Ich sehe bei dir keine inhaltliche Auseinandersetzung. Jedenfalls nicht am
Inhalt meiner Argumentation.
Dann darf ich ein wenig nachhelfen - ich hatte geschrieben:
freut mich aber, dass da eine inhaltliche auseinandersetzung möglich ist, weil der nachweis unschwer zu führen ist, dass die realen kosten für eine aufstellung auf oder unter dem niveau liegen, das auch andere psychotherapeutische verfahren aufweisen ... stundensätze von deutlich unter 100,-- sind die regel und nicht die ausnahme.
Deshalb erläutere ich ein letztes mal mein Argument und erwarte deine konkrete inhaltliche Stellungnahme dazu.
Die wird so ausfallen wie schon konkret inhaltlich dazu abgegeben... ich kenn schon den rhetorischen Untergriff, einfach so zu tun, als hätte der Kontrahent im Diskurs keine Entgegenung zustandegebracht. Funzt hier nicht, hier kann das locker nachgelesen werden.
Prämisse:
Eine durchschnittliche "Lebensberatung" basierend auf Familienaufstellungen
führt für eine Familie zu Kosten, die leicht in der Grössenordnung von einigen hundert Euro liegt, was die Kennzeichnung der finanziellen Belastung für eine Durchschnittsfamilie als "erheblich" sachlich rechtfertigt.
Das werte ich nicht als Prämisse, sondern als Fehlinformation, die auf offensichtlicher Unkenntnis des Gegenstandes Deiner Kritik beruht. Familienaufstellung hat nichts mit Lebensberatung zu tun, und es ist auch nicht so, dass nun etwa alle Familienmitglieder antreten und aufstellen, und jeder berappt das Honorar. In der Regel stellt eine Person auf und zahlt dafür das fällige Honorar in der von mir genannten Höhe. Seiner Familie entstehen dadurch keinerlei weitere Kosten, und es ist auch im Verglich mit den meisten anderen Therapierichtungen, die mit einer längeren Dauer des Begleitens verbunden sind, selbst bei Vor- und Nachbereitungs-Sitzungen signifikant günstiger.
Es ist also die Kennzeichnung der finanziellen Belastung für eine Durchschnittsfamilie als "erheblich" in keiner Weise gerechtfertigt. Abgesehen davon, dass sich damit schon eine Schlussfolgerung in deine Formulierung der Prämisse eingeschlichen hat ... wir durften inzwischen ja nachlesen, dass deine arrogierte logische Kompetenz durchaus kritikwürdig zu sein scheint.
Konklusion:
Diese erheblichen Kosten im Zusammenspiel mit anderen Effekten wie
Plazebo führen bei den Klienten oft eine zeitlang zu einem subjektiv erhöhten Wohlbefinden ohne objektive therapeutische Wirkung der "Lebensberatung".
Das ist nun ja wirklich keinesfalls eine Konklusion, aber wurscht ... wenn die Prämisse schon daneben ist, bräuchten wir über die daraus konstruierbare Conclusio nimmer lang plaudern.
Ich komm Dir aber gern entgegen und nehme es einfach als Hypothese - was mir auch insofern leicht fällt, als ich auch dazu oben schon Stellung genommen habe nochmals zum Nachlesen (und mit der Entschuldigung, wenn ich andere, die's gleich verstanden haben, damit langweile):
dass der Umstand, für eine therapeutische Begleitung zu zahlen, auch (keineswegs ausschließlich negativ zu sehende) Effekte auf die Wirkung der Begleitung haben kann (!), ist ebenso unbestritten wie es auf der anderen Seite kein generelles Erklärungsmodell abgeben oder ausschließlich auf Arbeit nach Hellinger bezogen werden kann.
Bewerte den Wahrheitsgehalt von Prämisse und Konklusion!
Bewerten... ja wenn Du mich explizit aufforderst: Prämisse falsch, Konklusion erstens von der Prämisse logisch völlig unabhängig (und daher als Konklusion untauglich), als Hypothese, wenn man's entsprechend generalisiert, möglicherweise brauchbar. Soll als Effekt eines therapeutischen Settings nix Schlimmeres passieren, als dass sich bei den Klienten das Befinden bessert.
Im Gegensatz dazu behauptest du wohl:
Eine durchschnittliche Familienaufstellung führt zu unerheblichen
Kosten für die Klienten!
Beweise deine Behauptung!
Das ist eine These, die so formuliert nicht beweisbar ist - ich lass mal die Unschärfe der "durchschnittlichen Familienaufstellung" außer Acht und fasse nur das knieweiche "unerheblich" ins Auge. Für den einen wären vermutlich 10,-- schon zu viel, für den anderen sind 200,-- preiswert angesichts der Wirkung. Ich gehe mal von einem durchschnittlichen Preisniveau von 150,- für eine Aufstellung aus. Ich halte das für einen vertretbaren Aufwand, wenn es um die Lösung eines wichtigen Anliegens geht. Für Lebensberatung wär's happig, aber, wie gesagt: Wenn Du Familienaufstellung mit Lebensberatung verwechselst, dokumentierst Du damit lediglich die Tiefe Deiner Sachkenntnis.
Sollte deine Behauptung anders lauten, benenne diese, beweise sie und stelle dar, inwieweit sie meiner Aussage widersprechen!
Jawoll Herr Oberlehrer... Hände stramm an die Hosennaht, hier die Antwort: Keine andere "Behauptung" meinerseits, nur eine Einschätzung (völlig subjektiv, die niemand teilen braucht), siehe das gerade Formulierte. Beweise? Was sollte da zu beweisen sein? Das entspricht einer Aussage von der Qualität "Mir ist zu warm." Was ist daran beweisbar?
Es gibt aber Daten in Hülle und Fülle, die bewertbar sind: Statistische Werte über durchschnittliche Preise für Familienaufstellungen im Vergleich zu durchschnittlichen Einkommenssituationen von Klienten und zu deren Präferenzen hinsichtlich Verwendung ihrer frei verfügbaren Gelder.
Widerspruch zu Deiner Aussage, wonach eine Familienaufstellung die Familie (welche?) erheblich belaste: Eindeutig - eine finanzielle
Familienbelastung ist nicht darstellbar, da steht bei Dir offensichtlich ein materiell völlig irriges Bild vom Setting einer Aufstellung dahinter. Es ist die Wirklichkeit selbst, die Deiner Aussage widerspricht.
Jake