psychiatrie frei von fehlurteilen?

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Die müssen dir ja überlegen sein - und überlegen sein definiert sich heutzutage über gefühlslossein:)
Sie erachten es als wichtig, sich neutral zu verhalten, um dir das ganze Spektrum an Gefühlen zu überlassen
Darüberhinaus dürfen sie ja nicht freundlich sein, denn das könnte ein normaler Mitmensch ja auch - der dürfte aber nicht soviel Geld dafür kassieren

Wo hast Du das denn her? :confused:

(selbst wahrgenommen und dann verallgemeinert oder gibts da nen Link zu)
 
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Hi Luckysun,

es scheint tatsächlich oft so zu sein, daß ein Familienmitglied als Sündenbock auserkoren wird. Dieser Sündenbock wird von all den anderen in der Familie als "Kanal" benutzt, um auf dieses Wesen all das abzuladen, was bei allen anderen nicht "rund läuft". Ich frage mich dabei: Keiner sucht sich den Sündenbock-Part freiwillig aus und keiner aus dem Familiensystem möchte bewusst jemand anderen beladen und doch geschieht es immer wieder.........Ich beobachte schon seit längerem verstärkt Familien und sehe, daß fast immer einer zum Außenseiter abgestempelt wird. Damit will ich jetzt nicht sagen, daß dieser Außenseiter aus diesem Grunde immer psychische Probleme haben muß. Oft bemerkt er sein Außenseitertum gar nicht. Und die anderen in der Familie bemerken es auch nicht. Aber jeder akzeptiert, daß B. einfach anders ist, als die anderen.

Wenn ein Außenseiter jedoch verstärkt psychische Probleme hat, sind - familiensytematisch gesehen - noch ganz andere Mechanismen am Wirken. Vielleicht muß er/sie eine Art von "Familienschuld" abtragen, die sich über Generationen angehäuft hat? Die Frage ist natürlich: warum gerade der eine? Und warum gerade in dieser Generation? Fragen über Fragen.:rolleyes:


LG
Urajup
Hallo Urajup

Ich sehe das Ganze noch etwas "einfacher"...

Die eigenen Erlebnisse in der Kindheit mit den Eltern
werden i.d.R. unbewußt an den eigenen Kindern weitergelebt.
Aus dieser Nummer kommt derjenige auch nicht so leicht raus,
weil diese ungesunden Mechanismen für jeden einzelnen
nicht so einfach als schädlich zu erkennen sind und als normal empfunden werden.

Alice Miller bringt es in den Büchern
"Das Drama des begabten Kindes" "Du sollst nicht merken" und "Am Anfang war Erziehung"
ziemlich gut auf den Punkt, wie ich finde...
(nur für den Fall, daß du dich mit dieser Thematik mal lesetechnisch beschäftigen möchtest...)

Gruß, Luckysun
 
Hab schon ein paar Erfahrungen gemacht mit Psychologen und Psychiatern, es stimmt schon, daß recht viele kühl sind und distanziert, da wird nicht gelächelt oder was freundliches gesagt, wenn man traurig ist oder weint, nur angestarrt.

Hallo loop

Es mag sein, daß es gefühlskalte Psychologen/Psychiater gibt,
oft ist es aber wohl eher so,
daß selbige sämtliche Emotionen, die vom Patienten "gesendet" werden wahrnehmen müssen,
um zu begreifen, was genau dahintersteckt...
Dazu ist eine emotionale Distanz absolut notwendig
und ein Mit-leiden o.ä. wäre dabei hinderlich.

Ich denke, daß auch ein freundliches Lächeln mitunter nicht angebracht ist,
du empfindest das evtl. an der Stelle als kalt,
ein anderer Patient würde ein Lächeln vielleicht als "lustig machen" oder sich amüsieren empfinden...

Von daher ist in vielen Fällen und Situationen eine sachliche Distanz die neutralste und zielführende Variante...
zumal auch die Reaktion/Interpretation des Patienten (also z.B. daß er das als Kälte empfindet)
für den Psychologen äußerst aufschlußreich sein kann...
da Patienten in den meisten Fällen erlebte Dinge aus der Kindheit
und die dabei empfundenen Emotionen stellvertretend auf den Therapeuten übertragen...

Es ist z.B. oft ein Schlüsselpunkt in einer Therapie,
wenn der Patient an einer Stelle Wut auf den Therapeuten zeigt...:rolleyes:

Alles nicht ganz so einfach zu erklären.
Ich hoffe, es war irgendwie verständlich?

Gruß, Luckysun
 
Hallo loop

Es mag sein, daß es gefühlskalte Psychologen/Psychiater gibt,
oft ist es aber wohl eher so,
daß selbige sämtliche Emotionen, die vom Patienten "gesendet" werden wahrnehmen müssen,
um zu begreifen, was genau dahintersteckt...
Dazu ist eine emotionale Distanz absolut notwendig
und ein Mit-leiden o.ä. wäre dabei hinderlich.

Ich denke, daß auch ein freundliches Lächeln mitunter nicht angebracht ist,
du empfindest das evtl. an der Stelle als kalt,
ein anderer Patient würde ein Lächeln vielleicht als "lustig machen" oder sich amüsieren empfinden...

Von daher ist in vielen Fällen und Situationen eine sachliche Distanz die neutralste und zielführende Variante...
zumal auch die Reaktion/Interpretation des Patienten (also z.B. daß er das als Kälte empfindet)
für den Psychologen äußerst aufschlußreich sein kann...
da Patienten in den meisten Fällen erlebte Dinge aus der Kindheit
und die dabei empfundenen Emotionen stellvertretend auf den Therapeuten übertragen...

Es ist z.B. oft ein Schlüsselpunkt in einer Therapie,
wenn der Patient an einer Stelle Wut auf den Therapeuten zeigt...:rolleyes:

Alles nicht ganz so einfach zu erklären.
Ich hoffe, es war irgendwie verständlich?

Gruß, Luckysun

ja die Übertragung
Im Rahmen von Psychotherapien kommt es regelmäßig zu Übertragungen. Hier richtet der Klient bestimmte Gefühle, Erwartungen oder Wünsche auf seinen Therapeuten, die nicht so sehr dem Therapeuten als Person gelten, sondern als Gefühle eigentlich aus früheren Beziehungserfahrungen des Klienten herrühren. Umgekehrt kann auch der Therapeut Gefühle auf seinen Klienten übertragen; dieser Vorgang wird Gegenübertragung genannt. Derartige Vorgänge können ein Hemmnis der Therapie darstellen, das vom Therapeuten zu berücksichtigen ist. Als Hemmnis ist auch zu betrachten, wenn der Patient, aus Angst den Therapeuten zu verletzen, positive und negative Übertragungen aufspaltet und die negativen Übertragungen außerhalb der Therapie verlagert.[4] Dies erschwert dann den bewussten Umgang mit diesen Gefühlen in der Therapie.

Die Analyse und Bewusstmachung von Übertragungsvorgängen („Übertragungsanalyse“) wird in manchen psychotherapeutischen Schulen, insbesondere in der Psychoanalyse, als zentrales Element für den Erfolg der Therapie angesehen. Der Analysand soll in der Person des Psychoanalytikers einen Menschen sehen, mit dem er versucht, Konflikte aus der Vergangenheit in der Gegenwart zu lösen. Der Analytiker nimmt in der Wahrnehmung des Analysanden zum Beispiel (dem Analysanden zunächst unbewusst) die Rolle des Vaters ein. Der Konflikt (mit dem Vater), den der Analysand bearbeitet, wird durch das Quasi-Vorhandensein des Vaters bewusst und kommunizierbar gemacht und kann über die Auseinandersetzung mit dem Therapeuten gelöst werden. Frühere Gefühle und Wahrnehmungen werden dabei auf den Analytiker übertragen (beispielsweise ein Ausgeliefertsein) und es wird nach Möglichkeiten gesucht, auf adäquate Weise im Heute damit umzugehen (beispielsweise bei dem Vorwurf des empfundenen Schmerzes, der Wahrnehmung der eigenen Hilflosigkeit, dem Verstehen des Selbst, Verzeihen).
 
Hallo loop

Es mag sein, daß es gefühlskalte Psychologen/Psychiater gibt,
oft ist es aber wohl eher so,
daß selbige sämtliche Emotionen, die vom Patienten "gesendet" werden wahrnehmen müssen,
um zu begreifen, was genau dahintersteckt...
Dazu ist eine emotionale Distanz absolut notwendig
und ein Mit-leiden o.ä. wäre dabei hinderlich.

Ich denke, daß auch ein freundliches Lächeln mitunter nicht angebracht ist,
du empfindest das evtl. an der Stelle als kalt,
ein anderer Patient würde ein Lächeln vielleicht als "lustig machen" oder sich amüsieren empfinden...

Von daher ist in vielen Fällen und Situationen eine sachliche Distanz die neutralste und zielführende Variante...
zumal auch die Reaktion/Interpretation des Patienten (also z.B. daß er das als Kälte empfindet)
für den Psychologen äußerst aufschlußreich sein kann...
da Patienten in den meisten Fällen erlebte Dinge aus der Kindheit
und die dabei empfundenen Emotionen stellvertretend auf den Therapeuten übertragen...

Es ist z.B. oft ein Schlüsselpunkt in einer Therapie,
wenn der Patient an einer Stelle Wut auf den Therapeuten zeigt...:rolleyes:

Alles nicht ganz so einfach zu erklären.
Ich hoffe, es war irgendwie verständlich?

Gruß, Luckysun

Ich bin hier deiner Ansicht.

Ich für meinen Teil bevorzuge diese angenehme Distanz die es bei mir zulässt meinen Raum sowie meine Integrität mir selbst gegenüber zu wahren.

Ich mag es z. B. überhaupt nicht wie ein kleines Kind getröstet zu werden und erwarte mir von einem Therapeuten, dass er/sie das respektiert und eine gewisse Distanz sowie Profesionalität wahrt.
Ich bevorzuge es als Erwachsener behandelt zu werden.

Ein Psychiater/Psychologe ist für mich ein Mensch wie jeder andere, der eine spezielle Ausbildung/Profesionalität hat, mit der er mir nützen kann, mein Fehlschlüsse/Schlüsse und die damit verbundenen Emotionen aufzubröseln.
 
weißt du ireland -

ich hätte mich ja daran gehalten dich zu ignorieren -

aber du tust es nicht -

machst dich breit in meinem thread, obwohl margit die distanz zwischen uns eingemahnt hat.

und so teile ich dir mit was ich fühle -

kälte -
eiseskälte.

DEINE.

und diese eiseskälte habe ich im umgang (als angehörige) mit psychiatern/psychologen viele jahre lang vornehmlich erfahren.

interessanterweise durchaus nicht als FREIWILLIG zur verfügung gestellte klientin.

da habe ich sogar liebe empfangen.

worin liegt der unterschied?

magst du es mir erklären?

ot sind wir sowieso schon längst...

Du bist so leicht durchschaubar, was die Eröffnung dieses Threads anbelangt, dass mich dieser Text so gar nicht wundert.;):D
 
Warst du in einem Krankenhaus oder 'draußen'? Was das anbelangt, hatte ich bisher echt Glück, wegen dem Lächeln und Freundlichsein, oder auch dem Mitfühlen. Ich möcht aber fast behaupten, dass sich das rein auf's KH bezieht, bezog.

Kann auch von zweien 'draußen' berichten, zu denen ich so nicht mehr hingehen würde.

Kühl und sehr distanziert, einfach nur abarbeitend, hab ich mal eine Ärztin empfunden, die Gutachten erstellt/e. Das hat mich an dem Tag dann auch etwas aus der Bahn geworfen, gefühlsmäßig.


Das war draußen, im Krankenhaus war ich noch nie.

Das ist sehr gut, daß Du Mitgefühl bekommen hast, das hilft schon sehr.
Eine Gutachterin hatte ich auch mal, die hat zwar einfach alles nur abgefragt, war ansonsten aber sehr freundlich.

Ja, es kann einen schon ordentlich aus der Bahn werfen sowas.
 
Hallo loop

Es mag sein, daß es gefühlskalte Psychologen/Psychiater gibt,
oft ist es aber wohl eher so,
daß selbige sämtliche Emotionen, die vom Patienten "gesendet" werden wahrnehmen müssen,
um zu begreifen, was genau dahintersteckt...
Dazu ist eine emotionale Distanz absolut notwendig
und ein Mit-leiden o.ä. wäre dabei hinderlich.

Ich denke, daß auch ein freundliches Lächeln mitunter nicht angebracht ist,
du empfindest das evtl. an der Stelle als kalt,
ein anderer Patient würde ein Lächeln vielleicht als "lustig machen" oder sich amüsieren empfinden...

Von daher ist in vielen Fällen und Situationen eine sachliche Distanz die neutralste und zielführende Variante...
zumal auch die Reaktion/Interpretation des Patienten (also z.B. daß er das als Kälte empfindet)
für den Psychologen äußerst aufschlußreich sein kann...
da Patienten in den meisten Fällen erlebte Dinge aus der Kindheit
und die dabei empfundenen Emotionen stellvertretend auf den Therapeuten übertragen...

Es ist z.B. oft ein Schlüsselpunkt in einer Therapie,
wenn der Patient an einer Stelle Wut auf den Therapeuten zeigt...:rolleyes:

Alles nicht ganz so einfach zu erklären.
Ich hoffe, es war irgendwie verständlich?

Gruß, Luckysun

Ich finde, das hast du sehr gut erklärt.:)

LG
Juppi
 
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Eins scheint mir aber nahezu sicher:
Gründe gibt es immer...(körperliche Ursachen mal außen vor gelassen)
warum ein Kind oder eben später als Erwachsener "durchdreht" und nicht "rund läuft"...
und in der überwiegenden Zahl von Fällen liegen diese Ursachen
innerhalb der Familie und der frühen Kindheit...

Das war bei mir selber so...
und das sehe ich auch bei meinen Kindern...(19 und 6)
Ob mir diese Erkenntnis dann unbedingt "schmeckt"...
steht wieder auf einem anderen Blatt...:rolleyes:

Gruß, Luckysun

natürlich gibt es eine reihe von verhaltensstörungen, die eindeutig auf ein gestörtes soziales umfeld zurückzuführen sind.

was verstehst du unter 'durchdrehen' und nicht 'rund laufen'?


Da stimme ich Dir zu!

die psychologin scheint die differenzierung nicht zu interessieren -

obwohl sie sehr wohl weiß, dass die ursachen von psychosen nach wie vor nicht geklärt sind -
in der laienhaften betrachtung mit allen anderen störungen in einen topf geworfen werden -
und damit zur prolongation herrschender vorurteile beitragen.

meiner ansicht nach läge es in der verantwortung von psychologen/psychiatern, herrrschenden vorurteilen in der gesellschaft entgegen zu treten.

für jene, die tatsächlich interessiert sind ein paar links:

http://www.google.at/url?sa=t&rct=j...0YHYBQ&usg=AFQjCNFMDuJh2JJTE_yep5jtrnP5DNBIVQ

http://www.google.at/url?sa=t&rct=j...0YHYBQ&usg=AFQjCNEsNFFsajWAr54J5j7GIUk_B7ThZg

http://www.google.at/url?sa=t&rct=j...at84Eg&usg=AFQjCNHqKJUcRf_xTdHShjO2T-pwWjCP5g

geht zwar alles ein wenig am thema vorbei - aber was soll's....
 
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