Stop vivisection-Nein zu Tierversuchen

@polarfuchs @tarbagan
Danke für Euer Bemühen!
Ich stehe Tierversuchen sehr ähnlich gegenüber (liegt wahrscheinlich an meiner Arbeit). Es gibt nach wie vor einige Bereiche in denen Tierversuche unverzichtbar sind! Dass sich die ethischen Vorgaben und Haltungsbedingungen für die betroffenen Tiere in den letzten Jahrzehnten aber deutlich verbessert haben und auf ein Mindestmaß reduziert wurden liegt sicher nicht zuletzt an den Protesten von Tierschützern. Dass sie aber im Bereich der Medizin bzw. Forschung völlig verzichtbar wären ist (leider) ein hartnäckiger Mythos.

Was mich an der Diskussion etwas stört, ist die Begriffsvermischung:
Vivisektion bedeutete früher eigentlich nur „Operation am lebenden Organismus“. Im Laufe der Jahre hat sich die Konnotation gewandelt und es wurde (und wird) darunter ein Eingriff an Versuchstieren ohne Narkose oder Lokalanästhesie verstanden. Diese Art von Eingriffen dürfen heute nicht mehr durchgeführt werden – für Eingriffe am lebenden Versuchstier gelten (im europäischen Raum) strenge Vorschriften, die Schmerzfreiheit beinhalten.
Dass es Versuche gibt, die den Versuchstieren Leid verursachen ist unbestritten, dieses Leid so gering wie möglich zu halten ist oberstes Gebot.
Aber auf notwendige Tierversuche völlig verzichten – bitte nicht.




Zahlreiche lebensrettende Operationstechniken wurden mit Tierversuchen entwickelt (Mikrochirurgie, Neurochirurgie…) – solltest Du also dereinst in die Verlegenheit kommen Dir einen Finger abzutrennen oder ein Schädel-Hirn-Trauma zu zuziehen, dann bleib halt einfach zu Hause und schau, was passiert (du möchtest ja sicher nicht an den Errungenschaften durch Tierversuche profitieren).

Hah, schön dass du wieder schreibst.:)

Ich habe da immer das Beispiel von Lipidinfusionen bei LA-Intoxis im Kopf. Das mach für mich immer schön anschaulich, dass man eben Tierversuche einfach braucht. Man kann das ja schlecht einfach mal so am Menschen ausprobieren und gucken, was wird.

Am meißten stört mich aber, dass ich ziemlich sicher bin, dass keiner der Kritiker hier bei einem, der von dir geschilderten Fälle auf medizinische Hilfe verzichten wollen würde.

Das ist in gewisser Weise ein Lamentieren aus dem Elfenbeinturm heraus.
 
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Ey...bist Du aber echt witzig...nee...man könnte aber ne Simulation starten...damals ging das sicher noch nicht...aber heutzutage sind wir da wohl schon wesentlich weiter...und es gibt Gott sei Dank immer mehr Studenten und Wissenschaftler, die keine Tierversuche wollen und nach Alternativen forschen...bei Deiner Sturheit und der von einigen anderen hier...wäre wohl nie Forschung betrieben worden und wir wären tatsächlich noch bei Aderlaß und Brechwurz...


Sage
Nein, eben NICHT, und mein "Witz" hatte durchaus einen ernsten Kern:
Man kann eine Simulation nicht aus dem nichts machen. Um solche Simulationen zu machen, braucht man DATEN. Eine Simulation kann vorhandene Daten auswerten oder teilweise sogar Prognosen erstellen. Diese vorhandenen Daten muss man irgendwoher beschaffen. Gut funktioniert das natürlich mit in vitro Versuchen - da kann man nämlich hunderttausende Datensätze in kurzer Zeit produzieren und sehr exakt auswerten.

Bei Fällen wie Contergan hilft das aber vorerst mal nix - wenn du ein völlig neues Medikament hast und noch keinerlei toxikologische Studien gemacht hast, wie willst du dabei die Tausenden und Millionen von physiologischen Interaktionen, die es in einem lebenden Körper gibt, vorhersagen, ohne einen einzigen Test mit einem echten Lebewesen gemacht zu haben?

Wir können gern beim Thema Thalidomid (Contergan) bleiben, denn das eignet sich durchaus gut für dieses Beispiel. Erstmal muss gesagt werden: es gibt über 2000 Forschungsarbeiten, die zu verstehen versuchen, wie Thalidomid überhaupt diese schrecklichen Missbildungen bei Kindern verursacht hat. Bis heute kennt man den exakten Mechanismus nicht, es gibt ungefähr 15 verschiedene Erklärungsansätze. Prinzipiell geht man aber davon aus (und das gilt als relativ sicher), dass es mit der Hemmung der Angiogenese zu tun hat, also dem Wachstum von Blutgefäßen. Dort werden gewisse Wachstumsfaktoren gehemmt, sodass die Angiogenese gestoppt wird und als Folge unterbleibt die normale Ausbildung der Körperteile, einfach weil nicht die erforderlichen Stoffe durch das Blut zu den benötigten Regionen transportiert werden kann. Der Grund, warum das in Babies so verheerende Folgen hat, in Erwachsenen aber im regelfall völlig unproblematisch ist liegt darin, dass das Gefäßsystem in diesem Stadium noch nicht voll entwickelt und daher extrem anfällig ist.

Wir nehmen also jetzt (rein hypothetisch) an, dass es Thalidomid nie gab, und dass es jetzt erst erforscht werden soll, und dass das - wie von dir gefordert - NUR über in vivo Versuche und Computersimulationen passieren soll.
Jetzt stehen wir vor Problem 1:
Jetzt könnten wir sagen: "Ist ja kein Problem, wir machen in vivo Tests mit diesen Wachstumsfaktoren." - ja, im Nachhinein, wenn man schon weiß, wo das Problem liegt, ist das einfach gesagt. Aber mach das doch bitte mal im Vorhinein, wenn du ein unscheinbares Molekül hast und keinen blassen Dunst, welche Effekte das haben könnte. Es gibt hunderttausende verschiedene Proteine im Körper, die alle verschiedene Funktionen haben und in verschiedenen Situationen synergistische oder antagonistische Effekte zueinander aufweisen können. Es ist ein unvorstellbarer Aufwand, mögliche Reaktionen dieser einzelnen Proteine in vitro zu testen. Aber da gibt es noch ein viel größeres Problem, nämlich...

Problem 2:
Wir kennen noch gar nicht alle diese Faktoren! Es könnte sein, dass sich in vivo durch natürliche Prozesse Umstände ergeben, die in vitro nicht nachgestellt werden können. Dann könnte es sein, dass ein in vitro-Test negativ ausfällt, obwohl in vivo eine ganz verheerende Reaktion passiert. Andersrum könnte natürlich ein in vitro Test positiv ausfallen, obwohl es in vivo nie zu so einer Reaktion kommt. Das heißt: Womöglich landen gut wirksame und nebenwirkungsarme Wirkstoffe in der Rundablage und gefährliche am Ende in der Apotheke.
Aber damit nicht genug. Selbst, wenn man eine gewisse Reaktion identifiziert hat, kann man nicht ohne weiteres darauf schließen, welche praktischen Auswirkungen diese Reaktion dann haben wird. Das führt uns zu...

Problem 3:
Nehmen wir an, wir haben jetzt - nach hunderttausenden Tests - durch in vitro Methoden herausgefunden, dass Thalidomid auf gewisse Wachstumsfaktoren einen hemmenden Effekt hat. Dieser Effekt tritt bei Erwachsenen genauso wie bei Embryos auf - bei Erwachsenen ist er praktisch bedeutungslos, weil deren Gefäßsystem nicht mehr anfällig ist, bei Embryos in der Entwicklung ist er verheerend. Heute vermuten wir stark, dass das mit der mangelnden Ausprägung und damit Anfälligkeit von deren Gefäßsystem zusammenhängt. Im Nachhinein ist man immer schlauer. Aber wie soll man eine realistische Risikoanalyse erstellen, wenn man diese Information eben noch nicht hat? Wie gesagt, man kennt ja noch nichtmal den genauen Mechanismus, wie Thalidomid zu diesen Missbildungen führt. Da können was weiß ich welche Reaktionen und Zwischenstufen eine Rolle spielen, die wir durch einen einfachen in vitro-Test nicht nachvollziehen können. Jetzt, wo wir Thalidomid kennen, können wir natürlich die Gefahr, die durch die Hemmung dieser konkreten Wachstumsfaktoren ausgeht, sinnvoll bestimmen und damit sinnvolle Risikoanalysen anstellen. Aber was, wenn eine neue, bis dahin unbekannte Nebenwirkung auftaucht, deren (zumindest groben) Mechanismus wir nie zuvor gesehen und damit nicht antizipiert haben? Dann sterben erstmal hunderte oder tausende von Leuten, bevor wir ein Medikament vom Markt ziehen und es untersuchen, damit uns dieser Fehler nicht nochmal passiert. Damit wird zwar die Forschung immer sicherer, aber das wird auf dem Rücken derer ausgetragen, die bis dahin an durch in vitro Methoden nicht identifizierbaren Nebenwirkungen krepieren. Viele dieser Nebenwirkungen kann man aber durch einfache in vivo Versuchen an Ratten frühzeitig erkennen, Dank dem Thalidomid-Skandal ist es heute Standard, dass Medikamente auch auf ihre Nebenwirkungen an Schwangeren getestet werden müssen. Hätte man damals den Wirkstoff an trächtigen Ratten getestet, wären viele Menschenleben gerettet worden.
Damit aber nicht genug. Nehmen wir an, wir testen Thalidomid weiter und bekommen keine beunruhigenden Ergebnisse. Wir bringen das Medikament auf den Markt und - whops - plötzlich tausende Kinder tot. Was ist passiert?

Problem 4:
Medikamente bleiben nicht einfach wie sie sind im Körper. Viele Wirkstoffe sind von sich aus eigentlich wirkungslos, werden dann aber im Körper zu einer aktivierten Version umgewandelt und entfalten dann ihre Wirkung. Bei Thalidomid könnte man als Beispiel hernehmen, dass es zwei chemisch spiegelbildliche Versionen davon gibt, sog. Enantiomere. Der (+)-(R)-Enantiomer ist ein guter Wirkstoff und löst keine Missbildungen bei Embryos aus. Der (-)-(S)-Enantiomer hingegen ist für die Missbildungen verantwortlich, hat man festgestellt. Jetzt halten wir uns für klug und sagen: HAH! Wir geben einfach keine racemische Mischung aus, sondern einen isolierten Enantiomer! Das Medikament kommt auf den Markt, und tausende Kinder sterben. Was ist passiert? Wir haben nicht bedacht, dass unser bevorzugter Enantiomer im Körper noch weiteren chemischen Reaktionen unterworfen ist und in der Tat vom Körper wieder in eine racemische Mischung umgewandelt wird, also im Endeffekt wieder der (schlechte) (-)-(S)-Enantiomer im Patienten landet. Pech gehabt.
Das ist jetzt ein sehr simples Beispiel, In der Praxis muss man natürlich alle Metaboliten beachten, die beim Abbau des jeweiligen Wirkstoffes in vivo passieren. Aber woher wollen wir überhaupt wissen, welche Metaboliten da entstehen, wenn nicht durch Versuche am Lebewesen? Manche Reaktionen können wir vorhersagen, weil wir schon Daten über ähnliche Stoffe haben - andere nicht. Unser Wissen ist schlichtweg noch nicht so weit. Wir wollen zudem nicht vergessen, dass man dann in vitro alle jene hunderttausend Tests, die ich in "Problem 1" thematisiert habe jeweils wiederholen müsste, um festzustellen, ob da irgendwo Risiken auftreten - mit den Folgeproblemen 2 und 3 natürlich gleich mit dran. Wenn man den Wirkstoff einfach in vivo testet, bekommt man das Ergebnis (wenn es denn wirklich ein erhebliches Risiko darstellt) direkt serviert - z.b. in Form eines missgebildeten oder toten Rattenbabies.

Ich will nicht ausschließen, dass wir irgendwann mal auf Tierversuche verzichten können, aber mit dem derzeitigen Wissensstand und Stand der Technik ist das einfach eine unrealistische Forderung.
 
Problewm 5...eine Ratte, ein kaninchen, ein Hund ist keine schwangere Frau...und damit kann man 1000ende Tiere über die Wupper schicken...und hat trotzdem noch nicht rausgefunden, warum das Zeug bei manchen so und bei anderen anders wirkt...aber Hauptsache, man ist beschäftigt.



Sage
 
Problewm 5...eine Ratte, ein kaninchen, ein Hund ist keine schwangere Frau...und damit kann man 1000ende Tiere über die Wupper schicken...und hat trotzdem noch nicht rausgefunden, warum das Zeug bei manchen so und bei anderen anders wirkt...aber Hauptsache, man ist beschäftigt.



Sage
Ich hab das Gefühl, du willst gar nicht verstehen, worauf ich hinauswill.
Das ist schlechte Argumentation, denn ich kann genauso argumentieren: eine menschliche Zelle ist keine schwangere Frau, und eine Computersimulation ist ebenso keine schwangere Frau.
Dass eine trächtige Ratte keine schwangere Frau ist, ist völlig egal, solange Thalidomid bei der trächtigen Ratte das gleiche Ergebnis liefert wie bei einer schwangeren Frau (und das tut es!), dann kann man aus dem Ergebnis des Tierversuchs eine realistische Gefahr für den Versuch am Menschen ableiten.
 
Ich hab das Gefühl, du willst gar nicht verstehen, worauf ich hinauswill.
Das ist schlechte Argumentation, denn ich kann genauso argumentieren: eine menschliche Zelle ist keine schwangere Frau, und eine Computersimulation ist ebenso keine schwangere Frau.
Dass eine trächtige Ratte keine schwangere Frau ist, ist völlig egal, solange Thalidomid bei der trächtigen Ratte das gleiche Ergebnis liefert wie bei einer schwangeren Frau (und das tut es!), dann kann man aus dem Ergebnis des Tierversuchs eine realistische Gefahr für den Versuch am Menschen ableiten.

...und warum wurde es dnn Schwangeren verschrieben?
Bei einer Computersimulation könnte man schon...vorausgesetzt man füttert den mit allen erdenklichen Daten, die relevant sind...ein gelichwertiges Ergebnis wie im Tierversuch bzw Menschenversuch erzielen...ein Restrisiko bleibt wohl immer...


Sage
 
...und warum wurde es dnn Schwangeren verschrieben?
Bei einer Computersimulation könnte man schon...vorausgesetzt man füttert den mit allen erdenklichen Daten, die relevant sind...ein gelichwertiges Ergebnis wie im Tierversuch bzw Menschenversuch erzielen...ein Restrisiko bleibt wohl immer...


Sage
Weil man damals eben keine Tests auf die Sicherheit bei Schwangerschaft durchführen musste. Das ist ja jetzt 50 Jahre her und war Auslöser dafür, die Zulassungskriterien für Arzneimittel um einiges zu verschärfen. Heutzutage wird standardmäßig auf das und vieles andere getestet.



Mit welchen "relevanten Daten" würdest du die Computersimulation denn füttern?
Ich habe alle Probleme, die sich bei dieser Frage ergeben, in diesem Beitrag genauestens erörtert, den du völlig ignoriert hast.
 
Weil man damals eben keine Tests auf die Sicherheit bei Schwangerschaft durchführen musste. Das ist ja jetzt 50 Jahre her und war Auslöser dafür, die Zulassungskriterien für Arzneimittel um einiges zu verschärfen. Heutzutage wird standardmäßig auf das und vieles andere getestet.



Mit welchen "relevanten Daten" würdest du die Computersimulation denn füttern?
Ich habe alle Probleme, die sich bei dieser Frage ergeben, in diesem Beitrag genauestens erörtert, den du völlig ignoriert hast.

Ich schreibe von jetzt...nicht von vor 50 Jahren...da wäre einiges nicht möglich gewesen...alle Forschungsergebnisse in einer Zentraldatei...für jeden Wissenschaftler weltweit abrufbar...würde wahrscheinlich einen erheblichen Teil von Tests komplett überflüssig machen...da schon irgendwo geteste...mit sicherem Ergebnis...und so ein "Roboter" könnte dann z.B. auch ein neues Krebsmedikament bis zum "exitus" verabreicht bekommen und es könnte daran gesehen werden, wie es tatsächlich wirkt...am menschen...was ja bisher nicht möglich ist...aus guten Gründen...ich bin weder Informatiker noch Wissenschaftler...aber es gibt auch da schon etliche, die für alternative test plädieren und fordern, daß dafür mehr Geld investiert wird.


Sage
 
Ich schreibe von jetzt...nicht von vor 50 Jahren...da wäre einiges nicht möglich gewesen...alle Forschungsergebnisse in einer Zentraldatei...für jeden Wissenschaftler weltweit abrufbar...würde wahrscheinlich einen erheblichen Teil von Tests komplett überflüssig machen...da schon irgendwo geteste...mit sicherem Ergebnis...und so ein "Roboter" könnte dann z.B. auch ein neues Krebsmedikament bis zum "exitus" verabreicht bekommen und es könnte daran gesehen werden, wie es tatsächlich wirkt...am menschen...was ja bisher nicht möglich ist...aus guten Gründen...ich bin weder Informatiker noch Wissenschaftler...aber es gibt auch da schon etliche, die für alternative test plädieren und fordern, daß dafür mehr Geld investiert wird.


Sage
Mein verlinkter Beitrag bezieht sich ja auch auf jetzt, und in dem Beitrag, den du zitiert hast, beziehst du dich eindeutig auf die Vergangenheit ("wurde... verschrieben")
Mensch, jetzt LIES doch bitte auch mal, was ich schreibe, das ist ja als würdest du eine andere Sprache sprechen.

Und wenn du sagst, die Wissenschaftler sollen sich die Informationen von anderen Stellen herholen: Ja bitte, aber woher bekommen DIE dann diese Infos, wenn nicht zumindest teilweise aus Tierversuchen? Und was ist mit Wirkstoffen, die völlig neu sind?
 
Mein verlinkter Beitrag bezieht sich ja auch auf jetzt, und in dem Beitrag, den du zitiert hast, beziehst du dich eindeutig auf die Vergangenheit ("wurde... verschrieben")
Mensch, jetzt LIES doch bitte auch mal, was ich schreibe, das ist ja als würdest du eine andere Sprache sprechen.

Und wenn du sagst, die Wissenschaftler sollen sich die Informationen von anderen Stellen herholen: Ja bitte, aber woher bekommen DIE dann diese Infos, wenn nicht zumindest teilweise aus Tierversuchen? Und was ist mit Wirkstoffen, die völlig neu sind?

Die Wirkstoffe setzen sich ja aus irgendwas zusammen...das kann man sicher testen...denn irgendwie besteht ja wohl alles und jeder aus Molekülen...
Und irgendwie doch seltsam, daß sich Wissenschaftler selber über Alternativen Gedanken machen und daran arbeiten...es ist auch noch gar nicht so lange her, da hieß es, daß man in der Kosmetikbranche ja nu überhaupt nicht auf Tierversuche verzichten könne...und es gab auch dazu ellenlange Debatten...


Sage
 
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Die Wirkstoffe setzen sich ja aus irgendwas zusammen...das kann man sicher testen...denn irgendwie besteht ja wohl alles und jeder aus Molekülen...
Und irgendwie doch seltsam, daß sich Wissenschaftler selber über Alternativen Gedanken machen und daran arbeiten...es ist auch noch gar nicht so lange her, da hieß es, daß man in der Kosmetikbranche ja nu überhaupt nicht auf Tierversuche verzichten könne...und es gab auch dazu ellenlange Debatten...


Sage
Ein Wirkstoff besteht in der Regel aus einem Molekül. Aber wie willst du es jetzt genau testen? Es gibt keine Maschine, in der du oben was reinleerst und unten kommt dann ein grünes Schildchen "nicht krebserregend" oder ein rotes Schildchen "krebserregend" heraus.
Du kannst Sachen entweder in vitro oder in vivo testen. Viele Sachen werden heute schon in vitro gemacht, weil es möglich ist - in der Kosmetikbranche (weil du es zitiert hast), wird z.B. großteils auf Hautverträglichkeit und allergische Reaktionen getestet. Wenn man genau weiß, auf was man testen muss, kann man auch gute Wege da herum finden. Bei einem Arzneimittelwirkstoff hast du aber keine "speziellen Tests", die du durchführen kannst - du musst JEDE mögliche Nebenwirkunge antizipieren, alles, was irgendwie passieren könnte, und die Liste ist ewig. Da kannst du nicht einfach sagen: "verursacht keine allergischen Reaktionen, verursacht keine Hautirritationen, passt lassen wir zu". Kosmetika müssen nicht zugelassen werden - eine Zulassung ist nur für besondere Inhaltsstoffe notwendig, und die sind großteils gleich (wenn dus nicht glaubst, hol dir 10 verschiedene Shampoos und guck mal, was drin ist. findest immer die gleichen Verdächtigen - Sodium Laureth Sulfate oder Sodium Lauryl Sulfate, Cocoamidopropyl betaine oder was ähnliches, Sodium Chloride, Limonene, div. Benzoate, Citric Acid). Was sich genau in der Kosmetikindustrie getan hat, weiß ich nicht, weil das nicht zu meinem Fachgebiet gehört. Prinzipiell sind aber Kosmetika nicht mit Arzneimittel vergleichbar, allein weil deren Zulassung ganz anders funktioniert und weil man sie normalerweise nur äußerlich aufträgt.

Welche Probleme es bei der Aussagekraft von in vitro Tests geben kann, hab ich in diesem Post, den du weiterhin ignorierst, in großem Detail beschrieben.
 


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