Naja, meine Gedanken diesem Ethikthema
Ethik beschreibt oder meistens normiert (es geht ja darum was ich/wir tun soll), wie Individuen sich gegenüber anderen Individuen (auch im Hinblick auf sich selbst, oder gegenüber einem Gott) verhalten sollen, je nachdem was man als höchstes Gut etabliert hat (meint gefunden zu haben), wie Glück, Interessenerfüllung usw. Natürlich erreicht man keinen Konsensus und letztlich steht und fällt eine Ethik damit, was unsere moralischen Intuitionen in Spezialfällen (die man sich leicht in jedem bestimmten ethischen System konstruieren kann) für gut und schlecht befinden. Zum Beispiel würden wohl wenige akzeptieren, dass Gott willkürlich bestimmt hat was gut und schlecht ist, weil dies bedeuten würde, dass er auch Mord für "gut" erklären könnte.
Eher denken wir, dass Gott nicht die Macht hat darüber zu entscheiden, dass
Gott keine Gewalt darüber hat einen Mord aus niedrigen Beweggründen zu einer guten Tat zu machen.
Daher hat letztlich die moralische Intuition immer das Primat. Ein ethisches System muss diesen Intuitionen gerecht werden. Damit zeigt sich aber eigentlich schon, dass nichts mehr weiter als nur die moralischen Intuitionen eigentlich jede Ethik begründen (auch wenn man versucht daraus ein allgemeingültiges System zu schaffen) und moralische Intuitionen entstehen durch genetische und kulturelle Prägung. Und was außerhalb dessen (Kultur, menschliches Zusammenleben) steht ist
amoralisch(nicht unmoralisch). Da ich aber nicht denke, dass irgendein erwachsener Mensch (ohne geistige Beeinträchtigung) in diesem Sinne amoralisch (eher unschuldig gemeint als unmoralisch) ist, darf man dann meistens schon den Versuch sich der Moral zu entledigen als Schachzug sehen etwas unmoralisches zu tun, und dadurch wird es unmoralisch
Man kann nichts böses tun, wenn man sich darunter (was gut und böse ist) nichts vorstellen kann. Umgekehrt kann man sich aber eigentlich auch nicht
damit rausreden, dass es keine objektive Wahrheit darüber gibt welches Verhalten "Gut und Böse" ist, denn wenn man nach eigenen Empfinden unmoralisch gehandelt hat,war es so böse wie es nur sein kann, und davon kann dich niemand mehr erlösen (allenfalls man selbst).
Man ist eben sein eigener Richter und dem kann man nicht entfliehen, da sollte man es sich schon gut überlegen was man macht.
Klar, dieser ethische Standpunkt scheint vielen wohl extrem subjektivistisch,
allerdings gibt es bei mir keine Bevorzugung von Objektivität und dadurch, dass ich denke, dass alles (subjektiv) Eins ist wird die Relativität noch weiter abgeschwächt.
Ob nun das absolute Subjekt ethische Intuitionen hat? Ich weiß es nicht, es geht aber wohl kaum nach Standards aus der menschlichen Perspektive. Man sollte sich aber hüten zu versuchen, diese zu ergründen, weil man sie ja doch nur mit seinen eigenen Intuitionen vergleichen würde (siehe oben). Man muss schon in diesem Zustand sein, aber dann ist man lange kein Mensch mehr.
Achso, Magie wird erst dann zu einem ethischen "Problem" wenn man sie unter dem Gesichtspunkt des menschlichen Handelns betrachtet.Weil meine magische Handlung eine bewußte Entscheidung eines Individuums ist (meine nämlich), kann man das auch rechtfertigen. Das liegt einfach daran, dass das menschliche Individuum dabei nicht völlig in den Hintergrund gerät, und eben klare Absichten vorliegen. Dass meine Fresszellen Bakterien durch Phagozytose abtöten ist hingegen kaum in der Macht des Individuums. Natürlich ist Magie genausowenig gut oder schlecht wie Technologie. Gut und schlecht sind menschliches Handeln, allerdings in dem Sinne subjektiv wie ich es schon oben gemeint habe.
LG PsiSnake