Tabuthema Sterben und Tod

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Wie soll der Alltag ausschauen, wenn ich eh weiss, daß es dann mal soweit ist ? Soll ich jeden Tag beim Frühstück auf die Wand schauen wo steht : Ich muss dann gehen ?
 
Wie soll der Alltag ausschauen, wenn ich eh weiss, daß es dann mal soweit ist ? Soll ich jeden Tag beim Frühstück auf die Wand schauen wo steht : Ich muss dann gehen ?
Das liegt daran wo du lebst, sicherlich im heißen Süden anders als im kalten Norden. In einem Industrieland anders als in einem dritte Welt Land.
Schon Regional kann dein Alltag ganz anders sein, ob du auf dem Land lebst oder in einer großen Stadt usw... usf... (Oder trollst du gerade?)

Ich denke es ist sehr wichtig den eigenen Geist kennenzulernen, damit nach dem Tod verstanden/erkannt werden kann, u.a. dass die Abwesenheit eines Körpers kein Mangel ist.

Auch nochmal aus dem Artikel der die buddhistische Sicht zu dem Thema beschreibt:
"Im Sterbeprozess wird dem Betroffenen langsam klar, wohin die Reise geht und wie es weitergeht. Dies ist vergleichbar mit einer Reise in ein Land, für das man Visum braucht. Jeder und jede von uns hat in diesem Leben die Verantwortung dafür, sich rechtzeitig um ein Visum zu kümmern, so dass der Geist eine heilsame Reise unternehmen kann. Bemühen wir uns nicht, werden wir das Klare Licht im Sterbeprozess kaum als solches erkennen. Vielmehr werden wir nur von unseren karmischen Anlagen weiter in einen Daseinskreislauf des Leids getrieben. Dann ist es zu spät, um noch ein Visa für eine heilsame Reise zu erhalten und man muss nehmen was kommt. Die karmischen Anlagen führen uns ins nächste körperliche Leben. Welche Qualitäten des Karma wirksam werden, an welchem Ort und unter welchen Umstände ein erneutes Leben stattfindet, hängt ganz wesentlich davon ab, wie der Geisteszustand kurz vor der Bewusstlosigkeit beschaffen ist.
Der letzte Schritt des Sterbeprozesses ist, dass der äußerst subtile Geist zusammen mit dem äußerst subtilen Wind aus dem Körper heraustritt. Der Geist verlässt den Körper. Dann erst beginnt der Körper zu verwesen, da er nur noch eine biologische Hülle ohne Geist ist."

"
Nachdem der Geist den Körper verlassen hat, beginnen weitere Prozesse, die denen des Sterbeprozesses ähnlich sind und auf das kommende Leben hinweisen. Diese Prozesse verlaufen im Vergleich zum Sterben in umgekehrter Reihenfolge. Man wird also zunächst eine dunkle Erscheinung sehen, dann eine rote und weiße Erscheinung usw. Die Windenergie manifestiert sich als subtiler Körper eines Zwischenzustandes, den wir Bardo nennen, was wörtlich übersetzt „zwischen den Leben“ bedeutet. Es ist ein feinstofflicher Körper aus Windenergie und Aggregaten, der als Grundlage für eine Person und für einen Körper dienen kann.
Das Bardowesen ist, wenn es sich um ein gewöhnliches Wesen handelt, auf der Suche nach einer neuen Geburt und bewegt sich sehr schnell von einem Ort zum anderen. Weil es im Sterbeprozess den Verlust des Körpers als Mangel begreift, entsteht eine karmische Energie, die den starken Wunsch nach erneuter Geburt entstehen lässt."
 
Guten Abend,

zum Tabu wird der Tod und das Sterben meines Erachtens, weil er nicht in eine Welt passt, die existentielle Ängste nur dann zulässt, wenn sie als Krankheit therapierbar sind.
Wahnsinn, Behinderung, Armut und Tod bleiben meist außerhalb des täglichen (Er-)Lebens - so wird alles, was uns mit dem Tod, dem Unberechenbaren konfrontiert, zu einer verleugneten Realität.

...
 
Ich halte mittlerweile sowohl Fragen als auch Antworten darauf wie bspw. "Was kommt nach dem Tod?" für weitaus tabuisierender als es Schweigen je sein könnte.
 
Das kann letztlich niemand beantworten. Berichte über Nahtoderfahrungen gibt es ja viele. Und die allermeisten ähneln sich sehr.


Ich kann auch nur aus meiner Erfahrung sprechen. Als ich während einer Not OP fast verstorben wäre... Unverschuldet… das Leben meinte es zu "gut" mit mir.
Du wirst sicher verstehen, das es für mich immer noch ein sensibles Thema ist. Vor allem deshalb, weil ich es mir nicht erklären kann, was da passiert ist. Auch weiß ich nicht wie ich das zu deuten habe.
Es war strange...

Ich weiß aber, dass ein Freund von mir mit im OP war, weil er dort im KH Oberarzt ist. Und der hätte mich umgebracht, wenn ich da gestorben wäre.:barefoot:

Mir war zu keinem Zeitpunkt bewusst, das ich sterbe. Ich war von "Licht" umgebenen. Wobei Licht nicht im entferntesten das wieder gibt, was es tatsächlich war. Dort waren auch andere körberlose "Wesen". Die mit mir aber nicht in Resonanz gegangen sind. Sie waren einfach da. Manche waren riesig, andere sehr klein.

In dem Moment hätte ich losgelassen keine Frage. Es gab für mich keinen anderen Zustand mehr. Auch das Gefühl ist nicht zu erklären. Du fühlst alles, aber auch nichts.....

Was ich bis zu Letzt nie erzählt habe, weil es einfach zu Klischeehaft ist, war der Bär der plötzlich auftauchte und mich mit einem Pranken Schlag ins Leben zurück beförderte....

Ja und dann kam der Schmerz. Die IT Station. Tagelanges Heulen. Eine Schwester dort hat irgendwann mitgeheult.:unsure:

Ich habe lange zurück ins Leben gebraucht. Und diese Erfahrungen waren hart. Daran zerbrochen bin ich nicht, obwohl ich es erwartet habe.... Auch bin ich wieder ganz gesundet, da habe ich wirklich Glück gehabt.

Das ist meine Erfahrung zu diesem Thema.



Das ist sehr, sehr, sehr berührend ....
 
Sehr schön :) Hauptsächlich gehen meine Fragen in die Richtung "Was passiert beim Sterbeprozess?" "Was ist nach dem Tod?"
Aber vielleicht fällt mir noch mehr ein im Laufe des Threads.

Nahtoderfahrungen“ habe ich in diesem Leben zwar keine gemacht …
Ich selbst glaube aber daran, dass nach dem physischen Tod, (also der vollkommenen Auflösung des Körpers und persönlichen Ichs) - nichts weiter übrig bleibt - als „nur“ die (egolose) nackte „Seele“. Ob diese sich dann theoretisch irgendwie wieder an einen neuen, atomar zusammengebastelten Hirn-Körper andocken „will“ oder lieber im „Nirwana“ versinken „möchte“ – wer kann das vorher schon so wirklich wissen.:D

In einem Meditationsthread hatte ich übrigens mal was über meine, Reinkarnation betreffenden - eigenen „Erinnerungen“ geschrieben:
Hast Du das subjektiv so erlebt?

Bei mir war es so, dass mir zwar vermeintlich etwas (einige wenige bestimmte Schlüsselerlebnisse eines fremden Lebens bis hin zu dessen Tod und anschließendem „egolosem Funkenflug“ zu einem neuen Elternpaar, eine neue Zeugung „beobachtend“) in Form von Visionen „einfiel“ – ich allerdings erst jeweils anschließend interpretierend zu dem Schluss kam, dass diese „aus heiterem Himmel“, kommende, nicht absichtlich gesuchte Identifikation mit einem fremden Menschen in einer fremden Zeit ein „Vorgängermodell“ meines gegenwärtiges Ichs betreffen könnte.


Jedenfalls waren dies keine „echten“ Erinnerungen meines Gehirns, da „ich“ in diesen Momenten (es waren ungefähr 10 an der Zahl, jeweils einige Minuten währende „Visionen“, die wenn ich mich recht entsinne über ein halbes Jahr, höchstens ein Jahr verteilt sporadisch auftauchten) gefühlstechnisch definitiv nicht ich selbst war.

„Ich“ war mir während dieser „Erinnerungen“ jedenfalls nicht (gleichzeitig) meines gegenwärtig eigenen Egos bewusst - sondern während der Identifikationen ein (rückblickend betrachtet) fremdes Gehirn, mit fremden Gefühlen, fremder Charakterstruktur in einem fremden Körper, der sich in einem fremden Lebensumfeld bewegte.


Ich nenne es mittlerweile trotzdem persönliche „Erinnerungen“, weil es jetzt in meinem Gehirn abgespeichert (,Teil meines persönlichen Erfahrungsschatzes geworden) ist und sich eben wie „echte“ Erinnerungen (selbst Erlebtes) anfühlt. Nicht nur so, wie wenn ich mich an einen Film erinnere und mit dem Hauptdarsteller darin „mitgefühlt“ habe.
"Bei mir war es so, dass mir zwar vermeintlich etwas (einige wenige bestimmte Schlüsselerlebnisse eines fremden Lebens bis hin zu dessen Tod und anschließendem „egolosem Funkenflug“ zu einem neuen Elternpaar, eine neue Zeugung „beobachtend“) in Form von Visionen „einfiel“ – ich allerdings erst jeweils anschließend interpretierend zu dem Schluss kam, dass diese „aus heiterem Himmel“, kommende, nicht absichtlich gesuchte Identifikation mit einem fremden Menschen in einer fremden Zeit ein „Vorgängermodell“ meines gegenwärtiges Ichs betreffen könnte.

Jedenfalls waren dies keine „echten“ Erinnerungen meines Gehirns, da „ich“ in diesen Momenten (es waren ungefähr 10 an der Zahl, jeweils einige Minuten währende „Visionen“, die wenn ich mich recht entsinne über ein halbes Jahr, höchstens ein Jahr verteilt sporadisch auftauchten) gefühlstechnisch definitiv nicht ich selbst war.
„Ich“ war mir während dieser „Erinnerungen“ jedenfalls nicht (gleichzeitig) meines gegenwärtig eigenen Egos bewusst - sondern während der Identifikationen ein (rückblickend betrachtet) fremdes Gehirn, mit fremden Gefühlen, fremder Charakterstruktur in einem fremden Körper, der sich in einem fremden Lebensumfeld bewegte.

Ich nenne es mittlerweile trotzdem persönliche „Erinnerungen“, weil es jetzt in meinem Gehirn abgespeichert (,Teil meines persönlichen Erfahrungsschatzes geworden) ist und sich eben wie „echte“ Erinnerungen (selbst Erlebtes) anfühlt. Nicht nur so, wie wenn ich mich an einen Film erinnere und mit dem Hauptdarsteller darin „mitgefühlt“ habe.
 
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