Traditionelle Horoskopdeutung nach LILLY

Ich habe mal einen Blick auf das Horoskop von Marylin Monroe geworfen. Bei beiden ist das 10. Haus Stier bzw. Waage - Häuserherrscher Venus. Venus steht aber in beiden Horoskopen schlecht - aber es erklärt, warum beide sich zu künstlerischen Berufen hingezogen gefühlt haben. Haus 10 ist bei BB noch mit Merkur und Jupiter besetzt, bei MM mit Sonne und Merkur.
 
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Vielleicht wäre BB, wenn sie in der französischen Provinz aufgewachsen wäre, niemals entdeckt worden, denn "attraktive" Menschen gibt es immer. Der Rest ist Marketing.
Nanana....das ist aber extrem unspirituell ;) - und wenn man Astrologie folgt, kann man das nicht sein, oder wie erklärt man sonst die Abbildung aller persönlichen Potentiale des Tierkreises zum Zeitpunkt der Geburt- es könnte ja jederzeit ein Kaiserschnitt oder eine Frühgeburt dazwischen kommen, zufällig. Ich meine damit, das wäre das äquivalente Argument zu "schöne Menschen gibt es immer, der Rest ist Marketing", denn damit erklärst du ihren Erfolg zum Zufall oder Glückssache.
Also, das haut nicht hin für mich, auf der Basis kann man nicht argumentieren.

Hm, gut, Jupiter als AC-Herrscher in der Waage, MC (Lebenziel) ist ebenfalls Waage, Herrscher davon im Exil Konjunktion Neptun in 9.
Interessant ist, dass sie selbst die Karriere mit 38 Jahren beendet hat, weil sie sich fühlte wie ein Objekt und Stück Vieh.
Ich kann dieses Gejammer von SchaupielerInnen(Männer wie Brad Pitt betrifft das auch) immer nur so bedingt nachvollziehen, denn schließlich hat die Karriere ihr Millionen und die Ehe mit Gunter Sachs beschert, der sie als Erbin einsetzte, so dass sie viele weitere Millionen durch den Verkauf seines Besitzes lockermachen konnte und darüber den Tierschutz aufbaute.
Aber gut, sicher bezahlt man für den hohen Gewinn auch einen Preis.
Simone de Beauvoir feierte sie als feministische Vorreiterin, sie selbst sich sicher nicht.

Mir fällt aber ein, dass Venus in Jungfrau im Horoskop von Männern oft eine innere Spaltung macht. Und zwar teilen sie, das kann ich durch mehrere Beispiele auch bestätigen, ihr inneres Frauenbild in Heilige und Hure ein. Das heißt, seine eigene, die "anständige" Frau weckt nicht sehr die Leidenschaft, weil das etwas mit "rein", "sauber" halten wollen zu tun hat. Die Scham über die eigene Lust macht diese Spaltung, die Frau hat damit eigentlich gar nichts zu tun.
Bei einer Hure oder Geliebten aber kann er das leben, weil das dann ein anderer, verborgener "Raum" ist dafür.

Man könnte vllt sagen, dass sie, aber da muss dann auch Neptun dazu, klassisch spiegelt sich das nicht🤔, ihre Weiblichkeit der Öffentlichkeit "opferte", Haus 9 ist ja auch Ruhm und Öffentlichkeit könnte man sagen.
Und wie viel echte Liebe (Venus) sie wirklich hatte im Leben, das fragt sich auch sehr.
Sie gilt als menschenscheu bis misanthropisch.
Sie spricht eher von "Affären", das ist Mars in Löwe in 8 auch, ich glaube das teilt sich natürlich auch mit- das ist eine sehr sexuell aktive und magische Ausstrahlung, die wirklich aus den unteren Chakren kommt...
 
Venus steht aber in beiden Horoskopen schlecht - aber es erklärt, warum beide sich zu künstlerischen Berufen hingezogen gefühlt haben
Venus steht schlecht, weil Liebe dumm gelaufen ist, auch in MM Leben.(?)

Aber auch sie hat Mars in 8, in Fische; das scheint also doch ganz schön abzustrahlen.(!)
Ihre sexuelle Ausstrahlung ist auch ganz anders als die von BB, viel weicher und mehr hingebend.

Sind natürlich trotzdem alles keine Erklärungen für solchen Ruhm..
 
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Wahrscheinlich kommen hier verschiedene Faktoren zusammen:

- körperliche Attraktivität, die in die Zeit (Schönheitsideal) paßt (bei MM vielleicht eher hingebend - bei BB ein wenig rebellisch oder aufmüpfig)

- 10. Haus, von Venus beherrscht (auch wenn sie nicht gut steht): BB hat wohl Ballettunterricht genommen, aber hat sie eine Schauspielausbildung?

Die Anfänge waren wohl schrecklich holperig:

"Brigitte Bardot sagte zu diesem Film später: "Ich übernahm die Rolle eines wilden kleinen Mädchens, das sich auszieht. Ich besaß ebensowenig Erfahrung wie bei meinem ersten Film. Mein Spiel schien noch schlechter zu sein. Später trieb es mir die Schamröte ins Gesicht, wenn ich an meine filmischen Anfänge dachte. Ich hatte einen schlechten Start gehabt - ein billiges kleines Starlet trieb sich in einem minderwertigen Film umher." Auch die Kritiker waren zunächst überhaupt nicht begeistert: "Brigitte Bardot ist nicht hübsch. Ihre Unterlippe ist zu dick. Sie hat keine schönen Augen und das Gesicht eines Dienstmädchens", schrieb der eine und "ihr Spiel ist schlecht, ihre Diktion kläglich, die Rolle beklagenswert und ihre Schönheit nicht der Rede wert", wetterte der andere."
https://www.prisma.de/stars/Brigitte-Bardot-Vom-Sex-Symbol-zur-Tierschuetzerin,59938

"Danach folgte mit Allégrets "Ein Gänseblümchen wird entblättert" - der Titel offerierte etwas, das selbst in der Striptease-Szene nicht zu sehen war, doch der eng anliegende Pullover offenbarte als Blickfang pralle Reize - und unter der ersten Regie von Ehemann Vadim mit "... und immer lockt das Weib" endlich der erhoffte weltweite Durchbruch. Hier spielt BB ein sinnliches Waisenmädchen, daß bei der Tante an der Cote d'Azur mit obzönen Tänzen und unmoralischen Gebärden der Männerwelt - vornehmlich Curd Jürgens, Christian Marquand, Jean-Louis Trintignant - die Köpfe verdreht. Nach diesem Film ernannten die Amerikaner Brigitte Bardot zum "Sexsymbol des Universums" und Gary Cooper sagte - nachdem er den Film gesehen hatte: "Ich hätte mir besser einen Sack über das Gesicht ziehen sollen"."

Das Problem ist auch, dass wir immer aus 2., 3, oder 10. Hand etwas wissen. Anscheinend hat es einiger Anläufe bedurft, einen Star aus ihr zu machen. Anscheinend war sie auch braunhaarig, aber sie wurde zur Blondine gemacht.

Ich bin absolut kein Experte für Film oder die astrologische Bewertung von Äußerlichkeiten - mich interessiert viel mehr der innere Kern eines Horoskops. Aber es wirkt mir doch einfach vieles künstlich erzeugt. Ich will weder MM noch BB künstlerische Fähigkeiten absprechen, aber es gab damals keine Influencer oder Plattformen, wo man sein Talent zeigen konnte - wahrscheinlich spielten Beziehungen oder viel Glück (die Entdeckung durch einen Produzenten) die tragende Rolle.
 
Nanana....das ist aber extrem unspirituell ;) - und wenn man Astrologie folgt, kann man das nicht sein, oder wie erklärt man sonst die Abbildung aller persönlichen Potentiale des Tierkreises zum Zeitpunkt der Geburt- es könnte ja jederzeit ein Kaiserschnitt oder eine Frühgeburt dazwischen kommen, zufällig. Ich meine damit, das wäre das äquivalente Argument zu "

???
Astrologie hat nichts Spirituelles. Ich kenne keine astrologische Schule, die "sprituell" deutet: jede basiert auf ihrer eigenen Logik und stellt bestimmte Planeten, Fixsterne, Deutungen, ... in den Vordergrund. Egal ob das Ebertin, Huber, Döbereiner oder wer auch immer ist: es gibt immer eine Art logischen "Deutungsleitfaden".

Spirituell wäre: ich schaue auf ein Horoskop und in fünf Sekunden ist mir alles klar. M. E. ist Astrologie harte Arbeit und man lernt nie aus. Ein Mars-Saturn-Quadrat ist ein Mars-Saturn-Quadrat. Dazu gibt jede Schule ihre Deutungsrichtlinien und Stück für Stück - Planeten-, Häuserstellung, Aspekte, .... ergeben letztendlich ein Bild - und es sollte möglichst wertfrei sein. Wenn ich sage: "Auweia, Jungfrauen mag ich gar nicht, das ist auch noch eine Jungfrau mit AC Jungfrau!" dann ist die Sache schon gelaufen. Egal wie ich das bewerte: mein Ansatz muss doch sein. Ist ja spannend, was läßt sich da noch weiteres herausholen?

Im Gegensatz zu Dir bin ich ein großer Freund von Tabellen und Punktbewertungen. Die sind nicht absolut, aber sie zeigen eine Tendenz, hinter der jahrhunderte- oder jahrtausendealte Erfahung steht.

Mir geht es vielmehr wie LILLY: der hat sich lebenslang als "Student der Astrologie" bezeichnet. Soweit bin ich noch lange nicht, obwohl ich mich auch fast 40 Jahre damit beschäftige. Ich weiß, dass ich nichts weiß. In jedem Horoskop läßt sich etwas Neues entdecken.

Ich selbst bin kein Freund von Zukunftsdeutung wie Transite, Direktionen, etc, ich konzentriere mich alleine auf Geburtsastrologie.

Ich meine damit, das wäre das äquivalente Argument zu "schöne Menschen gibt es immer, der Rest ist Marketing", denn damit erklärst du ihren Erfolg zum Zufall oder Glückssache.
Es mag durchaus sein, dass es für jeden von uns einen Lebensplan gibt, den wir aber nicht kennen. Und wenn wir ihn nicht kennen, dann können wir ihn auch nicht verändern. Darüber kann man jetzt lange philosophieren und diskutieren, ohne zu einem Ergebnis zu kommen - wir wissen es einfach nicht. Spiritualität bringt uns aber auch nicht weiter. Wäre das so, dann würden Eltern nach der Geburt eines Kindes sofort zu einem Astrologen gehen, der ihnen genau sagt, was sie tun müssen, damit ihr Kind den Lebensweg einschlägt, für den es geboren ist. Wir wären als Astrologen alle unermeßlich reich und würden wahrscheinlich hier im Forum nicht mehr schreiben.

Drehe ich Dein Argument um kommt heraus: "Man muss nur Talent haben und tüchtig sein, dann klappt es schon!" Heute ist alles Marketing - und früher war es wahrscheinlich ähnlich, wenn auch auf deutlich niedrigerem Niveau. Stars werden gemacht - Roy Black, Marylin Monroe, Brigitte Bardot, Kiss, Modern Talking, ...

Ich denke, man kann den Erfolg im Nachhinein in einem Horoskop sehen, man kann vorher das Talent sehen, ... aber ob es zu einer internationalen, lang anhaltenden Karriere taugt? Viele Künstler haben ja schon das Gegenteil bewiesen (z. B. "One Hit Wonder").
 
Spirituell wäre: ich schaue auf ein Horoskop und in fünf Sekunden ist mir alles klar.
???
Überhaupt gar nicht. Nullstens, wie kommst du denn darauf? Meinst du, spirituell hieße vorbestimmt, Schicksal oder wie...?
Aber ich verstehe nicht, wie Leute Astrologie erklären (aber ich hatte das auch schon gesagt, aber du bist nicht darauf eingegangen), dass sie überhaupt funktioniert- wenn man sie unspirituell sieht.
Oder sie selbst sagen, sie seien völlig unspirituell.
Ganz basic, ganz einfache Frage. Wie kann es sein, wenn man sagt, man sähe nichts daran spirituell und habe selbst damit eh nichts am Hut, wie kann es dann sein, dass sich im Geburtsmoment das Potential, was wir dann als Radix sehen, abbildet und später im Leben entfaltet. Denn das Radix ist ja aussagefähig, da sind wir uns ja einig.
Also, als was sieht man das denn, die Korrelation Radix zu RadixeignerIn? Zufall?

Darüber hinaus stellst du ja doch so dar, dass klasssiche Astrologie der modernen überlegen ist im Sinne von weniger Schwammigkeit, handfester, konkreter, aussagefähiger.
Fakt wäre dann, dass sich z.B. die Berühmtheit/der große Erfolg von BB und MM ja, dank dieser überlegenen Qualitäten vllt doch irgendwo klassisch abbilden müsste.
(Oder Hitlers besonders Bösartigkeit und besondere Position, und das noch ohne Pluto...)
Ist aber nicht so. Sondern du sagst, tja, das war halt Zufall, wo sie geboren wurde(N), wen sie getroffen haben etc.
Lauter äußere Faktoren, die halt irgendwie dazukamen, kann man nicht sehen im Radix.
Also halten wir fest, der Erfolg/besondere Position bildet sich nicht modern, aber auch nicht klassisch ab.

Ich will sagen, ich habe bisher noch nichts gesehen, was klassische Astrologie nun wirklich treffsicherer aussagen könnte als moderne...(?)
Darum ging es mir hier. Sie kommt sehr kompliziert daher, sieht nach schwerer Arbeit aus, aber kann sie auch wirklich mehr, also, lohnt sich der Aufwand?
Bisher sehe ich das nicht, sorry...🤷‍♂️
 
Was hinter meiner Frage steckt ist, dass ich es kenne, dass Leute, die klassische Astrologie machen, so überlegen daherkommen. Rafael Gil Brand z.B. ist auch so einer.
Also so diese Attitüde, "Jahrhunderte alt" und "wirklich Substanz" und "schau mal her, diese vielen Tabellen- gell, das sieht nach echter Arbeit und Wissenschaftlichkeit aus."
"Wir schwadronieren nicht, wir arbeiten."
So.
In meinen Augen gibt es aber im Endeffekt, also was die Ergebnisse der Deutungen angeht, keinen Anlass, sich so überlegen zu fühlen.
Und mich ärgert diese Arroganz auch. Die Methoden selbst finde ich ganz beeindruckend, aber diese Attitüde, das würde bedeuten, dass man mehr wüsste und mehr könnte...naja.
Und ich sehe sie hier auch wieder, obwohl ich es gar nicht darauf angelegt hatte.
Ich wollte einfach nur wissen, kann sie mehr, gibt es einen Grund für die Überlegenheit? Bisher muss sich sagen nein.
Damit wiederholt sich das gesellschaftliche Muster, ein Arzt, der kompliziertes Zeug erzählt, muss ein guter Arzt sein.
Ist zwar nicht automatisch so, aber die Leute glauben es, und die Ärzte selbst, die so reden, glauben es auch.

Aber vllt kommt ja hier bei dem Thema noch ein Beleg dafür...ich will es ja nicht ausschließen.
 
Ganz basic, ganz einfache Frage. Wie kann es sein, wenn man sagt, man sähe nichts daran spirituell und habe selbst damit eh nichts am Hut, wie kann es dann sein, dass sich im Geburtsmoment das Potential, was wir dann als Radix sehen, abbildet und später im Leben entfaltet. Denn das Radix ist ja aussagefähig, da sind wir uns ja einig.
Also, als was sieht man das denn, die Korrelation Radix zu RadixeignerIn? Zufall?

Vielleicht schreiben wir jetzt aneinander vorbei ... Das Horoskop ist kein Zufall. Wie geschrieben, möglicherweise ist auch alles vorbestimmt - aber es ist uns nur bedingt zugänglich. Eine Begabung ... in welcher Form auch immer können wir im Horoskop sehen, ob sie allerdings für eine lebenslange Karriere ausreicht oder nur für ein One Hit Wonder oder für überhaupt keine Karriere, wissen wir nicht.

Das Horoskop meiner fast einjährigen Enkelin zeigt mir bestimmte Fähigkeiten, Talente, ... ich kann Vermutungen anstellen, aber was weiß ich denn, was für ihr Leben vorbestimmt ist?

Darüber hinaus stellst du ja doch so dar, dass klasssiche Astrologie der modernen überlegen ist im Sinne von weniger Schwammigkeit, handfester, konkreter, aussagefähiger.
Fakt wäre dann, dass sich z.B. die Berühmtheit/der große Erfolg von BB und MM ja, dank dieser überlegenen Qualitäten vllt doch irgendwo klassisch abbilden müsste.
(Oder Hitlers besonders Bösartigkeit und besondere Position, und das noch ohne Pluto...)
Das ist doch ähnlich: jemand hat bestimmte Fähigkeiten - im positiven und im negativen Sinne - aber es hängt doch vom Verlauf des Lebens ab, wie sich das entwickelt - vor allem, ob die Möglichkeiten gegeben sind. Ich glaube, wenn Hitler keine reichen Gönner gehabt hätte, wäre die deutsche Geschichte anders verlaufen. Erst durch die Krisen der Weimarer Republik, ausgestattet mit genügend Geld, war dies möglich. Wie hätte man das 1890 voraussagen sollen?

Fakt ist doch aber, dass man bei der Interpretation von Hitlers Horoskop mit psychologischer Astrologie nicht weit kommt - Waage-AC, Stier-Sonne, ... das ist ja alles so friedlich. Das habe ich häufig in Büchern der 1980er Jahre von psychologischen Astrologen gelesen.

Sondern du sagst, tja, das war halt Zufall, wo sie geboren wurde(N), wen sie getroffen haben etc.
Lauter äußere Faktoren, die halt irgendwie dazukamen, kann man nicht sehen im Radix.
Also halten wir fest, der Erfolg/besondere Position bildet sich nicht modern, aber auch nicht klassisch ab.
Richtig. Wir können nicht in die Zukunft sehen - und das ist auch sehr gut so. Wir können in einem Radix Fähigkeiten, Schwächen, Stärken, evtl. Probleme, ... erkennen. Wenn ich extrem gut singen kann, dann ist das noch lange kein Grund für eine erfolgreiche Sängerkarriere - es ist eine Möglichkeit. Vielleicht hat das Leben/Schicksal/... (oder was auch immer) beschlossen, dass wir einen anderen Weg einschlagen sollen. Sonst müßten ja alle, die ein Talent haben, damit erfolgreich sein.

Ich weiß nicht, was noch für mein Leben vorbestimmt ist - also muss ich auch nicht gross darüber nachdenken - ich lasse es auf mich zukommen, was anderes bleibt ja auch gar nicht übrig :)

Ich will sagen, ich habe bisher noch nichts gesehen, was klassische Astrologie nun wirklich treffsicherer aussagen könnte als moderne...(?)
Darum ging es mir hier. Sie kommt sehr kompliziert daher, sieht nach schwerer Arbeit aus, aber kann sie auch wirklich mehr, also, lohnt sich der Aufwand?
Das muss jeder selbst entscheiden. Ich weiß, seit ich traditionelle Astrologie betreibe, ist meine "Treffsicherheit" bei der Interpretation stark gestiegen. Vorher habe ich herumgestochert, habe nicht erkannt, welche Planeten stark stehen, usw.
Aber jedem das seine ...l
 
In meinen Augen gibt es aber im Endeffekt, also was die Ergebnisse der Deutungen angeht, keinen Anlass, sich so überlegen zu fühlen.
Und mich ärgert diese Arroganz auch. Die Methoden selbst finde ich ganz beeindruckend, aber diese Attitüde, das würde bedeuten, dass man mehr wüsste und mehr könnte...naja.
Ich habe mich zwanzig Jahre mit psychologischer und anderen modernen Spielarten der Astrologie auseinandergesetzt und fast 20 Jahre mit traditioneller Astrologie. Ich habe eine Ausbildung in moderner, eine in traditioneller Astrologie abgeschlossen. Ich denke schon, dass ich grundsätzlich beide Seiten (wenn man das von modern und traditionell reduziert) ganz gut einschätzen kann.

Was mich stört ist, dass man, wenn man ein wenig in die Astrologiegeschichte schaut, es eine Entwicklung bis etwa zur Renaissance gibt - mit vielen konkurrierenden Wegen und Methoden, so wie heute auch in der modernen Astrologie es viele Wege gibt. Danach erfolgt ein Bruch und viele Geschäftemacher und Ideologen beginnen, die Astrologie (oder das, was von ihr noch übrig war) systematisch zu zerschlagen. Methoden, die sich jahrhundertelang bewährt haben, werden über Bord gekippt - weil zu umständlich, zu kompliziert, man müßte rechnen, usw.

Herausgekommen ist eine "moderne" Astrologie: sie hat versucht, mit der Psychologie wettzueifern bzw. versucht, psychologische Aspekte in die Astrologie zu übertragen.

Eine Vereinfachung ist zum Beispiel, zu sagen, der Geburtsherrscher sei der AC-Herr. Das liest man auch hier im Forum -zigfach. Früher gab es dafür unterschiedliche Ansätze - alle vielleicht ein wenig aufwendiger zu berechnen. Es wurde aber niemals begründet, warum der AC-Herr jetzt einem anderen Konzept vorzuziehen ist. Man hat einfach gesagt: "Der alte Quatsch ist viel zu kompliziert, das machen wir alles neu und viel einfacher!"

Oder ein anderes Beispiel: Es gibt traditionell keine Analogie zwischen Häusern und Zeichen. Man sagt heute: 1. Haus entspricht Widder, 2. Haus Stier, ... Das wird einfach festgelegt, ohne einen Beweis anzutreten. Es gäbe noch viele andere Beispiele.

Und wenn die moderne Astrologie so gut sein sollte wie die traditionelle, dann wäre es ja ein Leichtes, Hitlers Horoskop zu erklären - denn ich denke, dass wenn nahezu alle Planeten negative essenzielle und positive akzidentielle Würden zeigen, dass das eine Katastrophe ist. Ich habe aber noch nie eine moderne Deutung von Hitlers Horoskop gelesen, die sich nicht irgendwie auf "Hitler hatte ein Gespür für das kollektive Unbewusste" o. ä. herausgeredet hat - Antisemitismus gab es zu vielen Zeiten.

Die moderne Astrologie hat sich niemals mit ihrer Tradition auseinandergesetzt, sondern einfach das Alte verworfen. Ich kann aber sinnvollerweise nur das Alte verwerfen, wenn ich begründe, warum es überflüssig geworden ist (das würde keine Wissenschaft jemals machen) - und warum meine "neuen Konzepte" besser sind.

Und vielleicht ist das auch der Ärger, oder wie Du es ausdrückst, Überheblichkeit, was gar nicht meine Absicht ist, irgendjemaden zu ärgern (wozu auch?), der aus meinen Beiträgen vielleicht interpretiert werden könnte.
 
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Fakt ist doch aber, dass man bei der Interpretation von Hitlers Horoskop mit psychologischer Astrologie nicht weit kommt - Waage-AC, Stier-Sonne, ... das ist ja alles so friedlich. Das habe ich häufig in Büchern der 1980er Jahre von psychologischen Astrologen gelesen.
Das ist dann aber auch einer sehr oberflächliche Deutung gewesen.
Außerdem bist du mit der klassischen auch nicht sehr weit gekommen und ich per Hintergrundwissen plus Intuition (Bilder) auf quasi dasselbe. Wir sind bei einer Eigenschaft gelandet, Grausamkeit und mehr nicht.
Das ist nicht grade viel, angesichts Hitlers herausragender Geschichte im negativen Sinne.
Zudem hast du immer noch behauptet, man käme da ganz ohne Pluto aus.
Die moderne Astrologie hat sich niemals mit ihrer Tradition auseinandergesetzt, sondern einfach das Alte verworfen. Ich kann aber sinnvollerweise nur das Alte verwerfen, wenn ich begründe, warum es überflüssig geworden ist (das würde keine Wissenschaft jemals machen) - und warum meine "neuen Konzepte" besser sind.
Das stimmt überhaupt nicht. Die ganze moderne Astrologie fusst auf den Prinzipien der alten, nur die Art des Zugangs zu den Prinzipien wurde verändert. Es gab weniger wertende Aussagen wie "Übeltäter" oder "Wohltäter" als es vielmehr darum ging, die Prinzipien auch über die rechte Gehirnhälfte! zu verstehen.
Denn es ist in erster Linie so, dass die astrologischen Prinzipien Energien in uns selbst sind/spiegeln.
Den Mars im Stier hat man in sich selbst, die Venus in Krebs auch, Mond, Sonne, Merkur etc., das sind konkrete, lebendige Energien für das wie an fühlen, denken und handeln. Persönlichkeitsanteile. Wie sie sich im Leben manifestieren ist erst der zweite Schritt.

Und je besser man sie fühlen kann, desto besser kann man Probleme mit ihnen bearbeiten und desto anders entfaltet sich das äußere Leben. So wird da ein Schuh draus, man muss natürlich damit arbeiten.
Also weniger "der Widdermars wird Boxer" oder sonstwas für Zuschreibungen im äußeren Leben als vielmehr die Frage, wie fühlt sich ein Widdermars an, als Erfahrung. Wie fühlt sich der innere Konflikt für ihn an, wenn der ein Saturn-Quadrat hat- und nicht "das ist ein grausamer Mann".
Nur durch das Empfinden der Konstellationen, den wirklichen Zugang, kann man sich in denjenigen einfühlen als Astrologin und ggf. auch über dieses Empfinden zu Lösungen kommen, ansonsten stülpt man nämlich den Leuten nur Wertungen und deterministsiche Aussagen über, die ihnen die Gestaltungsfreiheit nehmen.
So sehe ich klassische Astrologie.
Der "Meister" sitzt vor dir und macht Ansage, was dich erwartet. Liebe nicht so gut, soundsoviel Punkte. So war es eben früher auch.
Ich hier oben verkünde dein Schicksal für dich da unten. Kannst du leider nicht verändern, alter Junge, kriegst nicht mehr Punkte im Bereich xy, ist nunmal so.
Daran ist für mich z.B. nichts substanziell und nichts wirklich brauchbar. Aber ich dachte, vllt kann das was, was die moderne nicht kann,aber ich habe es bisher nicht gesehen und jetzt auch nicht.

Außerdem dauert es, bis die Klassiker überhaupt zu inhaltlichen Aussagen kommen, vor lauter Aufzählungen in Astrosprech, die erstmal gar nichts aussagen.
Finde ich jedenfalls.
 
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