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Samsaveel
Guest
Tach Tobias!
Bei all den gutgemeinten Ratschlägen, ich solle deine Bibel lesen: hast du denn jemals MEINE gelesen?
Ich lese immer wieder, man soll frei werden dadurch, dass man sich auf Gott verlässt. Mag sein, dass mir da meine eigene rationale und misstrauische Sichtweise im Weg steht, aber für mich klingt das wie ein Widerspruch in sich. Wenn ich mich auf jemanden verlasse, ist das vielleicht bequem, aber es macht abhängig.
Das hat aber nicht zwangsläufig damit zu tun, dass in den 10 Geboten steht, dass man nicht töten soll (aus Liebe zu Gott und damit aus Liebe zum Menschen), sondern basiert auf simplem Nachdenken. Wo kämen wir hin, wenn jeder meucheln würde, wie er gerade Lust hat? Ich für meinen Teil habe keine Lust, ein Messer zwischen die Rippen zu bekommen, also muss ich aus Liebe zu MIR auch akzeptieren, dass ich so was anderen nicht antue, selbst wenn ich dazu fähig wäre.
Der Satanismus hat logischerweise Parallelen zum Christentum, sind wir doch ursprünglich eine Gegenbewegung. Wenn sich dabei ein Grundsatz der Christen als sinnvoll erweist, warum sollten wir uns scheuen, ihn zu übernehmen? Wenn uns dabei unser eigener Trotz und Stolz im Weg stehen würde, wären wir wirklich arm dran Aber das hat mit Glauben, wie du es verstehst, nichts zu tun.
Bis auf den göttlichen Aspekt, der bei mir fehlt, könnte ich mich RitaMaria also anschließen, wenn sie sagt
Das mit dem über die Erde herrschen scheint nachhaltig beeindruckt zu haben. Bei aller Bescheidenheit, die der Christ an den Tag legt, will er nur über die Erde herrschen. Das ist noch so ein Punkt, den ich nicht nachvollziehen kann. Wie herrschen? Warum herrschen? Womit und wodurch herrschen? Mit welchen Konsequenzen herrschen?
In meinen Ohren klingt das wie der Versuch, einem Minderwertigen mehr Selbstwertgefühl zu verleihen, damit er sich in dem Glauben, er sei etwas ganz besonderes, das bisher nur noch niemand erkannt hat, selbst hochschaukelt. Im Satanismus nennt man das gezielter Selbstbetrug, was nicht negativ ist, solange man es BEWUSST tut
Ich finde das wirklich interessant, denn ich bekomme das Gefühl, dass du deine Bibel wie einen Schutzschild vor dir herträgst und sämtliche Argumente daran abprallen. Du kannst in meiner Gegenwart gerne weiter mit der Bibel argumentieren, aber sei dir bewusst (und nimm mir das jetzt bitte nicht krumm), dass ich sie größtenteils nicht verstehen/anerkennen kann, denn ich sehe in der Bibel etwas anderes als du.
Grüße, Samsaveel (die um vier Ecken gelaufen ist, nur um dort wieder anzukommen, wo sie losgegangen ist).
Bei all den gutgemeinten Ratschlägen, ich solle deine Bibel lesen: hast du denn jemals MEINE gelesen?
Die Christen, die ich kenne, predigen allesamt Grundsätze, die sie nie selbst geprüft haben, weil sie einfach nur Christen von Geburt an sind und nicht Christen aus eigener, wirklicher Überzeugung. Wenn du das als negatives Erleben von Christen bezeichnen würdest, dann gebe ich dir recht: das ist einer der Gründe, warum ich misstraue.Stierchen schrieb:Von daher ist es logisch, dass du der Bibel nicht glauben kannst, weil du vielleicht nicht viel positives mit Christen erlebt hast. Vielleicht kennst du nur ein paar ganz enge, oder ganz lieberale Christen. Ich weiß es nicht, wie das bei dir aussieht.
Offen? Richtig offen? Sagen wir, ich war vorurteilsfrei, bis zu einem gewissen Zeitpunkt zumindest, aber wie gesagt: ich bin nicht fähig, die Inhalte der Bibel nachvollziehen zu können. Ein Beispiel:Stierchen schrieb:Warst du schon mal offen für die Bibel, so dass du sie gelesen hast und geprüft hast? Ich gehe nicht davon aus, dass du dich gleich für Jesus entscheidest, weil du die Bibel liest. Indem Fall kannst du es ja mal versuchen. Oder hast du auf die Dinge, die dir unklar waren schon mal versucht Antworten zu bekommen?
Ich lese immer wieder, man soll frei werden dadurch, dass man sich auf Gott verlässt. Mag sein, dass mir da meine eigene rationale und misstrauische Sichtweise im Weg steht, aber für mich klingt das wie ein Widerspruch in sich. Wenn ich mich auf jemanden verlasse, ist das vielleicht bequem, aber es macht abhängig.
Ich habe nie gesagt, dass alles, was ich tun KÖNNTE, automatisch richtig ist. (Jedem Menschen ist es theoretisch möglich, jemanden umzubringen, deswegen muss man es noch lange nicht gutheißen.)Stierchen schrieb:Warum willst du nicht? Vielleicht weil du dir doch nicht sicher bist, dass was du theoretisch tun könntest richtig ist. Ich denke du glaubst ein bisschen doch der Bibel. Denn sonst würdest du nicht an den Regeln festhalten (auch wenn du nicht alle Regeln der Bibel übernehmen würdest).
Das hat aber nicht zwangsläufig damit zu tun, dass in den 10 Geboten steht, dass man nicht töten soll (aus Liebe zu Gott und damit aus Liebe zum Menschen), sondern basiert auf simplem Nachdenken. Wo kämen wir hin, wenn jeder meucheln würde, wie er gerade Lust hat? Ich für meinen Teil habe keine Lust, ein Messer zwischen die Rippen zu bekommen, also muss ich aus Liebe zu MIR auch akzeptieren, dass ich so was anderen nicht antue, selbst wenn ich dazu fähig wäre.
Der Satanismus hat logischerweise Parallelen zum Christentum, sind wir doch ursprünglich eine Gegenbewegung. Wenn sich dabei ein Grundsatz der Christen als sinnvoll erweist, warum sollten wir uns scheuen, ihn zu übernehmen? Wenn uns dabei unser eigener Trotz und Stolz im Weg stehen würde, wären wir wirklich arm dran Aber das hat mit Glauben, wie du es verstehst, nichts zu tun.
Bis auf den göttlichen Aspekt, der bei mir fehlt, könnte ich mich RitaMaria also anschließen, wenn sie sagt
Sicher bin ich das Maß meiner eigenen Dinge. ( )
Meine Eigenverantwortung gibt mir MEIN Maß vor ( )
Natürlich halte ich mir meine Hintertürchen offen, ziemlich bewusst sogar - ich bin Opportunist. In deinen Augen mag das feige aussehen oder unehrlich. Die Dinge, an denen du deine Maßstäbe ausrichtest, sind nicht äquivalent mit jenen, nach denen ein Satanist beurteilt - selbst wenn der Maßstab am Ende der selbe wäre.Stierchen schrieb:Ich denke, du willst dir eine Option offen halten, falls sie doch recht hat. Auch wenn du das bewusst nicht so formulieren würdest. Viele unserer Handlungen geschieht unbewusst.
Ja, ich habe ein Bild: und zwar das, dass die Religion für den Menschen da ist, und nicht der Mensch für die Religion. Wenn ich die Inhalte der Bibel erst in ihre Bestandteile zerfleddern und ihre blumigen Bilder aufschlüsseln muss und mir hinterher bestenfalls EINREDEN kann, dass ich sie verstanden habe, dann kommt mir das definitiv schon mal nicht entgegen. Und wenn der einzige Quell aller Weisheit dann auch noch vom Menschen geschriebenes Wort ist, an das ich mich da anpassen soll, dann möchte ich doch zumindest sicher sein können, dass ich es richtig verstanden habe und auch dahinterstehe, oder nicht? Und wenn ich meinen Gott nicht verstehen kann, wie kann ich dann darauf bauen, dass das, was er für mich vorgesehen hat, auch wirklich gut für mich ist? Sicher, durch Glauben und Vertrauen, aber Glauben und Vertrauen sind keine Sicherheiten.Stierchen schrieb:Und wenn du hinter den Worten keinen Sinn siehst. Kann das sein, dass das durch deine vorgefertigte Meinung kommt? Mir scheint du hast ein Bild (Zitat: und sehe keinen Sinn, dahinter, keinen der zu mir passen würde.) und in das bekommst du Gott nicht rein. Wenn Gott das ganze Universum geschaffen hat und in Händen hält. Welcher Bilderrahmen sollte ihn da fassen können. Welcher Verstand sollte ihn begreifen können.
Keinem von beiden. Die Bibel ist, wie man es dreht und wendet, ein von Menschen aufgeschriebenes Werk. Ob ich jetzt anhöre, was andere Leute über die Bibel reden, oder ob ich sie selber lese, macht für mich keinen Unterschied, denn sogar in den Evangelien selbst ist die Bergpredigt nicht gleich Bergpredigt, wenn ich mich recht erinnere.Stierchen schrieb:Wem glaubst du mehr, dem der dir erzählt was in der Bibel steht, oder der Bibel selbst?
Ich hänge eurem Gott nichts an, denn ich glaube nicht an ihn. Ich hänge es den Menschen an.Stierchen schrieb:Nur wäre es die falsche Vorgehensweise, wenn wir diese Gott anhängen. Denn er kann nichts dafür. Weil er uns als Gegenüber wollte und uns zum einen einen Willen gegeben hat und sogar noch den Auftrag über die Erde zu herrschen.
Das mit dem über die Erde herrschen scheint nachhaltig beeindruckt zu haben. Bei aller Bescheidenheit, die der Christ an den Tag legt, will er nur über die Erde herrschen. Das ist noch so ein Punkt, den ich nicht nachvollziehen kann. Wie herrschen? Warum herrschen? Womit und wodurch herrschen? Mit welchen Konsequenzen herrschen?
In meinen Ohren klingt das wie der Versuch, einem Minderwertigen mehr Selbstwertgefühl zu verleihen, damit er sich in dem Glauben, er sei etwas ganz besonderes, das bisher nur noch niemand erkannt hat, selbst hochschaukelt. Im Satanismus nennt man das gezielter Selbstbetrug, was nicht negativ ist, solange man es BEWUSST tut
Ich glaube dir ja, dass das in der Bibel so steht, aber selbst wenn ich es prüfe, wer sagt, dass das Ergebnis meiner Prüfung so ausfallen muss wie deines, um richtig zu sein? Und wenn es nicht richtig wäre, könnte ich aus deiner Sicht immer noch nicht urteilen, selbst wenn ich es geprüft hätte.Stierchen schrieb:Prüfe selbst nach, ob das was ich über die Bibel gesagt habe stimmt oder nicht. Aber nur, wenn du es geprüft hast, kannst du auch ein Urteil fällen.
Ich finde das wirklich interessant, denn ich bekomme das Gefühl, dass du deine Bibel wie einen Schutzschild vor dir herträgst und sämtliche Argumente daran abprallen. Du kannst in meiner Gegenwart gerne weiter mit der Bibel argumentieren, aber sei dir bewusst (und nimm mir das jetzt bitte nicht krumm), dass ich sie größtenteils nicht verstehen/anerkennen kann, denn ich sehe in der Bibel etwas anderes als du.
Grüße, Samsaveel (die um vier Ecken gelaufen ist, nur um dort wieder anzukommen, wo sie losgegangen ist).