Trauma

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Über Geld redet man nicht, das hat man.

So sagt ein Sprichwort. Nun kann ich aber nicht anders, denn das Geld bietet sich an zum Vergleich. Für das tägliche Essen ist es nicht so besonders wichtig. Aber wenn es um größere Anschaffungen geht, da bekommt es schon seine Bedeutung. Wie ist das nun? Entweder sammelt man es davor, oder es wird für einen Kauf ein Kredit aufgenommen der danach doppelt zurückgezahlt werden muss.
Hat man aber genug vom Geld, dann kann dessen Besitz regelrecht in Arbeit ausarten.

Verglichen mit einer Verletzung (Trauma) und den davon herkommenden vorbeugenden Verhaltensweisen, damit ein solches Ereignis nicht eintreten kann, oder auch nur ein Verlust oder ein Zwang, sind die dabei auftretenden Ähnlichkeiten verblüffend. Mit entgegengesetzten Vorzeichen, einmal dagegen damit etwas nicht kommt, und dann dafür damit etwas erstanden werden kann.

Wir sprechen etwa derzeit von einer Finanzkrise, ja oder nein.
So wird dann durch ein bestimmtes Verhalten sozusagen ein eigener Bereich gestaltet, der Finanzmarkt, in dem der wirkliche Grund irgendwie gar nicht mehr vorhanden ist.


„Ein neues Auto will er sich kaufen. Dafür braucht er Geld. Die Summe von seinem Sparbuch legt er nun in Aktien an. Dabei muss er nun fast täglich die Börsenkurse beobachten, denn die Kursschwankungen nehmen hier mehr Einfluss auf das Kapital, als es der Fall wäre, bei der Veranlagung des Betrages in Anleihen. Die sind stabiler, können aber dennoch verglichen und in einen Topf mit den Aktien geworfen werden, wegen einiger charakteristischen Merkmale wie die einmal jährliche Ausschüttung von Gewinnanteilen, die gar nicht mehr so sehr an das Jahresende im Kalender gebunden sind. Wobei man sagen muss, diese Ausschüttungen können erneut in Aktien oder Anleihen angelegt werden und …“

Das Auto. Er wollte doch ein Auto kaufen …



Hat also das Trauma, wie wir sagen, das Geld erfunden?

Praktisch ist es dann aber so, dass zu einer traumatischen Befindlichkeit sich noch das Problem der Geldbeschaffung um eine Sache zu erwerben noch dazugesellen kann.

Möchte man jedoch jemanden von einer Sache oder Verhaltensweise loslösen,
dann sollte man ihm dafür etwas Anderes als Ersatz geben – meine Meinung.

Es wird allgemein wohl so sein,
das Gewinnen können muss genau so erlernt werden,
wie man das Verlieren erlernen sollte.

Kleinere Aufgaben sind da und dort recht dienlich.




und ein :zauberer1
 
hi teiga,
zuerst zum anfänglichen beitrag:
weshalb sollte die frage, woher wir kommen, einfacher zu beantworten sein? ich finde, dass es mit dem mysterium des wohin viel gemeinsam hat. und auch viel gemeineam mit einem trauma, wie du so schön beschrieben hast. denn traumata werden verdrängt und verschleiert und es gibt etliche auffassungen davon. wie sollte man jemals die wahrheit dahinter erkennen? auch wenn die wahrheit bekannt ist? ich weiß es nicht.
insofern kannst du mit gleichstellung von geburtentrauma und dem trauma beim tod recht haben. wenn es sich um ein trauma der trennung handelt dann ist es sowoht äußerst traumatisch als auch real... und das ziel ist wohl die trennung selbst? wenn man an wiedergeburt glaubt, könnte man es auch als dasselbe sehen. vielleicht ist das ende das trauma vom anfang? vielleicht gibt es erst dann keinen anfang mehr, wenn man das trauma überwunden hat?

aber muss ein trauma immer mit negativem gleichgesetzt werden? ich behaupte, dass zu viel glückseligkeit durchaus ungesund ist. es führt nicht nur zu seinem gegenpol, sondern ist für mich gesehen ekelhaft falsch. vom antrieb aus glücksgefühlen her sich selbst zu erleben ist ebenso traumatisch wie das gegenteil.

bei der verarbeitung eines traumas ist es nicht nur so, dass situationen, die dem traumatischen erlebnis ähneln, verdrängt werden, sondern dies geschieht sogar bei vollem bewusstsein der lüge selbst. nur wird das bewusstsein nicht angenommen... bzw vergessen, aber die wahrheit ist da, da bin ich mir sicher :)
wenn in religionen nun versucht wird durch askese oder selbstzüchtigung einer grenzerfahrung näher zu kommen, so muss doch auch hier die wahrheit des eigenen antriebs mitschwingen?
ein trauma hat wohl insofern mit religion zu tun, wie es ja die vereinegung von lüge und wahrheit ist. oder wenn der tod ein trauma ist, das uns im leben die vorgeschichte vergessen lässt, dann ist das trauma eines lebenden doch fast so etwas wie ein bewusst erlebter sterbensprozess während des lebens?
nahtoderfahrungen? dazu kann ich nur soviel sagen, dass eine erfahrung nach dem erlebnis nur noch ein bild ist? wenn es wirklich erhalten bliebe, hätte man einen unglaublichen schatz. ich weiß nicht, ob ich schon mal eine hatte. normalerweise kann ich mich spätestens nach drei tagen nicht mehr an den einfluss und die gefühlsmäßige situation bei einem "komischen" erlebnis erinnern. sind diese dann wertvoll? ausschlaggebend?

Teigabid:
"so kann es dann kommen, wer das Trauma ergreift wird durch das Trauma umkommen."

schön formuliert!

noch kurz zu durst, scheinwelt und treibender werbung:
durst is ne passende formulierung :) aber ist jemand, der sich von werbung leiten lässt nicht auch in derselben scheinwelt? vielleicht ist es dieselbe angst vor wahrheit die jemanden dazu bewegt eher den von der werbung gemachten bedürfnissen zu glauben, als den selbst empfundenen.
ich mach hier fürs erste schluss

glg
 
Hallo Ines, schön Dich wieder einmal zu lesen.

Am Anfang ist die Verletzung. So könnte man es vielleicht formulieren.
Hier besteht nicht wirklich die Gefahr einer Wiederholung,
somit sind Ängste in diesem Zusammenhang überflüssig
und dürfen eigentlich als gegenstandslos bezeichnet werden – oder?

Wenn wir von der Geburt eines jeden Menschen ausgehen,
aus der Sicht des Kindes.
Aber schon bei der Mutter sieht das ganz anders aus …

Die heute gepflegte Verwendung des Wortes Trauma selbst ist aber meiner Meinung nach die Zusammenfassung von Ängsten und der Umgang damit in der Person selbst und vielleicht noch von begleitenden Fachleuten. Es wird dabei gar nicht auf das zugrunde liegende Ereignis einer Verletzung bedacht genommen sondern sofort eine distanzierte Bearbeitung sozusagen im Vorfeld einer solchen möglichen Verletzung. Hier kann dann wie wir wissen sollten nicht selten der gestörte Ablauf im mechanischen Alltagsleben sogar diese körperliche Verletzung ersetzen. So oder so ist es aber ein Ausreizen der jeweiligen Grenzen, denn der Körper meldet sich mit Schmerzen, wenn diese erreicht sind. Ebenso im Verhalten bemerkbar, und aus der Distanz zu einem eigentlichen greifbaren Ereignis der körperlichen Art, wird so ein Trauma sowohl gelebt als auch behandelnd betreut. Das kann man jetzt nach mehreren Beträgen wieder einmal sagen.

Sicherlich ist es nicht verkehrt auch vom Gegenteil der Angst auszugehen.
Ein Übermaß an treibenden Elementen die in Freude ihren Ausdruck finden,
bis hin zur Ekstase und dem heute sehr bekannten Komasaufen, wenn wir uns erlauben auch externe Einflüsse dabei zu berücksichtigen. Denn eigentlich sind sowieso immer die Anderen schuld, im genannten Exempel also die Getränkeindustrie, und hier speziell die alkoholische Linie.

Eine ganz andere Sicht liefert dagegen die schon angesprochene Begegnung an der äußersten Grenze des Lebens. Denn sie bietet den gerne behandelnden Wiederholungsfaktor an, der bei der Geburt nicht gegeben ist. Nun können wir sagen eine Geburt hat jeder von uns, aber eine NTE ist sehr wahrscheinlich eher selten, auch wenn sich die Menschen zum Beispiel mit Kriegen sehr darum bemühen. Aber in beiden Ereignissen dürfen wir neben dem Ereignis der Verletzung auch jeweils von eine ergänzenden Begleiterscheinung ausgehen, die sich wahrscheinlich mit Freude umschreiben lässt. Damit meine ich die Erfahrung, zuerst körperlich und dann eher seelisch, die sich in befreiender Aktivität, in der Bewegung, bemerkbar macht.

Das Empfinden dem wir dabei ausgesetzt sind ist bestimmt sehr wichtig, und es wird von der Seele kommuniziert, sowohl direkt wie Du bemerkt hast in Deinen Zeilen, in längeren oder kürzeren Bildern, aber genau so kann sich dieses Kommunikation in ähnlichen Situation der eigenen Person oder von anderen „entladen“. Oder einfach in einer Situation die für eine solche Kommunikation als sehr geeignet empfunden wird. Was unsere Befindlichkeit im Leben und die der Seele betrifft. Beim Wiederholungsfaktor spielt bestimmt eine warnende Andeutung die Hauptrolle, während im gelassenen und entspannten Zustand mehr der informative Charakter zum Durchbruch kommen kann.

Hier zum Schluss noch ein Hinweis, was das „ewige Leben“ betrifft.
In unserem allgemeinen Verhalten betreiben wir eine Erlebensstrategie.
Jeder will und jedem sollte ein langes Erdenleben beschieden sein.
Wir schätzen diesen Zeitraum heute mit +/- 100 Jahre ein.
Darauf sind alle Vorbereitungen ausgerichtet.
Nun sind wir aber bereits an dieser Grenze der Möglichkeit angelangt.
Es sind Ressourcen auf medizinischen und technischen Gebiet vorhanden,
die weit über dieses Ziel hinaus reichen könnten.
Der Mensch hat also jetzt ein neues Problem, das er bisher nicht gekannt hatte.
Wird das Leben des Menschen etwa auf 150 % oder 200 % gesteigert,
oder eine vermessene Annahme die weit darüber hinaus reich, auf 500 %,
dann hat er im Hintergrund die Ausschöpfung der menschlichen Kapazität,
die weiterhin bei etwas 40 Jahren verweilt.

Das bedeutet nach 40 Jahren Erwerbstätigkeit,
folgt darauf eine Zeit des Ruhestandes von 130 Jahren,
wenn wir eine mögliche Lebensdauer von insgesamt 200 Jahren im Auge haben.

Folglich muss sich in dem Zusammenhang auch die Bereitschaft
und die Leistungsfähigkeit im aktiven Lebensabschnitt ändern.

Die Angriffe von Viren und Bakterien und anderer Erkrankungen nicht mitgerechnet.

Mit einem solchen Modell sind dann aber auch die Sättigungen in den Lebenserwartungen weitgehend abgedeckt. So könnte es dann mehr Steine geben die da sind und bleiben, und weniger Schlingen in denen man sich verfängt – oder so …




und ein :weihna1
 
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gegenstandslos in dem sinne, dass die ursache nicht mehr nachvollziehbar ist?
wenn, dann muss ich dir zustimmen.

findest du, dass die heutige betreuung eines traumas die anfängliche verletzung zu heilen hilft?
mir scheint es sinnvoll im sinne, die lebensqualität zu erhöhen, aber kann man sich in der traumawelt nicht verlieren im negativen sinne? bzw, bringt das trauma nicht auch änderung, bewegung, "leben"?

und ich hoffe doch, nicht länger zu leben als es "sinnvoll" ist. vor allem, wenn jene, die eine NTE erfahren durften, so viel positives zu berichten haben.
 
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