Nussschale
Aktives Mitglied
- Registriert
- 22. Mai 2016
- Beiträge
- 420
Natürlich ist es mein Wunsch, dass Transmenschen ihre Gender-Idendität ausleben können, wie sie es wünschen, ohne dabei Repressalien erleiden zu müssen von Leuten, die das gar nichts angeht, und die auch keine Probleme dadurch erleiden würden.
Wäre auch mein Wunsch. Ich würde mir auch wünschen, dass wir uns alle lieb haben.
Aber bei der Beurteilung der Repressalien scheinen wir uns nicht einig zu werden und das ist aber der wesentliche Punkt.
"Feindlichkeit" muss doch eine reale Vernichtungsabsicht implizieren. Die Repression ist hier eindeutig.
Die Ablehnung, der Ekel impliziert diese Vernichtungsabsicht nicht. Derjenige der sagt " ich will mit dir nichts zu tun haben" ist nicht dein Feind. Er lehnt dich ab und sollte auch jedes Recht haben das zu tun und zwar völlig unabhängig der Motivation.
Ich vermute da würdest du noch mitgehen.
Repression wird von Linken, also den vielen die hier herumplärren in einer sozialistischen Version verstanden. Da zählt dann auch der Entzug von Eigentum dazu, z.B. wenn ich nicht will, dass mit meinem Steuergeld für Dinge verwendet wird, die ich ablehne. Oder wenn ich gezielt Geschäfte mit Leuten mache, die mir zu Gesicht stehen und keine Geschäfte mit anderen Leuten machen möchte, weil sie das nicht tun. Repression ist bereits alles was dem bolschewistischen Solidaritätcredo einer Gesellschaft unter Gleichen widerspricht. Ich habe dann auch kein Recht mehr die Bildung und Erziehung meiner Kinder zu steuern, weil die Repression bereits da beginnt, wo ich nicht bereit bin mich der Egalität zu unterwerfen.
Das mag ja sein. Aber warum ist das so? Diese Zwietracht kommt nicht aufgrund der Unterschiede zustande, sondern alleine dadurch, dass die die Menschen in verschiedene Gruppen aufgeteilt werden. Du kannst schon Zwietracht in z.B. Schulklassen damit säen, alleine indem Du sie rein zufällig in zwei Gruppen einteilst. Nach einer Weile bleiben auch diese Gruppen tendenziel lieber unter sich und framen die eigene Gruppe positiver als die andere, ohne dass wirklich Unterschiede zwischen den Gruppen bestehen. Wieso führen also verschiedene Religion bzw. Gender-Idendität - um beim Topic zu bleiben - zu Zwietracht und Unsicherheit, aber nicht beispielsweise ob man Schokolade oder Lakritz bevorzugt?
1.) Weil Reproduktion und Sexualität maßgebliche soziale Faktoren sind. Und sich nicht von ungefähr in diesen Fragen die Rechte und die Linke in besonderer Brutalität gegenüberstehen, also bei Abtreibung, Ehe, Genderidentität, usw. Beide evolutionären Lager versuchen dabei ihre eigenen Reprouktionsstrategie umzusetzen.
2.) Das Bedürfnis nach Sicherheit hat sich evolutionär in unserem Verständnis und Empfinden von Wirklichkeit niedergeschlagen. Wird diese Wirklichkeit mit anderen Ideen konfrontiert, die die eigene Wirklichkeit gefährden, dann reizt das Menschen zu einem Abwehrverhalten und dazu die eigene Wirklichkeit zu schützen. Je intimer diese Konfrontation, desto drastischer ist sicherlich die Wahl der Mittel, um die eigene Wirklichkeit zu schützen. Die Frage nach Gott bzw. um den rechten Gott ist in besonders intimer Weise wirklichkeitskonstituierend und wird entsprechend beschützt. Menschen neigen daher unter Bedingungen leben zu wollen, in denen diese Wirklichkeit geschützt ist, etwa durch die Aufrechterhaltung religiöser und kultureller Homogenität. Auch die bloße Gruppenzugehörigkeit ist ein solches Bedürfnis. Der Ausschluss aus der Gruppe, die Verbannung wird von vielen Menschen als schlimmste Qual wahrgenommen. Der Gruppenerhalt und der Erhalt der Identität sind daher ganz natürliche Aspekte einer evolutionären Überlebensstrategie. In Kombination mit den oben genannten Treibern ergeben sich denke ich schon ganz gute Erklärungsmodelle. Die Geschlechterbinarität und ihre wirklichkeitskonstitutive Bedeutung würde ich dann auch in diesem Kontext verstehen.
1.) Was geht einen die Lebensweise dieser Person an?
2.) Wie willst Du verhindern, dass dieser Hass entsteht, und so eben die Transmenschen tätlich angegriffen werden?
1.) Gegenfrage um die Belanglosigkeit deiner Frage aufzudecken: Was geht dich der Ekel an?
2.) Ich fange hier mit dem Wort "Hass" nichts an. Ich sehe dann immer Propagandisten von links und rechts, die mit diesem Begriff versuchen Politische Gewalt zu mobilisieren, um sich gegen die Hassenden zu schützen. Mord ist Mord, Körperverletzung ist Körperverletzung.
Grundsätzlich ist daran nur, dass diese Ablehnung oft da auftaucht, wo es um Neuerungen, Ungewohntes bzw. um "die da vs. wir hier" geht.
Das betrifft meinen Punkt oben.
Wer hindert wen daran? Wer nimmt ihnen wie diese Rechte? Es geht nicht darum, dass sie das Leben von Transmenschen unterstützen sollen, sondern nur darum, dass sie es nicht künstlich weiter erschweren sollen.
Ich habe das bereits oben angedeutet. Und ja ich bin selbstverständlich der Meinung, dass man das Leben von Transmenschen nicht künstlich in der oben von mir angesprochenen Weise erschweren darf im Sinne rechtlicher Ungleichbehandlung. Der Staat sollte sich aber auf seine Kernaufgaben beschränken und die Bürgererziehung ist bereits ein Übergriff auf die Bürgerliche Freiheit, der Zwietracht und Missgunst sät.
Es geht doch um genau dieses in Ruhe gelassen werden - das Leben z.B. der Transmenschen nicht künstlich durch offene Ablehnung zu erschweren.
Die Grenzen zwischen dem Recht in Ruhe gelassen zu werden und im Kampf um Anerkennung Ressourcen und Rechte zu lukrieren gegen die Rechte anderer, ist verschwommen.
Irrational bedeutet: Nicht rational begründbar. Welchen Schaden bewirken Transmenschen auf Dich oder andere Menschen? So lange es da keine logisch nachvollziehbare Antwort und nicht leicht zu entkräftende Antwort gibt, ist die Ablehnung irrational. Das alleine ist ja nichts schlimmes - so gut wie alle Gefühle etc. sind irrational. Problematisch wird es aber, wenn eben Menschen darunter leiden und Nachteile erfahren müssen, dass andere Menschen sie aus irrationalen Gründen ablehnen.
Auf mich überhaupt keinen Schaden. Ich kennen keine Transmenschen, ich habe auch nicht vor welche kennen zu lernen, ich weigere mich aber auch nicht welche kennen zu lernen.
Man könnte es auch umdrehen: das Leid dieser Menschen, also eins der von Dir angesprochenen Gefühlen, ist irrational, also wie ließe sich rational begründen, dass sie diese Nachteile nicht erfahren sollten? Das Einfordern von Akzeptanz ist nicht weniger irrational. Ich würde mich aber vom Begriff der Rationalität in diesem Zusammenhang verabschieden. Damit etwas als rational gilt, müssen bereits Regeln ausgearbeitet sein innerhalb derer etwas als rational gilt. Die "Gefühle" von denen wir reden, liegen viel tiefer als diese Regeln.
Das Wort "aufgeklärt" hast Du zuerst verwendet; ich habe es nur von Dir übernommen.
Stimmt. Ich benutze das Wort eher abwertend, weil sich ja speziell Linke damit schmücken. Politisches Balzverhalten.
Nicht? Warum nicht? Ich persönlich finde es zwar auch albern, wenn mir jemand erst definiert und erklärt, welches seine/ihre Pronomen seien, aber warum sollte ich mich weigern diese Person so anzusprechen, wie sie es will? Und rein persönlich finde das auch nur deswegen albern, weil ich äußerst selten anders angesprochen werde, als ich es gerne hätte. Ich als heterosexueller weißer Cis-Mann kann also nicht ermessen, wie es ist, ständig "falsch" angesprochen zu werden.
"Albern" würd ich schon gar nicht mehr sagen. Ich glaube wenn jemand in dieser Weise angesprochen werden möchte, würde ich das auch tun. Ich glaube aber, dass ich mit einer solchen Person nicht befreundet sein könnte. kürzlich gab es eine Diskussion in Österreich ob man in Wien noch "Grüß Gott" sagen dürfen. Zunächst natürlich eher als "roter scherz" eines Sozialdemokraten gedacht, haben die "Konservative" den Schmäh in weinerlicher Manier versucht zu politisieren und wie hier quasi von linker Seite versucht wird das katholische Erbe Österreichs zu zerstören. Fand ich ganz interessant und erinnert mich ein wenig an diese Diskussion. In diesem Fall hätte ich mich aber sicherlich nicht der Linken grußformel unterworfen, sondern dem Herrn fortan jedesmal ein "Gott schütze unser Vaterland" hingeschmettert (Dann kacken sich diese Leute nämlich ganz schnell an).