psychiatrie frei von fehlurteilen?

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So lange, wie Ärzte und Therapeuten sich noch "unfehlbar" halten, werden immer "Pannen" passieren und werden Menschen "irrtümlich" in die Psychiatrie gesteckt.

ja - der 'unfehlbarkeitsanspruch' ist ein sehr schwerwiegender grund dafür, dass entwicklung stagniert.
während in der behandlung körperlicher erkrankungen die aussagen des patienten in einem weit höherem ausmaß beachtet werden, hören psychiater und psychologen häufig noch nicht mal den angehörigen zu - geschweige denn den betroffenen selbst.

die therapeuten schaffen damit ihre hilflosigkeit selbst, die sie zwangsläufig in die starre haltung der unantastbarkeit drängt.

wie soll denn einem patienten geholfen werden, dessen artikulationsform seiner symptome nicht ernst genommen wird -
wie sein leiden verstanden werden?

- und zudem wird der widerstand hochsensibler patienten geschürt, die mit sehr gutem grund etwas dagegen haben von oben herab behandelt zu werden -
von menschen, die keine ahnung davon haben, was in dem patienten tatsächlich vorgeht.
 
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Es war ja auch keine Psychoanalyse, wo der Psychiater kein Wort sagt, da weiß man ja, daß das so gehört.

ist das so?

also ich habe da eher einen mix erlebt aus zurückweisung und nähe - monologen und dialogen....

je nach dem.

mitleidstour gab's allerdings sicher keine.
hätte ich mir vielleicht manchmal gewünscht, aber ich musste immer einsehen, dass es gut so war.

diesem psychiater bin ich bis heute in dankbarkeit verbunden.

dass auch er an grenzen gestoßen ist -
eigene grenzen -
und von menschen gesetzte äußerliche grenzen -
kann ich ihm nicht zum vorwurf machen.
 
Wie alles, was von Menschen entwickelt wurde, ist m.E. auch die Fachdisziplin Psychiatrie nicht vor Fehleischätzungen gefeit.
Zudem können Diagnosemittel nur so sicher testen, wie sie vom Anwender angewandt werden.

naja - genauso wie ein computer nur kann, was von menschen (fehlbaren) programmiert worden ist.

mensch allerdings -
alles leben - ist meiner einschätzung nach - dem größten und leistungsstärksten großrechnern aller welt in einer sache überlegen -
eigenständige - und vor allem - individuelle entwicklungsfähigkeit.

aber - bin technisch nicht versiert - vielleicht hat mensch ja schon den computer erfunden, der sich selbst individuell weiterentwickelt -

aha ja - und die fehlermeldungen natürlich auch eigenständig bearbeitet und korrigiert.

fehlerfrei - versteht sich.
 
Ich habe die Frage eher so aufgefasst, dass psychische Abweichungen, auch wenn sie in spiritueller Sicht als Talent gelten könnten, als pathologisch angesehen werden könnten.

Ich denke oft darüber nach, ob ich mich, wenn ich eine psychische / spirituelle Krise bekäme, in stationäre Behandlung begeben würde oder eher spirituelle Hilfe suchen würde.

Bestimmt ist die Psychiatrie für extreme Fälle (Selbstverletzung) erst einmal hilfreich, aber ich zweifle oft an der Richtigkeit. Wenn es schon Begriffe wie 'Hyperreligiosität' in diesem Feld gibt...
 
Hallo loop

Es mag sein, daß es gefühlskalte Psychologen/Psychiater gibt,
oft ist es aber wohl eher so,
daß selbige sämtliche Emotionen, die vom Patienten "gesendet" werden wahrnehmen müssen,
um zu begreifen, was genau dahintersteckt...
Dazu ist eine emotionale Distanz absolut notwendig
und ein Mit-leiden o.ä. wäre dabei hinderlich.

Ich denke, daß auch ein freundliches Lächeln mitunter nicht angebracht ist,
du empfindest das evtl. an der Stelle als kalt,
ein anderer Patient würde ein Lächeln vielleicht als "lustig machen" oder sich amüsieren empfinden...

Von daher ist in vielen Fällen und Situationen eine sachliche Distanz die neutralste und zielführende Variante...
zumal auch die Reaktion/Interpretation des Patienten (also z.B. daß er das als Kälte empfindet)
für den Psychologen äußerst aufschlußreich sein kann...
da Patienten in den meisten Fällen erlebte Dinge aus der Kindheit
und die dabei empfundenen Emotionen stellvertretend auf den Therapeuten übertragen...

Es ist z.B. oft ein Schlüsselpunkt in einer Therapie,
wenn der Patient an einer Stelle Wut auf den Therapeuten zeigt...:rolleyes:

Alles nicht ganz so einfach zu erklären.
Ich hoffe, es war irgendwie verständlich?

Gruß, Luckysun


Mich hat es damals sehr verletzt, hab danach nicht wieder in der Therapie ein Gefühl von Schwäche gezeigt und Traurigkeit, selbst wie mein Opa gestorben ist, der mein eigentlicher Vater war, hab den Anruf während der Therapiestunde gekriegt, ich hab nichts mehr gezeigt, keine Trauer, damit die Therapeutin mich nicht wieder so verletzen kann.

Weiß nicht, ob das manchen Menschen gut tut, so ein Verhalten, kann es mir schwer vorstellen. So ein Verharmlosen von Gefühlen und Erlebnissen und so ein völliges egal sein, wie es dem Patienten geht, finde ich persönlich nicht gut, mir hat das sehr geschadet und tut es noch immer.
Vielleicht kannst Du mir das ja erklären?
 
Naja, mir hat es nicht gut getan, hab das Vertrauen zu Therapeuten völlig verloren und mache seither einen Boden um die Leute.
Das war damals eine Traumatherapie, wo ich endlich über schlimme Sachen reden wollte, mit denen sonst jeder überfordert war, keiner wollte es hören, darum ist es in der Therapie gegangen, und wie ich dann über die ärgsten Sachen das erste (und letzte) mal geredet habe, ist dann diese Kälte gekommen, kein freundliches Wort oder Mitgefühl. Hab mich total gedemütigt gefühlt. Die Therapeutin hat dann noch gesagt, ich soll nach vorne schauen, es ist alles schon so lange her, egal, ob ich es das erste mal ausspreche oder nicht. Ab da hab ich sie nur noch gehasst. Ohne meiner besten Freundin, die mich dann aufgefangen hat, wäre es nicht gut ausgegangen, selbst jetzt nach drei Jahren wirft mich das Thema immer noch aus der Bahn, war seither nie wieder in Therapie und über die schlimmen Sachen rede ich nicht mehr, kann ich nicht mehr, dafür wüte ich manchmal im Forum, wenn mich was erinnert und kassiere dafür Therapieempfehlungen. Mir geht es beschissen.

verstehe ich - vollkommen.:)

alles andere habe ich in den griff bekommen -
aber bei den therapieempfehlungen -
inklusive der beigefügten diagnosen -
stellt's mir noch die zähennägel auf.

für mich die herausforderung, die es auch noch zu bewältigen gilt.

die herausforderer schreiben derzeit besonders angriffig mit -
woraus ich schließe -
auch daran noch zu erstarken ist demnächst angesagt.:)

loop - alles was nicht umbringt macht stark. :)

und um die kurve zum threadthema zu kratzen -
das wünsche ich auch dem gustl mollath.
 
naja - genauso wie ein computer nur kann, was von menschen (fehlbaren) programmiert worden ist.

mensch allerdings -
alles leben - ist meiner einschätzung nach - dem größten und leistungsstärksten großrechnern aller welt in einer sache überlegen -
eigenständige - und vor allem - individuelle entwicklungsfähigkeit.

aber - bin technisch nicht versiert - vielleicht hat mensch ja schon den computer erfunden, der sich selbst individuell weiterentwickelt -

aha ja - und die fehlermeldungen natürlich auch eigenständig bearbeitet und korrigiert.

fehlerfrei - versteht sich.



Ja, so in etwa sehe ich es auch. :)
 
verstehe ich - vollkommen.:)

alles andere habe ich in den griff bekommen -
aber bei den therapieempfehlungen -
inklusive der beigefügten diagnosen -
stellt's mir noch die zähennägel auf.

für mich die herausforderung, die es auch noch zu bewältigen gilt.

die herausforderer schreiben derzeit besonders angriffig mit -
woraus ich schließe -
auch daran noch zu erstarken ist demnächst angesagt.:)

loop - alles was nicht umbringt macht stark. :)

und um die kurve zum threadthema zu kratzen -
das wünsche ich auch dem gustl mollath.


Mir geht es nicht wegen den Therapieempfehlungen beschissen, sondern wegen der Therapie damals. Daß ich mit einer PTBS ohne Therapie nicht so einfach normal werde, ist mir eh klar, aber sobald ich mich mit dem Thema beschäftige, kommt alles wieder hoch mit der Therapeutin, und ich kann da nicht mehr ruhig und rational drüber nachdenken, es macht ich fertig.
 
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Ich habe die Frage eher so aufgefasst, dass psychische Abweichungen, auch wenn sie in spiritueller Sicht als Talent gelten könnten, als pathologisch angesehen werden könnten.

das ist zwar nicht das unmittelbare threadthema -
aber -
mit sicherheit - und das war schon zu allen zeiten so -
werden fähigkeiten, die andere nicht - noch nicht erfahren haben/nachvollziehen können -
auf grund des unverstehens, als abnorm/pathologisch angesehen.

das scheint mir bei dem gustl mollath nicht so wirklich so zu sein -
obwohl ich natürlich irren kann.

ich denke, dass da ein mensch in einen veritablen gewissenskonflikt geraten ist.
er hat zumindest von verbrecherischem verhalten seiner frau erfahren -
möglicherweise gedeckt von ihren arbeitgebern.
wurde von ihr angestiftet mitzumachen und bedroht, als er sich begonnen hat zu weigern.

ich denke mal, dass dieser gustl mollath kein besonders starker mensch ist - eher seiner frau hörig war - sich begonnen hat aus seiner hörigkeit zu befreien -

und tja - seine noch nicht erstarkte durchsetzungsfähigkeit ihn zum spielball machte der interessen, die ihre kriminellen aktivitäten nicht gefährdet sehen wollten.

hey - psychiatrisches gutachten - vom feinsten. :D
:lachen:
ferndiagnostiziert.
 
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