Sekten und die Phasen der Indoktrination

Edit: Bei der Suche auf einen umfassenden Artikel im Spiegel soeben gestossen, in dem es um Esoterik im Allgemeinen, den Hype darum und auch um den Wunder-Kurs geht.

Spiegel online "So viel Psi war nie":
Naja ziemlich reisserisch
Dem Schreiber geht es nicht darum herauszufinden, was da für Prozesse ablaufen, sondern es geht ihm nur darum, das was er als absurd erlebt zu zerpflücken.

Die Fragen, die zu stellen wären:
Wie kommen Menschn dazu, dieses oder jenes zu glauben?
Welche Bedürfnisse werden gestillt?
Welche positiven Erfahrungen machen Menschen, so dass sie dabei bleiben?
Und warum führen negative Erfahrungen nicht dazu etwas abzulehnen?

LGInti
 
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Ich bin an und für sich ein sehr neugieriger aufgeschlossener Mensch aber absolut sektenresistent. Jeder der auch nur den Versuch macht mich zu vereinnahmen oder meine geistige und körperliche Freiheit einzuschränken hat verlorene Karten. So hatten weder Moon, Mormonen, Zeugen Jehovas ect. mich einfangen können.... Auch für den Aufenthalt in einem "Ashram" war ich denkbar ungeeignet.
Ich bin z.T. auch sehr rational und habe mir auch immer Schriften besorgt um an Inhalte zu kommen, so hab ich mir das Tibetische und das ägyptische Totenbuch besorgt die Bibel der Bahai, die Bhagavadgita, die Yogasutras des Patanjali, magische und sonstige Bücher wie die von R.Steiner etc. aber mir war auch immer klar, dass die intellektuelle Beschäftigung mit einem Thema mir nicht reicht und ich damit nicht zum Kern einer Lehre dringen kann. Deshalb hab ich immer auch versucht praktisch zu arbeiten und Teil einer Gruppe zu werden um durch Erfahrungen Erlebnisse zu generieren, die nicht im Intellekt Konstrukte entstehen zu lassen, sondern im Gefühlsbereich sozusagen hautnah mein Leben bewegen können. Und ich muss sagen, diese Erfahrungen brachten mir mehr, als jedes gelesene Buch. Es ist eher so, dass ich jetzt nach diesen praktischen Erfahrungen mir die Bücher mehr bringen als vorher, da es jatzt keine abstrakten im Raum hängenden Berichte sind, sondern durch meine Erfahrungen belebt werden können.

LGInti
 
Ich habe keinen blassen Schimmer wovon du sprichst, mag aber sagen, dass mir deine unterschwellige oder auch offene Aggression doch ein wenig zuwider ist. Ich könnte direkt die Idee bekommen, du fühlst dich als potentieller oder sogar wahrhaftiger Sektierer persönlich in deinen Befindlichkeiten angesprochen. So wirkt es auf mich.
Das du keinen blassen Schimmer hast, liegt daran, dich mit den Attributen eines Sektierers zu umkleiden. Und auch hier zeigt sich dein Vorurteil gegenüber so genannten Sekten bzw. Sektierer: Alles, was so genannt wird, ist mit bestimmten Attributen verbunden schlecht!
Das es auch anders gesehen werden kann, habe ich bereits in Beitrag 4 angesprochen. Doch ein wahrhaftiger "Sektierer" ist, wenn er auf die andere Möglichkeit grundsätzlich nicht eingehen und nichts davon wissen will!

Ich bin an und für sich ein sehr neugieriger aufgeschlossener Mensch aber absolut sektenresistent.
Auch hier ist die Aussage vorurteilsvoll und in ihrem Grunde nichts als sektiererhaft!
 
Man packe einen Menschen an seiner wundesten Stelle
Diese kann sein, nicht genügend Übung in Dialogfähigkeit zu haben, um es so einmal kurz zu nennen.

Anfang der 70ger kamen wieder mal die ZJ vorbei. Wie immer knallte meine Mutter ihnen die Tür vor der Nase zu.
Eine Freundin von mir wurde mit ihrem Mann von den Zeugen Jehovas überzeugt und hat dann ihre ganze Familie eingebracht, den Kontakt mit uns nach vergeblicher Mühe abgebrochen.
Nun, ich habe sie hereingelassen, als ich um die 20 war. Ich bemerkte, dass sie an einer "wunden Stelle" anknüpften, nämlich biblisch nichts zu wissen und insofern nicht wirklich diskussions- und dialogfähig zu gewesen zu sein. Leicht kann der eine oder andere dann vom "Bibelwissen" der anderen "überzeugt" werden und sich von biblischen Fantasiebegriffen überrumpeln lassen.
Die andere Seite ist die notwendige Rücksichtnahme auf die mehr oder minder ausgeprägte Dialogfähigkeit des Gesprächspartners, die meiner Erfahrung nach nicht nur bei den ZJs fehlt.
Da ich aber gleich kritisierte, dass und was ich nicht verstand und auch kritisierte, sich ohne genügend Rücksicht so auszudrücken, kamen die beiden irgendwann nicht mehr. So geht es aber allen, die sich an mich wenden. Das heißt aber nicht, dass die von jenen vertretene Institution als solche abzulehnen ist, sondern nur ihren persönlichen Mangel.

Die wunde Stelle ist, nicht genügend selbstständig zu denken!

Du bist der erste User, der meine Posts als mütterlich sieht.
Auch das ist gemäß den manipulativen Attributen eines "Sektierers", denn es verallgemeinert ohne Grundlage und hofft so, dass ich den Trick nicht durchblicke, um mich auf diese Weise doch noch kleinzukriegen und mich abhängig machen zu wollen.

Und wer kann wirklich vollkommen objektiv schreiben?
Gewiss, doch auch hier droht das Sektiererhafte, denn es kann eine Einladung zum Gegenteil sein.
 
Guten Morgen auch @all!

Inti vorab kleines ot: Freut mich übrigens sehr, dich hier so fleissig schreiben zu sehen, klingt gut, so insgesamt. :)

An @starman und @Lele5 - danke für eure Erfahrungsberichte, die ihr hier öffentlich macht. Das ist immer aus erster Hand und am direktesten. :)
Ich selbst kann nur berichten von jemandem, die von Scientology eingefangen werden sollte, die ersten Bücher und Kurse gab es mE sogar umsonst, später dann versuchten die Scyientologenn immer mehr in die Familie hinein zu kommen, die Tochter zu fangen und es wurde auch recht bedrohlich und laaaangatmig. Erst als sie so richtig massiv geworden ist, gab es Ruhe, dafür brauchte es aber einiges an Rückhalt und Selbstbewusstsein. Also leicht war das nicht.

Naja ziemlich reisserisch
Dem Schreiber geht es nicht darum herauszufinden, was da für Prozesse ablaufen, sondern es geht ihm nur darum, das was er als absurd erlebt zu zerpflücken.

Die Fragen, die zu stellen wären:
Wie kommen Menschn dazu, dieses oder jenes zu glauben?
Welche Bedürfnisse werden gestillt?
Welche positiven Erfahrungen machen Menschen, so dass sie dabei bleiben?
Und warum führen negative Erfahrungen nicht dazu etwas abzulehnen?

LGInti

Viele Fragen, Inti, hast du denn selbst Antworten dafür?

Meine Position ist die, dass vieles aus einer Entwurzelung resultiert, der Bezug zur Quelle ist verloren gegangen. Dazu kommen natürlich andere Aspekte, also einfach gesagt die ganzen Probleme, mit denen wir, die Gesellschaft uns im Zuge der Individuation und der Ausbildung der Ego´s so herumschlagen. Einerseits alle miteinander verbunden, mancher ist sich dessen gewahr, andere so gar nicht mehr, andererseits jeder irgendwie abgetrennt vom Ganzen und eine tiefe Sehnsucht in sich tragend.

Und dann kommen "Gemeinschaften", die sich als solche tarnen, sie manchmal vielleicht auch sind, und können natürlich mit diesen Defiziten der Menschen spielen und sie verstärken, siehe auch das Leben bei den Zwölf Stämmen, die an Rigorosität schon ziemlich weit oben zu verorten sind.
 
Inti vorab kleines ot: Freut mich übrigens sehr, dich hier so fleissig schreiben zu sehen, klingt gut, so insgesamt. :)
Vielen Dank
Viele Fragen, Inti, hast du denn selbst Antworten dafür?
Die, die mich betreffen ja, natürlich wieder subjektiv.

Was mich immer schnell zum Rückzug bewegt hat, waren Verhaltensnormen, die mich einengen und eingrenzen sollten. Wobei ich nix dagegen habe, auch mal auf etwas zu verzichten oder auch Askese mal zu üben. Aber es musste immer meine freie Entscheidung sein. Deshalb hab ich bei einigen Gruppen wie auch den Scientologen sehr schnell Tschüs gesagt. Bei Muktanandagruppen hab ich länger meditiert, auch bei Ananda Marga war ich mindestens ein Jahr, weil da Freunde von mir mitmachten. Und zu Osho kam ich zufällig, bevor er hier im Westen berühmt wurde. Zen habe ich von einem katholischen Pfarrer kennengelernt. Bei den Pfingstlern war ich ein paar mal, aber da mir das alles zu krampfig erschien, bin ich da nicht mehr hin. Im Nachhinein hat mir am meisten gebracht mein kindlich katholisches Elternhaus, die Begegnung mit Osho, das Lesen von Rudolf Steiner, sowie die Praxiserfahrungen dort, dann die ZenPraxis und das schamanische Training was ich machte. Alles ohne Druck und ohne Zwang.

Meine Position ist die, dass vieles aus einer Entwurzelung resultiert, der Bezug zur Quelle ist verloren gegangen. Dazu kommen natürlich andere Aspekte, also einfach gesagt die ganzen Probleme, mit denen wir, die Gesellschaft uns im Zuge der Individuation und der Ausbildung der Ego´s so herumschlagen. Einerseits alle miteinander verbunden, mancher ist sich dessen gewahr, andere so gar nicht mehr, andererseits jeder irgendwie abgetrennt vom Ganzen und eine tiefe Sehnsucht in sich tragend.
Das sehe ich auch als Ursprung unserer Sehnsucht, selbst der Egoismus stammt aus diesem Grund. "Haben wollen" ist nur eine Ersatzhandlung für "erlebtes Sein". Wir Menschen haben uns entfremdet vom Eigentlichen, von unserem Kern, von unserem geistigen Sein. Da dieses "geistige Sein" aber in unserer Gesellschaft negiert wird, kann es auch nicht bewusst werden.
Und dann kommen "Gemeinschaften", die sich als solche tarnen, sie manchmal vielleicht auch sind, und können natürlich mit diesen Defiziten der Menschen spielen und sie verstärken, siehe auch das Leben bei den Zwölf Stämmen, die an Rigorosität schon ziemlich weit oben zu verorten sind.
Ja es ist schon sehr schade, wie da die Sehnsucht der Menschen mit Fanatismus zerstört wird.

LGInti
 
Der Begriff der Sekte ist lediglich ein durch Schule und Medien gemachter reißerischer und schlechter. Verleugnet wird von ihnen, dass es umgekehrt nämlich auch heißt, dass diejenigen Institutionen, von denen sich abgesondert sein soll, von ihnen nicht verrissen werden und nicht schlecht sind.
Sie stehen unter dem Tabu der Unantastbarkeit!
 
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Ja es ist schon sehr schade, wie da die Sehnsucht der Menschen mit Fanatismus zerstört wird.
Nicht nur die Sehnsucht.
Auch zwischenmenschliche Beziehungen gehen dadurch flöten.
Im Forum bin ich immer wieder überraschst, mit welcher Verbissenheit manche ihre alleinseligmachende Wahrheit verbreiten und alle zu Unmenschen erklären, die andere Grundansichten haben. Das fängt bei den Veganern an, geht weiter bei den streng Gläubigen pflanzt sich im "Geistigen" fort u. s. w.
 
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