Rassismus-Diskussionen "Lumumba"

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Auch sonst sind es meinem Eindruck nach nicht viele.

Mag sein. Hindert mich aber nicht dran ab und zu auch Minderheiten-Meinungen zu vertreten.

Das Thema ist im Öffentlichen eh längst wieder durch.

Weil die Saison fast vorbei ist. Nächstes Jahr wird es wieder auftauchen, wie es auch schon 2022 mal Thema war. Und beim Stöbern habe ich gefunden, dass das Thema durchaus schon einige Jahre immer wieder hochkommt.

Ich hab mehrere Internet-Diskussionen durchgelesen, das Original unter dem Twitter von Frau Schmidt und ein paar andere. Da war die deutliche Mehrheit der Meinung, man könne auch alles übertreiben (es ging von sehr sachlichen Argumenten bishin zum Verlachen).

Und was folgt daraus? Die Mehrheit bestimmt zwar, wie es weiter geht. Die Mehrheit hat aber nicht immer Recht.

Nach Links zu überwiegend anderen Kommentaren (nicht bloß Einzelartikeln) hatte ich im Forum gefragt. Kam nix.

Nun es kam daraufhin mindestens ein Beitrag von mir, in dem ich aufzeigen konnte, dass das Thema weder neu noch nur auf Deutschland beschränkt ist. Sowohl mindestens auf englischen als auch schwedischen Webseiten wird angemerkt, dass die fragliche Benennung möglicherweise eind rassistische Konotation hat.
 
Genau das, was da in meinem Text steht , versuche ich zu befolgen.

Freut mich.

Wie schon gesagt, ich habe das Getränk noch nie getrunken und bestellt.

Ich schon. Zuletzt 2016 oder 2017 auf einem Hamburger Weihnachtsmarkt unter dem Namen "Tote Tante". Davor auch mal auf einem Göttinger oder Paderborner Weihnachtsmarkt unter dem Namen "Lumumba". Habe ich damals auch so bestellt, weil ich da noch nicht wusste, dass es einen historisch prominenten Menschen gleichen Namens gab, und wer er war... wie wahrscheinlich der Mehrheit der Menschen in Europa, wo die Geschichte des Staates Kongo nicht detailiert zum Lehrplan im Fach Geschichte gehört.

Ich fand es lecker. Aktuell würde ich es nicht mehr bestellen, allerdings nicht wegen dem Namen, sondern weil ich derzeit Alkohol generell meide.

Wenn ich in einer Karte mal von diesem Getränk lese und es ist nummeriert, werde ich wahrscheinlich entsprechende Nummer bei der Bestellung sagen, wenn ich es haben möchte.

Ist doch wunderbar. Ebenso kannst Du einfach "Heiße Schokolade mit Rum/Amaretto" o.ä. bestellen - in den meisten Speisekarten steht nämlich auch eine derartige Erklärung.
 
Ist doch wunderbar.

Meine Lesart: Du findest es wunderbar.

Ist doch wunderbar. Ebenso kannst Du einfach "Heiße Schokolade mit Rum/Amaretto" o.ä. bestellen - in den meisten Speisekarten steht nämlich auch eine derartige Erklärung.

Wenn die Erklärung des Getränkes mir Appetit auf es macht und ich es haben möchte und es nummeriert ist, werde ich die Nummer nennen.

Was ich dialogisch zum Thema zu zeigen versuche, dass ich eine nicht-rassistische/nicht-diskriminierende situativ orientierte Haltung vertrete.

Daher halte ich nichts von Vorgehen, die diskriminierend Antirassismus vertreten.
Was m.E. eben dann -oid geschieht, wenn Universalien behauptet werden, wo der Nächste angehört werden könnte.

Im (m.E. negativen Sinne von anti-rassistischem Verhalten) Sinne: Was juckt mich der Nächste, wo ich mich durch Wissen von Universalien als Geltung für alle, jeden und niemand dem Nächsten erhöht fühlen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Daher halte ich nichts von Vorgehen, die diskriminierend Antirassismus vertreten.
Was m.E. eben dann -oid geschieht, wenn Universalien behauptet werden, wo der Nächste angehört werden könnte.
Es gibt keinen diskriminierenden Antirassismus. Auch das Wort "diskriminoid" existiert nicht.
 
Meine Lesart: Du findest es wunderbar.

Das kannst Du so lesen, wenn Du willst.

Wenn die Erklärung des Getränkes mir Appetit auf es macht und ich es haben möchte und es nummeriert ist, werde ich die Nummer nennen.

Was ich dialogisch zum Thema zu zeigen versuche, dass ich eine nicht-rassistische/nicht-diskriminierende situativ orientierte Haltung vertrete.

Daher halte ich nichts von Vorgehen, die diskriminierend Antirassismus vertreten.
Was m.E. eben dann -oid geschieht, wenn Universalien behauptet werden, wo der Nächste angehört werden könnte.

Im (m.E. negativen Sinne von anti-rassistischem Verhalten) Sinne: Was juckt mich der Nächste, wo ich mich durch Wissen von Universalien als Geltung für alle, jeden und niemand dem Nächsten erhöht fühlen kann.

Da wäre wieder die Frage: Was sind Universalien?

Um mal wieder das Beispiel des N-Wortes zu nehmen: Es ist relativ gut weit verbreitet bekannt, dass das Wort eine rassistische Konotation trägt, also dass ein großer Anteil der betroffenen Menschen sich abgewertet und rassistisch diskriminiert fühlt, wenn dieses Wort zu Bezeichnung verwendet wird. Dadurch, dass das allgemein weit verbreitetes Wissen über Wort, Wortgeschichte und Wortbedeutung ist, kann man das denke ich gut "Universalie" nennen. Mit einer strengeren Definition wird man schnell in die Lage kommen, dass es keine "Universalien" gibt bzw. auch gar nicht geben kann.

Und gleichzeitig kann man "situativ orientiert" sein und auch bleiben: Jemandem, der in Ahnungslosigkeit doch noch das N-Wort benutzt alleinig um einen Menschen mit dunkler Haut zu benennen, brauch man keinen Vorwurf machen. Man kann, der Situation angemessen, dieser Person mitteilen: "Das Wort, was Du da benutzt hast, hat eine unschöne Konotation. Die betroffenen Menschen höres es oft nicht gerne. Benutze in Zukunft bitte lieber ..." Das ist kein Vorwurf, niemand wurde fälschlicherweise als Rassist abgeurteilt. Es ist eine Art Belehrung, indem einem Menschen ein ihm bis dato unbekannter Fakt mitgeteilt wurde.

Beim Getränkenamen Lumumba sind wir in der Lage, dass die Mehrheit der Menschen in Europa nicht wissen, wer Patrice Lumumba war (und wie er ums Leben kam). Nun gibt es aber Menschen wie z.B. Tahir Della oder Jürgen Zimmerer, die es wissen. Insbesondee Tahir Della spricht dabei für Menschen, die sich durch die Benennung rassistisch abgewertet fühlen, und das auch erklären können. Dadurch ist die rassistische Konotation gegeben.

Es ist vielleicht noch keine "Universalie", weil den meisten Menschen, die das Getränk konsumieren, sich der parallelen namensgebung nicht bewusst sind. Aber es wird zur "Universalie" - zum weit verbreitet bekannten Fakt - indem z.B. Tahir Della es erklärt und so das Wissen sich verbreitet. Und auch hier wieder: Es muss sich niemand schuldig oder als "übler Rassist" betitelt fühlen, der das Getränk unter dem fraglichen Namen angeboten oder bestellt hat. Das ist und bleibt "situativ orientiert". Und so kann man als Gesellschaft dann drüber nachdenken, ob es nicht besser ist, das Getränk einfach allgemein nicht mehr Lumumba zu nennen.
 
Mit einer strengeren Definition wird man schnell in die Lage kommen, dass es keine "Universalien" gibt bzw. auch gar nicht geben kann.

Wenn ich den Nächsten so nehme wie er ist, besteht m.E. die Möglichkeit dass es keine Universalien gibt.
Dadurch ist die rassistische Konotation gegeben.


Ja, sie ist m.E. manchmal in manchen Situationen gegeben.
 
Freut mich.



Ich schon. Zuletzt 2016 oder 2017 auf einem Hamburger Weihnachtsmarkt unter dem Namen "Tote Tante". Davor auch mal auf einem Göttinger oder Paderborner Weihnachtsmarkt unter dem Namen "Lumumba". Habe ich damals auch so bestellt, weil ich da noch nicht wusste, dass es einen historisch prominenten Menschen gleichen Namens gab, und wer er war... wie wahrscheinlich der Mehrheit der Menschen in Europa, wo die Geschichte des Staates Kongo nicht detailiert zum Lehrplan im Fach Geschichte gehört.

Ich fand es lecker. Aktuell würde ich es nicht mehr bestellen, allerdings nicht wegen dem Namen, sondern weil ich derzeit Alkohol generell meide.



Ist doch wunderbar. Ebenso kannst Du einfach "Heiße Schokolade mit Rum/Amaretto" o.ä. bestellen - in den meisten Speisekarten steht nämlich auch eine derartige Erklärung.


Ich war heute, zeitlich eher schon gestern, in Hamburg auf dem Weihnachtsmarkt, da gab es überall ganz profan „Kakao mit Rum“. Weder war da eine Tote Tante noch ein Lumumba zu finden, was ich ziemlich gut fand. Und auch der von @Yogurette beanstandete „Schuss“ stand da nicht, sondern einfach, welche Sorte Alkohol dem Kakao zugefügt wird. Ganz einfach.
 
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Sehr simple Bezeichnungen kommen eh der leichteren Verständigung zugute.
Oder anders gesagt: es gab Zeiten, da wußte man die Eigennamen von Dingen
noch mehr als heute. Bei einem WeihnachtsQuiz kürzlich kam u.a. Myrrhe vor.

Die junge Frau meinte: "Mörre? nie gehört!" Ist nur eins von viielen Beispielen.
Man paßt sich halt auch dem Wortschatz der Kundschaft an. (hab ich mehrfach
geschrieben: die Sprache verändert sich von allein, auch ohne Neusprechregeln)

Bleibt natürlich noch das Wort Kakao. Das wird nächstes Xmas durchgenommen.
Und bei Rum rollt´s ja ebenfalls Manchem die Fußnägel hoch. Alles schwiierig. :oops:
 
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