Polarisierung und Aufstellungsarbeit

Jep. ;) Umformuliert: Warum die FA funktioniert ist mir nach wie vor nicht klar - @Walter_R: hast du einen Literaturtipp ?
Liebe Pelisa,

Ich würde sagen : erwischt ! Seit ich mit Aufstellungen arbeite, lese ich kaum mehr was darüber. Vor meinem ersten FA-Seminar hatte ich einiges gelesen und geglaubt, dass ich es verstanden hätte. Und irgendwie habe ich nachher bemerkt, dass ich beim Lesen das Wichtigste überhaupt nicht verstanden hatte - weil das, was da geschieht kaum verständnlich ist, wenn man es nicht erlebt hat.

Ich habe früher immer von Thomas Schäfer : "Was die Seele krank macht und was sie heilt" empfohlen (ein gut verständlich geschriebenes Taschenbuch aus 1998). Vielleicht fällt jemand anderem noch etwas Besseres ein (oder ein eigener Thread zu Deiner Frage ?)

http://www.amazon.de/macht-heilt-ps...ef=sr_1_4/302-4544767-8080844?ie=UTF8&s=books

- Zu den Massenaufstellungen noch ein Wort. So wie ich es mitbekommen habe, sind da oft Menschen mit ihren Therapeuten gekommen (Menschen also, die sich bereits in Therapie befanden !) - also nicht so "unbegleitet" wie es den Anschein hat.

@ Galahad :

Ganz herzlichen Dank für Dein Posting. Dass Du Dich hier zu Wort meldest, obwohl meine Beiträge der letzten Zeit an Dich alles andere als angenehm waren, das nötigt mir Respekt ab !

Reinhard
 
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Aha - jetzt kommst Du mit dem "Autoritäten-Argument". Na gut - kann ich mithalten. Ich habe zufällig in Philosophie (im Fachbereich Logik) mit Auszeichnung promoviert.
GANZ korrekt, ich habe das Philosophicum meines Doktoratsstudiums (Psychologie/Psychopathologie) mit "Sehr Gut" absolviert.

Jetzt wissen mit LeBarons Hilfe alle hier, wie gscheit ich bin :weihna1

Reinhard
 
Ich sehe bei dir keine inhaltliche Auseinandersetzung. Jedenfalls nicht am
Inhalt meiner Argumentation.
Dann darf ich ein wenig nachhelfen - ich hatte geschrieben:
freut mich aber, dass da eine inhaltliche auseinandersetzung möglich ist, weil der nachweis unschwer zu führen ist, dass die realen kosten für eine aufstellung auf oder unter dem niveau liegen, das auch andere psychotherapeutische verfahren aufweisen ... stundensätze von deutlich unter € 100,-- sind die regel und nicht die ausnahme.
Deshalb erläutere ich ein letztes mal mein Argument und erwarte deine konkrete inhaltliche Stellungnahme dazu.
Die wird so ausfallen wie schon konkret inhaltlich dazu abgegeben... ich kenn schon den rhetorischen Untergriff, einfach so zu tun, als hätte der Kontrahent im Diskurs keine Entgegenung zustandegebracht. Funzt hier nicht, hier kann das locker nachgelesen werden.
Prämisse:
Eine durchschnittliche "Lebensberatung" basierend auf Familienaufstellungen
führt für eine Familie zu Kosten, die leicht in der Grössenordnung von einigen hundert Euro liegt, was die Kennzeichnung der finanziellen Belastung für eine Durchschnittsfamilie als "erheblich" sachlich rechtfertigt.
Das werte ich nicht als Prämisse, sondern als Fehlinformation, die auf offensichtlicher Unkenntnis des Gegenstandes Deiner Kritik beruht. Familienaufstellung hat nichts mit Lebensberatung zu tun, und es ist auch nicht so, dass nun etwa alle Familienmitglieder antreten und aufstellen, und jeder berappt das Honorar. In der Regel stellt eine Person auf und zahlt dafür das fällige Honorar in der von mir genannten Höhe. Seiner Familie entstehen dadurch keinerlei weitere Kosten, und es ist auch im Verglich mit den meisten anderen Therapierichtungen, die mit einer längeren Dauer des Begleitens verbunden sind, selbst bei Vor- und Nachbereitungs-Sitzungen signifikant günstiger.

Es ist also die Kennzeichnung der finanziellen Belastung für eine Durchschnittsfamilie als "erheblich" in keiner Weise gerechtfertigt. Abgesehen davon, dass sich damit schon eine Schlussfolgerung in deine Formulierung der Prämisse eingeschlichen hat ... wir durften inzwischen ja nachlesen, dass deine arrogierte logische Kompetenz durchaus kritikwürdig zu sein scheint.
Konklusion:
Diese erheblichen Kosten im Zusammenspiel mit anderen Effekten wie
Plazebo führen bei den Klienten oft eine zeitlang zu einem subjektiv erhöhten Wohlbefinden ohne objektive therapeutische Wirkung der "Lebensberatung".
Das ist nun ja wirklich keinesfalls eine Konklusion, aber wurscht ... wenn die Prämisse schon daneben ist, bräuchten wir über die daraus konstruierbare Conclusio nimmer lang plaudern.

Ich komm Dir aber gern entgegen und nehme es einfach als Hypothese - was mir auch insofern leicht fällt, als ich auch dazu oben schon Stellung genommen habe nochmals zum Nachlesen (und mit der Entschuldigung, wenn ich andere, die's gleich verstanden haben, damit langweile):
dass der Umstand, für eine therapeutische Begleitung zu zahlen, auch (keineswegs ausschließlich negativ zu sehende) Effekte auf die Wirkung der Begleitung haben kann (!), ist ebenso unbestritten wie es auf der anderen Seite kein generelles Erklärungsmodell abgeben oder ausschließlich auf Arbeit nach Hellinger bezogen werden kann.
Bewerte den Wahrheitsgehalt von Prämisse und Konklusion!
Bewerten... ja wenn Du mich explizit aufforderst: Prämisse falsch, Konklusion erstens von der Prämisse logisch völlig unabhängig (und daher als Konklusion untauglich), als Hypothese, wenn man's entsprechend generalisiert, möglicherweise brauchbar. Soll als Effekt eines therapeutischen Settings nix Schlimmeres passieren, als dass sich bei den Klienten das Befinden bessert.
Im Gegensatz dazu behauptest du wohl:
Eine durchschnittliche Familienaufstellung führt zu unerheblichen
Kosten für die Klienten!

Beweise deine Behauptung!
Das ist eine These, die so formuliert nicht beweisbar ist - ich lass mal die Unschärfe der "durchschnittlichen Familienaufstellung" außer Acht und fasse nur das knieweiche "unerheblich" ins Auge. Für den einen wären vermutlich € 10,-- schon zu viel, für den anderen sind € 200,-- preiswert angesichts der Wirkung. Ich gehe mal von einem durchschnittlichen Preisniveau von € 150,- für eine Aufstellung aus. Ich halte das für einen vertretbaren Aufwand, wenn es um die Lösung eines wichtigen Anliegens geht. Für Lebensberatung wär's happig, aber, wie gesagt: Wenn Du Familienaufstellung mit Lebensberatung verwechselst, dokumentierst Du damit lediglich die Tiefe Deiner Sachkenntnis.
Sollte deine Behauptung anders lauten, benenne diese, beweise sie und stelle dar, inwieweit sie meiner Aussage widersprechen!
Jawoll Herr Oberlehrer... Hände stramm an die Hosennaht, hier die Antwort: Keine andere "Behauptung" meinerseits, nur eine Einschätzung (völlig subjektiv, die niemand teilen braucht), siehe das gerade Formulierte. Beweise? Was sollte da zu beweisen sein? Das entspricht einer Aussage von der Qualität "Mir ist zu warm." Was ist daran beweisbar?

Es gibt aber Daten in Hülle und Fülle, die bewertbar sind: Statistische Werte über durchschnittliche Preise für Familienaufstellungen im Vergleich zu durchschnittlichen Einkommenssituationen von Klienten und zu deren Präferenzen hinsichtlich Verwendung ihrer frei verfügbaren Gelder.

Widerspruch zu Deiner Aussage, wonach eine Familienaufstellung die Familie (welche?) erheblich belaste: Eindeutig - eine finanzielle Familienbelastung ist nicht darstellbar, da steht bei Dir offensichtlich ein materiell völlig irriges Bild vom Setting einer Aufstellung dahinter. Es ist die Wirklichkeit selbst, die Deiner Aussage widerspricht.

Jake
 
Le Baron

Deine Aussage der "Falschbehauptung" erfolgte als direckte Reaktion auf auf diesen Satz von Walter R.

Ich habe zufällig in Philosophie (im Fachbereich Logik) mit Auszeichnung promoviert.


Ergo (bezichtigst) Du ihn der Lüge.
Ah, OK. Ich dachte, du meintest meine Bekenntnis, ich würde
ihm nicht glauben.

Wie auch immer, deine Schlussfolgerung ist FALSCH.

Meine These habe ich wie folgt artikuliert:

<Die Begründung für meine These> legt mehr als nahe, dass
dies eine Falschbehauptung von dir ist!


Dies ist nicht als Bezichtigung der Lüge anzusehen, denn

(1) Eine Lüge meint eine vorsätzliche Falschbehauptung. Diesen
Vorsatz habe ich nicht geäussert.
Ich bezichtige nur dann Forumsuser
der Lüge, wenn ich sie nachweisen kann. Und dann nenne ich das
auch Lüge. In diesem Fall liegt ein entsprechender Nachweis nicht
vor.

(2) Ich habe W.R.s Aussage nicht einmal als Falschbehauptung bezeichnet,
sondern gemeint, dass aus nachvollziehbaren Gründen eine Falschbehauptung
"mehr als naheliegt". Das äussert lediglich einen starken Verdacht, den
zurückzunehmen ich übrigens keinen Grund sehe, behauptet aber keine
Tatsache.


Du solltest unter Umständen mit deinen Wortspielchen etwas vorsichtieger sein.
Dieser Ratschlag ist inakzeptabel, denn er geht von deiner falschen Textsicht
aus.

Du als Mod solltest in der Lage sein, meine von dir als "Wortspielchen"
abgewerteten Aussagen richtig zu interpretieren.

Bei manchen Usern reicht es eben nicht, mal husch-husch drüberzuschauen
um richtig zu werten. Für diese User ist eine etwas konzentriertere Lesearbeit
erforderlich.

Aber das schliesslich ist dein Job.

Gruss
LB
 
Zu den Massenaufstellungen noch ein Wort. So wie ich es mitbekommen habe, sind da oft Menschen mit ihren Therapeuten gekommen (Menschen also, die sich bereits in Therapie befanden !) - also nicht so "unbegleitet" wie es den Anschein hat.
Und auch nicht so sensationslüstern, publicitygeil oder geldgierig, wie's gern dargestellt wird - ich kenn das auch als durchaus übliche Praxis, wenn ein bekannter Referent zu Gast ist, dass er seine Arbeit einem möglichst großen Kreis präsentiert und erläutert ... hab's mit De Shazer so erlebt, mit Frank Farally... klar, da werden dann (nach vorheriger Absprache und Auswahl mit Klienten und Betreuenden) Klienten sozusagen "vorgestellt", um mit ihnen eine Methode zu demonstrieren.
Ich würde mich "da oben" vermutlich auch nicht wohlfühlen, habe andererseits aber zB in den Sessions mit De Shazer erlebt, dass binnen kürzester Zeit das "Publikum" offensichtlich ausgeblendet war, trotz Übersetzungen etc. Das ist für Außenstehende sicherlich schwerer vorstellbar als für die Beteiligten.

Alles Liebe,
Jake
 
Hi Pelisa.

Was heisst denn das ganz konkret, "FA funktioniert"?

FA ist ja keine Therapie, sondern Lebensberatung. Wie kann
idS diese Beratung funkionieren?

Mir fehlt leider die Praxis, deshalb kann ich mir nix darunter
vorstellen.

Danke
LB

Es wäre spannend, wenn du einen Selbstversuch starten würdest. ;)

Wie oft denn eigentlich noch? Ich treffe keine Aussage darüber, ob die FA im Sinne von Therapie funktioniert oder sinnvoll ist. Was bei mir funktioniert hat war die Wahrnehmung fremder Gefühle. Sorry, aber das ist nicht leicht beschreibbar. Es war jedenfalls eindeutig etwas, das nicht in die normalen Alltagserfahrungen hineinpasst.
Vielleicht kanns jemand besser beschreiben?

Im Übrigen wird deine Auseinandersetzung mit Walter_R langweilig. Wärs möglich, das abzuschließen? Danke.
 
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Zeigt her Eure Füsse, zeigt her Eure Schuh..... *träller*

Caya :)
Danke, gutes Beispiel - was man auch macht, es wird ins Negative gewendet. Übergeht man etwas, wird gemeckert, versucht man, genau zu antworten, spöttelt wer anderer drüber. (Ist wohl reiner Zufall, dass Du nicht auf Baron reagierst, der sich dadurch Autorität zu verschaffen versucht, dass er sich als "Physiker outet", sondern erst bei meiner Replik ansetzt ???)

Ich hoffe es lohnt sich, das alles mal in aller Gründlichkeit durchzuexerzieren - wie "profund" die Kritik ist.

Jake und ich (und etliche andere !) können mit einer Eselsgeduld auf Argumente eingehen - wird eines entkräftet, wird das einfach übergangen und kommt flugs das Nächste aufs Tapet - oder es wird gespöttelt.

Ich denke, das kann man als Lehrbeispiel nehmen ...

(So - Farbe trocken, jetzt gehe ich wieder Fassade streichen.)

Reinhard
 
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