als Wahn sehen... ich glaube ja selber daran (auch, wenn mir die Sicherheit fehlt). Zum Wahn wird es, wenn die Leute ihr Leben dauerhaft darauf ausrichten... nur meine bescheidene Meinung...
Sansara schrieb:
Wie interpretiert ihr das?
Gibt es zwei Kategorien - Wahnvorstellungen und echte mystische Erlebnisse?
Möglich... aber bei angenehmen spirituellen Erfahrungen besteht meiner Meinung nach noch kein Grund zur Behandlung; egal, was man von den Erlebnissen hält.
Sansara schrieb:
Bei den meisten Fragen findet man eh keine Antwort, deshalb bleibt die einzige interessante, was es für uns als Menschen bedeutet, dass uns mystische Erlebnisse so derart tiefgreifend verändern können....
Für jeden etwas anderes... ich will da mal James Randi, einem der Gründer der Skeptiker-Bewegung in den USA, zitieren, was er über ein Gespräch mit einem Yogi u.a. erzählte: "We agreed, tha we disaggree and parted as best friends". Fazit: Warum will eine Seite die andere Überzeugen? Das ist gar nicht notwendig. Ein Mensch, der eine NTE hatte und überzeugt ist, sie sei real gewesen, braucht einen Skeptiker nicht davon zu überzeugen und umgekehrt genauso wenig.
Sonja Fischer schrieb:
Ich bin fest überzeugt das einige Menschen mediale Fähigkeiten haben,
bin durch Fakten überzeugt worden.
Mag ja sein (meiner Meinung nach). Aber hast Du in Deinem beruflichen Umfeld Fälle erlebt, die Du als medial einstufen würdest, die aber wegen Schizophrenie oder anderen schwerwiegenden psychischen Erkrankungen (z.B. Borderline-Syndrom) behandelt wurden? Wie ich die Psychiatrie einschätze, würden Patienten mit "Symptomen der Medialität" vielleicht Medikamente bekommen, sofern sie selbst den Psychiater aufsuchen (d.h. sie darunter leiden), aber nicht eingeliefert werden. Sofern durch die Halluzinationen oder übersinnlichen Wahrnehmungen (was immer von beiden es auch sein mag) keine Verhaltenauffälligkeiten entstehen, sehen auch Psychiater keinen so intensiven Behandlungsbedarf.
Viele Grüße
Joey