(...) Der Punkt ist: Dieser Ekel entzieht sich den linken Sozialklempnern und Machbarkeitswahnvorstellungen. (...)
Doch, der "Ekel" lässt sich gesellschaftlich reduzieren - ganz einfach durch Gewöhnung.
So zeigt sich beispielswweise auch, dass die Xenophobie - die ablehnende Haltung Ausländern ggü.- mit dem Ausländer-Anteil umgekehrt korreliert. Das bedeutet: Da, wo mehr Menschen aus fremden Kulturen wohnen, gibt es weniger Xenophobie und äußern sich die inländischen Bürger in Umfragen auch im Durchschnitt positiver über Ausländer.
Das bedeutet hier hoffentlich: Wenn Transmenschen sich trauen können, öffentlich sichtbarer zu werden, wird sich auch der von Dir angesprochene Ekel und auch die manchmal daraus resultierende Transfeindlichkeit verringern. Ganz einfach, weil die menschen dann sehen, dass ihre irrationalen Ekel- und Angstgefühle nicht wahr werden.
(...) Eine aufgeklärte mündige Person sollte lernen mit der Vorstellung klar zu kommen, dass ein guter Teil der Gesellschaft desinteressiert bis ablehnend gewissen Dingen gegenübersteht. (...)
Eine aufgeklärte und mündige Person sollte also damit klar kommen, dass ein guter Anteil der Gesellschaft nicht aufgeklärt genug ist, dass sie einen irrationalen Ekel ausleben in einer Weise, die sich negativ auf andere Menschen auswirkt?
Ich komme sehr gut damit klar, wenn es jemanden nicht intererssiert, ob eine andere Person, die als Frau gekleidet auftritt und sich auch so fühlt, noch einen Penis hat oder hatte. Das Desinteresse darüber schadet niemandem. Im Gegenteil: Sie gehen mit allen Menschen eben wie mit Menschen um - unabhängig davon, ob die Kleidung auch die vermutete Anatomie widerspiegelt oder nicht.
Ich komme auch gut damit klar, falls jemand beispielsweise sinngemäß berichtet: "Ich habe eine Frau gedatet... und dann hat sie mir gebeichtet, dass sie männliche Geschlechtsmerkmale hat. Ich mag deswegen nicht mit ihr intim werden, also haben wir das beendet." Niemand zwingt einen, seine sexuellen Vorlieben oder Abneigungen anzupassen, genausowenig wie kein heteroseueller Cis-Mann dazu gezwungen ist auf Blondienen zu stehen.
Wer desinterressiert an dem Thema ist wird sich nicht stärker über Transmenschen äußern.
Womit ich aber ein Problem habe, ist, wenn Menschen äußern: "Mann ist Mann und Frau ist Frau, und es ist voll eklig, das zu verwaschen - die sollen sich nicht so haben und gefälligst in ihrem biologischem Geschlecht bleiben und still sein." Warum? Eine aufgeklärte und mündige Person sollte damit klar kommen, dass andere Menschen ihnen nichts böses tun, wenn sie mit der Geschlechtsidentität auf eine Weise umgehen, die ungewohnt ist. Mit so einer Äußerung greift man in eine Weise in das Leben anderer Menschen ein, was einen nichts angeht.
Daran gemessen, halte ich es für eine eskalierende Strategie der Linken von Trans-Feindlichkeit zu sprechen und damit jeden zu meinen der sich nicht in wertschätzender Weise ggü. Transgender verhält.
Nein, die Linken reden von Transfeindlichkeit, wenn z.B. Transmenschen tätlich angegriffen werden. Und sie reden von Transfeindlichkeit, wenn Transgender durch Negativ-Framing und anderen irrationalen Narrativen versucht wird, schlecht zu reden mit dem offensichtlichen Ziel, die Rechte der Transmenschen zu beschränken, bzw. sie weiter dazu zu zwingen, verborgen zu bleiben und nicht so zu leben, wie sie wollen, obwohl sie damit niemandem schaden.