Markus Lanz, extrem sehenswert.
Krischer, der Fraktionsvorsitzende der Grünen, der eingeladen wurde, um die Baerbock zu verteidigen, stammelt da rum, das ist hochgradig unterhaltsam.
Ich habe das live gesehen und irgendwann weggeschaltet. Ich finde diese ganz spezielle Art des Herrn Lanz, immer weiter auf jemanden einzutreten, der argumentativ schon lange am Boden liegt, alles andere als unterhaltsam. Für mich ist das selbstdarstellerischer Pseudojournalismus.
Interessanter Artikel zum Thema Frauen und Gleichberechtigung bei den Grünen:
Die Gleichberechtigteren
Ein Gastbeitrag von Joachim Behnke
Die Grünen bevorzugen systematisch die Frauen in ihrer Partei. Das ist zwar verfassungsrechtlich zulässig, verstößt aber in eklatanter Weise gegen elementare Erfordernisse der Gerechtigkeit und Fairness.
Wie Behnke in seinem Artikel ja selbst schreibt, ist es nicht automatisch fair, alle Menschen gleich zu behandeln, wenn diese unterschiedlich stark von struktureller Benachteiligung betroffen sind. Und auch, dass Frauen ganz offensichtlich eine strukturell benachteiligte Gruppe sind, stellt er nicht in Abrede.
Ich hatte als Beispiel die Parlamente angeführt, in denen im Schnitt zwei bis drei Mal mehr männliche Abgeordnete sitzen, als weibliche. Frauen verdienen schlechter, in den Vorständenden der großen Konzerne sind sie fast nicht vertreten usw. Die Liste ist lang, und sie ist
durch Corona noch länger geworden. Das durch eine Quotenregelung auszugleichen, findet er im Prinzip auch in Ordnung.
Wenn ich ihn richtig verstanden habe, kritisiert er lediglich die Art der Regelung. Den Umstand, dass das Frauenstatut der Grünen nicht einfach nur dafür sorgt, dass möglichst gleich viele Männer und Frauen auf den Wahllisten landen, sondern dass es Frauen ganz bewusst bevorzugt. Das findet er unfair, eine "überschießende Kompensation".
Aber ob man eine Kompensation für angemessen hält, oder nicht, ist doch eine ganz individuelle Einschätzung, bei der jeder für sich selbst zu einem anderen Ergebnis kommen kann. Der Standpunkt, dass die strukturelle Benachteiligung von Frauen so groß ist, dass sie nur durch eine Bevorzugung an manchen Stellen ausgeglichen werden kann, lässt sich nicht wegdiskutieren, oder -argumentieren, den kann man einnehmen, oder nicht.
Ich halte diese Bevorzugung, die Männer ja automatisch benachteiligt, für durchaus gerechtfertigt. Wir Männer sind so oft die Gewinner des bestehenden Systems struktureller Ungerechtigkeiten, da ist es doch vetretbar, uns den einen oder anderen Platz auf einer Wahlliste vorzuenthalten.
Das Frauenstatut der Grünen ist sicher nicht der Weisheit letzter Schluss, aber besser als nicht zu tun, ist es allemal.
Haha

,sehr gut. Der Artikel trifft es. Und es erinnert tatsächlich an Orwells "Animal Farm", in dem es heißt: "Alle Tiere sind gleich, aber einige sind gleicher."
Mir kommt da eine andere Redewendung in den Sinn: "Wenn zwei das gleiche tun, ist das noch lange nicht dasselbe". Denn ganz offensichtlich ist es in unserer Gesellschaft immer noch nicht dasselbe, ob ich ich mich als Mann oder als Frau um einen Sitz im Parlament oder einen Vorstandsposten bewerbe.
Wenn ich mir vorstelle ich wäre eine Frau und Politikerin der Grünen: Ich würde es als Belastung empfinden nicht ausschließlich wegen meiner Kompetenz und gesamten Qualifikationen auf Platz X zu stehen.
Von den 80 Abgeordneten der FDP im Bundestag sind 61 Männer, das sind über 3/4. Wenn man jetzt mal davon ausgeht, dass die Männer in dieser Partei im Schnitt nicht drei mal kompetenter und qualifizierter sind, dann bedeutet das, eine Menge Frauen stehen nicht auf Platz X, obwohl sie dazu fähig und geeignet wären, aber eben eine Frau sind. Wie belastend muss das wohl erst für die Politikerinnen der Liberalen sein?
Zuletzt denkst du wohl komplett vom Ausgang her. Aber es kann gut sein, dass Frauen nicht in gleicher Weise nach Macht streben, und fehlende Parität nicht demonstriert, dass sie diskriminiert wurden. Wenn weniger Frauen Führungspositionen in der Politik wollen kann folglich auch der Talentpool kleiner sein.
Ach so, bei Frauen ist der politische Talentpool kleiner, das ist natürlich auch eine Erklärung. Und wahrscheinlich verdienen sie auch nur deshalb durchschnittlich weniger, weil sie nicht in gleicher Weise nach Reichtum streben...
Sonst wirst du nicht müde, vor all den rückständigen, muslimischen Migranten zu warnen, die ihre mittelalterlichen, frauenfeindlichen Ansichten mitbrächten. Das klingt jetzt aber so, als seien die Unterschiede zwischen denen und dir gar nicht so groß.