Der Tod lügt nicht

tschü;3049606 schrieb:
Jeder muss sterben. Ich meine hiermit natürlich nicht die Seele, aber primär der Körper, mit dem wir uns identifizieren. Alles, was unsere "Persönlichkeit" ausmacht, überlebt den Tod nicht. Und beim Identifizieren wären wir auch beim Ego angelangt. Der Tod reduziert das Ego auf eine Form von Absurdität. Denn er holt den Bettler genauso wie den König. Er holt den Esoteriker, den Christen genauso wie den Ateisten.

Daher frage ich mal, wie ist euer Verhältnis zur eigenen Sterblichkeit?

Glaubst du, dass ein Sterben auch bei vollem Bewusstsein im Körper geschehen kann?

Ich persönlich hatte immer wieder so Momente, in den letzten Monaten, wo ich sehr intensiv das Gefühl hatte, und auch den Gedanken danach, dass etwas in mir gestorben ist, ein Teil oder auch Stück. Stück für Stück. Ich kannte das so vorher nicht.

Ich meine, es auch irgendwo mal gelesen zu haben, dass möglich ist, in dieser Zeit auch das zu erleben, wofür Menschen bisher sozusagen aus ihrem Körper gehen mussten. Also ein anderer Weg oder auch Übergang. Weiß nur leider nicht mehr, wo das war.
 
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Glaubst du, dass ein Sterben auch bei vollem Bewusstsein im Körper geschehen kann?

Ich persönlich hatte immer wieder so Momente, in den letzten Monaten, wo ich sehr intensiv das Gefühl hatte, und auch den Gedanken danach, dass etwas in mir gestorben ist, ein Teil oder auch Stück. Stück für Stück. Ich kannte das so vorher nicht.

Ich meine, es auch irgendwo mal gelesen zu haben, dass möglich ist, in dieser Zeit auch das zu erleben, wofür Menschen bisher sozusagen aus ihrem Körper gehen mussten. Also ein anderer Weg oder auch Übergang. Weiß nur leider nicht mehr, wo das war.

Hallo Mondblumen,

verstehe ich dich richtig, du meinst, es gibt vielleicht eine „Generalprobe“?

Vielleicht bei Menschen, die klinisch tot waren, aber im Normalfall gibt es so was nicht. Denn der Tod bedeutet ja, dass dein Körper völlig von der Seele getrennt wird und nicht mehr weiter existieren kann. Dass dein Herz aufhört zu schlagen und alles im Körper abstirbt. Und vor allem auch, dass alles womit du dich in deinem Leben identifiziert hast zu Ende ist.

Und da ist wieder die Frage, ob man dann zu dieser Veränderung „ja“ sagen kann, am idealsten, wenn man vom Herzen ja sagen kann oder ob man diesen nicht annehmen will. Im letzten Fall wären wir beim beschriebenen Beispiel mit der Frau oder bei den verschiedenen orientierungslos auf einer Astralebene umherirrenden Seelen.

Aber es gibt leichtere Erscheinungen von Tod. Also beispielsweise jeder Abschied, jedes Loslassen ist eine Form von Tod. Wenn eine Liebe zu Ende geht, ein Job zu Ende geht, wenn du eine Wohnung wechselst, überall steckt hier der Tod drinnen, denn Tod bedeutet einfach, dass etwas zu Ende geht.

Es ist vielleicht ein „kleiner Tod“. So ist auch der Schlaf ein kleiner Tod, hier gibt es also schon eine Übung sozusagen, denn wir gehen da in eine Traumwelt hinüber, die uns während des Traumes auch als „real“ erscheint.

Aber auch in der Natur ist der Tod erlebbar, wenn der Herbst kommt, die Blätter abfallen, alles zieht sich wieder ins Innere zurück.

Liebe Grüße,
tschü
 
Etwas Altes rigoros abschliessen und etwas Neues bedingungslos annehmen. Das ist doch der Tod. Und das war auch die Geburt. Meint Ihr, Ihr hattet Angst vor der Geburt?
Ich glaube, es ist vor allem die Identifikation mit den Gedanken ueber den Tod, die entweder Angst schueren, oder beruhigen. Die meisten Leute, die ich kenne, die so sehr mit ihrem Koerper identifiziert sind, dass sie eine fundamentale Angst vor dem "Aus" haben muessten, glauben ueberraschender Weise daran, dass nach dem Tod "Nichts" ist. Warum? Weil sie sich einfach keine Gedanken machen, jedenfalls nicht so weit, dass das Ergebnis ihnen einen Halt oder einen Sinn vermittelt. Dann schon lieber die Flucht in den Existenzialismus. Es ist aber Teil unseres Systems, sowohl im Koerper als auch mit dem Verstand zu leben. Mir Gedanken darueber zu machen, was "nachher" sein wird, ist also immer noch Teil des Lebens. Fuer mich persoenlich ergibt sich, eben auch angesichts von Nahtoderlebnissen und OBE, dass das Wesen des (eigenen) Leben(s) nicht stirbt, sondern eine neue Form bekommt. Welche auch immer.

juni
 
Ich auch net, ich freue mich sogar darauf wenn ich sterbe. Danach isses bestimmt schöner als hier :)

Hallo, Daly, sterben bedeutet ja loslassen. Je mehr man materielle Reichtümer, Karrierre und andere Dinge im Leben erreicht hat, umso schwieriger ist das Loslassen. Soweit ich dich von den Beiträgen kenne bist du noch sehr jung uns hast keine Angst etwas zu verlieren.
Wenn ich selber mal bei mir nachdenke, die kleinen Tode, wie beispielsweise das Zuendegehen einer Beziehung oder Job usw, es gelingt leider oft nicht, vollständig loszulassen. Und beim Tod geht es ja um ein viel größeres Loslassen. Aber solange man noch nichts angehäuft hat, ist es auch leichter loszulassen. Daher ist es ja fast schwer vorstellbar, wie lange beispielsweise ein König von Frankreich oder ein sonstiger Herrscher der enorm viel Macht, Reichtum etc. hatte, benötigt um loszulassen oder den Tod zu realisieren.

Die Frage ist aber generell auch, ob man Leid oder Freude anzieht. Vieleicht müssen wir so oft "wiederkommen", weil wir immer wieder Leid anziehen?

Liebe Grüße,
tschü
 
tschü;3314642 schrieb:
Hallo, Daly, sterben bedeutet ja loslassen. Je mehr man materielle Reichtümer, Karrierre und andere Dinge im Leben erreicht hat, umso schwieriger ist das Loslassen. Soweit ich dich von den Beiträgen kenne bist du noch sehr jung uns hast keine Angst etwas zu verlieren.
Wenn ich selber mal bei mir nachdenke, die kleinen Tode, wie beispielsweise das Zuendegehen einer Beziehung oder Job usw, es gelingt leider oft nicht, vollständig loszulassen. Und beim Tod geht es ja um ein viel größeres Loslassen. Aber solange man noch nichts angehäuft hat, ist es auch leichter loszulassen. Daher ist es ja fast schwer vorstellbar, wie lange beispielsweise ein König von Frankreich oder ein sonstiger Herrscher der enorm viel Macht, Reichtum etc. hatte, benötigt um loszulassen oder den Tod zu realisieren.

Die Frage ist aber generell auch, ob man Leid oder Freude anzieht. Vieleicht müssen wir so oft "wiederkommen", weil wir immer wieder Leid anziehen?

Liebe Grüße,
tschü
Ich habe keine Angst loszulassen von den Sachen die ich hier habe, weil... Ich glaube dass ich sie auch im Jenseits haben kann :D
Ich mein wenn es da so schön sein soll kann man dort bestimmt auch Klamotten kaufen etc. :D
Und da man ja eh wiedergeboren werden kann kann ich mir diese Sachen die ich dann nichtmehr haben würde ja in einem anderen/nächsten Leben nochmal kaufen xD
Und einen Job würde ich garantiert nicht vermissen, weiß eh nicht was alle immer damit haben... Meine Güte, wenn ich einen verliere, dann nehm ich halt einen neuen :rolleyes:
Und ob ich in einem Job erfolgreich bin ist mir auch ziemlich egal, weil wenn ich es wäre, was hätte ich schon davon?? Dass ich gut in etwas bin weiß ich doch selber, dafür brauch ich nicht erst eine Beförderung die mir das klar macht :rolleyes:
Eine Beziehung zu verlieren ist schon schlimmer, aber das gilt bei mir eher für Freundinnen & Haustiere... Jungs sind mir jetzt ehrlichgesagt nicht sooooooo wichtig, im Gegenteil, die sind für mich fast schon Zeitverschwendung :D
Von daher :D
 
Hallo!
Nicht, dass ihr mich missversteht! Ich bekam einfach eine Gänsehaut bezüglich des Vergleiches Nacht mit dem Tod.

Als Kind plagte mich lange ein wenig Angst vor der NACHT, und erst mit der Zeit begriff und erkannte ich die Schönheiten der Nacht, der Vollmond und die Wolkengetürme im Mondeslicht, die Sterne etc.

Und jetzt - als Erwachsene - ist es wohl der Respekt, die Ehrfurcht vor dem Tod - wahrscheinlich gepaart mit etwas Angst. Obwohl ich mich mehr denn je mit diesem Thema auseinandersetze ...

Ich liebe das Leben, hänge sehr daran und bemühe mich, jeden Tag bewusst zu LEBEN, mich an Kleinigkeiten zu erfreuen, einfach zu SEHEN, zu HÖREN, zu FÜHLEN....
Man weiß ja nie, wann einen der Tod ereilt ... ich glaube auch nicht, dass ich mich zum jetzigen Zeitpunkt auf ihn freuen könnte. Dafür habe ich noch zuviel vor in meinem Leben ...

Für mich gehören sowohl das Leben als auch der Tod zu Tag und zur Nacht ...
das wollte ich eigentlich zu bedenken geben!

Alles Liebe
Sarie:)
P.S.: Merke grad, hab ein bisschen den Rahmen gesprengt mit meinen Gedanken!:rolleyes:

....wenn du dich beim Tod nicht freust - was bei den meisten Menschen der Fall sein dürfte - dann wird es eben ein "trauriger Tod". Aber vieleicht ist die Traurigkeit deshalb so traurig, weil sie abgelehnt wird? Vieleicht ist auch ein trauriger Tod ein schöner Tod?

Liebe Grüße, tschü
 
Danke dir,jetzt kann ich den ganzen Thread verstehen,ein schönes verstehen,

:umarmen:

liebe Grüsse madma

Hallo liebe Madma,

herzlichen Dank, wenn ich mich recht erinnere hast du auch Erfahrung mit Nahtoderlebnissen.

Mir fällt da noch ein ein sehr interessantes Buch von Mario Mantese, der als ein in der Schweiz lebender Meister gilt. Er war lange Zeit im Koma, nachdem er in London mit einem Messer niedergestochen worden war.

Er beschreibt in seinem Buch "Vision des Todes" seine Reise durch das Jenseits. Sehr interessant, da habe ich mir schon schwer getan, mich abzugrenzen, so eindrucksvoll sind die Bilder.

Er beschreibt jedenfalls, wie er im klinisch toten Zustand seinen Körper verließ und sowohl Schatten- als auch Lichtwelten durchwandert.

Liebe Grüße,
tschü
 
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Etwas Altes rigoros abschliessen und etwas Neues bedingungslos annehmen. Das ist doch der Tod. Und das war auch die Geburt. Meint Ihr, Ihr hattet Angst vor der Geburt?
Ich glaube, es ist vor allem die Identifikation mit den Gedanken ueber den Tod, die entweder Angst schueren, oder beruhigen. Die meisten Leute, die ich kenne, die so sehr mit ihrem Koerper identifiziert sind, dass sie eine fundamentale Angst vor dem "Aus" haben muessten, glauben ueberraschender Weise daran, dass nach dem Tod "Nichts" ist. Warum? Weil sie sich einfach keine Gedanken machen, jedenfalls nicht so weit, dass das Ergebnis ihnen einen Halt oder einen Sinn vermittelt. Dann schon lieber die Flucht in den Existenzialismus. Es ist aber Teil unseres Systems, sowohl im Koerper als auch mit dem Verstand zu leben. Mir Gedanken darueber zu machen, was "nachher" sein wird, ist also immer noch Teil des Lebens. Fuer mich persoenlich ergibt sich, eben auch angesichts von Nahtoderlebnissen und OBE, dass das Wesen des (eigenen) Leben(s) nicht stirbt, sondern eine neue Form bekommt. Welche auch immer.

juni

Herzlichen Dank für deine Ausführungen, die ich sehr zutreffend finde.

@ Gloria 66: herzlichen Dank für die Rückmeldung.
 
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