Joey
Sehr aktives Mitglied
opti schrieb:oki, wieso bist du dir eigentlich so sicher, dass es die Medikamente sind die heilen? Geht es nicht um etwas ganz anderes, nämlich um den Selbstheilungsmechanismus des Menschen? Auf diesen Selbstheilungsmechnismus haben eventuell Medikamente überhaupt keinen Einfluss, sondern allenfalls das psychische Wohlbefinden des Patienten.
Sind wir uns in folgendem Punkt einig? Chemikalien können Einfluss auf den menschlichen Organismus haben.
Wenn Du nicht dieser Meinung bist, dann die Gegenfrage von mir: Warum wetterst Du so gegen Umweltgifte und achtest auf biologische Ernährung, wo die Gifte darin ja keinen Einfluss auf Deinen Körper haben?
Verschiedene Stoffe können dem Organismus schaden, aber auch helfen. Welche Stoffe, welche Wirkung haben, gilt es herauszufinden. Mir wäre es auch ohne Tierversuche lieber, fragt sich, wie weit das möglich ist.
opti schrieb:Man hat z.B festgestellt, dass es eigentlich vollkommen egal ist, welche Medikamente man einem Patienten veranreicht, es könnte genau so gut ein Placebo, also eine Traubenzuckertablette sein, sie haben keinen entscheidenden Einfluss auf den Verlauf des Genesungsprozesses.
Das kommt ganz stark auf die Krankheit an. Meine Mutter hat mir früher erfolgreich ein Placebo-Schmerzmittel bei Zahnschmerzen gegeben. Die Karies war trotzdem noch da, die Schmerzen nicht... Ein Krebstumor wirst Du nicht mit Placebos wegbekommen. Mit Chemotherapie (die ich niemandem wünsche) hast Du zumindest eine Chance, ihn zu verkleinern oder ganz los zu werden.
Um die Wirkung des Placebo- und Nocebo-Effekts auszugleichen wird bei mesizinischen Studien, sofern Möglich (Krankheit nicht töslich ...) eine Doppelblindstudie durchgeführt. Eine Gruppe bekommt das zu testende Medikament, die zweite Gruppe bekommt ein alt beährtes oder ein Placebo. Dabei wissen weder der Patient, noch der Arzt, welcher den Patient untersucht und die Pillendöschen verteilt, ob es sich dabei um das neue Medikament oder das Placebo handelt. Danach kann geschaut werden, in welcher der beiden Gruppen statistisch signifikant mehr Heilungen auftraten.
Was spricht gegen dieses Verfahren?
opti schrieb:Viel entscheidender ist die Art und Weise, wie der Arzt sich gegenüber dem Patienten verhält. Ob er sich Zeit für den Patienten nimmt, ob er ihm seine Ängste nimmt und ihm Mut macht, das alles ist viel entscheidender als die Einnahme von Medikamenten. Selbst wenn man alle Medikamente weglassen würde, käme man zum gleichen Resultat.
Nicht bei allen Krankheiten. Das z.B. bei Krebs zu versuchen wäre verantwortungslos.
opti schrieb:Darum halte ich es für wesentlich sinnvoller, das Geld nicht in grausame Tierversuche zu stecken, damit sich daran irgendwelche "Wissenschaftler" und Institute bereichern können, sondern es für die Umstrukturierung der Medizin auszugeben, damit wieder mehr Menschlichkeit, Wärme, Zeit und Hinwendung zum Patienten geschehen kann. Dann wird man nicht nur die Kosten für die medizinische Heilung senken, sondern auch eine erfolgreichere Medizin betreiben.
Menschlichkeit, Zeit und Wärme für den Patienten sind sehr wichtig, und Du hast recht, dass sie manchmal zu kurz kommt. Aber Du unterschätzt die Medikamente doch sehr stark.
Übrigens Krebs ist in gewisser Weise zwar eine Zivilisationskrankheit, dadurch, dass einige Faktoren stärker geworden sind, aber gewisse krebsbegünstigende Faktoren wirst Du nie los werden, selbst in vollkommener Natur. Krebs hat es immer gegeben und wird es immer geben, egal, wie die Umwelt aussieht.
Viele Grüße
Joey