Die Realität wird nicht verändert.
Na ja, wenn Menschen mit weißer Haut der Meinung sind, dass Menschen mit schwarzer Haut minderwertig sind und die Körper, die den Nervenzellen der hellhäutigen Menschen zugehörig sind, insgesamt mehr Muskelmasse besitzen als die der dunkelhäutigen, dann verändert das die Realität sehr wohl.
Gleiches gilt dafür, wenn die Mehrheit der Menschen der Meinung ist, dass Atomkraft prima billiger Strom ist und Super-GAUs und Lagerprobleme einfach mal nicht bedenkt. So ein Super-GAU verändert zumindest die Krebsrate in der Realität.
(Man kann natürlich auch positive Beispiele finden.)
Die Frage ist, was ist Realität? Bezeichnest du nur als Realität, welche Wellenlänge bspw.die Farbe Rot besitzt (wobei Rot schon wieder eine Wahrnehmung durch den menschlichen/tierischen Auge-Nervensystemkomplex ist und Wellenlänge eine menschliche Interpretation, die wahrscheinlich die harte Realität nur teilweise trifft...)?
Oder sind auch Krebsraten und Rassismus Teil der Realität? Was ist mit der Liebe?
Hier fasst meiner Meinung nach die Naturwissenschaft viel zu kurz - sie tut so, als ob alles, was das Leben ausmacht, einfach nicht zur Realität gehören würde. Als gäbe es nur Gestein, Wellenlängen und so Zeugs...
Durchaus gehört aber auch das Leben mit all den Emotionen und Gedanken, die es hervorbringt, zur Realität. Diese gestalten die Realität sogar.
Realität ist nicht nur so etwas wie Planetenbahnen, auch ein Wutausbruch oder ein Orgasmus sind Realität. Ja, selbst ein Blick durch die rosafarbene Brille bewirkt etwas "in der Realität". Ich werde dadurch träge oder sanft und genieße vl. den Sonnenuntergang und bin glücklich.
Ist glücklich sein Realität? Bzw.: wieso sollte es keine Realität sein?