Mit den Träumen und dem Schlaf beschäftige ich mich schon lange. So hatte ich über die Zeit immer wieder von solchen „Besuchern“ aus der Traumwelt gehört und war da auch immer etwas skeptisch. Das änderte sich dann eines Morgens, als ich die Augen aufschlug und ich sah, wie eine Gestalt aus meinem Schlafzimmerspiegel sprang und aus der Tür rannte.
Der Hintergrund zu diesem Phänomen liegt darin, dass es während des Schlafes keine Markierung gibt, mit der zwischen Fiktion und Wirklichkeit unterschieden werden kann. Erst mit dem Öffnen der Augen wird diese Einteilung wieder aufgenommen.
Wenn man also einmal zu schnell aus der Traumwelt erwacht, können solche unmarkierten Eindrücke noch durch die Gedanken geistern und damit als real wahrgenommen werden.
Trotz allem Fortschritt und kultureller Entwicklung leben wir in unserer Seelenwelt noch immer in archaischen Zeiten, indem die tödlichen Gefahren allgegenwärtig waren. Gerade im Schlafraum spielen diese alten Verhaltensmuster eine große Rolle.
Während des Schlafes war der Mensch besonders gefährdet, deshalb ist die Qualität des Schlafes sehr von dem Sicherheitsgefühl abhängig. Bestimmte Sinnesorgane können deshalb trotz des Schlafes in einem sehr hohen Bereitschaftsgrad gehalten werden. Ein gutes Beispiel sind Mütter, die schon bei der kleinsten Regung ihres Babys aufwachen.
So ist auch unbewusst die Lage der Türen und Fenster von Bedeutung, denn durch solche Öffnungen konnten Raubtiere oder Fremde überraschend eindringen. Deshalb war es für sie wichtig ihre Schlafstätte nicht unmittelbar an oder gegenüber solchen Öffnungen zu platzieren, um damit mehr Reaktionszeit zu gewinnen. Je nach Gefahrenlage spielen also solche Muster auch heute noch eine mehr oder weniger große Rolle für den Schlaf.
Mit den Angstträumen wird eine solche elementare Bedrohung auf das Selbst verbunden und deshalb bekommen in dieser Situation auch die Türen und Fenster eine immer stärkere Bedeutung für die Schlafenden.
Größere Spiegel in der Form, wie man sie heute in Schlafzimmern verwendet, wurden erst zum Ende des Mittelalters hergestellt und werden deshalb in diesem Zusammenhang von unserer Seelenwelt als Fenster verstanden.
Ich erinnere hier einmal an die Rolle des Schlafzimmers in unserem Seelenhaus der Träume, das mit dem Bereich der Erholung und Entspannung verbunden wird und das ist nur möglich, wenn es auch ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit ausstrahlt.
Wenn sich nun in dem realen Schlafzimmer Angst- oder Albträume abspielen, wird das von unserem Unterbewusstsein als Gefahrenzone deklariert, deshalb sind solche Träume auch häufig mit einem ganz konkreten Raum verbunden. In archaischen Zeiten wären die Menschen einfach in eine andere Höhle gezogen. Heute kann man höchstens in einem anderen Zimmer schlafen, aber wehr möchte das?
Es ist also unabdingbar in einer solchen Situation alles zu tun, was ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit in diesen Raum verbreitet. Da es hier um ein Problem der Seele geht, sollte man sich auch ihrer Seelensprache bedienen. Traumfänger, Engel, Lichtverhältnisse, Farben, Geruch, alles spielt in diesem Orchester ein Instrument, aus dem am Ende eine Symphonie entstehen soll.
Wer sich etwas mit Feng Shui beschäftigt, wird da einige dieser archaischen Verhaltensmuster wiedererkennen.
Merlin