Trauma

Uns Menschen wurde die Fähigkeit der Freude ebenso mitgegeben. Genauso gut könnte man sich daran erfreuen, wenn einer nach eigenem Verständnis keine wirkliche Ahnung von Trauma hat.

Wenn er dann nicht das Gegenteil behauptet, ist das völlig in Ordnung.
Aber, wenn jemand meint, er weiss Bescheid und nach genauerem Nachfragen doch nichts Gescheites kommt, kann das ein schales Gefühl in der Magengegend hinterlassen....
 
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Andere, wirklich gravierende Erlebnisse werden auch verdrängt. Dass Kleinkinder sich später nicht bewusst an ihre Erlebnisse erinnern können, ist relativ normal. Dass die ganze Kindheit und Jugend ausgeblendet wird, deutet auf ein richtig massives Trauma in der Kindheit hin.

Wegsehen, Verdrängen ist bereits ein Wahrnehmungsfilter, der durch ein oder mehrere Traumata aktiviert wird.

Relativ normal wäre in dem Fall kaum ein Maßstab. So war es vor 40 Jahren z.B. relativ normal, Kinder zu schlagen oder zu misshandeln. Also sagt relativ normal unter Umständen nur aus, dass die Meisten das Gleiche falsch machen. Traumata können also auch die Folgen von "relativ normal" sein.
Sind sie auch oft.
 
Wenn er dann nicht das Gegenteil behauptet, ist das völlig in Ordnung.
Aber, wenn jemand meint, er weiss Bescheid und nach genauerem Nachfragen doch nichts Gescheites kommt, kann das ein schales Gefühl in der Magengegend hinterlassen....

Du meinst, dass derjenige sich veräppelt fühlen könnte? Das kann gut sein.
Aber es ist doch oft so im Leben: man kann nur soweit gehen, soweit das eigene Verständnis reicht. Und wenn mans halt grad SO sieht, darf das doch auch so sein. Das Leben zeigt einem von ganz alleine, ob das so gut oder eher schlecht für einen ist. Zeit zum Korrigieren haben wir jedenfalls solange wir leben.
 
Wegsehen, Verdrängen ist bereits ein Wahrnehmungsfilter, der durch ein oder mehrere Traumata aktiviert wird.

Relativ normal wäre in dem Fall kaum ein Maßstab. So war es vor 40 Jahren z.B. relativ normal, Kinder zu schlagen oder zu misshandeln. Also sagt relativ normal unter Umständen nur aus, dass die Meisten das Gleiche falsch machen. Traumata können also auch die Folgen von "relativ normal" sein.
Sind sie auch oft.

Naja - ich würde eine Geburt jedoch als sehr normal bezeichnen. Mütter können nichts anderes machen, als ihre Kinder zu gebären. Da gibt es wirklich keine Handlungsalternative. Den Schock, ins Leben zu kommen, kann man nur abmildern, indem man das Kind gleich liebevoll willkommen heisst (also Hautkontakt etc.) - und das machen ja schon heute sehr viele Eltern.
Die Eingangsthese war jedoch, dass jedes Kind ein Geburtstrauma abbekommt, also auch diejenigen, wo die Eltern alles, was möglich ist, richtig machen.
 
Naja - ich würde eine Geburt jedoch als sehr normal bezeichnen. Mütter können nichts anderes machen, als ihre Kinder zu gebären. Da gibt es wirklich keine Handlungsalternative. Den Schock, ins Leben zu kommen, kann man nur abmildern, indem man das Kind gleich liebevoll willkommen heisst (also Hautkontakt etc.) - und das machen ja schon heute sehr viele Eltern.
Die Eingangsthese war jedoch, dass jedes Kind ein Geburtstrauma abbekommt, also auch diejenigen, wo die Eltern alles, was möglich ist, richtig machen.

Stimme dir diesbezüglich auch zu. Ein Geburtstrauma ist, so gesehen nicht vermeidbar. Ebenso wie einige andere Traumata. Dienen eben letzlich auch bestimmten Erfahrungen, auch der eigenen Ent-Wicklung. Allerdings behindern sie eben auch, so man drin feststeckt und nicht rauskommt. Sind, so gesehen ein zweischneidiges Schwert.

Das Problem ist, so gesehen also weniger das (mitunter unvermeidbare) Trauma, sondern der weitere Umgang damit.
 
@Apfelbaum

Ein Trauma ist eben nicht gleich ein Trauma, (der das behauptet, kann noch keines gehabt haben...!) genauso wenig wie Rückenschmerzen bei jedem gleich sind.

Die Symptome sind je nachdem Erlebtem und eben Symptomatik unterschiedlich stark oder weniger stark ausgeprägt, ist das im Grunde eigentlich nicht sowieso logisch???

Das würde dann also heißen, ich hab gar keines und hatte auch nie eines? Da fällt mir jetzt aber echt ein Stein vom Herzen. ;)

Klar gibt es auch immer noch Krankheiten die schlimmer sind, als andere Krankheiten. So ist es bei den Traumen wohl auch...

Aber jeder empfindet auch anders, genauso wie jeder wohl auch anders verarbeitet.

Und dennoch: Ein Trauma ist ein Trauma. Genauso wie eine Krankheit eine Krankheit ist.

Ist es nicht so? Jetzt bin ich selbst langsam verwirrt.
 
Das würde dann also heißen, ich hab gar keines und hatte auch nie eines? Da fällt mir jetzt aber echt ein Stein vom Herzen. ;)

Klar gibt es auch immer noch Krankheiten die schlimmer sind, als andere Krankheiten. So ist es bei den Traumen wohl auch...

Aber jeder empfindet auch anders, genauso wie jeder wohl auch anders verarbeitet.

Und dennoch: Ein Trauma ist ein Trauma. Genauso wie eine Krankheit eine Krankheit ist.

Ist es nicht so? Jetzt bin ich selbst langsam verwirrt.

Mach dich nicht unnötig verrückt. Jeder empfindet seinen eigenen Schmerz so lange am Grössten, wie er drin steckt. Völlig menschlich.
 
Ich finde auch nicht, dass es ein Trauma gibt, was schlimmer oder weniger schlimm/besser ist.

Diesen Satz möchte ich gerne zurücknehmen, das war irgendwie unüberlegt und dumm ausgedrückt.

Fällt mir auch jetzt erst so richtig auf...

Stimmt auch, wenn man mehrere hat, wird man da für sich schon Vergleiche ziehen können.
 
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Ich finde auch nicht, dass es ein Trauma gibt, was schlimmer oder weniger schlimm/besser ist.

Diesen Satz möchte ich gerne zurücknehmen, das war irgendwie unüberlegt und dumm ausgedrückt.

Fällt mir auch jetzt erst so richtig auf...

Stimmt auch, wenn man mehrere hat, wird man da für sich schon Vergleiche ziehen können.

Ich kann das so irgendwie nicht stehen lassen.

Ein Trauma ist immer ein Trauma. Und ein Trauma ist nie etwas Angenehmes oder Schönes, oder besser als ein anderes Trauma.

Und ich denke auch, ich habe nicht das Recht, bei jemandem zu behaupten, dessen Krankheit oder Trauma sei nicht so schlimm wie meine/s oder andere - darüber zu urteilen oder mich selbst wichtiger zu sehen, mich höher einzustufen oder was auch immer.

Ich glaube, hier geht es u.a. auch um Mitleid, Selbstmitleid.
 
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