So etwas wird heute noch unterrichtet und gelehrt!

Ich glaube auch nicht an die Erbsünde - da ich ja ein Weltbild habe, dass uns allein für dieses Problem verantwortlich macht. Aber nun denn, lassen wir himmelblau mal seine Sicht darlegen.
 
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Weiter glaube ich dass das Üble an dem Sündenfall das Bewusstsein der Nacktheit war und nicht die Erkenntnis von Gut und Böse.
Das find ich mal eine interessante Aussage :)
Kannst Du das vielleicht etwas näher ausführen?
Wie trennst Du diese Bewusstheiten voneinander ab und wieso
findest Du die eine Erkenntnis "übler" als die andere?

Spannender Gedankengang, den ich aber nicht schon
im Vorfeld beeinflussen möchte ...
Deine Sicht wäre mir da sehr willkommen sofern Du gewillt bist ...

ganz süß blinzelnde Grüße - Ischariot ;)
 
Es ist mir einfach unverständlich, wie ein demokratischer Staat eine Organisation die sich Kirche nennt, unter diesen Vorgaben auch noch finanziell unterstützen und anerkennen kann. Sie macht sich zum obersten Herrscher und der politische Opportunismus legt sich ihr zu Füßen!

Dabei sollte berücksichtigt werden, dass der Katholizismus ein traditioneller Bestandteil unserer Gesellschaft ist, weshalb er allein deshalb nicht einfach politisch aberkannt werden kann. Solches untersteht nur einer langsamen politischen Änderung, es sei, man wollte auf die Barrikaden gehen und revoltieren. Doch das ist in einer Demokratie nicht der Weg. Der Weg ist die allmähliche Veränderung des Bewusstseins der Menschen unter Einbeziehung ihres freien Willens. Das tun wir übrigens gerade, wenn wir hier schreiben. Demokratisch ist es, gute Argumente zu finden und dem anderen seine Entscheidungsfreiheit zu lassen.
 
Du sprichst etwas sehr Wichtiges an. Nicht bloßer Gehorchsam gegenüber Autoritäten ist - heute wenigstens - gefordert, sondern anhand der beobachtbaren Realitäten müssen die Überlieferungen nachvollziehbar sein.
Vielleicht ist das theoretisch auch möglich, aber wie kann das gemacht werden? Wer versteht sich darauf?

Mein Zitat bezieht sich auf die Behauptung des Katholizismus, Adam sei der erste Mensch gewesen und durch ihn sei die Erbsünde in die Menschheit getreten.
Wie kann das richtig verstanden werden? Kann es überhaupt richtig verstanden werden?
 
"Durch seine Sünde hat Adam als erster Mensch die ursprüngliche Heiligkeit verloren, die er von Gott nicht nur für sich, sondern für alle Menschen erhalten hatte."

Im Sinne des Threaderöffners würde ich mich fragen, ob die Behauptung so für sich sinnvoll ist und falls nicht, was zu einem Verständnis verbessert werden sollte.

Wir alle haben doch unsere erste Zeit im Himmel als Engel voller Glück und Fröhlichkeit verbracht. Unsere Heiligkeit, den Status als Engel, haben wir verloren, weil wir uns gegen die Gesetze Gottes gestellt haben, wohlwissend um die Fehler, die wir begingen und wurden in der Folge des Reiches Gottes verwiesen.

Ein erster Versuch der Rückführung - vergleichsweise leicht und im geistigen Reich - war das Paradies. Eine zu diesem Zweck neu erschaffene geistige Sphäre, in die übertreten durfte, wer einsichtig war und die gröbsten angeeigneten Untugenden wieder abgelegt hatte. Die ersten Geistwesen, die diese Voraussetzungen erfüllten waren Adam und Eva, ein ehemals hoch angesiedeltes Paar. Engel Gottes übertrugen ihnen einen Verhaltenskodex, nach dem sie sich zu richten hatten - war diese Sphäre doch eine Vorbereitung für die Rückkehr in den Himmel, wo nur Liebe herrscht.

Es wurden immer mehr Bewohner im Paradies und je länger desto weniger hielt man sich an die Vorgaben der Engel, bis dieser Versuch schliesslich als gescheitert betrachtet wurde und die Wesen zurück zu Luzifer zu gehen hatten. Das Paradies als geistige Sphäre wurde geschlossen.

Die Materie, der Kosmos wurde geschaffen und auch hier war es so dass Adam und Eva wiederum die ersten waren, die die Voraussetzungen erfüllten, um ein Menschenleben zu absolvieren.

Die Kirche jedoch lehnt die Präexistenz der Seele ab und hat somit ein Problem - denn wenn jeder für sein Menschsein selbst verantwortlich ist, muss es ihn/sie vorgeburtlich schon gegeben haben. Somit wurde die Verantwortung auf die Schultern von Adam und Eva gelegt - was keinen Sinn ergibt - denn ihre Fehler können unmöglich Ursache für unser Leid sein - das würde der Gerechtigkeit Gottes widersprechen.

lg
Syrius
 
Ich verschließe mich nicht der Erlösung, ich glaube nur nicht das wir Erlösung nötig haben.

Ich finde, da widerspricht sich so einiges: eben hast Du noch gesagt, Gott wolle sich durch die Menschen erfahren und hier sagst Du dass ER gar nichts will. Und sollte Gott sich durch Dich erfahren wollen, dann hast Du doch schlicht keinen eigenen freien Willen, keine Eigenverantwortung - bestenfalls hast Du dann das Gefühl, einen freien Willen zu haben, was aber unter den angegebenen Voraussetzungen nicht der Fall sein kann.

Zudem, um Liebe zu erfahren, brauch ich nicht zu wissen, was Böse ist - in diesem Punkt irrst Du - genau so wie alle Dunkelheit der Welt nicht ausreicht, das Licht einer einzigen Kerze zu löschen. Niemand braucht Dunkelheit, um Licht zu erfahren oder eben Böses, um Liebe zu erkennen.

Gott kann nicht wollen, dass er selbst oder sonst ein Wesen böse Erfahrungen sammeln - zutiefst widerspricht dies seinem Wesen. Gott ist die Liebe und er will alle seine Kinder wiederum in seinem Reich in Liebe vereint. Dazu müssen sie die angeeigneten Untugenden ablegen, um die reine Liebe wiederum zu erfahren.

lg
Syrius
 
Die Kirche jedoch lehnt die Präexistenz der Seele ab und hat somit ein Problem - denn wenn jeder für sein Menschsein selbst verantwortlich ist, muss es ihn/sie vorgeburtlich schon gegeben haben. Somit wurde die Verantwortung auf die Schultern von Adam und Eva gelegt - was keinen Sinn ergibt - denn ihre Fehler können unmöglich Ursache für unser Leid sein - das würde der Gerechtigkeit Gottes widersprechen.
Muss die Verantwortung auf Adam und seine Frau nur deshalb verschoben werden, weil der Katholizismus eine Präexistenz nicht annimmt?
 
Ich finde, da widerspricht sich so einiges: eben hast Du noch gesagt, Gott wolle sich durch die Menschen erfahren und hier sagst Du dass ER gar nichts will. Und sollte Gott sich durch Dich erfahren wollen, dann hast Du doch schlicht keinen eigenen freien Willen, keine Eigenverantwortung - bestenfalls hast Du dann das Gefühl, einen freien Willen zu haben, was aber unter den angegebenen Voraussetzungen nicht der Fall sein kann.

Zudem, um Liebe zu erfahren, brauch ich nicht zu wissen, was Böse ist - in diesem Punkt irrst Du - genau so wie alle Dunkelheit der Welt nicht ausreicht, das Licht einer einzigen Kerze zu löschen. Niemand braucht Dunkelheit, um Licht zu erfahren oder eben Böses, um Liebe zu erkennen.

Gott kann nicht wollen, dass er selbst oder sonst ein Wesen böse Erfahrungen sammeln - zutiefst widerspricht dies seinem Wesen. Gott ist die Liebe und er will alle seine Kinder wiederum in seinem Reich in Liebe vereint. Dazu müssen sie die angeeigneten Untugenden ablegen, um die reine Liebe wiederum zu erfahren.

lg
Syrius

naja in den meisten erklärungen ist widersprüchliches zu finden. je nach dem wie man sich das ganze sein vorstellt.

zu deiner aussage, dass gott nicht wollen kann, dass er selbst oder sonst ein wesen böse erfahrungen sammelt, könnte man z.b. anmerken, dass ein allmächtiger gott, der nicht will, dass jemand böse erfahrungen sammelt, jedenfalls durch seine allmacht wege haben sollte, das auch zu verhindern. tut er´s nicht, obwohl er es könnte, ist er nicht "so super" tut er es nicht, weil er nicht kann, ist er nicht allmächtig.
auch wenn er alle seine kinder im reich der liebe vereint haben wollte, könnte das ein allmächtiger gott wohl auch augenblicklich bewerkstelligen ohne "bis zum jüngsten tag" darauf warten zu müssen.
das ganze dem zuzuschreiben, dass gott uns ja einen freien willen gegeben haben soll ist wieder nicht ganz "logisch". wie frei kann ein wille sein wenn man regeln und gesetze befolgen muss - er kann nur frei sein (der wille nämlich) wenn er auch die regeln und gesetze selbst aufstellt
weiters ziemlich eigenartig ist einen, allumfassenden gott anzunehmen und dann zu sagen, dass man sich von ihm entfernen oder sich ihm nähern kann - ja was jetzt, ist er allumfassend oder kann ich weg von ihm.

was natürlich auch nicht stimmen kann ist, dass wir keine kontraste benötigen um etwas zu erkennen. einen schwarzen fleck auf einer schwarzen wand in einem unbeleuchteten tunnel können wir genauso wenig wahrnehmen, wie eine schneeweissen fleck auf einer frisch verschneiten wiese im sonnenlicht.

meiner persönlichen meinung kommt hier alamerrot mit seinem post nr.89 am nächsten, obwohl ich doch davon ausgehe dass unser freier wille "absolut" ist, was aber nur heisst, dass wir zwar seit jeher alles machen können was wir wollen es aber eben nur tatsächlich machen können wenn wir wissen wie´s geht. freier wille heisst auch "allmacht" aber eben nur wenn man für alles weiss wie man´s macht.
 
Muss die Verantwortung auf Adam und seine Frau nur deshalb verschoben werden, weil der Katholizismus eine Präexistenz nicht annimmt?

Laut Amtskirche ist die Ausgangsbasis den Menschen a priori zum sündhaften Wesen zu deklarieren, um damit die Grundlage ihrer Macht der Sündenvergabe zu schaffen!
 
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Laut Amtskirche ist die Ausgangsbasis den Menschen a priori zum sündhaften Wesen zu deklarieren, um damit die Grundlage ihrer Macht der Sündenvergabe zu schaffen!
Möglicherweise müsste hier etwas unterschieden werden. Die heutige Amtskirche macht auch mir den Eindruck, aber der Katholizismus vor Jahrhunderten ist mir ein Geheimnis.
 
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