Ich denke du hast recht, was einen bestimmten Typ Mann betrifft. Dieser steht mehr auf Ausstrahlung als auf die Verpackung. Aber ganz ehrlich, auf die meisten "Normalo"-Männer trifft das nur sehr bedingt zu, was wohl auch die Umfragewerte erklärt, wo Frauen ab einem gewissen Alter mit Charisma einfach nicht auftauchen.
Ich möchte wetten, Fernsehen, Werbung in Zeitungen und all dieser Kram für ein Jahr einfach mal abgeschafft - die Welt würde wieder ganz anders aussehen. Oder? Stehen Männer tatsächlich auf eher jüngere? Sie begründen es ja gerne damit, daß dies die fruchtbaren Frauen sind, die den Nachwuchs sichern - wird also auf die Gene geschoben.
Eine andere Theorie las ich vor kurzem in einem Roman. Je älter die Männer werden, um so mehr Angst haben sie vor den gleichaltrigen Frauen. Denn diese sind erfahrener und haben viel mehr Vergleiche, wie andere Männer so im Bett sind. Also nehmen die Männer lieber jüngere Frauen, am besten so jung wie möglich, da weniger Vergleiche mit anderen und der Mann mehr Chancen hat. - Fand ich eigentlich auch sehr interessant








. Könnte man also sagen: Männer die zwanghaft nach jungem Frischfleisch lechzen haben es im Bett nicht drauf? Oder zumindest nur wenig Selbstbewußtsein?
- Vielleicht kannst Du es Dir ja mit dieser Vorstellung ein wenig versüßen, auch wenn vielleicht nicht so viel dran ist?! (hier im Forum, war es nicht sogar dieses Thema hier?, haben sich schon Männer geäußert, daß sie lieber keine unerfahrenen Frauen im Bett haben möchten - jung sollten sie aber vermutlich dennoch sein, nehme ich an

) Bin ja kein Mann, keine Ahnung. Aber es gibt garantiert Männer, die so denken. So wie auch einige nach "grauen Mäusen" Ausschau halten, da sie sich an die Selbstbewußten nicht rantrauen, und da die "grauen Mäuse" leichter zu knacken sind.
Ich kenne dafür auch viel zu viele Kollegen und männliche, platonische Freunde, die wie hungrige Wölfe jungen Frauen mit Sanduhrfiguren und Wallemähne hinterher gucken (und das alles während sie sich mit mir unterhalten). Mein nettester Kollege, der seine Frau garantiert liebt, hat neulich fast beiläufig erwähnt, dass seine Liebste auch nicht mehr so attraktiv ist wie früher (da molliger und nicht mehr so schlank wie früher), aber das ihm das ganz recht ist, weil er auch zugelegt hat.
Na wenigstens erkennt er, daß er selbst auch betroffen ist, nicht nur die Frau. Denn das scheinen die Herren der Schöpfung oft zu vergessen, daß auch sie schrumplig werden, Bierbäuche bekommen, die Haltung versteift, die Rückenmuskeln sich in schwabbeliges Fett verwandeln. Sie können den Langmähnigen hinterherschauen, wie sie wollen. Ob diese sich aber auch auf sie einlassen würden, ist eine ganz andere Sache. Das klappt bei einigen Damen sicher nur, wenn viel Kohle vorhanden ist usw. Da hilft dann auch das größte

nichts.
Er redet eigentlich ganz liebevoll von ihr, aber als Frau findet er sie nicht mehr so attraktiv und sexy wie früher als sie noch Idealmaße hatte.
Könnte seine Frau ebenso empfinden. Sie möchte vielleicht auch lieber einen jungen knackigen Mann... Scheinbar geht der Trend ja auch in diese Richtung, daß viele Frauen sich junge Liebhaber suchen.
Das sind die Erfahrungen, die ich mache. Eine charismatische, aber eigentlich durchschnittlich aussehende Frau, die von Männern umbalzt wird habe ich persönlich noch nicht kennen gelernt. Die Frauen, auf die meine Kollegen abfahren und von denen sie schwärmen sind alle durchweg körperlich sehr attraktiv und gertenschlank (wenn auch nicht modelhaft dürr und schon gar nicht groß und langbeinig-große Frauen sind in der Realität eher Ladenhüter).
Vielleicht sind diese einfach nur zum f***. Wenn es um Austausch oder andere Dinge geht, sind andere Frauen angesagt? Vielleicht langweilen sie sich auch einfach, die eigene Beziehung ist abgeflaut - und statt daran zu arbeiten flüchten sie sich dann in solche Phantsien und Träume.
Vielleicht mögen Männer untereinander (und so erlebe ich die Herren der Schöpfung ja) nicht zugeben, dass sie auch Frauen jenseits der Idealmaße und des Idealalters attraktiv finden? Vielleicht deshalb mein verzerrte Wahrnehmung?
Doch, diese gibt es auch. Die es zugeben, dazu stehen und es auch leben.
Kaji
("Sexualität, Religion und Macht gehören zusammen wie die Finger einer Hand. Der Glaube an Gott gibt dem Leben Sinn und der Gemeinschaft Ordnung. Der Geschlechtstrieb hält den Menschen in Abhängigkeit wie das Wasser den Fisch.
In den alten Religionen waren Gott und Sexualität noch eine Einheit. Osiris und Baal waren phallische Gottheiten. Es gab Tempelprostitution für Männer und Mysterienkulte für die weibliche Sexualität.
Erst die großen Buchreligionen haben die Sexualität durch Verbot und Verteufelung zur Sünde und damit zum Mittel absoluter Macht perfektioniert. Die Rezeptur ist einfach: Nur der Mann ist das Ebenbild Gottes. Die Frau, aus Adams Rippe erschaffen, ist ein Mensch zweiter Ordnung. Sie, die aufgrund der natürlichen Ordnung erotische Macht über den Mann ausübt, wurde von den Prietsern verdrängt, die nun ihrerseits den Anspruch erheben, Mittler zwischen Gott und den Menschen zu sein.
Mohammed reservierte die Freuden der Sexualität für den Mann und versklavte das Weib. Die Christen verteufelten die Sexualität für beide Geschlechter.
Es gibt kein besseres Mittel, Macht über Gläubige auszuüben, denn kein anderes Organ übt soviel Macht auf den Menschen aus wie seine Geschlechtsdrüsen. Die Hoden entscheiden über die körperlichen und geistigen Anlagen eines Mannes. Alle Herrscher, Heilige und Heerführer, Gelehrte waren auch sexuell überdurchschnittlich kraftvoll. Alle großen Künstler und Dichter waren auch große Liebende. Nie war ein Eunuch ein Prophet oder Eroberer.
Die Entfernung der Keimdrüsen macht einen Helden zum Haremsdiener, verändert ihn mehr als der Verlust seiner beiden Arme und Beine. Sufi Ibn Arabi hat gelehrt: Der Penis hängt nicht am Mann, der Mann hängt am Penis. Denn alle anderen Glieder können durch unseren Willen gesteuert werden, nicht jedoch Adams Glied. Es unterliegt Kräften, die sich unserer Kontrolle entziehen, die Gewalt über uns haben.
Sexualität ist für uns so lebenswichtig wie Schlaf, Nahrung und Luft zum atmen, aber sie sollte immer nur Mittel zum Zweck sein und niemals Mittelpunkt oder gar Ziel unseres Seins. Ein Mann der seine Ideale für eine Frau verrät, ist so widerwärtig wie einer, der nur lebt, um zu fressen. Feuer ist ein wichtiges Element, aber die Motte, die den Tod in der Flamme sucht, handelt so aberwitzig wie der Assassine, der sein Leben fortwirft, um in Wollust zu leben.
..."
Das Halsband der Taube, E.W. Heine
- Interessant ist, das in diesem Roman genau das ausgenutzt wird. Die Motten (Männer) werden gelockt und stürzen sich in die Flamme.
Die Handlung spielt im Mittelalter. Es geht um die Templer. Einen von ihnen wurde einst in den Orient geschickt, kommt zurück und bringt einen christlichen Herzog um.
Die Templer wollen wissen, wie es sein kann, das einen von ihnen dies tut und sich selbst dabei opfert. Sie schicken also seinen Zwillingsbruder los, er soll das Geheimnis lüften.
Er gelangt an den gleichen Ort wie zuvor sein Bruder. Eine Festung der Assassinen und wird in die Geheimnisse eingeweiht.
Unter Drogen wird er regelmäßig in einen Garten gebracht, wo Haremsfrauen ihn verwöhnen. Er bekommt auch zwei Frauen geschenkt. Er kann sich diesem Ort nur schwer entziehen.
Er bekommt Einblicke in das Leben der Männer, die sich ohne mit der Wimper zu zucken für ihren Führer opfern. Er sagt "spring" und sie springen in den Tod. Warum? Da dann das Paradies auf sie wartet. Und im Paradies sitzen die Huris, die Jungfrauen, die von früh bis spät alles tun, was der Mann sich wünscht. Natürlich sind sie willig ohne Ende... Vor allem Märtyrer gelangen ins Paradies. Also solche, die bei einem Auftrag (andere töten) selbst sterben werden. Kommt ein Mann von einem solchen Auftrag lebend zurück, gilt er als Versager und hat jede Ehre verloren.
Der Hauptheld erkennt am Ende, daß Sexualität und Drogen es sind, welche die Männer dort gefügig und opferbereit machen. Die Haremsfrauen werden in diese Richtung versklavt, erzogen. Und am Ende steht ja das ersehnte Männerparadies, wo es einen Orgasmus nach dem anderen gibt. Was will Mann mehr? Dafür lohnt es sich doch wahrlich zu sterben, oder?
Wie oben erwähnt, war es hier ein wenig anders. Sex wurde unterdrückt. So wie es mittlerweile aber aussieht, pendelt es in ein anderes Extrem. Und zwar, das es überall zu haben ist, käuflich usw. Die Frau wird als williges Lustobjekt dargestellt. Durch Werbung manipuliert, daß sie attraktiv ist, wenn dies und jenes erfüllt ist. Sie muß also möglichst schlank sein, sie muß möglichst jung sein, sie muß ....
Und so sind die Menschen auch hier versklavt und betäubt, nicht frei!! Die Frau versucht ihr lebenlang jenes Schönheitsideal zu erreichen (weil sie ja sonst von den Männern nicht angesehen wird). Wenn sie jung ist kleidet sie sich entsprechend, wird sie älter spritzt sie sich Botox oder läßt sich Silikon einpflanzen... Und der Mann rennt den Frauen hinterher, die ja als so knackig, lustvoll und supertoll ausgestellt werden.
Beide sind mitunter unglücklich. Die eine, weil sie nicht wie Claudia Schiffer aussieht, der andere, weil er nur "dicke" Frauen abbekommt. Der nächste vielleicht, weil er endlich seine Knackarschlady hat, die aber doch nicht das erfüllt hat, was sie sollte. - Zufriedenheit und Glück wird also nach wie vor vom Geschlechtsakt abhängig gemacht. Selbstbewußtsein wird danach definiert, wieviele Chancen man beim anderen hat, usw.
An die sexuelle Befreiung mag ich nicht so recht glauben, die immer gepriesen wird. Jeder kann mit jedem, die Frauen sind stolz drauf "Schlampen" zu sein usw. Glücklich scheint dennoch niemand, freier schon gar nicht. Denn jetzt können und dürfen sie ja endlich. Also rennen sie den einst verbotenen Früchten wie die Irren hinterher. Meiner Meinung nach, einfach nur eine andere Falle.
Kaji