Todessehnsucht?

K

Katarina

Guest
Hallo miteinander,

jetzt möchte ich Euch doch mal etwas fragen, was mir schon lange auf dem Herzen liegt. Vorweg: ich mag mein Leben, meine Familie, habe Pläne und bin glücklich - mit Höhen und Tiefen.
Wenn ich erfahre, dass jemand gestorben ist, gibt es die eine Seite in mir, die mit den Hinterbliebenen mitfühlt . Es gibt aber noch eine andere Seite und die sagt immer, - ganz still und leise: "Der/die Glückliche hat`s rum." Damit meine ich denjenigen, der seinen Körper verlassen hat. Dabei weiß ich, dass es damit keineswegs rum ist.
Kennt das irgendjemand von Euch? Ähm, ich würde solche Gedanken bei jemandem vermuten, der mit Depressionen oder widrigen Umständen hadert. Dass ich sie habe, verwundert mich. Insofern fände ich es echt spannend, ob es auch unter anderen sog. "Normalos" solche Gedanken gibt. Und um eventuellen Missverständnissen gleich vorzubeugen: ich habe nicht die Absicht, mein Leben vor meiner Zeit wegzuwerfen.

Liebe Grüße an alle Normalos und Nichtnormalos

Katarina
 
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Hoi Katarina :)

Kenn ich bestens - und das ganz ohne Depressionen. Ich geniesse mein Leben und bin glücklich. Trotzdem freu ich mich für jeden, der stirbt, wünsch ihm frohe Zeiten "Drüben" und freu mich auf meinen Tag des Wechsels - auch wenn der noch in ferner Zukunft liegt.

Ich finde das nicht abnormal, sondern halte es - zumindest in meinem Fall - für eine Frage der Weltsicht. Ich bin nun mal davon überzeugt, dass das Erdenleben nur eine Variante zu Leben ist. Die Leben hier und dort zu werten halte ich allerdings für falsch. Man soll das nutzen und geniessen, was JETZT ist. Darum hab ich auch absolut null Interesse daran, mein Leben zu beenden. Dafür geniesse ich es viel zu sehr. Wenns mir wie all meinen weiblichen Vorfahrinnen geht, werde ich über neunzig Jahre alt werden und bis zum letzten Tag gesund bleiben. Das sind doch interessante Aussichten.

Was meine Sichtweise der Dinge sicher auch stark beeinflusst sind folgende Dinge. Als Kind trug ich von Anfang an bewusste Erinnerungen an die andere Seite in mir, die bis heute nicht erloschen sind. Dazu kamen dann später noch zwei Unfälle, bei denen ich klinisch tot war.
Ich habe also mindestens drei persönliche Beweise zum "Drüben" und die sind alle gaaaaaaaaaaaaaaanz wundervoll :)
Zusammengefasst gibt es für mich gar kein Sterben, sondern nur ein Wechseln zwischen Möglichkeiten :)
 
Katarina schrieb:
Hallo miteinander,

jetzt möchte ich Euch doch mal etwas fragen, was mir schon lange auf dem Herzen liegt. Vorweg: ich mag mein Leben, meine Familie, habe Pläne und bin glücklich - mit Höhen und Tiefen.
Wenn ich erfahre, dass jemand gestorben ist, gibt es die eine Seite in mir, die mit den Hinterbliebenen mitfühlt . Es gibt aber noch eine andere Seite und die sagt immer, - ganz still und leise: "Der/die Glückliche hat`s rum." Damit meine ich denjenigen, der seinen Körper verlassen hat. Dabei weiß ich, dass es damit keineswegs rum ist.
Kennt das irgendjemand von Euch? Ähm, ich würde solche Gedanken bei jemandem vermuten, der mit Depressionen oder widrigen Umständen hadert. Dass ich sie habe, verwundert mich. Insofern fände ich es echt spannend, ob es auch unter anderen sog. "Normalos" solche Gedanken gibt. Und um eventuellen Missverständnissen gleich vorzubeugen: ich habe nicht die Absicht, mein Leben vor meiner Zeit wegzuwerfen.

Liebe Grüße an alle Normalos und Nichtnormalos

Katarina

Ach liebe Katarina! Dieser Gedanke ist soooooooooooooooo normal! - ich erfahre das täglich bei meiner Arbeit (in einem Krankenhaus).
Du bist ganz bestimmt so normal und nicht-normal wie alle anderen!

liebe Grüsse,
Haris
 
Hey Katarina...
Hat man dir für dieses Post auch rote Punkte reingehauen und dich "Verrückte" genannt? Da ist irgendein anonymer Dogmatiker unterwegs und bestraft die Bösen :stickout3
 
Hat man dir für dieses Post auch rote Punkte reingehauen und dich "Verrückte" genannt? Da ist irgendein anonymer Dogmatiker unterwegs und bestraft die Bösen :stickout3

Ja! Aber das stört mich nicht.
Ich freue mich, dass Ihr beide (Du und Haris) das so lässig seht. Ich muss übrigens auch ähnliche Erinnerungen gehabt haben als ich klein war. Daran konnte ich mich aber erst erinnern als ich schon "groß" war und so etwas wie ein mystisches, phantastisches, wundervollstes Erlebnis überhaupt hatte. Danach konnte ich mich daran erinnern, dass ich das als kleines Mädchen oft gehabt habe, - und das war so unendlich tröstlich.
Fazit also: auch ein Normalo darf durchaus mit freudvollen Gedanken an den "Tod" denken, ohne dass dies ein Hinweis auf eine verdrängte schwere Störung wäre?

Liebe Grüße

Katarina :)
 
Katarina schrieb:
Ja! Aber das stört mich nicht.
Ich freue mich, dass Ihr beide (Du und Haris) das so lässig seht. Ich muss übrigens auch ähnliche Erinnerungen gehabt haben als ich klein war. Daran konnte ich mich aber erst erinnern als ich schon "groß" war und so etwas wie ein mystisches, phantastisches, wundervollstes Erlebnis überhaupt hatte. Danach konnte ich mich daran erinnern, dass ich das als kleines Mädchen oft gehabt habe, - und das war so unendlich tröstlich.
Fazit also: auch ein Normalo darf durchaus mit freudvollen Gedanken an den "Tod" denken, ohne dass dies ein Hinweis auf eine verdrängte schwere Störung wäre?

Liebe Grüße

Katarina :)

Aber jaaaaaaaaa! Es ist die beste Vorbereitung auf den eigenen Tod, sich schon im ganz normalen Leben seiner Allgegenwärtigkeit bewusst zu werden. Das nimmt schon viel von seinem Schrecken.

lG
Haris
 
Katarina schrieb:
Ja! Aber das stört mich nicht.
Ich finds nur immer wieder lustig, wie mutig man sein kann, wenn man anonym ist. Aufregen tut mich das auch nicht. Ich finde diese Punkteeinrichtung interessant, weil man so mehr Resonanz hat.

Katarina schrieb:
Fazit also: auch ein Normalo darf durchaus mit freudvollen Gedanken an den "Tod" denken, ohne dass dies ein Hinweis auf eine verdrängte schwere Störung wäre?
Auf jeden Fall :) Die meisten trauen sich nur nicht, weil sie sonst als Verrückte abgestempelt werden. Oder sie sind halt zu fest in ihrer kulturellen Dogmatik verhaftet. Ein Grund für Traurigkeit besteht jedenfalls nur bei den Hinterbliebenen, weil die nun mit der gerissenen Lücke fertig werden müssen.
Es gibt genügend Kulturen, die im Tod nichts Schlimmes, Böses oder Trauriges sehen.
Wenns mir Recht ist, hatte sich sogar Cäsar über die Germanen und Kelten gewundert. Da diese keine Todesangst hatten, verwechselte er das mit Mut. Doch wie viel Angst hat wohl jemand vor dem Tod, wenn das für ihn gewissermassen nur ein "Ortswechsel" ist? Es wird immer Unverständige geben, die zu sehr in ihrem eigenen Weltbild festkleben, um anderes auch nur ansehen zu können.

Also eben: Mach dir keine Gedanken, du seist abnormal! Ganz im Gegenteil finde ich dich sogar mutig, wenn du so ehrlich ein Thema und deine dazugehörigen Gefühle erforschst, vor dem andere aus Unverständnis oder vor Angst zurückschrecken :)
 
Ich hatte auch viel mit Depressionen gekämpft, und darüber nachgedacht, wie ich am leichtesten mein Dasein beenden könnte.
Eines Tages las ich in einen Buch von Herman Hesse "Der Steppenwolf"
über einen pflegmatischen Philosofen, der jeden Tag an den Tod dachte, aber er war sich bewusst, dass es nur Flucht aus dem Leben ist.
Die Gewissheit, wenn es einem extrem schlecht geht, doch noch ein Türchen zu haben, dass man aussteigen kann.
Ich muss gestehen, bei mir traf es auf den Punkt.
Heute weiss ich, dass ich gerne lebe. Ich bin mir manchmal nicht einmal bewusst, dass auch ich mal gehen werde. Ist vielleicht ein Fehler, oder doch nicht?



Liebe Grüsse Maritza
 
Hallo,

dieses Normal und Unnormal würde ich zuerst lieber streichen, die eigne Wahrnehmung von anderen Bewerten zu lassen ist unnötig, wenn du verstehst was ich Meine.

Natürlich gehört das Sterben zum Leben dazu derer die das Prinzip des Lebens verstanden haben.

Ein wollen zwischen dem Leben/Sterben „muss“ sich nicht unbedingt widersprechen.

Mit der Hilfe des eignen Denkens lassen sich alle Barrikade brechen, man muss es jedoch nur wollen.

Mfg
 
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Hallo,

die Sehnsucht, diese Bewußtseinsebene zu verlassen hat ausnahmslos jeder Mensch, nur ist es den einen mehr, den anderen weniger oder gar nicht bewußt. Die Gründe dafür sind manigfaltig, aber lassen sich wohl auf einen Punkt reduzieren: wir haben Sehnsucht zu dem, was wir wirklich sind, bzw. wo wir herkommen und das ist reine Liebe. Wer würde sich da nicht hinsehnen wollen ? :)

Liebe Grüße
Gabi
 
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