Reden und Denken ohne zu bewerten...

das ist die Erfahrung die Du machst?

Ja, wobei die Gefühle dem Verstand folgen mit der Zeit. Was manchmal bedeutet, Unanagenehmes entspannt ertragen zu können. Das Leben geht den eigenen Weg, nicht den, den ich mir unbedingt wünsche. Nun kann ich mir schon aussuchen, wie sehr mich das belastet, wie ich mit der Last als solches umgehen kann.

Dabei hat sich Versuch und Irrtum ganz gut bewährt und selbst wenn der Blutdruck mal hochkocht, weil ich wütend werde, ist das nicht wirklich schlimm. :)
 
Werbung:
Eine Geschichte wie es sein kann ohne zu bewerten, weil man nie weis weshalb was so ist wie es ist:

Wer weiß

Ein Bauer hatte jahrelang die Felder bestellt. Eines Tages lief sein Pferd davon. Als die Nachbarn das hörten, kamen sie vorbei und sagten "Was für ein Unglück!" "Wer weiß?" erwiderte der Bauer.

Am nächsten Morgen war das Pferd wieder da - und hatte drei weitere, wilde, Pferde mitgebracht. "Wie wunderbar" riefen die Nachbarn. "Wer weiß?" antwortete der Bauer.

Am nächsten Tag wollte der Sohn des Bauern eines der ungezähmten Pferde zureiten, wurde abgeworfen und brach sich ein Bein. Wieder kamen die Nachbarn, um ihr Mitleid mit dem Unglück auszudrücken. "Wer weiß?" antwortete der Bauer.

Tags darauf kamen Militärbeamte ins Dorf um die jungen Männer zur Armee einzuziehen. Als sie sahen, daß des Bauers Sohn eine gebrochenes Bein hatte, ließen sie ihn laufen. Die Nachbarn gratulierten dem Bauern dazu wie gut alles gekommen war.

"Wer weiß", sagte der Bauer.

http://www.forum.brights-deutschland.de/viewtopic.php?p=53105
 
Ich finde die Idee von Waldweg gar nicht schlecht.
Wir leben in einer Zeit, in der überall bewertet wird, wobei ich jetzt vor allem das Bewerten von Menschen, und was sie tun, meine.
facebook: like oder es wird mit einem Kommentar bewertet, berurteilt, verurteilt...
Die Billig-news über Star - und Sternchen tun nichts anderes als Menschen zu beurteilen.
Das ist mir auch schon sehr krass aufgefallen.
Es gibt Richtlinien, an denen man gemessen wird. Passt man nicht rein - sinkt der Wert ab.
Man bekommt einen Stempel "gut" oder "sch...." .
Doch wer wertet denn da überhaupt?
Ich habe mir das so gut es geht abgwöhnt, und ich glaube man lebt mehr mit sich in Frieden, wenn man andere Menschen nicht ständig abschätzt und beurteilt.

Situationen nicht zu bewerten geht dann noch einen SChritt weiter.
Eine Situation nicht zu bewerten, die mir Angst macht, oder die Ärger in mir hervorruft ist schwierig.
Man verbindet dann ja automatisch etwas damit, was bestimmte Gefühle in einem auslösen. Das zu vermeiden stelle ich mir schwer vor, aber mit Übung bestimmt hinzubekommen, und das ganze hat meiner Meinung nach bestimmt ein sehr lohnenswertes Resultat.
 
Zitat:

U&W: Was meinen Sie, wenn Sie den Begriff ‚Achtsamkeit’ verwenden?

Fred Kofman: Ich habe zwei Definitionen dafür. In der Geschäftswelt würde ich sagen, Achtsamkeit heißt, sich seiner äußeren und inneren Welt bewusst zu sein – der Wirklichkeit, die uns außerhalb unserer selbst erscheint, und der Gefühle, Gedanken, Ziele und Werte, die uns animieren. Das heißt auch, respektvoll zu handeln, also sich der inneren und äußeren Wirklichkeit eines anderen Lebewesens bewusst zu sein.

Meine spirituelle Definition, die ich im Business nicht verwende: Realisierung, dass die Welt der Phänomene eine Erscheinung ist, und Realisierung der absoluten Unsichtbarkeit dessen, was ist. Gewahr sein, wie Bewusstsein Polaritäten kreiert und beliebig die Wirklichkeit teilt. Achtsamkeit bedeutet, in diesem Spiel voller Engagement mitzumachen und zugleich Humor zu behalten und nicht anzuhaften an das Mysterium dessen, was ist.

Die erste Definition hält das Spiel noch für wahr.
 
Das Drehbuch von "ein Kurs in Wundern":

Es geschieht so, weil es im Drehbuch so vorgesehen ist.
Jener macht das so, weil es bei ihm auf dem Skript steht.
Jene hat das nicht gemacht, weil es bei ihr nicht auf dem Zettel stand.

Wir wollen uns, der Anschaulichkeit halber, einige praktische Beispiele ansehen:

Ein Freund verspricht dir, dich morgen anzurufen. Er ruft aber nicht an.
Warum? – Weil es nicht auf seinem Zettel steht! Kein Urteil darüber ist nötig!
Wie wirst du darauf reagieren? – Genauso, wie es auf deinem Zettel steht.

Du gehst an einem Menschen vorbei, der um Geld bettelt und gibst ihm nichts.
Warum? – Weil es bei dir so im Skript steht. Kein Urteil darüber ist nötig!

Ein anderes Mal gibst du einem Bettler einen größeren Geldbetrag.
Warum? – Weil es so in deinem Skript steht. Kein Urteil darüber ist nötig!

Du wirst in deiner Arbeit gekündigt.
Warum? – Weil es auf deinem Zettel steht. Kein Urteil darüber ist nötig!
Was stand im Skript deines Chefs?– Herrn/Frau X kündigen. Kein Urteil nötig!
Wie wirst du reagieren? – So wie es in deinem Skript steht.

Ein Unwetter verwüstet ein Land.
Warum? – Weil es bei allen Beteiligten so im Drehbuch steht. Kein Urteil nötig!
Wie wird die Welt darauf reagieren? – Wie es bei jedem Einzelnen, der davon erfährt, am Zettel steht. Kein Urteil darüber ist nötig!

Irgendwo wird ein Krieg geführt.
Warum? – Weil es bei allen Beteiligten so im Drehbuch steht. Kein Urteil nötig!
Wie wird die Welt darauf reagieren? – Wie es bei jedem in seinem Skript steht.

Menschen sterben, andere werden geboren.
Warum? – Weil es so auf dem jeweiligen Zettel steht. Urteil nicht gefragt!

http://den-kurs-leben.jk-arko.eu/nonduale-texte/den-kurs-lernen-4/seite-15/
 
...wie würde das aussehen und zwar den ganzen Tag durch.

Hallo ihr Lieben,
ich übe schon ne Weile an den Nichtbewertungen, ist aber schwierig, wenn es mir dann ab und zu gelingt, dann ist das sehr beruhigend, es nimmt allen Stress weg.

Beispiele:
- ich habe wenig geschlafen ,weil die Nachbarn wieder so laut waren.

Ohne Werten: ich habe wenig geschlafen Punkt.
(Handlung am Morgen: (ich stehe auf Punkt...gähn)

- Mitleid weil ich gerade gesehen habe, dass ein Auto meinen Hund überfahren hat, dann Wut auf den Fahrer, der einfach weiter fährt.
(nur ein Beispiel, ist schon lange her, hab es aber 2x so erlebt)

Ohne Wertung: Der Hund ist überfahren Punkt.
(Handlung natürlich gleich zum Tierarzt, wenn er noch lebt)

usw.

Ist das möglich..?...und befreit das vom Stress?
Hast Du den Unterschied auch schon bemerkt wie stressig Bewertungen sein können und wie befreiend das Nichtbewerten sein kann?

Da gibt es ein Sprichwort, weis gerade nicht mehr wies geht, aber so ähnlich wie:"frei bist du erst wenn du keine Meinung mehr hast."

Also wie war Deine Woche?...ohne Bewertung? :)

Meine war arbeitsreich und laut, viel Lärmbelästigung von den Nachbarn, zu wenig Schlaf und viel Sonne.
Ist ad schon wieder Wertung drin.?..das Arbeitsreich oder das Laut....
..jetzt weis ich grad selber nicht mehr wo die Bewertung beginnt und aufhört, weis t Du`s..?

Bewertung hat was mit der Natur des Samsara zu tun.

Nehme eine Welt, in der Schuld erscheint.
Du schaffst nun die Gerichte, die Polizei und die Gefängnisse ab, weil sie dir zu stressig erscheinen.
Der Verbrecher hält wiederum genau diese Instanzen für sehr stressig bei seinem Tun, weswegen er einmal weniger Verbrechen begeht, wie er tun würde, wenn es sie nicht gäbe.
Nun schaffst du diese Instanzen ab.
Der Verbrecher freut sich natürlich, weil er sich nun im Paradies des Verbrechens empfindet und geht seinem Hobby den ganzen Tag lang nach....ohne Reue und Angst, der gemeine Polizist könne um die Ecke kommen.
Eines Nachts gehst du dann lammfromm spazieren und geniesst dein Leben ohne Bewertung und genau der kommt um die Ecke und will sein Hobby ausleben.
Was denkst du, wie viel Stress du dann mit dem hättest?

Du kannst nicht die eine Seite der Medaille abschaffen, ohne die Andere zuvor eliminiert zu haben, sonst hast du hinterher mehr Stress als vorher.
Bewerten heisst Gericht halten und Gericht halten kannst du in einer unperfekten Welt nicht abschaffen, ohne den Stressfaktor dadurch zu erhöhen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was denkst du, wie viel Stress du dann mit dem hättest?

Du kannst nicht die eine Seite der Medaille abschaffen, ohne die Andere zuvor eliminiert zu haben, sonst hast du hinterher mehr Stress als vorher.
Bewerten heisst Gericht halten und Gericht halten kannst du in einer unperfekten Welt nicht abschaffen, ohne den Stressfaktor dadurch zu erhöhen.

Nicht zu bewerten bedeutet nicht alles abzuschaffen, daran hab ich noch gar nicht gedacht.
Ich denke in der Welt gibt es alles und vor allem immer das Eine und das Gegenteil dazu, das ist einfach so. Es nicht zu bewerten heisst nicht, es zu verändern in positive oder negative....usw Dinge.

Mir fällt eine Bibelstelle ein. 1.Korinther 13..1.
Das Hohelied der Liebe

1 Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönend Erz oder eine klingende Schelle.

2 Und wenn ich weissagen könnte und wüßte alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, also daß ich Berge versetzte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts.

Deshalb ist alles nichts hier in der Welt, es fehlt die Liebe.
 
das nicht urteilen: ein hehres ziel in einer dualen welt. was ist wenn nicht beurteilen zu nicht handeln führt? was ist wenn du siehst wie ein fremder ein Kind brutal schlägt. du siehst es möchtest aber nicht werten was du siehst. einschreiten wird nur wer das verhalten für falsch hält. es also beurteilt udn eine meinung dazu hat... ich finde auch man sollte andere nicht VERurteilen, aber BEurteilen und eine entscheidung treffen finde ich durchaus ok. im sinne von das verhalten des schlägers ist falsch ich mische mich ein. aber ich verurteile den menschen nicht- er weiss es wohl nicht besser.
 
Der Verstand aller Lebewesen ist laufend am Entscheiden.
Entscheiden ist Urteilen: Man kommt zu einer Entscheidung, also zu einem Urteil, was zu machen und was nicht zu machen ist.

Das Gehirn arbeitet dabei wie ein Computer mit 0 und 1.
0 für wahr (true): Ja, ich mache heute das.
1 für unwahr (false): Nein, ich mache heute nicht das.
Das Gehirn ist laufend am Rechnen.

Meditation heisst: Man stellt das bewusste Denken aus. Das unbewusste Denken geht im Hintergrund weiter, das Gehirn löst dabei noch ein paar Aufgaben.

Wenn man schon allein das bewusste Denken auslässt, entspannt sich der Körper und eine menge Energie steht seelisch zur Verfügung.
Obwohl das unbewusste Denken viel mehr Kapazitäten und Energie verbraucht, reicht es, wenn man schon das bewusste Denken für einige Momente aussetzt, um Kraft im Wesen umzuleiten und zu entspannen. Der Körper fühlt sich in solch meditativen Momenten sehr friedlich und entspannt an und die Seele weitet sich.

Man kann aber nicht denken, ohne zu bewerten.
Allein wenn wir einen Gegenstand definieren, denken wir darüber und versuchen, diverse Eigenschaften des Gegenstands uns bewusst zu machen. D.h., wir machen uns geistig ein Bild von diesem Gegenstand mit allen Eigenschaften, die uns am Gegenstand auffallen.
Niemand sieht einen Gegenstand auf dieselbe Art. D.h. er nimmt ihn bewertet, also gefiltert wahr.

Würde man alle Denkprozesse ausschalten wollen, so würde man nichts mehr wahrnehmen können, weil die Wahrnehmung dann nicht verarbeitet würde.
In dem Fall wäre die Wahrnehmung selbst uninteressant.
 
Werbung:
Zurück
Oben