Rache, Gerechtigkeit, Ausgleich oder doch lieber Wahrheit/Liebe?

Geht man nach meinem Eingangsbeitrag, dann nicht. Wie begründest du die obige Aussage?

Es ist meine Wahrheit, so wie das im Eingangsbeitrag Deine Wahrheit ist.

Für mich gehören Gerechtigkeit und Liebe zusammen, wenn man liebt, dann möchte man es wieder gutmachen, soweit es geht, wenn man jemanden verletzt hat oder jemandem Schaden zugefügt hat, sagen, daß es einem leid tut, weil man nur das Beste für den anderen will.
Ungerechtigkeit bedeutet Lieblosigkeit für das Opfer, dem etwas angetan worden ist.

Und Jesus hatte selbst seine Vorstellungen von Gerechtigkeit, bei Leuten, die Kinder zum straucheln bringen, war es seiner Meinung nach besser, wenn man sie mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer werfen würde. Ist schon ziemlich drastisch.
 
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Ist Zorn für dich ein Symptom das sich zeigt, wenn man noch an etwas anderes glaubt als an die "Wahrheit"?

Und meinst du mit Wahrheit, die Warheit bei Gott?

Mir ist das gerade unklar.

Gruß,
Dverg
Ja eines von vielen "Symptomen", die zeigen, dass ich in Konflikt mit der Wahrheit bin. Wahrheit führt nicht zu Konflikten. Konflikte sind einfach ein willkommenes Zeichen für irgendeine Form von Irrtum.

Vielleicht "von Gott"? Das klingt passend.
Es ist meine Wahrheit, so wie das im Eingangsbeitrag Deine Wahrheit ist.

Für mich gehören Gerechtigkeit und Liebe zusammen, wenn man liebt, dann möchte man es wieder gutmachen, soweit es geht, wenn man jemanden verletzt hat oder jemandem Schaden zugefügt hat, sagen, daß es einem leid tut, weil man nur das Beste für den anderen will.
Ungerechtigkeit bedeutet Lieblosigkeit für das Opfer, dem etwas angetan worden ist.

Und Jesus hatte selbst seine Vorstellungen von Gerechtigkeit, bei Leuten, die Kinder zum straucheln bringen, war es seiner Meinung nach besser, wenn man sie mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer werfen würde. Ist schon ziemlich drastisch.
Dem Teil von Gerechtigkeit als inneres Bedürfnis bin ich ja auch in meinem Eingangspost nachgegangen, das klingt deinem mittleren Abschnitt ähnlich, finde ich.

Ob alles, was man Jesus so in den Mund legt stimmt, wer weiß?! ;)
 
Du hast übrigens Blut um Blut vergessen... :D

Für Dich mag das zum Gähnen sein, für mich nicht. Ich gehöre nun mal nicht zur L&L-Fraktion. Wenn jemand einem Wesen, egal ob zwei- oder vierbeinig, das mir viel bedeutet, etwas antut, dann hoffe ich auf Gerechtigkeit und nicht auf dubiose, windelweiche Rechtsprechung, die den Täter allenfalls a bisserl tadelt, im Extremfall noch belohnt und das Opfer verhöhnt.

LG
Grauer Wolf

Nein, das ist auch für mich nicht zum Gähnen, erst recht nicht, wenn es um Tier- und oder Menschenquälerei geht. Mir gefällt, verehrter Wolf, nur Deine Vorstellung von Gerechtigkeit nicht. Es gibt eine umfassende ausgleichende Gerechtigkeit, die mit bestimmten Vorstellungen von Menschen wenig bis nichts gemein haben.

LG, JiK
 
Ja eines von vielen "Symptomen", die zeigen, dass ich in Konflikt mit der Wahrheit bin. Wahrheit führt nicht zu Konflikten. Konflikte sind einfach ein willkommenes Zeichen für irgendeine Form von Irrtum.

Vielleicht "von Gott"? Das klingt passend.

Das würde voraussetzen, dass Gott (die Weisheit von Gott) unfehlbar wäre indem sie den Menschen grundsätzlich zur Wahrheit führen würde. Ein interessanter Gedanke unter dem Gesichtspunkt der christlichen Lehre, aber eine zugegeben vergeistigter der unserer Natur schwerlich gerecht werden kann.

Ich verstehe den christlichen Gott als Gott der Entwicklung, der alle dem Menschen innewohnenden Gefühle, die Menschlichkeit des Menschen durch seine Inkarnation auf Erden erfuhr. Die Natur spielt dabei eine entscheidende Rolle, denn erst indem sich Gott mit ihr verband (durch die Jungfrau Maria) , war es ihm möglich sich dem Menschen in seinem Sein zu nähern. Das war/ist auch nur deshalb möglich, weil die Natur selbst ebenso wie Gott eine sich stetig entwickelnde Macht darstellt (hierbei also eine von vielen Überschneidungen vorlieg).

Weder die Schlange aus Genesis, noch den Drachen der Offenbarung verstehe ich als Gegenspieler von Gott, für mich sind sie lediglich Sinnbilder der Natur (der Natur innenwohnenden Kräfte), die sich Gott nicht unterordnen können, sondern gleichwertig neben ihm existieren müssen. Das ist wichtig, denn das was ist, kann nicht nur (heiliger) Geist sein. Das dies der Klerus als Gefahr interpretierte liegt in der Sache selbst begründet. Gott kann sich nicht über die Natur stellen und leider wurde die Natur selbst dadurch zum Gegenspieler erklärt, anstatt sie als weitere Instanz neben der Göttlichkeit anzuerkennen (was man an der Abneigung gegen "das schwache/sündige Fleisch" , der Frauenfeindlichkeit und vielem anderem erkennen kann). Diese Einseitigkeit bringt es aber nun m.M.n mit sich, dass das Gleichgewicht gestört wird, wodurch es (aus kirchlicher Sicht) nötig wurde ein Wesen wie Satan zu erschaffen. Das ist die Farce an der ganzen Geschichte, Gottesgläubigkeit so auszulegen, dass das Gleichgewicht gestört wird und erst dadurch ein Wesen wie Satan als Kopfgeburt der Gläubigen, entsteht.

Aus dieser Schlussfolgerung heraus frage ich, was der Klerus durch seine Lehre der Gottesgläubigkeit denn eigentlich erschaffen hat? Es hätte nicht soweit kommen müssen, denn das was ich aus meinem christlichen Verständnis heraus schreibe, war alles bereits im Wissen der Menschen verankert. Es ist nichts neues. Ich werde der Sache also nicht gerecht, bezeichnete ich Gefühle wie Zorn lediglich als "Symptom" für meinen Konflikt mit der Wahrheit von Gott. Gott ist ein großer und sehr starker Richtpunkt, der mir helfen kann den Konflikt wieder aufzulösen, aber das ist unmöglich wenn ich nicht zuvor der Natur ebenso ihren Stellenwert zuspreche.

Wenn ich richtig schlussfolgere, assoziierst du Zorn auch eher negativ, weil er das Symptom für Konflikte darstellt. Konflikte wiederum sind ein Indiz für einen Irrtum. Ergo wäre Zorn ein Irrtum. Würdest du das Gefühl der Liebe und des Wohlwollens auch symptomatisch für einen Konflikt definieren, als Irrtum bezeichnen?

Gruß,
Dverg
 
Gerechtigkeit ist den Kuchen so zu Teilen,
das beide meinen sie hätten die größere Hälfte...:X3:!!!

@dr.snuggels - Den Kuchen so zu teilen, dass "jeder" indiviuduell satt wird. Dann sind erstens alle zufrieden, auch die Bäckerin, welche den Kuchen buk. Keiner grummelt zweitens in sich "noch Appetit" zu haben, womit ergo niemand zu kurz gekommen ist. (Dein Beispiel, wenn auch "witzig", ist ein Beispiel für -> gerecht erscheinende Ungerechtigkeit aus der Zauberwelt der äußerlichen Gleichmacher):)
 
Und Jesus hatte selbst seine Vorstellungen von Gerechtigkeit, bei Leuten, die Kinder zum straucheln bringen, war es seiner Meinung nach besser, wenn man sie mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer werfen würde. Ist schon ziemlich drastisch.

@Loop - Plapperst du nur was nach, was du von irgendwem gehört hast? Oder hast du dir selbst Gedanken drum gemacht, was er damit "gleichnishaft" zum Ausdruck bringen wollte?

Drastisch? Wenn ein Solcher, der ein solches Kind ärgerte, in Sicherheitsverwahrung kommt, mit der Aussicht, dass ihn nur dort der Tod ereilt -> ist dies nicht noch drastischer?
 
@dr.snuggels - Den Kuchen so zu teilen, dass "jeder" indiviuduell satt wird. Dann sind erstens alle zufrieden, auch die Bäckerin, welche den Kuchen buk. Keiner grummelt zweitens in sich "noch Appetit" zu haben, womit ergo niemand zu kurz gekommen ist. (Dein Beispiel, wenn auch "witzig", ist ein Beispiel für -> gerecht erscheinende Ungerechtigkeit aus der Zauberwelt der äußerlichen Gleichmacher):)

Habe nur nie verstanden jetzt wo ich gerade für euch den Kuchen backe...
Wieso Rache auch Süß schmecken soll...?
Dieser Geschmack kommt mir eher bitter vor...
Tja...ist dann wohl Geschmacksache :D!!!
 
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Es geht nicht um das oberflächliche Gefühl der Rache, das wäre einfach ineffektiv. Es geht darum, jemanden, der einem selbst, einem, der einem sehr nahestand, oder dem Clan schwerstens geschadet hat, so aus dem Weg zu räumen, daß er niemals wieder Schaden anrichten kann.
Ich will mal im Gegensatz zu Chloroplast auf die praktische Seite der Rechtsprechung eingehen.
Wenn es darum geht, wie du sagst, dass effektiv verhindert werden soll, dass jemand einzelnen, der Familie, dem Ckan oder der Gemeinschaft Schaden zufügt, gibt es zwei Ansatzpunkte, die man auch wieder aufteilen kann. Zum einen kann man fragen, ob ein Schaden wieder gutzumachen ist, also ein Ausgleich herstellbar ist.

Zum anderen kann man aber auch fragen, ob und inwieweit der Schädiger wieder zu einem integrierten Teil einer Gemeinschaft werden kann.
Mit dem ersteren Teil beschäftigen sich die Juristen, mit dem zweiten Teil eher kaum einer. Und zwar deshalb, weil da auch die Frage aufkommt, wie können wir verhindern, dass ein Mensch zu einem Schädiger wird und dies fast nicht leistbar ist, da es die Wertvorstellungen/Weltbilder und die individuellen, materiellen, seelischen und geistigen Fähigkeiten jedes Einzelnen betrifft.
Ich gebe offen zu, daß diese Denkweise sehr archaisch ist, aber auf jeden Fall nachhaltiger als die moderne, weichgespülte "Recht"sprechung, die selbst Raubmörder nach 15 Jahren wieder auf die Umwelt losläßt
Wenn es um Effektivität geht, dann muss man sich fragen ob Zeit überhaupt ein Faktor ist, der eine Auswirkung hat. Man muss betrachten, ob eine Haft eine Wirkung hat und wenn sie nicht die gewünschte Wirkung hat, dann muss man sich was anderes überlegen. England hat lange Zeit seine Verurteilten nach Australien geschickt. Da in Australien (die Weißen) heutzutage aber nicht nur aus Verbrechern besteht, kann man sich fragen ob dies eine effektive Methode ist und ob wir noch irgendwo Inseln dafür zur Verfühgung haben.
:)
Nur so als Gedanke, wie man an diesen Punkt "Harmonisierung" einer Gesellschaft herangehen kann.

Dazu gehört auch die Frage: Was hat der Einzelne für eine Bedeutung für die Gemeinschaft und was kann die Gemeinschaft für den Einzelnen tun.


LGInti
 
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