Ich zitiere mal "normal", weil der Beitrag schon paar Seiten her ist
(wobei ich ja auch nur eine andere Zitierneigung habe

).
Hatte gestern keine Lust auf das Thema. Weiß auch nicht wie sinnvoll es ist da weiter zu antworten, aber hier dann doch (auch wenn es sich zum Teil wohl wiederholt)...
Das findest Du schon hart?
Also mein Sklave liebt es, so bezeichnet zu werden, der klinkt sich dann vollkommen aus dem Alltag aus und hebt ab - in eine andere Welt, in der er keinerlei Verantwortung mehr trägt, alle Kontrolle an mich abgibt und dies wahnsinnig genießt.
Klar kann einer mal "bestimmen" was passieren soll. Aber finde solche Begriffe auch irgendwie zu lächerlich, um sie ernst zu nehmen, und wenn man es wirklich halbwegs ernst nehmen würde, wäre es auch extrem.
Nun ja, es hört sich auch respektlos an, und das ganze fühlt sich nicht mehr nach Augenhöhe an.
Und so eine Fesselung, die schmiegt sich schmerzfrei um den Körper, hält fest und gibt eine spezielle Art von Geborgenheit. Man schaut sich tief in die Augen, dann ist da Nähe, Intimität und absolutes Vertrauen. Wie ein rohes Ei, der andere Mensch, absolut verletzlich und ausgeliefert, was das Bedürfnis nach Zärtlichkeiten weckt.
Ich denke, dass normale Leute es schlicht nicht nötig haben, dass jemand komplett unter Kontrolle und ausgeliefert ist, damit ein Bedürfnis nach Zärtlichkeit entsteht, selbst wenn das wirklich so der Fall sein sollte bei dir.
Grundsätzlich sind auch Fesselspiele ok, muss aber auch nicht auf die Spitze getrieben werden. Irgendwie versuchen manche Leute etwas aus extremen Reizen und/oder Machtgefühlen zu bekommen, statt mit dem Partner zu entspannen. Das ist halt mein Eindruck.
Man tut demjenigen nicht weh, sondern erfüllt dessen Wünsche. Und eine Peitsche ist dann die verlängerte Hand, die zuerst sanft aufwärmt, die Schmerzgrenze ganz langsam hebt, dass sich Hitze und Erregung langsam im Körper verteilen.
Es wird vor allem auch Distanz geschaffen. Es ist eventuell auch kein Zufall, dass da oft nicht angefasst wird, oder auch kein Sex gehabt wird (bei dir jetzt vielleicht nicht).
Ansonsten bezweifle ich wie gesagt nicht, dass Schmerzen und Erregung nicht unbedingt im Widerspruch sein müssen (das bedeutet nicht, dass sie deshalb eng verbunden sind, wie du glaubst), aber wenn jemand das so braucht, dann kann ich nicht mehr nachvollziehen, dass das normal sein soll.
Es erscheint mir so, dass auch hier gern wieder auf die Spitze getrieben wird, und dann wäre das irgendwo Junkie-Verhalten.
Und danach könne'ma über Sex reden. Der umso intensiver genossen werden kann, weil jeder Nerv sensibiliert ist, auf beiden Seiten.
LG
Any
Ist halt für mich mehr die Suche nach starken Reizen als nach intensiven Emotionen. Ja, es mag schon ekstatisch sein, ich habe ja nicht gesagt, dass heftiger Sex oder manche SM-Spiele "schlecht" sind. Ich glaube nur, dass echte SM-Leute damit etwas kompensieren, wo sie blockiert sind, wenn sie sich in Menge und Intensität darauf konzentrieren, und insofern ist das meiner Einschätzung nach nicht mehr gesund. Habe ich aber alles schon aus meiner Sicht erklärt.
LG PsiSnake
P.S. Klar habe ich keine direkte Erfahrung damit, traue mir aber durchaus zu, dass ich erkenne, wenn Leute blockiert sind, Angst vor Kontrollverlust und/oder Nähe haben, denn damit kenne ich mich aus. Ich habe als Kind sogar teilweise mitgespielt, weil ich dann nicht mehr nebenbei war, obwohl ich wusste, dass ich nur geärgert werde (insofern ist Aufmerksamkeit auch berauschend, und wenn einer mit liebevoller Aufmerksamkeit nicht umgehen kann, dann kann es immer noch besser sein, eins auf den Hintern zu bekommen.