liebe rita, lieber namo!
green tara:
Ich betrachte Astrologie tatsächlich als eine Art der Lebenshilfe, Mara, und insofern unterscheidet sie sich lediglich in den Mitteln von der Arbeit anderer therapeutischer Berufe.
danke, tara, für deine impulse... ich seh das im wesentlichen genauso. wo ich menschen ein stück begleiten darf (ich würde es für mich auch als anmaßung betrachten, in bezug auf meine (!) tätigkeit von therapie oder heilung zu sprechen), ist mir die astrologie ein wertvolles instrument ... neben anderen auch, und in erster linie bestimmen mein gegenüber und seine situation, welche wege wir gehen.
@namo: danke für die einladung zum vergleich... ich werde sie nicht annehmen, aber gern begründen, warum ich das nicht tue. ich könnte sie freilich zu dem stapel an horoskopdeutungen aus astro-experten-systemen legen, den ich eh schon habe, und dann vergleiche anstellen. aber damit der vergleich zwischen einer von mir vorgenommenen astrologischen selbstspiegelung "
aufgrund meiner komplexen Kombinatorik und der synoptischen Zusammenschau der Einzelelemente und ihrer kreativen Deutung durch mich als Mensch" --- wenn ich da leichten sarkasmus herauslese, liegt das wohl nur an meiner empfindlichkeit; ich mag aber eh die "feine klinge"

--- und einer von dir erstellten "computer-charakter-analyse" aussagekräftig wird, müsste irgendjemand in der lage sein, als bezugspunkt bzw. als nullpunkt einer allfälligen bemessungsbasis meinen charakter objektiv zu beschreiben. wenn dieses kriterium nicht gegeben ist, dann landen wir erst recht in einem "meinungs"-streit, wer mich denn nun besser getroffen hat.
aber davon abgesehen: ich habe ja schon im groben begründet, warum ich solche "charakterstudien" ablehne, egal ob sie aus astrologischen oder psychologischen quellen stammen. der versuch, einen menschen per beschreibung festlegen zu wollen, hat für mich etwas faschistisches. das ist eine politische meinung, eine wohlbegründete, und ich stehe zu ihr.
wissenschaftlich ist es meines wissens - ausgenommen vielleicht für das gebiet der testpsychologie, das ja eher der kommerziellen nutzung oder der empirischen arbeit dient als der therapie - vielfach dargestellt worden, dass festschreibungen von persönlichkeitsbildern oder auch nur persönlichkeitsstrukturen viel eher in hierarchischen gefällen zwischen "therapeut" und "klient" begründet sind als im existenziellen des klienten. diagnosen, reduzierungen auf mehr oder weniger allgemeingültige begriffe etc. helfen dem therapeuten selbstverständlich, um "lege artis" vorgehen zu können, nehmen aber dem klienten etwas von seiner einmaligkeit, auch der einmaligkeit seines leidens. und das heißt: sie nehmen ihm würde, sie nehmen ihm bedeutung, seine bedeutung. er wird zum fall.
ein gegenentwurf, der ebenfalls in zahlreichen wissenschaftlichen modellen vorliegt, von palo alto bis zur heidelberger schule, liegt im verständnis des "therapeutischen" prozesses als kommunikativer prozess, an dem therapeut und klient gleichermaßen anteil haben. da ist "
entscheidend ... , daß dem Individuum eine Deutung (egal, welche) in irgendeiner Form hilft, es weiterbringt auf seinem Weg zu sich selbst." - nochmals danke, rita

da haben vorgefasste und ausgedruckte charakteranalysen wohl nur in ausnahmefällen platz; in der regel werden sie hindernisse sein im bemühen, das zu bestimmen, "was der fall ist" (Wittgenstein). darum ginge es (mir): gemeinsam mit dem klienten wahrnehmen (und vielleicht heißt das ja: aus der wahrheit das nehmen, was uns fassbar erscheint), was der fall ist, statt den klienten zu einem fall zu machen.
wenn es von euch für bedeutung ist, wünsche ich euch ein gesegnetes weihnachtsfest - alles liebe, jake