Es ist wahrscheinlich, dass Du aufgrund Dir unbewusster Bindungsmechanismen regressiv an Deine verinnerlichte Mutter fixiert bist. Kennst Du die Bezeichnung der pathologischen Objektbeziehungen?
Derartige Elternbindungen können zu diversen Störungen des Individuationsprozesses führen, inklusive psychischer und psychosomatischer Symptome, komplexer Ehekomplikationen und Stagnationen der sexuellen Energie. Fürwahr ist es außerordentlich interessant, dass direkt nach der Geburt Deines ersten Kindes Albträume auftraten und nach der Geburt des zweiten Kindes die Sexualität versiegte. Vermutlich sind unbewusste Schuldgefühle kausal für die zum Erliegen gekommene Sexualität Deinerseits verantwortlich. Das Zeugen von Kindern kommt einem psychischen Reifungsschritt gleich. Selbiger signalisiert den internalisierten Elternfiguren, dass man sich von ihnen verabschiedet, dass man sich seiner inneren Infantilität entledigt, dass man auch auf seelischer Ebene erwachsen wird, indem man eine eigene Familie gründet, Verantwortung übernimmt und ein weitgehend autonomes Leben führt. Wenn die Eltern Dir während der frühen Kindheitsphase verbal, nonverbal oder anderweitig subliminal vermittelten, dass sie Deiner unbedingt bedürfen, dass sie traurig und einsam sind, wenn Du Dich selbstständig entfaltest und demzufolge von ihnen entfernst, werden diese unbewussten Prägungen und Konditionierungen auch im adulten Lebensalter noch sich auf die Mutter oder den Vater beziehende Schuld- und/oder Mitgefühle hervorrufen, die sich unter anderem in einer Depressivität äußern können. Das ist übrigens auch eine denkbare Ursache postpartaler Stimmungskrisen bei Frauen. Verschiedungen gehen natürlich auch mit Trauer einher. Es ist ein fataler Irrtum zu glauben, dass ein Mensch, der biologisch vollständig entwickelt ist, auch psychisch erwachsen wurde.
Bei Deiner sexuellen Inaktivität kann es sich um einen Akt der Selbstbestrafung infolge unbewusster Schuldgefühle handeln. Im Unbewussten gönnst Du Dir eine lebendige Partnerschaft mit Intimität, körperlicher Hingabe und Sex nicht mehr. Das wäre eine mögliche Erklärung auf tiefenpsychologischer Basis.
Ich würde es begrüßen, wenn Du Dich in Zukunft intensiver mit der wissenschaftlich fundierten Traumanalyse beschäftigen würdest. Dieses Buch kann Dir dabei eine hilfreiche Orientierung sein: wilhelm-griesinger-institut.de/buecher/traum In diesem Buch lernst Du die Bedeutungen zahlreicher Traumsymbole kennen, die im Rahmen einer umfangreichen Analyse von mehr als 42 000 Träumen eruiert und definiert wurden.
Der Vampir symbolisiert im Traum oftmals einen emotional bindenden, ausblutenden, sich der Identität des Kindes schon früh bemächtigenden Elternteil. In Deinem Falle mochte Dir das Unbewusste eventuell mitteilen, dass es emotionale Impulse in Dir gibt, die sich gegen den Reifungsschritt (die Geburt des ersten Kindes) wehren. Ebenso bedrohlich kann ein Monster wirken, das einen zu verschlingen droht. Beide Traummotive steht mit hoher Wahrscheinlichkeit für die verinnerlichte Mutter, gegenüber der Du auf unbewusster Ebene Schuldgefühle empfindest, womit sie Dich Deiner Kräfte beraubt und somit gewissermaßen verschlingt.