Dann machen wir doch mal ein Beispiel. Nehmen wir mal an, jemand ist jähzornig, brült sofort los, usw. Was kann er tun? Er kann sich in die Hände von Psychologen oder Astrologen begeben, die werden ihm sagen: "Wenn Du Dich ärgerst, atme erst dreimal durch" oder "Verlasse den Raum und schrei erstmal draußen alles zusammen." Das sind Trostpflästerchen, die nichts, aber auch gar nichts ändern. Der Jähzorn bleibt, man lernt vielleicht mit Hilfe von Therapeuten besser damit umzugehen. Wenn Du etwas verändern könntest an Deinem Horoskop, dann wäre es nicht mehr Dein Horoskop, sondern frei verhandelbar.
Noch einmal: Es gehören immer viele Faktoren dazu. Ein Horoskop kann auf verschiedene Arten gelebt werden, das ist abhängig von den Ressourcen, die uns auf dem Lebensweg begegnen.
Wenn BB nicht für den Film entdeckt worden wäre oder man nach dem ersten Film gesagt hätte "Wir investieren keinen Franc mehr in Sie!" - dann wäre die Karriere wahrscheinlich vorbei gewesen. In dem obigen Zitat, wo BB erzählt, wie ihre Anfänge waren, stand ja auch, dass sie von US-Medien zur - sorry - "Sexbombe" erklärt wurde. Das hat sie nicht in der Hand, das machen die anderen aus ihr.
Bei Hitler ist es ähnlich: hätte ihm in den 1920er Jahren niemand zugehört und finanziert, hätte es keinen Aufstieg gegeben, die NSDAP wäre für immer eine Splitterpartei geblieben - ebenso, wenn die Weimarer Republik eine starke Demokratie gewesen wäre, die nicht von allen Seiten angefeindet worden wäre und damit den Nährboden für extreme Meinungen Tür und Tor geöffnet hat.
Es gibt leider keine Menge guter Menschen, die ein Horoskop mit schlechten Würden besitzt. Schlechte essenzielle Würden sind nicht das größte Problem. Das Riesenproblem ist, wenn Planeten essenziell schlecht, akzidentiell aber gut stehen. Die schlecht stehenden Planeten wollen sich ausdrücken und ausleben. Bei einem oder zwei Planeten ist das nicht ganz so tragisch, aber bei 6 von 7 Planeten ....?
Und das ist genau die Verkürzung, die häufig die moderne Astrologie macht: man springt direkt ins Horoskop ohne die "lästigen" Vorarbeiten, sondern man interpretiert frei mal den Mond und den Saturn.
Als erstes würde ich mir die Würden von Mond und Saturn ansehen. Haben beide negative akzidentielle Würden, ist dieser Aspekt gar nicht so wichtig, beide Planeten halten relativ "still", das ist nicht das Lebensthema.
Steht einer von beiden essenziell gut, dann kann er den anderen positiv beeinflussen und der andere wird etwas negativ wirken, wenn er essenziell schlecht steht. Dazu kommt noch der Häuserherrscher: wie steht dieser da? Ist er ein starker Häuserherrscher oder eher schwach? Hat er sein Haus im Griff?
Aspekte sind für mich eher nachrangig, die schaue ich mir ganz zum Schluß an, nachdem ich das Wesen, die Stärke und damit auch die Einflußnahme geklärt habe. Die Struktur eines Horoskops erfasse ich nicht über Aspekte, sondern über die Wichtigkeit der Planeten - dann erst kommen die Verbindungen über die Aspekte. Und ja: wenn jemand jähzornig ist, dann ist er es.
Eine Bewertung wäre: Das ist schlecht, was Du machst, verändere es. Du kannst aber nichts Wesentliches verändern wie gerade beschrieben. Jeder traditionelle Astrologe (auch ich) hat ein Horoskop, das mehr oder wenig gut ist. Es ist ja nicht so, dass traditionelle Astrologen alles Leutchen sind, die erleuchtet sind oder 1A-Horoskope besitzen.
Es geht um Einsicht und vielleicht mal drüber nachzudenken, was an traditionellen Aussagen richtig sein könnte. Du sagst: Wir brauchen nur eine gute Psychologie/Astrologie, damit wir uns verändern. Damit entfernen wir uns aber auch von unserem Horoskp - und damit wäre es auch beliebig verhandelbar: wir drehen einfach an so vielen Schrauben wie wir wollen und dadurch werden wir zu besseren Menschen. Das glaube ich nicht.