Hallo Spirituelle,
ich denke die Ursachen für einen Selbstmord sind vielfältig. Wobei sich das bei einem gesunden, jungen Menschen wahrscheinlich auf Perspektivlosigkeit oder enttäuschte Erwartungen, in Liebe, Freunde, vielleicht auch Glauben reduziert.
Kann das Umfeld was dafür? Unter Umständen bestimmt schon, weil es in unserer Gesellschaft nicht unbedingt die wahren Bedürfnisse der Menschen berücksichtigt. Manchen macht das nichts aus, andere können da schonmal Probleme mit der "Kälte" bekommen.
Letztendlich liegt die Verantwortung aber immer bei einem selbst.
Ich weiß nicht, ob es im Leben Prüfungen gibt, aber ein Selbstmord heißt ja nun nicht, dass man sein ganzes Leben lerntechnisch verpatzt hat.
Und spirituell gesehen kann Selbstmord an sich ja auch eine Erfahrung sein, dies zu tun ist bestimmt nicht einfach. Ist vielleicht ein wenig abwegig, aber wäre ja möglich.
Warum sollte es eine Bestrafung geben? Müssten dann nicht auch alle Raucher, Trinker, Medikamentesüchtigen ja sogar alle Übergewichtigen als Selbstmörder bestraft werden? Sie alle sterben im Schnitt eher, bringen sich also genau genommen auch selbst, vor ihrer natürlichen Zeit, um. Und sie wissen es auch, also tun sie es bewußt, es geht halt nur langsamer.
Außerdem bedeutet Selbstmord meiner Meinung nach nicht unbedingt, dass man irgendwelchen dunklen Mächten verfallen ist. Jeder von uns hat eine gewisse Todessehnsucht, der eine mehr, der andere weniger. Man erhofft sich Frieden und Glück und Liebe im Jenseits. So gesehen kann man sich also durchaus mit Liebe im Herzen von dieser Welt verabschieden.
Dieses ganze Schlechtmachen von Selbsttötung könnte wohl eher dazu dienen, diesen Ausweg nicht in Mode zu bringen, um das "Humankapital" in schlechten Zeiten nicht zu verlieren.
Ich persönlich halte es für ein Grundrecht jeden Menschens zu entscheiden, wann und wie er sterben will.
Auf ARTE oder 3Sat kam vor kurzem ein Bericht über einen südamerikanischen Stamm. Dort ist es Brauch sich zu einer selbst gewählten Zeit in Stille zu vergiften. Man muss nicht, aber alle machen es früher oder später. In ihrem Glauben ist diese Welt nur ein Übergang, nach dem eine bessere folgt.
Sie alle haben übrigens einen ziemlich entspannten und natürlichen Eindruck gemacht.
Ich hab mal gehört, dass es manchen Menschen nach dem Tod schwer fällt, loszulassen, auch Selbstmördern. Daher vielleicht die Probleme über die manche berichten, die mit dem "Jenseits" in Kontakt stehen.
Den von DOKTORE zitierten Text empfinde ich allerdings als Fake. Allein die Art der Sprechweise, und außerdem wie der Spiritismus in den Himmel gehoben wird... Keine Ahnung wie vernünftige denkende Menschen sowas produzieren können. Für mich klingt dieser Text nach Fanatismus.
Das Leben ist ein Geschenk, keine Frage. Freier Wille ist aber auch ein Geschenk. Und somit sollte ein jeder dankend gehen können, ohne dass die Welt ihn dafür verurteilt.
Zumal: "Wer frei von Schuld..." Habt Ihr alle noch nie getötet? Noch nie ein Tier gegessen? Noch nie eine Fliege oder Spinne erschlagen? Noch nie viele, viele arme kleine Fliegen von der Windschutzscheibe eures Auto gekratzt?
Ich weiß schon, das sind ja "niedere" Lebewesen...
Was ich damit sagen will, wir alle haben schon tausendmal getötet oder durch unseren Konsum töten lassen. DAS vergibt uns Gott natürlich.
Ich denke eher, wir haben ein Problem damit Selbstmördern zu vergeben und projezieren das auf Gott.
Warum? Wir stehen durch sie schlecht da, zweifeln an uns selbst. Wer ist schon wirklich voller Liebe zu seinen Mitmenschen?
Versteht mich richtig, es ist ok. Aber lasst auch denen die gegangen sind ihren Frieden im Jenseits.
Hugh,
