Projektion gibt es nicht?

  • Ersteller Ersteller SPIRIT1964
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ich habe mir ja mal gerade den Psychologischen Berater durch gelesen. Ich nehme ja mal an damit ist der im Bereich Heilpraktiker gemeint. 15 Monate FernAusbildung a 8-10 Stunden die Woche. Zu was qualifiziert der jetzt genau?
 
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ich habe mir ja mal gerade den Psychologischen Berater durch gelesen. Ich nehme ja mal an damit ist der im Bereich Heilpraktiker gemeint. 15 Monate FernAusbildung a 8-10 Stunden die Woche. Zu was qualifiziert der jetzt genau?

Er qualifiziert zu nichts. Ich müsste die Prüfung beim Gesundheitsamt ablegen, dann wäre ich Heilpraktiker für Psycho-Therapie.
Und nein es war kein Fernkurs. ;)
 
Das wirkliche Leben spricht sehr wohl für Verdrängung, ich kenne genug Menschen, die schlimme Dinge verdrängt haben und eine PTBS haben, grad bei Kindesmisshandlung wird oft verdrängt und kommt dann irgendwann wieder hoch.
Auch aus eigenem Erleben kenne ich es, hab nämlich selber die Diagnose.
Das stimmt absolut nicht, daß es Verdrängung nicht gibt.
Mir ist noch nie eine posttraumatische Belastungsstörung untergekommen, die sich nicht mehr erinnert, somit muß ich den Forschungsergebissen zustimmen.
Das heißt jetzt konkret, dass das, was zum Trauma geführt hat, immer präsent und jederzeit abrufbar ist.
Was meiner Erfahrung nach das Hauptproblem für die Betroffenen ist, ist das "Einordnen" ihrer schrecklichen Erinnerungen.
In der Regel sind heftigste Emotionen (Todesangst, Hilflosigkeit, Ekel usw.) beteiligt und an diese Emotionen kann man sich erinnern, auch an den Vorfall.
Die Fragen, die aufkommen, sind (meiner Erfahrung nach) - "hätte ich es verhindern können?", "bin ich mitschuldig?", "sind nur die anderen schuldig?", "warum ich?", "was führte dazu?", "warum passiert so etwas?", "warum wurde mir nicht geholfen?", "ist das normal oder unnormal (so verrückt das klingt, das ist für viele Betroffene ein ganz wichtiger Punkt auf etlichen Ebenen - Menschen mit ähnlichen Schicksalen zu treffen, ist für viele sehr erleichternd)?".
Den Vorfall unter diesen Aspekten zu betrachten, kann Erinnerung verfälschen, kann sogar soweit führen, dass man bestimmte Zusammenhänge ausblendet (ist das jetzt "vergessen" oder "verdrängen"?).

Ich habe als Kind eine solche Situation erlebt bei der mir die Flucht in allerletzter Minute geglückt ist.
Diesen Vorfall habe ich lange Zeit vergessen, er "tauchte" wieder auf, als meine Töchter in dem gleichen Alter waren.
Habe ich da etwas verdrängt? Ich denke nicht. Wahrscheinlich spielte dieses Geschehnis nach vielen Jahren einfach kein Rolle mehr für mich, ich habe es vorübergehend vergessen.


Allgemein zu Erinnerungen: Erinnerungen verändern sich mit der Zeit, man kann sich nur selektiv erinnern und es ist bewiesen, dass man auch Lügen (oft genug gedacht und erzählt) zu persönlichen Wahrheiten werden (so wahr, das man sein Leben darauf verwetten würde, dass es so war).
Erinnerung kann nicht so abgespeichert werden, wie ein Film.

So kann es passieren, dass Erinnerungen deutlich schöner ausfallen als das, was wirklich war.
Ein ganz bekannter Effekt - Loriot "damals war mehr Lametta" ;) , also damals war alles besser, waren alle netter, die Leute zufriedener und gesünder, die Wiesen grüner, die Sommer länger ... .
So etwas wird oft von Menschen geäußert, die bitterste, lebensbedrohliche Armut, die NS-Zeit, den Krieg, Flucht und Vertreibung mitbekommen haben (für uns sicherlich nicht ansatzweise vorstellbar).
Was ist denn da passiert?
Haben sie die schrecklichen Jahre verdrängt, vergessen oder wollen sie es nicht wahrhaben? Oder gehören sie zu den ganz wenigen, die wirklich nur wenig von all dem mitbekommen haben? Oder haben sie das so gut verarbeitet? Kaum jemand würde ihnen unterstellen, dass sie lügen, wenn sie von den wunderschönen Zeiten damals erzählen.

Es kann aber auch passieren, dass Erinnerungen deutlich schlechter ausfallen.
Wenn jemand für andere ziemlich "glatt durchs Leben gerutscht" ist, viele Freunde, eine nette Familie, engagierte Eltern und nie offensichtliche Schwierigkeiten hatte, wird man staunen, wenn diese Person berichtet, dass sie sich nie so richtig wohl gefühlt hat, sich von seinen Eltern nicht ernst genommen fühlte und darunter sehr gelitten hat.
Hat die Person da alles Gute verdrängt? Sieht sie die Sachen falsch oder sieht das Gegenüber sie falsch? Ist da vielleicht etwas schreckliches passiert, was die Person nur verdrängt hat? Usw.

Du merkst bereits bei diesen beiden (leider sehr groben) Beispielen, wie schwierig das Thema der "Verdrängung" ist.
"Verdrängung" beschreibt nicht nur, sie wertet auch und jeder stellt sich was anderes darunter vor.
Und leider kann man (genau wie mit der Projektion) viel Schindluder damit anstellen: z.B. "du hast nur verdrängt, was für ein unmögliches Kind du warst und projizierst das jetzt auf deine Eltern" - das setzte den anderen matt, ist sinnlos und extrem fies und führt zu nichts Sinnvollem.

Deshalb bin ich völlig gegen diese Begrifflichkeiten, aber für Beschreibungen genau dessen, was passiert ist - weg mit Schubladen! :)
 
Er qualifiziert zu nichts. Ich müsste die Prüfung beim Gesundheitsamt ablegen, dann wäre ich Heilpraktiker für Psycho-Therapie.
Und nein es war kein Fernkurs. ;)
naja, da der vorgeschriebene Lerninhalt ja nicht mehr werden wird nur weil man es Ganztags macht, kann man das ganze dann in, ich schätze mal, 6 Monaten durchziehen. Nur um dann festzustellen das es zu nichts qualifiziert. Sinnvoller kann man seine Zeit nicht verbringen.

Die Frage ist dann nur warum du es extra erwähnt hast, wenn es zu nichts qualifiziert..
 
Mir ist noch nie eine posttraumatische Belastungsstörung untergekommen, die sich nicht mehr erinnert, somit muß ich den Forschungsergebissen zustimmen.
Das heißt jetzt konkret, dass das, was zum Trauma geführt hat, immer präsent und jederzeit abrufbar ist.
Was meiner Erfahrung nach das Hauptproblem für die Betroffenen ist, ist das "Einordnen" ihrer schrecklichen Erinnerungen.
In der Regel sind heftigste Emotionen (Todesangst, Hilflosigkeit, Ekel usw.) beteiligt und an diese Emotionen kann man sich erinnern, auch an den Vorfall.
Die Fragen, die aufkommen, sind (meiner Erfahrung nach) - "hätte ich es verhindern können?", "bin ich mitschuldig?", "sind nur die anderen schuldig?", "warum ich?", "was führte dazu?", "warum passiert so etwas?", "warum wurde mir nicht geholfen?", "ist das normal oder unnormal (so verrückt das klingt, das ist für viele Betroffene ein ganz wichtiger Punkt auf etlichen Ebenen - Menschen mit ähnlichen Schicksalen zu treffen, ist für viele sehr erleichternd)?".
Den Vorfall unter diesen Aspekten zu betrachten, kann Erinnerung verfälschen, kann sogar soweit führen, dass man bestimmte Zusammenhänge ausblendet (ist das jetzt "vergessen" oder "verdrängen"?).

Ich habe als Kind eine solche Situation erlebt bei der mir die Flucht in allerletzter Minute geglückt ist.
Diesen Vorfall habe ich lange Zeit vergessen, er "tauchte" wieder auf, als meine Töchter in dem gleichen Alter waren.
Habe ich da etwas verdrängt? Ich denke nicht. Wahrscheinlich spielte dieses Geschehnis nach vielen Jahren einfach kein Rolle mehr für mich, ich habe es vorübergehend vergessen.


Allgemein zu Erinnerungen: Erinnerungen verändern sich mit der Zeit, man kann sich nur selektiv erinnern und es ist bewiesen, dass man auch Lügen (oft genug gedacht und erzählt) zu persönlichen Wahrheiten werden (so wahr, das man sein Leben darauf verwetten würde, dass es so war).
Erinnerung kann nicht so abgespeichert werden, wie ein Film.

So kann es passieren, dass Erinnerungen deutlich schöner ausfallen als das, was wirklich war.
Ein ganz bekannter Effekt - Loriot "damals war mehr Lametta" ;) , also damals war alles besser, waren alle netter, die Leute zufriedener und gesünder, die Wiesen grüner, die Sommer länger ... .
So etwas wird oft von Menschen geäußert, die bitterste, lebensbedrohliche Armut, die NS-Zeit, den Krieg, Flucht und Vertreibung mitbekommen haben (für uns sicherlich nicht ansatzweise vorstellbar).
Was ist denn da passiert?
Haben sie die schrecklichen Jahre verdrängt, vergessen oder wollen sie es nicht wahrhaben? Oder gehören sie zu den ganz wenigen, die wirklich nur wenig von all dem mitbekommen haben? Oder haben sie das so gut verarbeitet? Kaum jemand würde ihnen unterstellen, dass sie lügen, wenn sie von den wunderschönen Zeiten damals erzählen.

Es kann aber auch passieren, dass Erinnerungen deutlich schlechter ausfallen.
Wenn jemand für andere ziemlich "glatt durchs Leben gerutscht" ist, viele Freunde, eine nette Familie, engagierte Eltern und nie offensichtliche Schwierigkeiten hatte, wird man staunen, wenn diese Person berichtet, dass sie sich nie so richtig wohl gefühlt hat, sich von seinen Eltern nicht ernst genommen fühlte und darunter sehr gelitten hat.
Hat die Person da alles Gute verdrängt? Sieht sie die Sachen falsch oder sieht das Gegenüber sie falsch? Ist da vielleicht etwas schreckliches passiert, was die Person nur verdrängt hat? Usw.

Du merkst bereits bei diesen beiden (leider sehr groben) Beispielen, wie schwierig das Thema der "Verdrängung" ist.
"Verdrängung" beschreibt nicht nur, sie wertet auch und jeder stellt sich was anderes darunter vor.
Und leider kann man (genau wie mit der Projektion) viel Schindluder damit anstellen: z.B. "du hast nur verdrängt, was für ein unmögliches Kind du warst und projizierst das jetzt auf deine Eltern" - das setzte den anderen matt, ist sinnlos und extrem fies und führt zu nichts Sinnvollem.

Deshalb bin ich völlig gegen diese Begrifflichkeiten, aber für Beschreibungen genau dessen, was passiert ist - weg mit Schubladen! :)

Das Problem bei PTSDFGHWXTR ist ja auch nicht unbedingt das fehlen oder verdrängen der Erinnerung. Sondern das solche Dissoziativ durchlebt werden, sagen wir mal "danebenstehend" was zu einer Abkopplung der Erinnerung mit der dazu gehörigen Emotion führt und damit eine erfolgreiche Verarbeitung verhindert. Es ist nicht die Erinnerung die vermieden werden will, sondern die damit verbundene Emotion. meine bescheidene Meinung^^
 
ich habe mir ja mal gerade den Psychologischen Berater durch gelesen. Ich nehme ja mal an damit ist der im Bereich Heilpraktiker gemeint. 15 Monate FernAusbildung a 8-10 Stunden die Woche. Zu was qualifiziert der jetzt genau?

das ist nun aber auch nicht Thema,

menno,
wir sind alle mit eigenen Meinungen hier und nicht beruflich, oder hab ich was nun überlesen?
und wenn das so ist, darf jeder seine gefühle mitbringen und sie zeigen sich bei jedem deutlich,
das ist der Mensch......
da kann man versuchen noch so sachlich zu sein, nein es ist immer subjektiv.
 
naja, da der vorgeschriebene Lerninhalt ja nicht mehr werden wird nur weil man es Ganztags macht, kann man das ganze dann in, ich schätze mal, 6 Monaten durchziehen. Nur um dann festzustellen das es zu nichts qualifiziert. Sinnvoller kann man seine Zeit nicht verbringen.

Die Frage ist dann nur warum du es extra erwähnt hast, wenn es zu nichts qualifiziert..

Ich bin ausgebildete psychologische Beraterin, damit dürfte ich leichte Fälle beraten. Das ist ja schonmal nicht nichts, ned wahr?
Nur wie du sagst, das kann jeder relativ schnell erlernen, stimmt schon. Und uns wurde auch bereits im Kurs gesagt, dass wir eigentlich erst wirklich etwas mit dem Wisch anfangen können, wenn wir die Prüfung zum Heilpraktiker ablegen. Ja mei, dem einen reicht der psych. Berater um was damit anzufangen, dem anderen eben nicht.
So, dann steht es mir frei, ob und wann ich meine Prüfung zum Heilpraktiker ablege, das ist ja mein Bier, ich habe jedenfalls damit die Voraussetzung dafür.
Des Weiteren war es sehr aufschlussreich und lehrreich, wenn nicht gar eine weitere Therapie. ;)
Und zum letzten habe ich den Kurs hauptsächlich deswegen belegt um bei astrologischen Beratungen besser mit den evtl. auftretenden Themen umgehen zu können.
Zudem ist mein Steckenpferd die psychologische Astrologie und das seit meinem 17. Lebensjahr.
 
Das Problem bei PTSDFGHWXTR ist ja auch nicht unbedingt das fehlen oder verdrängen der Erinnerung. Sondern das solche Dissoziativ durchlebt werden, sagen wir mal "danebenstehend" was zu einer Abkopplung der Erinnerung mit der dazu gehörigen Emotion führt und damit eine erfolgreiche Verarbeitung verhindert. Es ist nicht die Erinnerung die vermieden werden will, sondern die damit verbundene Emotion. meine bescheidene Meinung^^
Hier ist eine richtig gute Zusammenfassung:
https://www.dasgehirn.info/denken/gedaechtnis/vom-vergessen-und-falschen-erinnern/

Nicht nur unsere Wahrnehmung, auch unsere Erinnerung kann einem alle Illusionen nehmen ... . ;)
 
das ist nun aber auch nicht Thema,

menno,
wir sind alle mit eigenen Meinungen hier und nicht beruflich, oder hab ich was nun überlesen?
und wenn das so ist, darf jeder seine gefühle mitbringen und sie zeigen sich bei jedem deutlich,
das ist der Mensch......
da kann man versuchen noch so sachlich zu sein, nein es ist immer subjektiv.
Moment Moment, wenn jemand eine Reihe von Dingen aufzählt als angebliche Qualifikation um jemandes anderen Qualifikation in Frage stellen, dann darf man das hinterfragen.
Und wenn dabei rauskommt, das es sich um rein subjektiver Erfahrungen und Wische die Nichts wert sind handelt, dann weiß ich wie ich weitesgehend Aussagen der Person einzuordnen habe.
In dem Fall eben Küchenpsychologie.
 
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Mir ist noch nie eine posttraumatische Belastungsstörung untergekommen, die sich nicht mehr erinnert, somit muß ich den Forschungsergebissen zustimmen.
Das heißt jetzt konkret, dass das, was zum Trauma geführt hat, immer präsent und jederzeit abrufbar ist.
Was meiner Erfahrung nach das Hauptproblem für die Betroffenen ist, ist das "Einordnen" ihrer schrecklichen Erinnerungen.
In der Regel sind heftigste Emotionen (Todesangst, Hilflosigkeit, Ekel usw.) beteiligt und an diese Emotionen kann man sich erinnern, auch an den Vorfall.
Die Fragen, die aufkommen, sind (meiner Erfahrung nach) - "hätte ich es verhindern können?", "bin ich mitschuldig?", "sind nur die anderen schuldig?", "warum ich?", "was führte dazu?", "warum passiert so etwas?", "warum wurde mir nicht geholfen?", "ist das normal oder unnormal (so verrückt das klingt, das ist für viele Betroffene ein ganz wichtiger Punkt auf etlichen Ebenen - Menschen mit ähnlichen Schicksalen zu treffen, ist für viele sehr erleichternd)?".
Den Vorfall unter diesen Aspekten zu betrachten, kann Erinnerung verfälschen, kann sogar soweit führen, dass man bestimmte Zusammenhänge ausblendet (ist das jetzt "vergessen" oder "verdrängen"?).

Ich habe als Kind eine solche Situation erlebt bei der mir die Flucht in allerletzter Minute geglückt ist.
Diesen Vorfall habe ich lange Zeit vergessen, er "tauchte" wieder auf, als meine Töchter in dem gleichen Alter waren.
Habe ich da etwas verdrängt? Ich denke nicht. Wahrscheinlich spielte dieses Geschehnis nach vielen Jahren einfach kein Rolle mehr für mich, ich habe es vorübergehend vergessen.


Allgemein zu Erinnerungen: Erinnerungen verändern sich mit der Zeit, man kann sich nur selektiv erinnern und es ist bewiesen, dass man auch Lügen (oft genug gedacht und erzählt) zu persönlichen Wahrheiten werden (so wahr, das man sein Leben darauf verwetten würde, dass es so war).
Erinnerung kann nicht so abgespeichert werden, wie ein Film.

So kann es passieren, dass Erinnerungen deutlich schöner ausfallen als das, was wirklich war.
Ein ganz bekannter Effekt - Loriot "damals war mehr Lametta" ;) , also damals war alles besser, waren alle netter, die Leute zufriedener und gesünder, die Wiesen grüner, die Sommer länger ... .
So etwas wird oft von Menschen geäußert, die bitterste, lebensbedrohliche Armut, die NS-Zeit, den Krieg, Flucht und Vertreibung mitbekommen haben (für uns sicherlich nicht ansatzweise vorstellbar).
Was ist denn da passiert?
Haben sie die schrecklichen Jahre verdrängt, vergessen oder wollen sie es nicht wahrhaben? Oder gehören sie zu den ganz wenigen, die wirklich nur wenig von all dem mitbekommen haben? Oder haben sie das so gut verarbeitet? Kaum jemand würde ihnen unterstellen, dass sie lügen, wenn sie von den wunderschönen Zeiten damals erzählen.

Es kann aber auch passieren, dass Erinnerungen deutlich schlechter ausfallen.
Wenn jemand für andere ziemlich "glatt durchs Leben gerutscht" ist, viele Freunde, eine nette Familie, engagierte Eltern und nie offensichtliche Schwierigkeiten hatte, wird man staunen, wenn diese Person berichtet, dass sie sich nie so richtig wohl gefühlt hat, sich von seinen Eltern nicht ernst genommen fühlte und darunter sehr gelitten hat.
Hat die Person da alles Gute verdrängt? Sieht sie die Sachen falsch oder sieht das Gegenüber sie falsch? Ist da vielleicht etwas schreckliches passiert, was die Person nur verdrängt hat? Usw.

Du merkst bereits bei diesen beiden (leider sehr groben) Beispielen, wie schwierig das Thema der "Verdrängung" ist.
"Verdrängung" beschreibt nicht nur, sie wertet auch und jeder stellt sich was anderes darunter vor.
Und leider kann man (genau wie mit der Projektion) viel Schindluder damit anstellen: z.B. "du hast nur verdrängt, was für ein unmögliches Kind du warst und projizierst das jetzt auf deine Eltern" - das setzte den anderen matt, ist sinnlos und extrem fies und führt zu nichts Sinnvollem.

Deshalb bin ich völlig gegen diese Begrifflichkeiten, aber für Beschreibungen genau dessen, was passiert ist - weg mit Schubladen! :)

Leute, die sich nicht erinnern, kriegen normal auch noch nicht die Diagnose PTBS, sondern alles mögliche andere, Depression, Angststörung, was auch immer. Die, die die Diagnose haben, die erinnern sich schon, die haben dann die Probleme mit den auftauchenden Erinnerungen.
Und selbst, wenn dann die Erinnerungen da sind, heißt das nicht, daß man sich auch immer an die Emotionen erinnern kann, wie Du schreibst, die können noch weg sein.
 
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