Rassismus-Diskussionen "Lumumba"

Ich denke es berührt die Geschichte zumindest auch all derer, die es trinken möchten.
Äh, nein!?!?
Wenn ein Getränk "Birkenau" hieße, weil es Birkensaft enthielte (in Skandinavien verbreitetes Getränk), dann würde es nicht den berühren, der es trinken will.
Sondern jeden jüdischen Menschen. Und sonst niemanden, weil keiner mehr das Recht hätte, als Nicht-Betroffener seine Befindlichkeiten dazu in die Waagschale zu werfen.
Weil sie f****ing unwichtig wären angesichts dessen, was ein Jude dabei finden würde, wenn es ein solches Getränk auch nur gäbe...!
 
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Nun ist der Ursprung der Bezeichnung m.E. immer noch ungeklärt.

Und ich schrieb mehrfach, dass das irrelevant ist. Die unschöne Parallele in der Namensgfbung existiert vollkommen unabhängig von der Intention der Namensgeber.

Die Intention der Menschen würde nur dann eine Rolle spielen, wenn wir die Namensgeber irgendwie anklagen wollen würden.

Wenn ein Mensch von einem anderen Menschen beispelsweise verletzt, so hängt das Strafmaß für den Täter sehr stark von seiner Intention ab, und bei der gleichen Verletzung ist da ein großer Spielraum zwischen kompletter Straffreiheit und mehreren Jahren Haft. Die Verletzung ist aber wie gesagt die gleiche, und das Opfer wird medizinische Behandlung benötigen. Kein Arzt wird sagten: es ist doch unklar, ob der Täter mit übler Intention gehandelt hat, also wissen wir nicht, ob behandelt werden muss.

Hier sehen wir eine unschöne Parallele zwischen Namensgebung und Realität - ein dunkles Getränk "mit Schuss" Alkohol und ein schwarzer Politiker, der erschossen wurde. Diese Parallele ist da, und sie ist makaber. Mir ist egal mit welcher Intention das benannt wurde, bzw. ich gehe davon aus, dass die Namensgeber so ahnungslos waren, wie es die übergroße Mehrheit der Menschen ist, die es Getränk bestellen. Das ändert aber nichts dran, dass diese Parallele nunmal da ist, und dass sie unschön ist. Der metaphorische Patient sollte behandelt werden, unabhängig davon, warum er verletzt wurde.
 
Ich habe beschrieben, dass "shot" im kulinarischen Bereich auch im Englischen üblich ist. Da hast Du zuerst dazu geschrieben:



Und mit dem Link und Zitat des englischen Wikipedias wollte ich exemplaisch zeigen, dass es eben nicht nur Denglisch ist, sondern tatsächlich auch ebenso kulinarisch im Englischen gebraucht wird.

Richtig, und das wollte ich damit zum Ausdruck bringen.

Dieses Kakao Getränk außen vor. Denn meines Erachtens ist es pietätlos ein Getränk nach einem erschossenen Politiker zu benennen - sollte die Namensgebung tatsächlich darauf beruhen.

Der Begriff Schuss an sich ist nicht "old-fashioned", sondern wird einfach mit dem englischen Begriff ersetzt.
Wie Vieles heutzutage...
 
Und ich schrieb mehrfach, dass das irrelevant ist.
Es ist dann nicht irrelevant, wenn man schreibt das Wort verbinde das Getränk mit dem Mann, die eigene Assoziation also universalisiert und auf die Vergangenheit überträgt.
Zu sagen, es ist möglich heute einen Zusammenhang zu assoziieren und dabei miß zu empfinden, scheint mir treffender.

Ich verstehe die Universalisierungswut bei solchen Themen nicht.
Jeder Mensch hat doch seine Geschichte, sein Empfinden, sein Denken.

Und nur diese Grundhaltung kann m.E. auf Dauer Nicht-Rassismus etablieren.
 
Es ist dann nicht irrelevant, wenn man schreibt das Wort verbinde das Getränk mit dem Mann, die eigene Assoziation also universalisiert und auf die Vergangenheit überträgt.
Zu sagen, es ist möglich heute einen Zusammenhang zu assoziieren und dabei miß zu empfinden, scheint mir treffender.

Ich verstehe die Universalisierungswut bei solchen Themen nicht.

Und womit wird es universalisiert?

Mir ist klar, dass das der übergroßen Mehrheit der Menschen, die das Getränk anbieten oder bestellen, nicht bewusst ist. Die große Mehrheit in Europa weiß nicht, wer Patrice Lumumba war. Den allermeisten Menschen wird das Grundwissen fehlen, um überhaupt die Assoziation treffen zu können. Daraus ist niemandem ein Vorwurf zu machen - das hat nichts mit stark mangelhafter Bildung zu tun, sondern schlicht nur damit, weil die Kolonialgeschichte des Kongos ein Thema ist, was hier her selten besprochen wird.

Wenn nun aber diese Parallele auffällt und bekannt wird - dunkles Getränk "mit Schuss" heißt gleich wie ein erschossener schwarzer Politiker - warum dann an der Benennung festhalten?
 
Richtig, und das wollte ich damit zum Ausdruck bringen.

Dieses Kakao Getränk außen vor. Denn meines Erachtens ist es pietätlos ein Getränk nach einem erschossenen Politiker zu benennen - sollte die Namensgebung tatsächlich darauf beruhen.

Der Begriff Schuss an sich ist nicht "old-fashioned", sondern wird einfach mit dem englischen Begriff ersetzt.
Wie Vieles heutzutage...

Ach so, dann habe ich Deine erste Antwort an mich missverstanden; sorry.
 
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Äh, doch.

Wenn ich etwas im Gasthaus trinken möchte, dessen Namen sich verändert und in Kritik steht, berührt es meine Geschichte. Ich muss mich ja nun Verhalten zu der geschichtlichen Veränderung.
Nein.
Du hast mit der Geschichte der Schwarzen nichts zu tun, weil du keine bist.
Deswegen sind deine Gefühle, dein Verhalten irrelevant gegenüber dem Gewicht der Geschichte, die
die Schwarzen als direkte Opfer tragen müssen.

Aber ich habe immer noch das Gefühl, du willst es einfach nicht verstehen.

Du solltest vllt über deine eigenen Diskrimimierungserfahrungen noch mehr berichten, denn so langsam
kriege ich den Eindruck, du "gönnst" es den Schwarzen nicht, auf ihrem Status als Verfolgte und Ermordete zu
bestehen bzw. dass das Thema nun von Weißen so ausgiebig diskutiert wird, obwohl es an sich marginal wirkt.
Vllt weil dein Teil der Kolonialgeschichte nicht ausreichend beachtet wird?
Auf mich wirkt das hier reichlich passiv-aggressiv..
 
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