Dann möchte ich meine Frage beantwortet haben - was genau hast du beruflich in diesem Bereich gemacht?
Ich habe als Streetworker gearbeitet, und u.a. da mit psychisch instabilen bzw auch psychotischen Jugendlichen zu tun gehabt.
Desweiteren als Wildnispädagoge mit ehem. (bzw. "in Therapie" befindlichen) Psychotikern (und nahen Formen) gearbeitet, um sie zu fördern und einen Wiedereinstig in ein normales Leben zu ermöglichen; und, mit anderen zusammen, Klangtherapiemethoden entwickelt, welche zur unterstutzenden Therapie für/bei psychisch Kranken eingesetzt werden, um bspw. Ruhe finden zu lassen; oder sich neu zu organisieren usw usf.
Hören-Sagen bringt da überhaupt nichts - man muß es wirklich gesehen haben und das nicht nur einmal.
Ja, ich habe es auch live in echt gesehen, auch nicht nur einmal.
Es gibt gestandenes, erfahrenes Pflegepersonal IN Psychiatrien, das nie einen Psychotiker erlebt hat und es gibt niedergelassene ärztliche und psycholgische Therapeuten, die in ihrem Leben nur ein paar Monate Kontakt zu speziell diesem Klientel hatten - je nachdem, wie groß eine Psychiatrie ist und wann die Ausbildungszeit war (auch da hat sich glücklicherweise gesetzlich vieles geändert).
Es gibt auch Menschen die Psychologen sind, und vom Stationsalltag und den Missständen die dort herrschen (können) nix wissen, weil sie ganz andere Aufgaben haben, als sich um Medikamentenabgabe zu kümmern (was sie ja eh nicht dürfen), und auch von Fixierungen (hier meine ich zB Gurte, Netze/Spinne etc) nicht wirklich viel mitkriegen.
Egal wann die Ausbildungszeit war usw....
Ich sage ja hier nicht, dass es ÜBERALL so ist. Es gibt wirklich gutes Personal, gute Einrichtungen, gute Alternativtherapien usw usf.... Aber das ist eben nicht die Regel.
Alles in ein "Hutschibubuh" Bild hier verpacken zu wollen ist ein Schlag ins Gesicht von denjenigen, sowohl Betroffene (Patienten) als auch Angehörige etc. die eben die Schattenseiten erlebt haben.
Und die sind definitiv nicht zu knapp!