Psychiatrie - Schizophrene Psychose oder doch Hellhörig?

Eine Bekannte von mir hat im Wahn Sachen aus ihrer Wohnung auf die Strasse geworfen und damit Passanten gefährdet



Das hat mir auch schon mal jemand erzählt, dass sie hinterher erzählt bekommen hat was sie im akuten Wahn so alles peinliches gemacht hat, an das sie sich nicht erinnern konnte.

Das ist ja genau das große Problem hinsichtlich "Krankheitseinsicht" (klingt blöd ...).
Der Betroffene bekommt in aller Regel nicht mit, was er alles im Schub fabriziert - das bekommt niemand (außer das Personal vor Ort) mit, weil in der Regel vorher von außen interveniert wird.

Einigen Psychosen fehlen gar Wochen und in diesen Wochen war es nur wenige Stunden wirklich richtig schlimm, die restliche Zeit waren sie zwar stark auffällig, aber nicht gewalttätig gegen sich oder andere, konnten sich auf der geschlossenen Station frei bewegen - hier geht es ausschließlich um Schutz und schnelle Intervention, wenn es doch mal wieder heftig werden sollte.

Es gibt allerdings auch Psychosen, die so gut wie alles mitbekommen - die Formen sind ganz unterschiedlich (es gibt etliche Krankheitsbilder und noch mehr individuelle Verläufe, die darunter fallen).
 
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Loop, ich verstehe total was du meinst, aber sei mir nicht böse, es ist ein Trugschluss zu denken, dass unter solchen Umständen 80jährige keine Wahnsinns Kräfte entwickeln können.
Dafür gibt es extra regelmäßige Eskalations-Weiterbildungen sonst hat man als Pfleger die Arschkarte.

LG

Ein 30-jähriger hat trotzdem um einiges mehr Kraft, oder ein 40-jähriger, und da sind die Pfleger unter Umständen in Gefahr.
 
auf der akutpsychiatrie im wahn etwas angetan hätten.
woher willst du das wissen?
mein sohn hat sich übrigens exakt zwei wochen nach dem verlinkten bericht über die ergebnisse des untersuchungsausschusses - zu hause, unter der wirkung von depotspritzen umgebracht - nach 13 jahren krankheit und zig aufenthalten auf der psychiatrie mit zwangsfixierungen.
ich wurde von der zitierten ÖVP politikerin dringenst gebeten bei der kommisssion auszusagen. mein sohn war dagegen.
heute verstehe ich auch wieso.
betroffene durften nicht aussagen, mit der begründung, dass es ihrem zustand schaden könnte.
ich, als angehörige, wäre genauso in der luft zerrissen worden, wie ich es erlebt habe, wenn ich in einem forum oder unter bekannten den mund aufgemacht habe.
aber ich bin schon still.
was mein sohn und ich erlebt haben ist gewesen.
wenn es immer noch so ist, dann mögen jene sprechen, die es jetzt erleben.
und alle meine guten wünsche sind mit ihnen.
es ist schrecklich, dass psychotische menschen so absolut über keine lobby verfügen.
ich hätte damals so gerne eine lobby auf die beine gestellt. aber andere angehörige waren nicht zu motivieren - und psychiater, denen die zustände auch nicht gefallen haben, mussten um ihre zulassung bangen.
ich hätte soviele ideen gehabt, wie es möglich wäre menschlich umzugehen mit psychotischen menschen.....
aber ich bin raus.
es tut zu weh - hätte ich gar nicht gedacht.
 
Die Medis sind nur dafür da, dass alle ihre "Ruhe" haben, von Heilung kann man hier nicht sprechen.

Meine berufliche Zeit in der Psychiatrie ist schon lange her. Aber ich weiß aus damaliger Zeit, dass vor allem der Patient dringend seine Ruhe brauchte. Denn der hat höllisch gelitten. Gespräche und intensive Rund-um-die-Uhr-Betreuung bringen gar nichts bei einem Schub. Mir ist nicht bekannt, dass Schiziphrene Medikamente bekamen, weil das Personal seine Ruhe haben wollte.
 
Immer wieder interessant zu lesen, wie zwei besondere User hier meinen, alles zu "wissen" und rumpoltern, als hätten sie das GK-3 oral aufgenommen...
Weil, ist ja alles ganz "easy" und "man tut auch nur alles zum Wohle des Patienten" narf zonk blubb...
Was für eine heile Welt.... :rolleyes:

Wieso hier auch soooooo oft die Rede davon ist, dass sich Erkrankte irgendwas antun wollen, ist mir rätselhaft. Sicher kommt das auch mal vor, aber ist nicht zwangsweise Merkmal einer Psychose.....
Und wie auch gesagt wurde, gibt es zig Arten von Psychosen resp. psychotischen Störungen.

Was komischerweise auch noch nicht erwähnt wurde, sind Menschen, die mit "Shizo/ xxx Psychose" diagnostiziert wurden, und dementsprechend medikamentös miss....ähm, behandelt wurden, obwohl sie bspw lediglich einen Nervenzusammenbruch (resp BurnOut / psych. Überbelastung etcpp) hatten, und wirkliche psychotische Symptome erst DURCH diese Mittel bekamen.... Nun, und dann beginnt der "Teufelskreis", weil dann freilich gesagt wird, es wäre ein Rückfall oder oder...

Bzw dass es Technologien gibt die zB in den USA auch im Irak eingesetzt wurden, wo sog. "Stimmen" zielgerichtet auf sog. "Individual Targets" eingesetzt wurden, um diese in den Wahn zu treiben (Techniken zur Zerstreuung von Aufständen oder ähnlichem.... bzw zur Aktion von sog. "friendly Fire").
Ähnliche Möglichkeiten gibts es sogar im "Entertainment" Bereich in Museen, mit welchen punktgenaue Informationen über Ausstellungsstücke an Vorübergehende akustisch übermittelt werden...
Solche "Spielereien" wurden bspw auch zur Beschallung bei 7D-Hologrammen verwendet.

Was eben mit aufzeigt, dass nicht jeder gleich ne Psychose hat, nur weil es irgendwer meint.

Leider gibt es das österreichische Psychose Netzwerk (ein Forum) nicht mehr. Was man dort lesen konnte, von direkt Betroffenen, aber auch Ärzten die ihr Schweigen brachen, oder Angehörigen, Pflegern usw.....
hätte so manchem hier die Augen bis zum Hinterkopf gezogen.
Aber: Das ist ja alles garnicht wahr, und sowas wird ja nieeee und nimmer nicht gemacht; und wir leben im Schlaraffenland :love:
 
@magdalena

Fühl Dich gedrückt, wenn Du magst. Danke, dass Du das erzählt hast.

Meinem Bruder sind auch üble Dinge in zwei Psychiatriekliniken passiert, nicht ansatzweise so schlimm wie Fixierung etc., aber schlimm genug, z.B. Medikation gegen seinen Willen und dann weiter trotz Magenblutungen als Nebenwirkung (die als nervöser Reizmagen abgetan wurden, die Medikament musste er trotzdem weiter nehmen!).

Nur mit Engelszungen und dem Versprechen, ihn sofort und ohne Diskussion wieder mitzunehmen, wenn er auch nur ansatzweise ein schlechtes Gefühl hat, habe ich ihn in eine andere Klinik bringen können. Dort wurde er dann - dem Himmel sei Dank - behandelt wie ein Mensch.
 
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