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Gawyrd
Guest
Hallo Trixi,Hilf mir doch mal bitte einer, daß ich das mal finde, daß Aufstellung eine anerkannte Therapieform ist. Ich werde wohl sonst nie verstehen, warum die Krankenkassen so etwas bezahlen. MAcht es mir doch bitte mal klar, die Ihr das praktiziert. Ich will ja gar nichts von Euch, ich will das nur endlich mal verstehen!!![]()
Das ist wohl einen eigenen Thread wert.
1. Es gibt anerkannte Formen der Psychotherapie. In Deutschland weniger in Österreich mehr (ca. 40, wenn ich mich nicht irre). Welche Methoden im Laufe einer Psychotherapie benutzt werden - darin ist der Therapeut (zumindest in Österreich) sehr frei. Deswegen kann ein Psychotherapeut auch Elemente der Aufstellungsarbeit nützen.
2. Die Familienaufstellung selbst ist KEINE anerkannte Form der Psychotherapie. Sie ist auch keine einheitliche Arbeitsform, es gibt keine einheitlich geregelte Ausbildung. Die verschiedensten Formen der Aufstellungsarbeit haben im Grunde ein methodisches und kein inhaltliches Konzept als Gemeinsamkeit : die Arbeit in der Gruppe mit Stellvertretern. (Am ehesten ist das vergleichbar mit dem Begriff der Gesprächstherapie : es finden Behandlungen mithilfe von Gesprächen statt - aber auf welchem inhaltlichen Konzept diese therapeutischen Gespräche geführt werden, das kann völlig unterschiedlich sein.)
Eine (von vielen verschiedenen) Formen der Aufstellungsarbeit ist das "Familienstellen" von Hrn. Hellinger. Diese ist wohl die bekannteste und umstrittenste. Sie ist NICHT mit "Familienaufstellung" gleichsetzbar. Viele Jahre wurde diese Form mit Hellingers "Ordnungen der Liebe" verbunden durchgeführt - dabei werden bestimmte grundlegende Ordnungen in familiären (und anderen) Systemen angenommen, deren Verletzungen zu Beeinträchtigungen führen, die durch rituelle Sätze und Handlungen wieder hergestellt werden sollen. Diese Vorgehensweise gibt es in anderen Formen der Aufstellungsarbeit NICHT - bei denen in der Regel kein vorgegebenes Konzept verfolgt wird, wie eine Lösung erreicht werden soll, sondern in jedem Einzelfall ein individuell passender Lösungsweg gesucht wird.
3. Von Krankenkassen wird ausschließlich die Arbeit von Psychotherapeuten bezahlt oder bezuschusst.
4. Es ist sicher eine mögliche Entscheidung zu sagen : "Ich gehe auf Nummer Sicher - ich nehme nur das in Anspruch, was die Kasse zahlt." Dass sich das nicht immer bewährt, zeigen zB. auch die Entwicklungen im medizinischen Bereich, wo sich alternative Behandlungsweisen erst langsam ihre Berechtigung erarbeiten mussten und viele Jahre und Jahrzehnte von der Krankenkasse nicht anerkannt und bezahlt worden sind.
Gawyrd