Pornografie

Dass ein SM-Praktizierender aber in dem Fall dann (fast) nur die Vorstellung hat nun gefesselt, geschlagen usw. (bzw. umgekehrt) zu werden, wenn er/sie angeblich verliebt ist, zeigt mir dann schon, dass da eine befremdliche Vorstellung von Liebe und Zärtlichkeit existiert. Es bleibt für mich nur zu vermuten, dass das dort in den meisten Fällen reine sexuelle Erregung und Kribbeln wegen dem Kick ist.



Weisst du was, geh doch einfach mal auf einen SM Stammtisch und rede mit den Leuten bevor du hier deine wilden Spekulationen als Wahrheiten hinstellst.
 
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Zitat:anscheinend kannst Du nur an deinem Kopfkino festhalten. Und nicht glauben, was dir jemand schreibt, dass es eben weder um Extremes noch Pornografie sondern Liebe, Vertrauen und Nähe dabei geht.

Dann ist das eben so. Dann pflege auch weiterhin deine Ängste und Vorurteile.


Anevay, wer nichts (wenig) bei normalen Zärtlichkeiten empfindet, dem fehlt da eben was. Dann muss seine/ihre Vorstellung von Vertrauen, Nähe und Liebe eine andere sein, sonst könnte man das auch bei normaler Erotik haben.

Garfield hat das vermutlich schon richtig erklärt, warum SMler darauf stehen:

Zitat von Garfield: Und du musst bedenken daß das SMige "malträtieren" eines Partners definitiv eine Form von intensiver Zuwendung ist, erheblich intensiver als zB eine lieblose rein raus Nummer.

Ist halt ein Ersatz für etwas, was sie sonst nicht bekommen (bzw. wo sie blockiert sind), Kompensation. Und das mag dann vielleicht noch besser sein als "Gerammel". Quasi Verwechseln von Geilheit mit Liebe, Aufmerksamkeit mit Nähe und Auslieferung mit Vertrauen. Damit sage ich nicht, dass jeder der mal sowas praktiziert das verwechselt. Wer mal den Kick in der Erotik will, der kann auch mal was in der Richtung tun. Das hat aber nichts mit Liebe und Nähe oder auch Vertrauen zu tun.
 
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Anevay, wer nichts (wenig) bei normalen Zärtlichkeiten empfindet, dem fehlt da eben was.

Wie kommst Du denn jetzt wieder darauf? :confused:

Das im SM-Kontext Schmerzen etwas anderes sind als für einen Normalo, dürfte sicherlich klar auf der Hand liegen. Ich möchte mal die Praktik Oralsex damit vergleichen wem den Po zu verhauen. Oralsex hat nämlich auch nichts mit Zärtlichkeit und Intimität zu tun, sondern ist zunächst schlicht eine Handlung, die am Partner vorgenommen wird. Beide Handlungen sollen den Partner sexuell erregen, mehr doch erst mal nicht. Und je nachdem, worauf wer abfährt, werden die Handlungen eben ausgerichtet.

Die Handlung selbst sagt also erst einmal überhaupt nichts über Intimität oder den Austausch von Zärtlichkeiten aus, schon gar nicht über Liebe. Diese Zutaten kommen hinzu, wenn eben aus dem Basisgefühl der Zuneigung zueinander, sich gegenseitig Gutes zu tun, gehandelt wird.

Wie diese Zutaten dann aussehen, entscheidet die individuelle Neigung oder Vorliebe. So wie ein Mensch nur auf Missionarstellung steht, steht der andere auf das Tragen von Latex, wieder ein anderer Mensch mag es handfest und heftig und wieder ein anderer liebt es, Anweisungen zu folgen oder sie zu geben. Die Variationen im sexuellen Erleben sind so vielfältig, dass ganze Bücher damit zu befüllen sind. Alleine im BDSM gibt es so viel mehr als das klassische Verhaumichspiel. ;)

Ist das wirklich so schwer für dich zu verstehen, Psi?

Und selbstverständlich werden Zärtlichkeiten und Zuneigung empfunden und ausgetauscht, was denkst Du denn?

Also manchmal bin ich wahrlich erschüttert über manch ein Normalokopfkino.

LG
Any
 
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Zitat:anscheinend kannst Du nur an deinem Kopfkino festhalten. Und nicht glauben, was dir jemand schreibt, dass es eben weder um Extremes noch Pornografie sondern Liebe, Vertrauen und Nähe dabei geht.

Dann ist das eben so. Dann pflege auch weiterhin deine Ängste und Vorurteile.


Anevay, wer nichts (wenig) bei normalen Zärtlichkeiten empfindet, dem fehlt da eben was. Dann muss seine/ihre Vorstellung von Vertrauen, Nähe und Liebe eine andere sein, sonst könnte man das auch bei normaler Erotik haben.

Garfield hat das vermutlich schon richtig erklärt, warum SMler darauf stehen:

Zitat von Garfield: Und du musst bedenken daß das SMige "malträtieren" eines Partners definitiv eine Form von intensiver Zuwendung ist, erheblich intensiver als zB eine lieblose rein raus Nummer.

Ist halt ein Ersatz für etwas, was sie sonst nicht bekommen (bzw. wo sie blockiert sind), Kompensation. Und das mag dann vielleicht noch besser sein als "Gerammel". Quasi Verwechseln von Geilheit mit Liebe, Aufmerksamkeit mit Nähe und Auslieferung mit Vertrauen. Damit sage ich nicht, dass jeder der mal sowas praktiziert das verwechselt. Wer mal den Kick in der Erotik will, der kann auch mal was in der Richtung tun. Das hat aber nichts mit Liebe und Nähe oder auch Vertrauen zu tun.


Jetzt weiss ich, wo dein Denkfehler liegt. Du glaubst, dass jemand der SM mag bei "normalen" Sex keine Zärtlichkeit empfinden kann. Wieso kommst du auf sowas?

Meinst du, dass SM-Pärchen jedesmal wenn sie Sex haben, das nur auf der SM-Schiene machen? Das ist eher aufwendig und soviel Zeit haben die wenigsten .... :D Die haben auch ganz normalen Blümchensex.


:o
Zippe
 
Zitat:Jetzt weiss ich, wo dein Denkfehler liegt. Du glaubst, dass jemand der SM mag bei "normalen" Sex keine Zärtlichkeit empfinden kann. Wieso kommst du auf sowas?

Meinst du, dass SM-Pärchen jedesmal wenn sie Sex haben, das nur auf der SM-Schiene machen? Das ist eher aufwendig und soviel Zeit haben die wenigsten .... Die haben auch ganz normalen Blümchensex.


Zizipe, ich habe mich sowieso schon auf die SM-Leute bezogen, die über "Blümchensex" (würde ich auch nicht unbedingt als Begriff verwenden wollen) lachen, und nicht die Leute, die ab und an mal was spezielles machen wollen.
Die letzteren machen das eben wegen des Kicks und nicht deshalb weil SM angeblich speziell etwas mit Liebe und Nähe zu tun hat.
 
Es wurde hier ja schon oft genannt: BDSM ist nicht ausschließlichimmernurjedentag. Ich persönlich praktiziere nicht, aber habe schon bei Sessions beigewohnt und das ist was ganz anderes als Porno und RTL II.

Jemand, der sein Wissen über BDSM nur aus irgendwelchen Pornos oder Bildchen bezieht, fällt genauso in die "Falle" wie ein Jungendlicher, der Sex mit Gangbang-Filmchen gleichsetzt. BDSM´ler sind "ganz normale Menschen", die halt auch andere Spielarten in ihr ganz "normales" Sexleben integrieren. Die schmusen auch, die kuscheln, die küssen. Die kennen sogar die Missionarsstellung, denn: "gesunder" BDSM ist mitnichten, nur und ausschließlich Lust und sexuelle Erregung durch Dominanz/Unterwerfung zu erfahren. Es ist ein besonderer Kick, mehr nicht. Die Vorstellung, einer könne NUR, wenn die Gerte geschwungen wird, ist völliger Käse.

Natürlich gibt es Auswüchse; 24/7 könnte man durchaus als zumindest pathologisch auffällig bezeichnen. Aber es ist niemals nicht die Norm.

Wenn man sich also nicht mit dem Thema befasst hat, kann man schwerlich beurteilen, worum es dabei geht. Dafür muss man nicht mal selbst praktizieren; einfach mal nachfragen, anschauen jenseits irgendwelcher Hochglanzfilmchen reicht schon.

Das ständige Unterwerfung und Erniedrigung zu selbstverletzendem Verhalten und Depression führen würde, ist dabei ebenfalls Quatsch. Es gelten dabei klare Regeln, der Rahmen ist dabei klar definiert. Es handelt sich nicht darum, den "Menschen an sich" so richtig fertig zu machen - es geht um eine eindeutige Situation. Und eine Domina z.B. kann ausserhalb ihres Jobs der liebste, netteste und freundlichste Mensch sein (ich habe eine kennenlernen dürfen), die ihren Mitmenschen ausserhalb dieses definierten Szenarios respektvoll begegnet. Und nicht nur ausserhalb, auch innerhalb. Auch bei diesem "Spiel" gilt - der devote Part hat das letzte Wort und gibt an, wann Schluß ist.

Also: wer keinen Bock drauf hat, der mache es einfach nicht. Aber urteilen, ohne wenigstens ein bißchen Plan zu haben, schickt sich nicht.

Dabei landen wir aber wieder beim Ursprungsthema: die reine, auf den Trieb reduzierte Abbildung von Sexualität kann durchaus zu einem völlig überzogenen Bild davon führen; ein Porno vermittelt keinerlei Realität. Und anscheinend fällt es nicht nur Kindern und Jugendlichen schwer, sich das bewusst zu machen.
 
Dabei landen wir aber wieder beim Ursprungsthema: die reine, auf den Trieb reduzierte Abbildung von Sexualität kann durchaus zu einem völlig überzogenen Bild davon führen; ein Porno vermittelt keinerlei Realität. Und anscheinend fällt es nicht nur Kindern und Jugendlichen schwer, sich das bewusst zu machen.

:kiss4: Danke.

Schade, dass Psi so weit weg wohnt. :D
 
PS. gerade solche Praktiken erfordern ein unglaubliches Vertrauen auf beiden Seiten. Sich in die "Hände des anderen begeben" funktioniert nur, wenn dort grenzenloses Vertrauen herrscht - denn wie gesagt, es geht hier nicht um den Wunsch, fertiggemacht zu werden, es geht um die absolute Hingabe in dem Wissen, dass keinerlei Grenzen überschritten werden.
Im Gegenzug hat der dominante Part eine große Verantwortung, indem er das Vertrauen des Sklaven genießt.
Menschen, die bewusst praktizieren, wissen das. Hobby-BDSM´ler, die sich gerne im Lackgewand damit brüsten und andere Vorlieben daneben belächeln oder Menschen, die BDSM benutzen, um ihre Machts-oder Ohnmachtsgefühle schamlos auszuleben, sind entweder in ihrem Selbstwert erschüttert (erster Fall) oder wären bei einem Therapeuten besser aufgehoben (zweiter Fall).
 
Alleine im BDSM gibt es so viel mehr als das klassische Verhaumichspiel. ;)

Nenn mich naiv- ich bin ja auch nicht aus der Szene- aber im BD gehts doch überhaupt gar nicht zuerst ums Verhauen. Das sind doch Devot-Spiele- oder?
Daher hat für mich der Link von Mondblumen auch nicht so recht gepasst.
Kann mich Stino mal jemand aufklären? :D
:confused:
 
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Zizipe, ich habe mich sowieso schon auf die SM-Leute bezogen, die über "Blümchensex" (würde ich auch nicht unbedingt als Begriff verwenden wollen) lachen, und nicht die Leute, die ab und an mal was spezielles machen wollen.
Die letzteren machen das eben wegen des Kicks und nicht deshalb weil SM angeblich speziell etwas mit Liebe und Nähe zu tun hat.

Du schließt also woher genau, dass ein humorvoller Austausch zum Thema Vanilla und Blümchensex unter BDSMlern zur Schlussfolgerung gelangt, dass sie ihre Praktiken nur wegen eines Kicks machen?

Dieses: "Bist Du vanilla, bist Du zu schwach"-Geplänkel untereinander dient im Grunde nur der Kompensation ggü. den gesellschaftlichen Vorurteilen und dem dramatischen Kopfkino von Normalos, die keinerlei Ahnung, aber ganz viel Vorbehalte und Angst haben und "uns" so gerne in die pathologisch-perverse Ecke stellen wollen.

Und irgendwie, spätestens bei der Partnersuche, muss man schon eine Abgrenzung vornehmen. Damit der andere Mensch weiß, worauf er sich möglicher Weise einlässt. Und da haben sich halt Begriffe wie Blümchen- oder Vanillasex eingebürgert. Vanilla übrigens, weil dies die am häufigsten bevorzugte Geschmacksrichtung bei Eissorten ist.

Es sind Begriffe die einordnen solllen und nicht abwerten und ich wundere mich dann über eben die Normalos, die das als Abwertung empfinden, wenn man ihre sexuelle Ausrichtung auch als das bezeichnet, was sie ist.

LG
Any
 
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