Hallo Ihr Lieben,
erst mal vielen Dank für die lieben Antworten.
Ach ja, Diddi, die Datei kann ich irgendwie nicht öffnen, liegt vielleicht an meinem PC, der muckert ein biss´l zur Zeit.
Ich möchte Euch heute etwas Eigenartiges erzählen.
Gestern noch war ich vollkommen durcheinander, ergriffen von meinen eigenen Zeilen, staunend und berührt zugleich. Alles war wieder so nah, so als wäre es erst gerade geschehen und ich fragte mich wieder mal, wie ich jemals daran zweifeln konnte.
Hm, ich bin eben manchmal eine Zweiflerin und in deren Natur mag es liegen, alles immer wieder auf´s Neue in Frage zu stellen. Ich habe dann sehr lange heute Nacht über alles nachgedacht und viele Gefühle sind in mir hochgekommen, auch viele traurige.
Ich begann hier zu schreiben, ohne zu wissen was ich schreiben wollte und es lief nur so aus mir heraus. Ich habe mein Leben irgendwie in Worte gefasst und währenddessen haben sich viele Fragen von selbst beantwortet und es hat mich erschüttert zu sehen, wie viel Trauriges und Schlimmes ich schon erlebt habe. Zum Schluss musste ich weinen
ich weiß nicht, ob ich jemals um mich geweint habe
ich kann mich zumindest nicht daran erinnern.
Dann plötzlich war ich an einem Punkt, an welchem ich nicht mehr weiter wußte , wo es einfach stagnierte, wahrscheinlich war ich gefangen im Schmerz. Ich habe mir dann alles in Ruhe durchgelesen und auf einmal spürte ich, dass ich es nicht hier einstellen kann, es war zu traurig und zu persönlich. Ich habe es dann gelöscht.
Ich ging vollkommen aufgewühlt, zweifelnd und unbefriedigt ins Bett, denn ich fühlte einfach keine Erleichterung -wie sonst, wenn ich schreibe-, denn ich hatte keinen Ausweg gefunden, ich drehte mich immer noch im Kreise.
Irgendwann schlief ich ein und träumte auch etwas, ich muss irgendwo anders gewesen sein. Doch obwohl ich heute Morgen noch lange wach im Bett lag und mich krampfhaft versuchte daran zu erinnern, gelang es mir nicht. Ich war direkt etwas wütend auf mich, weil ich es einfach nicht zurückholen konnte.
Ich stand dann auf und ging meinen täglichen Pflichten nach, immer ein komisches Gefühl in mir. Dieses Gefühl drängte mich alles etwas schneller zu machen, so als hätte ich noch eine Verabredung oder einen Termin, den ich einhalten müsse. Ohne zu wissen, was das alles bedeutet, setzte ich mich hin und begann zu schreiben. Es schrieb sich fast von selbst und das hier kam dabei heraus:
Fürchte Dich nicht
Da draußen ist es kalt und rau,
diese Welt ist grausam und unerbittlich,
beherrscht von Habgier und Machtgelüsten,
blind und taub für das Leid
unzähliger, wehrloser Geschöpfe,
jeder ist sich selbst der Nächste,
an jeder Ecke lauert Missgunst und Neid.
Der Weg des Rechtschaffenden, des Sensiblen
ist hart und holprig,
Steine, ja Felsen türmen sich vor ihm auf.
Nur mit unerschütterlichem Glauben,
mit dem Willen, Kraft und Ausdauer,
an das Gute im Menschen
ist es möglich diesen Weg zu beschreiten.
Stolpernd, manchmal fallend,
zweifelnd und kurz vorm resignieren,
ob all das der Mühe wert,
das Ziel vor den Augen verschwimmend,
umgeben von eisiger Kälte
glimmt jener Funke im Inneren,
stärker werdend, wärmend, dann glühend
und lässt Dich auferstehen.
Durchströmt von Liebe und Vertrauen,
die innere Kraft fühlend, sich erhebend,
den Blick nach vorn gerichtet.
Erfasst von jenem Vertrauen,
welches den Boden für den nächsten Schritt schafft,
umhüllt und gehalten von jener Liebe,
welche Geborgenheit schenkt.
Alles erscheint nun wieder licht und klar,
jegliche Zweifel sind ausgeräumt,
gleich den Steinen des Weges.
Alles hat nun wieder einen Sinn,
Du fühlst Dich stark und Energie geladen.
Am Horizont geht die Sonne auf
und taucht alles in warmes, weiches Licht.
Unbeirrt gehst Du dem Licht entgegen,
stark und doch sensibel,
hörend und sehend,
fühlend und wissend,
Dich dem Leid jener nicht verschließend,
erfüllt von Liebe und Güte,
die Dich vor Bösem schützt.
Fürchte Dich nicht.
Lass mich jener Funke sein,
der Dich wärmt und stärkt.
Lass mich die aufgehende Sonne sein,
deren Strahlen Dich umarmen und beschützen.
Lass mich Dich lieben
und Dir Geborgenheit schenken.
Fürchte Dich nicht
ich werde bei Dir sein.
Ich habe es jetzt bestimmt schon 10mal gelesen und jedes Mal bekomme ich Gänsehaut bis in die Haarwurzeln, aber es ist ein schönes Gefühl
.*lächel*
Ich fühle mich heute ruhig und ausgeglichen, meine Zweifel sind wieder ausgeräumt und ich habe auch keine traurigen Gedanken mehr. Ich weiß, dass ich nicht allein bin, ich fühle mich beschützt und weiß, dass ich intuitiv vertrauen darf. Ich weiß auf einmal, dass mein Leben hier noch nicht beendet ist, das es nicht meine derzeitige Aufgabe ist, nur auf das Danach zu warten. Ich weiß, was danach kommen wird und ich freue mich darauf.
ABER ich weiß auch, dass ich in diesem Leben hier noch sehr viel erfahren und (kennen)lernen werde, auch die schönen Seiten des Lebens, die mir bisher verwehrt, sie werden kommen und auch ER wird kommen
*seelig bin*
Diddi, ich denke Du hast recht, mit dem was Du sagtest, wie Du es erklärtest
ich fühle es einfach
*lächel*
Ich bin sehr dankbar und erfüllt von Hoffnung und ich freue mich auf das, was das Leben noch für mich bereithält. Ich hoffe und wünsche mir nur, dass ich das nicht wieder so schnell verdränge oder vergesse und wenn doch, wäre ich sehr, sehr dankbar, wenn mich jemand zu recht rückt
*lächel*
Liebevolle Grüße
Ceseena