Schuhe ausziehen in fremden Wohnungen?

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Ich möchte nicht, dass hier jemand seine Schuhe auszieht. Bestimmt würden dann Hunde, Katzenhaare und andere Schmutzpartikel an den Socken kleben und das wäre mir peinlich. :cautious:
Allerdings kann ich mich aber nicht erinnern schon mal woanders darum ersucht worden zu sein, meine Schuhe auszuziehen. Normalerweise kommt man mit sauberen Schuhen, meist mit dem Auto und nicht vom matschigen Feldweg.
Wenn jetzt aber jemand hellen Teppichboden hätte, so jemand kenn ich aber nicht, dann würde ich freiwillig sofort meine Schuhe auszuziehen. :D
 

Ein kleiner Gastgeber Knigge zum Thema Schuhe ausziehen. :move1::nono:

Wenn ein Gast nicht weiß, dass er die Schuhe ausziehen soll, ´erwischt´ es ihn oft kalt und es sträubt sich, ´folgsam´ zu sein. Das ist die menschliche Natur.

Erst recht wenn´s wie ein Befehl rüber kommt.

Der Gastgeber sollte also bei der Einladung schon mitteilen, dass er diese Regelung ´keine Straßenschuhe in meinem Heim´ aufgestellt hat.

Es gibt ja immer Optionen, dass sich beide Parteien wohlfühlen und wählen können.

Statt militantes Gehabe Verständnis für beide Seiten zeigen.

Folgendes Szenario:
Nach dem Klingel: Gäste treffen ein: „Bitte zieht die Schuhe aus!“
Geschäftsfreunde oder Menschen die man Siezt schauen verdutzt, Freund kennen das schon,
was nun tun? Brav die Schuhe ausziehen oder einfach anlassen oder wieder nach Hause fahren?
Schwierige Situation und wenn es zu Irritationen führt hat der Gastgeber was falsch gemacht.

Es wird für den Gastgeber Zeit, einen kleinen Gastgeber - Knigge zu formulieren.

Welche Option bestehen?


Option 1 - wortlos die Schuhe ausziehen?

Ein Dresscode ´barfuß laufen´ darf keine Option sein.
Ohne eine Vorwarnung empfinde ich den Hinweis des Gastgebers als Zumutung. Ich bin grundsätzlich fürs Schuhe ausziehen, aber es kommt auch auf den Rahmen an. Festgarderobe in Socke oder Hausschuhe ist lächerlich und führt zu Unwohlsein beim Gast.

Der Gast kann sich darauf einstellen, wenn es vorher Bescheid weiß, entweder bringt er passende Schuhe mit oder er bleibt zuhause.


Option 2 - wieder nach Hause fahren?

Natürlich hat jeder Gast das Recht sich umzudrehen und mit freundlichem Ton zu erklären: ´Darauf bin ich jetzt nicht eingestellt und ich möchte (im festlichen Anzug / Cocktailkleid) nicht vor den anderen Gästen barfuß laufen´.

Option 3 - die Schuhe anbehalten?
Wenn der Gastgeber zu einem festlichen Empfang in sein Privathaus einlädt, kann er nicht erwarten, dass sich Geschäftspartner ohne Schuhe wirklich wohl fühlen. Mein Tipp: sagt ganz offen, dass ihr den Wunsch verstehen könnt, aber ihr euch ohne Schuhe nicht wohl fühlt.

Bittet den Gastgeber um eine Lösung. Nun liegt es an euch, ob er das Tragen der Schuhe gestattet oder Gäste-Slipper anbietet (Zum Abendkleid ziemlich unpassend).

Anders sieht es mit guten Freunden aus.


Option 4 - in gemütlicher Runde und chillen auf dem Sofa.
Gute Freunde finden einen Korb vor, mit rutschfesten Socken oder Einmal-Slipper (jawohl die gibt es) die ohnehin weggeworfen werden. Oder ´Hausfreunde´ bunken ihre Schuhe beim Gastgeber.

Der Gastgeber bietet eine große Auswahl von Hausschuhen an (so halte ich es).

Schon bei der Einladung bitten, Hausschuhe oder Socken mitzubringen.
Das wichtigste ist doch, aufkommende, unangenehme Gefühle zu vermeiden und keine Machtkämpfe entfachen.

Der Gastgeber muss den Gast gerecht werden, der Gast die (machbaren) Wünsche des Hausherrn nachkommen. Also unangenehme Gefühle auf beiden Seiten vermeiden.

Ist eigentlich ganz einfach.

:kuesse:
 
Faszinierend, wie unterschiedlich die Ansichten dazu sind...

Als ich vor 3,5 Jahren in meine neue Wohnung gezogen bin, war mein Plan erst, dass die Gäste die Schuhe ausziehen sollten. Im Wohnzimmer habe ich Parkett, Wohnküche, Bad und Flur sind gefliest, Kinderzimmer und Schlafzimmer haben Teppich...

Tja, dies erwies sich schon alleine deswegen als nicht 100% praktikabel, weil meinem Vater mit seinem Hüftleiden das nicht zuzumuten war... von anderen Schwierigkeiten diesbezüglich mal ganz abgesehen, z.B. wenn eine Mutter einfach nur kurz auf einen Kaffee rein kommt oder Bettzeug abgeben will, wenn sie ihr Kind zum Besuch bei meiner Tochter bringt und es mir zu blöd ist, diese dann für die 15 Minuten zu bitten, die Schuhe auszuziehen.
Außerdem sind meine Fliesen im Winter ziemlich kalt, Erdgeschoss und darunter uraltes Kellergewölbe...

Also habe ich für mich im Laufe der Zeit folgende Regelung gefunden:
Meine Wohnküche ist der Raum, wo jeder rein kann, der mich besucht, auch mit Schuhen, die wird eh jeden Tag mindestens gefegt oder gesaugt, bzw. gewischt, wenn nötig (weiße Fliesen krieg ich nie wieder, waren aber schon drin).

Aber in mein privates Wohnzimmer darf halt nicht jeder. Da biete ich dann auch gerne für engere Bekannte oder Freunde warme, frisch gewaschene Wohnungssocken an (trage ich auch selber in der Wohnung), bzw. die die das wissen, haben was dabei.
Bei mir ist es also eine Auszeichnung und ein Signal für Vertrauen, wer bei mir die Schuhe ausziehen und somit auch meinen Privatbereich (Wohnzimmer) betreten DARF!:D

Aber nett wie ich bin, können diese Gäste sich beim Schuhe ausziehen sogar auf einen Stuhl im Flur setzen, der eigens nur dafür da steht... rechts ist meine Wohnungstür, links geht es direkt durch zur Wohnküche, die halt jeder mit Schuhen betreten darf.

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Diese Regelung hat sich im Laufe der ersten Monate einfach so entwickelt und wurde von mir für gut befunden.

Gruß, Luckysun
 
Faszinierend, wie unterschiedlich die Ansichten dazu sind...

Als ich vor 3,5 Jahren in meine neue Wohnung gezogen bin, war mein Plan erst, dass die Gäste die Schuhe ausziehen sollten. Im Wohnzimmer habe ich Parkett, Wohnküche, Bad und Flur sind gefliest, Kinderzimmer und Schlafzimmer haben Teppich...

Tja, dies erwies sich schon alleine deswegen als nicht 100% praktikabel, weil meinem Vater mit seinem Hüftleiden das nicht zuzumuten war... von anderen Schwierigkeiten diesbezüglich mal ganz abgesehen, z.B. wenn eine Mutter einfach nur kurz auf einen Kaffee rein kommt oder Bettzeug abgeben will, wenn sie ihr Kind zum Besuch bei meiner Tochter bringt und es mir zu blöd ist, diese dann für die 15 Minuten zu bitten, die Schuhe auszuziehen.
Außerdem sind meine Fliesen im Winter ziemlich kalt, Erdgeschoss und darunter uraltes Kellergewölbe...

Also habe ich für mich im Laufe der Zeit folgende Regelung gefunden:
Meine Wohnküche ist der Raum, wo jeder rein kann, der mich besucht, auch mit Schuhen, die wird eh jeden Tag mindestens gefegt oder gesaugt, bzw. gewischt, wenn nötig (weiße Fliesen krieg ich nie wieder, waren aber schon drin).

Aber in mein privates Wohnzimmer darf halt nicht jeder. Da biete ich dann auch gerne für engere Bekannte oder Freunde warme, frisch gewaschene Wohnungssocken an (trage ich auch selber in der Wohnung), bzw. die die das wissen, haben was dabei.
Bei mir ist es also eine Auszeichnung und ein Signal für Vertrauen, wer bei mir die Schuhe ausziehen und somit auch meinen Privatbereich (Wohnzimmer) betreten DARF!:D

Aber nett wie ich bin, können diese Gäste sich beim Schuhe ausziehen sogar auf einen Stuhl im Flur setzen, der eigens nur dafür da steht... rechts ist meine Wohnungstür, links geht es direkt durch zur Wohnküche, die halt jeder mit Schuhen betreten darf.

Anhang anzeigen 34375

Diese Regelung hat sich im Laufe der ersten Monate einfach so entwickelt und wurde von mir für gut befunden.

Gruß, Luckysun
Find ich gut diese regelung
 
Ein Dresscode ´barfuß laufen´ darf keine Option sein.
Ohne eine Vorwarnung empfinde ich den Hinweis des Gastgebers als Zumutung. Ich bin grundsätzlich fürs Schuhe ausziehen, aber es kommt auch auf den Rahmen an. Festgarderobe in Socke oder Hausschuhe ist lächerlich und führt zu Unwohlsein beim Gast.

:thumbup:
 
Ich habe jahrzehntelang an der Dänischen Küste gelebt und bin oft durch die kleinen verträumten dänischen Hafenstädtchen gewandert. Vor jedem Haus türmten sich die Straßenschuhe, Gäste zogen sie wie selbstverständlich aus.

In vielen Kulturen gilt es als unhöflich, mit Schuhe das Haus zu betreten.
Aber ich sehe natürlich auch die Kehrseite.

Nur mit Socken, über glatte Böden, laufen kann ganz schön gefährlich sein.
Da ist dann wieder der Gastgeber in der Pflicht.

Also - für beide Seiten muss das ´Abkommen´ machbar sein, nur so geht’s.

Damals als die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl sich ereignete - am 26. April 1986 - und auch eine Strahenl verseuchte Wolke sich hier über Deutschland abregnete, haben viele bei uns das Schuhe ausziehen befürwortet.

Ich kannte Arztpraxen, wo sogar die Patienten die Schuhe auszuziehen mussten.
Einige Menschen murrten, aber alle sahen den Zewck ein.

LG
 
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