Sekten und die Phasen der Indoktrination

Jeder macht sich sein Bild. Als erstes hatte ich mir christliche Sekten angeschaut, wo ich aber nicht lange blieb, dann hab ich mir hinduistische Sekten angeschaut, wo ich teilweise bis zu einem Jahr mitmachte, Osho hab ich sogar mal besucht. Bei Hare Krishna war ich schnell wieder weg. Scientology war mir nach kurzem Kontakt sehr suspekt und ich bin froh da nicht hängegeblieben zu sein. Dann hatte ich mir noch die japanische buddhistische Sekte des SotoZen angeschaut und mitgemacht. Ein paar Kontakte zu magischen Orden und schließlich noch Natur-schamanische Gruppen, die man ja wohl nicht als Sekten bezeichnet. Am besten hat mir gefallen Osho, Rudof Steiner, allerdings nicht seine Christengemeinschaft. Zen hat mir sehr zugesagt.
So ein kleiner Auszug aus deinen Kontakten.

Tja alles natürlich sehr subjektiv, aber für mich total passend. Wer näheres wissen möchte kann nachfragen.
Mit deiner eingangs zelebrierten Ironie zeigst du wohl deine Angst vor meiner Kritik an deinen Ansichten, wenn gefragt würde. So sei bereits erwähnt, dass "Rudolf Steiner" keine Sekte ist.
 
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@Solis , ich versteh dich nicht.
Bei jedem deiner Posts spüre ich sowas wie Aggressionen.
Warum und gegen wen genau?
Wenn du schon Erfahrungen mit Sekten gemacht hast, warum berichtest du nicht einfach darüber?
Ganz einfach meine Frage beantworten, statt sich wie eine Mama gegenüber einem erwachsenen Mann zu benehmen!

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So sehr, wie Sekten verschrien sind, so sehr aber sollten Katholizismus und Protestantismus verschrien werden.
 
Guten Morgen!

Lassen wir mal ein paar Aussteiger selbst zu Wort kommen.

Das falsche Leben im richtigen: Wie aus dem gläubigen Zeugen Jehovas Konja der Weltmensch Simon wurde
Von Peacelines am 16. August 2017


Dies ist eine Rezension zu einem Buch, von dem die Wachtturm-Gesellschaft – das ist der amerikanische Verlags- und Immobilienkonzern, der hinter der religiösen Sondergemeinschaft der Zeugen Jehovas steht – am liebsten möchte, dass es ganz vom Markt verschwindet bzw. in entscheidenden Punkten revidiert wird: „Ausstieg ins Leben“ beschreibt autobiographisch den Werdegang von Konja Simon Rohde als gläubiger Zeuge Jehovas und seinen Ablösungsprozess aus dieser Sekte.

Spätestens als Heranwachsender gerät Konja in jene Tretmühle aus Leistungsanforderungen der Sekte und ihrem engen moralischen Korsett. Sein älterer Bruder hält diese Widersprüche nicht aus und nimmt sich schließlich das Leben. Das Urteil von Konjas Bruder über seine Glaubensbrüder wirft ein grelles Schlaglicht auf die Binnenverhältnisse der Zeugen Jehovas: „Lieber geh ich mit meinen Freunden drauf, als mit sechs Millionen *Axxxxxxxxxxx* bis in alle Ewigkeit im Paradies zu leben.“ – Auch ein nach außen glänzend erscheinender Apfel kann innerlich reichlich verfault sein.

Die zunehmenden psychosomatischen Belastungsstörungen nehmen schließlich ein Ausmaß an, so dass Konja therapeutische Hilfe in Anspruch nimmt. Die Reha-Maßnahme wird zum Wendepunkt, zum Ausbruch aus dem Glaubensgefängnis eines Kultes. Konja muss sich identitär und lebensweltlich vollkommen neu erfinden, was äußerlich vor allem im Namen seinen Ausdruck findet: Aus Konja wird Simon. Der Preis, den er zu zahlen hat, ist hoch. Denn nun kommt das von den Lehren der Zeugen Jehovas für solche Fälle vorgegebene soziale Kontaktverbot zur vollen Anwendung. Bisherige Glaubensbrüder meiden ihn als „Abtrünnigen“ und selbst seine Eltern vollziehen diesen radikalen Bruch mit.

https://www.sektenausstieg.net/literatur/64-zeugen-jehovas/12122-ausstieg-ins-leben

Jede Sekte versucht nach Kräften, das zu kontrollieren, was ihre Mitglieder lesen, hören und sehen dürfen. Die Zeugen Jehovas sind da keine Ausnahme.

Was ihre Dogmen unterstützt, wird gerne zitiert und als wissenschaftlicher Beweis für ihr Verständnis von „Wahrheit“ genommen. Alles andere wird als „weltliche Literatur“ diffamiert und als wertlos angesehen.

Sechs hochinteressante Dokumentationen zeigen glasklar, wie die Wachtturm-Gesellschaft ihre Mitglieder belügt.

Was die Mitglieder wissen sollen, steht im Wachtturm. Was sie nicht wissen dürfen steht da, wo sie sich eigentlich nicht aufhalten sollten. Zum Beispiel im Internet.

Was erklärt, weshalb die Wachtturm-Gesellschaft so vehement gegen dieses allgegenwärtige Medium wettert und nicht müde wird, auf dessen „Gefahren“ hinzuweisen. Wobei wohl nur wenigen Zeugen Jehovas bewusst ist, dass nicht sie in Gefahr sind, sondern die Wachtturm-Gesellschaft. Denn wer sich im weltweiten Web auf die Suche nach Informationen macht, wird schnell merken, dass sich hinter der religiösen Fassade der Wachtturm-Gesellschaft Dinge verbergen, die der treue Zeuge nie für möglich gehalten hätte.

Die Wachtturm-Gesellschaft...

https://www.sektenausstieg.net/sekten/14-zeugen-jehovas/122-zeugen-jehovas


Ein weiterer Bericht über die Zwölf Stämme im nächsten Beitrag.
 
Der Satan schläft nie - Mein Leben bei den Zwölf Stämmen

Geschlagen, gedemütigt und entmündigt: Mit diesen Worten beschrieb der Focus im Mai 2012 die Lebensverhältnisse bei den Zwölf Stämmen, eine Sekte, die seit Jahren in den Schlagzeilen ist. Als Robert Pleyer vor mehr als zwanzig Jahren in diese Sekte aufgenommen wurde, fühlte sich das zunächst wie eine Befreiung an. Doch bald zeigte sich, in welche Abhängigkeiten er geraten war. Denn bei den Zwölf Stämmen gelten allein die Regeln der Sektenführer, die ihre Macht auf umfassende Kontrolle stützen.


Vor drei Jahren beschloss Robert Pleyer, die Gemeinschaft mit seinen Kindern zu verlassen. Nun schildert er zum ersten Mal in allen Einzelheiten sein Leben bei den Zwölf Stämmen: die gottgleiche Stellung der Ältesten, die Entmündigung der Frauen, die Gewalt an den Kindern. Sein Bericht offenbart das Unmenschliche einer Sekte, deren Mitglieder kein Privateigentum besitzen, für ihre Arbeit keinen Lohn erhalten und Ärzte nur im äußersten Notfall aufsuchen dürfen.

"Gott will keine persönliche Freiheit"
Von Peacelines am 18. Februar 2018


Nach einer Reportage des Fernsehsenders RTL über die Erziehungspraktiken der Zwölf Stämme eskalierte 2013 der Konflikt zwischen dem deutschen Ableger der amerikanischen Sekte und den staatlichen Behörden. Die öffentliche Aufmerksamkeit war der damals in einem klosterähnlichen Anwesen im bayrischen Nördlingen angesiedelte evangelikale Sekte sicher. Was geht innerhalb der Mauern dieser abgeschotteten Gemeinschaft vor sich? Schockierende Antworten liefert Robert Pleyer, ein früheres Mitglied der Zwölf Stämme, in seinem biographischen Insiderbericht „Der Satan schläft nie“.

Kinder nehmen bei den Zwölf Stämmen einen entscheidenden Stellenwert ein, denn: „Ohne die Kinder wäre das von den Erwachsenen angetriebene Experiment am Ende.“ Ein archaisch anmutendes Verständnis von Kinderreichtum wird – neben der Missionierung – als Wachstumsmotor der Gemeinschaft angesehen. Entsprechend hoch ist die Kinderzahl. Bei der Kindeserziehung orientiert sich die Sekte an alttestamentarischen Vorgaben. Vorherrschend ist die – gesetzlich verbotene! - buchstäbliche „Zucht mit der Rute“, die den absoluten Gehorsam der Kinder erzwingen soll. Staatliche Schulbildung wird abgelehnt. Stattdessen werden die Kinder so früh wie möglich als Arbeitskräfte in die Wirtschaftsbetriebe der Gemeinschaft eingebunden. Alles wird vermieden, was den Nachwuchs dazu befähigen könnte, später außerhalb der Zwölf Stämme eine eigenständige Existenz aufzubauen. Die Vorstellung von Kindern als entwicklungsbedürftige Individuen hat in deren religiösen Doktrinen keinen Platz. Das Ziel ist die vollkommene Unterordnung im Dienst der Sekte: „Gott will keine persönliche Freiheit“.

https://www.sektenausstieg.net/literatur/42-allgemein/12121-zwoelf-staemme

Es gibt wohl kaum eine religiöse Sondergemeinschaft, die die ihr eigenen Sektenmerkmale so sehr auf die Spitze treibt wie die Zwölf Stämme. Dagegen sind selbst klassische Sekten wie die Zeugen Jehovas ein Hort an Individualität. Und noch eine unbefriedigende Erkenntnis läßt sich aus diesem Fall ziehen: Nicht nur im Islam, auch im Christentum ist trotz Aufklärung und Moderne nach wie vor der Humus für die Entstehung hochproblematischer religiöser Gemeinschaften vorhanden! Gesellschaftliche Wachsamkeit wird künftig auch in diese Richtung notwendig sein. Vor allem wenn eine Gruppierung so wie die Zwölf Stämme auf die Waffe der Demographie setzt.


Aussteigerberichte bzgl. Scientology gibt es auch zuhauf, ich halte nichts davon, Betroffene dahingehend im Vorfelde zu diskreditieren, indem man ihnen mangelnde Objektivität vorwirft, das wäre schon reichlich schräg. Es sind Erlebnisberichte und Erfahrungsberichte, die manche der Mitglieder sogar mit einem Suizid beenden, weil sie keinen anderen Ausweg aus dem Korsett von Regeln und Mauern finden. Wie man selbst solche Berichte einordnet, bleibt einem unbenommen, aber Pauschalverurteilungen sind nicht hilfreich.
 
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ich halte nichts davon, Betroffene dahingehend im Vorfelde zu diskreditieren, indem man ihnen mangelnde Objektivität vorwirft
Meinst du etwa mich? Hast du nicht den Mumm dazu?

Dein Beitrag 26 wirkt so, als ob er eine Antwort auf meine Kritik hin wäre. Hast du nicht den Mumm, das mir gegenüber entsprechend auch zu äußern?
Zudem fehlt der einleitende Bezug zu dem, was du da schreibst. Der Leser muss sich erst mühevoll klarmachen, was dort überhaupt steht. Dein Umgang wirkt bereits sektiererisch!

Keine Angst, mütterliche Gefühle hege ich dir gegenüber sicher nicht.
Das hast du aber trotzdem getan!
 
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Als Rudolf Steiner sich von der Theosophischen Gesellschaft um Annie Besant getrennt und die Anthroposophische Gesellschaft gründet hatte, wurde auch diese zeitweise als Sekte "beschimpft". Selbstverständlich unterstellte man Steiner dieselben Intentionen, welche die meisten Sektengründer zur Emanzipation antreiben: Geltungsdrang, Habsucht und Machtgier...
 
Als Rudolf Steiner sich von der Theosophischen Gesellschaft um Annie Besant getrennt und die Anthroposophische Gesellschaft gründet hatte, wurde auch diese zeitweise als Sekte "beschimpft". Selbstverständlich unterstellte man Steiner dieselben Intentionen, welche die meisten Sektengründer zur Emanzipation antreiben: Geltungsdrang, Habsucht und Machtgier...
Zunächst einmal kann ohne Belegung die Behauptung auch fantasiert worden sein und versucht damit so, den Leser von der Macht der bloßen Behauptung abhängig zu machen, wie es Sekten deiner Ansicht nach tun:
Geltungsdrang, Habsucht und Machtgier...
und geht auch in diese Richtung:
Jede Sekte versucht nach Kräften, das zu kontrollieren, was ihre Mitglieder lesen, hören und sehen dürfen.
 
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Auch ein sehr wichtiger Aspekt. Manche Heilpraktiker/innen haben sich dazu die These zurecht gelegt "was man in der Kindheit erlebt, hat man sich selbst zuvor ausgesucht!"
Das sind Annahmen, die nichts speziell mit Heipraktik zu tun hat.

Und das was ich ansprach war ganz pragmatisch die Situation der Kinder. Was du ansprichst spielt sich auf einer ganz anderen Ebene ab und hat zur Grundlage, dass ein gesitiges Sein vor der Geburt angenommen wird und es unter dieser Betrachtung auch ein Ursache-Wirkungs-Prinzip auf anderen Ebenen als der physischen gibt. Allerdings kann man dies dann auh differenzierter betrachten und vor allem keinerlei Schuldfrage damit verbinden.

LGInti
 
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