Liebe Carina,
in Deinem letzten Beitrag hast Du mit dem Verhältnis der beiden einen wesentlichen Punkt angesprochen, der eben gegen einen prophetischen Traum steht. Alles spricht doch dagegen, nur Deine Ratio möchte etwas anderes hören.
Es muß klar sein, daß im Unterbewußtsein der blanke Egoismus herrscht und die eigenen Bedürfnisse absoluten Vorrang haben, um das Überleben des Individuums zu garantieren. Selbst wenn wir im Traum für andere ein Mitgefühl entwickeln, stehen da eigene subtile Interessen dahinter. Ich denke deshalb immer noch, daß es ein Traum des Stiefvaters ist und nicht Deines Mannes.
Wir kennen ja außer der Sache mit dem Krebs, keinen weiteren Punkt des Traumgeschehens, die aber erst in einer Zusammenschau den eigentlichen Sinn ergeben. Ein neuer Aspekt ist doch die Tatsache, daß sich beide nicht grün sind. Hier wird dann auch der Symbolcharakter des Problems des Stiefvaters noch weiter ausgestaltet: denn es ist eine Sache, die ihm (Stiefvater) selbst suspekt ist und sich damit lieber nicht beschäftigen möchte. Bei näherer Betrachtung möchte ich sogar auch die These in den Raum stellen, daß es im Traum gerade um das Verhältnis zwischen den beiden geht.
Daß ich nicht falsch verstanden werde, es geht mir hier nicht um das Rechthaben müssen. Es ist vielmehr das Erkennen, daß sich in den Träumen aus spiritueller Sicht ein Zauber verbirgt, der die Dinge in zwei Richtungen verändern kann: Als Chance zur Vervollkommnung des Seelenheils oder als destruktive Gefahr, die unsere Seele in Bann ziehen kann, um sie zu lähmen oder gar zu vernichten.
Es liegt also ganz bei Dir, in welche Richtung Du mit Deinen Träumen gehen möchtest. Unsere Seelen sind ohnehin durch die Konventionen unserer Gesellschaft gefangen, dann sollten wir ihr nicht noch weitere Fesseln durch unsere eigene Ratio anlegen lassen.
Es würde mich unendlich für Deine Seele freuen, wenn Du einmal über meine Worte nachdenken würdest.