Ja eines von vielen "Symptomen", die zeigen, dass ich in Konflikt mit der Wahrheit bin. Wahrheit führt nicht zu Konflikten. Konflikte sind einfach ein willkommenes Zeichen für irgendeine Form von Irrtum.
Vielleicht "von Gott"? Das klingt passend.
Das würde voraussetzen, dass Gott (die Weisheit von Gott) unfehlbar wäre indem sie den Menschen grundsätzlich zur Wahrheit führen würde. Ein interessanter Gedanke unter dem Gesichtspunkt der christlichen Lehre, aber eine zugegeben vergeistigter der unserer Natur schwerlich gerecht werden kann.
Ich verstehe den christlichen Gott als Gott der Entwicklung, der alle dem Menschen innewohnenden Gefühle, die Menschlichkeit des Menschen durch seine Inkarnation auf Erden erfuhr. Die Natur spielt dabei eine entscheidende Rolle, denn erst indem sich Gott mit ihr verband (durch die Jungfrau Maria) , war es ihm möglich sich dem Menschen in seinem Sein zu nähern. Das war/ist auch nur deshalb möglich, weil die Natur selbst ebenso wie Gott eine sich stetig entwickelnde Macht darstellt (hierbei also eine von vielen Überschneidungen vorlieg).
Weder die Schlange aus Genesis, noch den Drachen der Offenbarung verstehe ich als Gegenspieler von Gott, für mich sind sie lediglich Sinnbilder der Natur (der Natur innenwohnenden Kräfte), die sich Gott nicht unterordnen
können, sondern gleichwertig neben ihm existieren
müssen. Das ist wichtig, denn das was ist, kann nicht nur (heiliger) Geist sein. Das dies der Klerus als Gefahr interpretierte liegt in der Sache selbst begründet. Gott kann sich nicht über die Natur stellen und leider wurde die Natur selbst dadurch zum Gegenspieler erklärt, anstatt sie als weitere Instanz neben der Göttlichkeit anzuerkennen (was man an der Abneigung gegen "das schwache/sündige Fleisch" , der Frauenfeindlichkeit und vielem anderem erkennen kann). Diese Einseitigkeit bringt es aber nun m.M.n mit sich, dass das Gleichgewicht gestört wird, wodurch es (aus kirchlicher Sicht) nötig wurde ein Wesen wie
Satan zu erschaffen. Das ist die Farce an der ganzen Geschichte, Gottesgläubigkeit so auszulegen, dass das Gleichgewicht gestört wird und erst dadurch ein Wesen wie
Satan als Kopfgeburt der Gläubigen, entsteht.
Aus dieser Schlussfolgerung heraus frage ich, was der Klerus durch seine Lehre der Gottesgläubigkeit denn eigentlich erschaffen hat? Es hätte nicht soweit kommen müssen, denn das was ich aus meinem christlichen Verständnis heraus schreibe, war alles bereits im Wissen der Menschen verankert. Es ist nichts neues. Ich werde der Sache also nicht gerecht, bezeichnete ich Gefühle wie Zorn lediglich als "Symptom" für meinen Konflikt mit der Wahrheit von Gott. Gott ist ein großer und sehr starker Richtpunkt, der mir helfen kann den Konflikt wieder aufzulösen, aber das ist unmöglich wenn ich nicht zuvor der Natur ebenso ihren Stellenwert zuspreche.
Wenn ich richtig schlussfolgere, assoziierst du Zorn auch eher negativ, weil er das Symptom für Konflikte darstellt. Konflikte wiederum sind ein Indiz für einen Irrtum. Ergo wäre Zorn ein Irrtum. Würdest du das Gefühl der Liebe und des Wohlwollens auch symptomatisch für einen Konflikt definieren, als Irrtum bezeichnen?
Gruß,
Dverg