Psychotherapie - Familienaufstellung - Krankenkassen

  • Ersteller Ersteller Gawyrd
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3. Am interessantesten wäre für mich, warum gerade Hellinger soviel Zulauf und mediale Aufmerksamkeit bekommt. Und das müssen sich gerade seine Kritiker fragen.
Ich kann dir meine Sicht der Dinge sagen - keine Ahnung, ob sie dich interessiert.

Hellinger repräsentiert für viele Menschen den typischen Vater - entweder den herrschenden, den man hatte - oder den be.herrschenden, den man gerne gehabt hätte - und je nachdem, wie man zum eigenen Vater steht - steht man auch zu Hellinger - und wer hat heutzutage kein Vaterthema?

Und er polarisiert - einfach durch sein so sein wie er ist - daher gibt es nur schwarz oder weiß - gut oder böse - es gibt keine Grautöne und keine Farbe.
 
jake hat behauptet: "Die Berufsbezeichnung "Psychotherapeut" sei an ein Studium gebunden. Das ist - zumindest in Österreich - falsch."
Und das stimmt mit dem Gesetzestext eben nicht überein.
Doch, Kinnarih. "Studium" bedeutet nach meinem Sprachverständnis im allgemeinen Sprachgebrauch ein universitäres oder ein FH-Studium. Und da geht es nun nicht um irgendwelche Hintertürchen etc., sondern darum, dass in Österreich auch staatlich anerkannte, private, nichtuniversitäre Institutionen, also nicht mal FHs oder so, eine Ausbildung zum Psychotherapeuten anbieten können - ich brauche also nicht zwingend ein universitäres Studium. Und Voraussetzung für diese Ausbildung ist im Regelfall die Matura, und davon kann - s.o. - dispensiert werden. So hab ich's geschrieben, so steht's im Gesetz, so ist die Praxis. Meinungen sind in dem rechtlich klaren Zusammenhang zwar ziemlich irrelevant, aber einfach mal so dahingesagt: Ich denke, das ist in Summe eine kluge Lösung, die das Gewicht ein wenig von der formalen Qualifikation in Richtung fachlichen Kompetenznachweises verlagert.

@ireland: Wie immer das in Deutschland sein mag... deutsche Regeln gehen nun mal nicht über alles, gelten nicht mal von der Etsch bis an den Belt... andere handhaben das anders und womöglich sogar besser (wobei's in Österreich umgekehrt auch genug Hinterfragenswertes gibt, etwa die beständige Weigerung trotz allen Drucks seitens der EU, den Heilpraktiker als Ausbildungsweg und Berufsbild zuzulassen... da funktioniert die Ärztelobby und hat die Reihen dicht geschlossen). Im übrigen: Ich bin fasziniert von der Energie, mit der Du als Pflichterfüllerin des Widerstands ag(it)ierst... wenn's dafür Rabattmarken gibt, ist Dir ein fetter Bonus sicher.

Alles Liebe,
Jake
 
Und er polarisiert - einfach durch sein so sein wie er ist - daher gibt es nur schwarz oder weiß - gut oder böse - es gibt keine Grautöne und keine Farbe.
Liebe Christina,

Das stimmt für mich in der Absolutheit nicht. Ich persönlich habe ihn einige wenige Male bei Veranstaltungen erlebt. So richtig begeistern konnte ich mich persönlich für ihn nie. Aber ich habe insbesondere aus den Büchern sehr wichtige Anregungen und Denkanstöße bekommen - und einiges gelesen, das mich nicht berührt hat.

Es wäre halt fein, wenn man über seine Äusserungen sachlich und inhaltsbezogen reden könnte - und nicht gleich hoch-emotionale Vorurteile wiederholt werden. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass man sich auch tatsächlich genauer informiert hat - zB. einiges genauer gelesen hat.

Gawyrd
 
Aber eine Ausbildung fällt nicht zwangsläufig unter den Begriff Studium

Stimmt , wie ich im anderen Thread betont habe, reicht ein Studium (Psychologie oder Medizin) nicht aus, um eine Kassenzulassung zu bekommen (und sich Psychotherapeut nennen zu dürfen) - da muß man noch ein paar kostenintensive Jahre dranhängen ... . ;)
 
Ich kann dir meine Sicht der Dinge sagen - keine Ahnung, ob sie dich interessiert.

Hellinger repräsentiert für viele Menschen den typischen Vater - entweder den herrschenden, den man hatte - oder den be.herrschenden, den man gerne gehabt hätte - und je nachdem, wie man zum eigenen Vater steht - steht man auch zu Hellinger - und wer hat heutzutage kein Vaterthema?

Und er polarisiert - einfach durch sein so sein wie er ist - daher gibt es nur schwarz oder weiß - gut oder böse - es gibt keine Grautöne und keine Farbe.


Ja, da wären wir wohl wieder bei der typischen Argumentation .... . :D :lachen:
(äi - so argumentieren diverse Sekten ... !!!)
 
Das stimmt für mich in der Absolutheit nicht.

Nicht als Absolutheit - nur in Bezug auf die Person Bert Hellinger - bei und für und gegen ihn gibts nur schwarz/weiss - meine Meinung - entweder man kann mit ihm als Mensch - oder nicht.

Ich persönlich habe ihn einige wenige Male bei Veranstaltungen erlebt.

Mir gings in meiner Antwort auch nur um den Menschen - also wenn ich - oder du - ihm gegenüber steh(s)t - entweder man findet ihn anziehend - in welcher Form auch immer - oder das Gegenteil - ich habe noch niemanden erlebt, der nicht ganz klar sagen konnte - ja oder nein - real - nicht auf Videos, nicht in Büchern - der reale Mensch Bert Hellinger.

So richtig begeistern konnte ich mich persönlich für ihn nie.

Was mich real an ihn fasziniert hat - damals in Salzburg - 2003 - war, dass er eigentlich ein alter Mann ist, der müde im Sessel gesessen ist - und - sobald er auf die Bühne ging, war er wie ausgewechselt - da strotze er vor Leben - obwohl er ja damals auch schon weit über die 70 war.

Was ich von ihm lernen durfte war seine direkte Art - er spricht das aus, was er denkt - unabhängig davon, ob er sich dadurch beliebt macht - oder eben nicht. Und für mich wirkte er real weit weniger "brutal" und "provokant", als wenn man ihn nur von Videos kennt.

Und er bezieht sich in den Aufstellung großteils auf die aktuelle Situation - was sich ihm zeigt - du hattest es schon wo angesprochen - er beharrt nicht auf (s)einem Standpunkt - sondern benennt in jeder Situation das, was sich ihm zeigt - so, wie es sich ihm zeigt.

Aber ich habe insbesondere aus den Büchern sehr wichtige Anregungen und Denkanstöße bekommen - und einiges gelesen, das mich nicht berührt hat.

Keine Frage - wobei da ja auch noch feine Unterschiede vorhanden sind - weil die Mitschriften aus Seminaren macht er ja nicht selbst - und im Prinzip gibts ja wirklich wenig, was wirklich aus seiner Feder stammt - das wird ja oft auch nicht zur Kenntnis genommen.

Es wäre halt fein, wenn man über seine Äusserungen sachlich und inhaltsbezogen reden könnte - und nicht gleich hoch-emotionale Vorurteile wiederholt werden. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass man sich auch tatsächlich genauer informiert hat - zB. einiges genauer gelesen hat.

Für mich wärs auch noch wichtig, eben zu unterscheiden, dass einerseits
Familienaufstellung = Hellinger
nicht zutrifft und andererseits auch nicht
"Familienaufstellung nach Hellinger" = Bert Hellinger

Es dürfte eigentlich nicht wirklich viele Menschen geben, die behaupten können, bei Bert Hellinger direkt eine Ausbildung gemacht zu haben - ja, einzelne Tage - oder eben wie ich "Weiterbildung für Aufstellungsleiter" - aber wirklich ausgebildet hat er meines Wissens nach nie.
 
@ireland: Wie immer das in Deutschland sein mag... deutsche Regeln gehen nun mal nicht über alles, gelten nicht mal von der Etsch bis an den Belt...

WAS geht denn jetzt ab???

(wenn ich jetzt anfangen würde, diese Aussage zu analysieren und mir anschauen würde, was und/ oder wer dahintersteht ... - mach ich aber nicht, ich lass es einfach mal im Raum stehen ... ;))
 
Stimmt , wie ich im anderen Thread betont habe, reicht ein Studium (Psychologie oder Medizin) nicht aus, um eine Kassenzulassung zu bekommen (und sich Psychotherapeut nennen zu dürfen) - da muß man noch ein paar kostenintensive Jahre dranhängen ... . ;)

Willst es nicht verstehen oder kannst es nicht verstehen?

In Österreich brauchst kein Studium - in Österreich genügt die Matura (und manchmal nicht mal das) und dann die Ausbildung zum Psychotherapeuten von irgend einer dafür zugelassenen Institution.

Psychotherapie ist an eine Ausbildung gebunden - aber nicht an ein abgeschlossenes (universitäres) Studium. Es können auch Nicht-Akademiker Psychotherapeuten werden. (Es dürfte sich um ein sprachliches Missverständnis zwischen Dir und Jake handeln.)

Die psychotherapeutische Ausbildung selbst wird eigentlich nicht als "Studium" bezeichnet - sondern einfach als "Ausbildung zum Psychotherapeuten".

Gawyrd
 
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Hallo Gawyrd :)

In Deutschland gibt es auch den Heilpraktiker-Psychotherapeuten, oder ?

Ja, und als Berufsbezeichung darf er z. B. "Heilpraktiker (Psychotherapie)" verwenden.

In Deutschland sind viele Berufsbezeichnungen helfender Berufe gesetzlich geschützt; die Tätigkeiten jedoch häufig nicht. Relevant werden die Berufsbezeichnungen dann, wenn es um das liebe Geld geht. Oder auch nicht, je nachdem, was die zahlende Instanz denn so an Kosten auf sich zukommen sieht.

So war es bis etwa 1990 (bin mir nicht ganz sicher, evtl. auch Ende der 80er) für ausgebildete Psychologen außerhalb von Kliniken fast unmöglich, ambulant zu arbeiten. Es entstand ein "grauer Markt", da die niedergelassenen Ärzte mit der Versorgung überlastet waren. Nicht selten haben sie Patienten an Psychologen "abgegeben" und dann intern für diese abgerechnet. Das Psychotherapeutengesetz brachte dann zumindest hier eine Verbesserung, gegen den nicht geringen Widerstand der Ärztelobby, der sichtbar wird in den formalen Anforderungen für die Berufsbezeichnung "Psychotherapeut".

Seit in D viele Gesundheitsleistungen als "medizinisch nicht notwendig" definiert wurden und somit privat bezahlt werden müssen, ist der Kampf um den Kuchen "Budget" härter geworden, ebenso um diese privat zu zahlenden Leistungen - was aus meiner Sicht die Bemühungen bestimmter Berufsgruppen verstärkt, andere zu diskreditieren, die ähnliche oder sogar gleiche Leistungen anbieten.

Eine Folge der strikten Budgetierung sind lange Wartezeiten, so dass Menschen, die psychotherapeutische Hilfe suchen und nicht so lange warten möchten/können, eben auf Angebote ausweichen, die unter Umständen schnellere Besserung und/oder Behandlung in Aussicht stellen.

Liebe Grüße
Rita
 
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