Plagiatsvorwürfe gegen Annalena Baerbock

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Mut
Sachverstand
Jung und schön.
Das konnte ich rauslesen, ach und Frau.

Selbst die Zuschreibungen "Mut" und "Sachverstand" untermauert die Autorin allerdings kein bisschen. Würde man es umgekehrt machen, Baerbock "Feigheit" und "Dummheit" vorwerfen, dann wären auch das ja einfach nur Unterstellungen sofern man gar keine Gründe liefert. Ich will damit nicht sagen, dass ich Baerbock Mut und Sachverstand abspreche oder gar glaube sie sei feige und dumm. Es ist nur erstaunlich, dass ein langer Artikel der ganz offensichtlich dazu aufruft Baerbock zu unterstützen, bei all den Worten keine echten Gründe nennt das auch wirklich zu tun sondern selbst höchst oberflächlich ist.

Baerbock hat nicht nur die weitgehend selbst verursachten Probleme. Auch ihre Verteidiger sind bisher nicht hellsten Kerzen auf der Torte. Der Grüne der sie bei Lanz zu verteidigen versuchte scheiterte den Abend kläglich und gleich am nächsten Tag wurde er von Baerbock selbst konterkariert - weil sie endlich das richtige machte.


Ich denke, sie hat Mut und Durchsetzungsvermögen. Außerdem bringt sie eine bestimmte Selbstdisziplin mit. Ich habe nichts gegen sie, aber das ist jetzt eh gegessen.

Durchsetzungsvermögen glaube ich auch. Sonst wäre sie sicherlich nicht so weit gekommen. Mut betreffend bin ich etwas unschlüssig, denn zum Mut gehört das Bewusstsein des Risikos. Gerade das derzeitige Skandälchen zeigt fehlendes Risiko-Bewusstsein, als ob sie die Wahrscheinlichkeit das ihr Buch auf Plagiate gecheckt wird bei unter 1% einschätzte. Manchmal wird mutig genannt was letztlich einfach nur Hybris ist.
 
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Selbst die Zuschreibungen "Mut" und "Sachverstand" untermauert die Autorin allerdings kein bisschen. Würde man es umgekehrt machen, Baerbock "Feigheit" und "Dummheit" vorwerfen, dann wären auch das ja einfach nur Unterstellungen sofern man gar keine Gründe liefert. Ich will damit nicht sagen, dass ich Baerbock Mut und Sachverstand abspreche oder gar glaube sie sei feige und dumm. Es ist nur erstaunlich, dass ein langer Artikel der ganz offensichtlich dazu aufruft Baerbock zu unterstützen, bei all den Worten keine echten Gründe nennt das auch wirklich zu tun sondern selbst höchst oberflächlich ist.

Baerbock hat nicht nur die weitgehend selbst verursachten Probleme. Auch ihre Verteidiger sind bisher nicht hellsten Kerzen auf der Torte. Der Grüne der sie bei Lanz zu verteidigen versuchte scheiterte den Abend kläglich und gleich am nächsten Tag wurde er von Baerbock selbst konterkariert - weil sie endlich das richtige machte.




Durchsetzungsvermögen glaube ich auch. Sonst wäre sie sicherlich nicht so weit gekommen. Mut betreffend bin ich etwas unschlüssig, denn zum Mut gehört das Bewusstsein des Risikos. Gerade das derzeitige Skandälchen zeigt fehlendes Risiko-Bewusstsein, als ob sie die Wahrscheinlichkeit das ihr Buch auf Plagiate gecheckt wird bei unter 1% einschätzte. Manchmal wird mutig genannt was letztlich einfach nur Hybris ist.
Dass sie ein Buch herausbrachte zu einer Zeit wo klar ist, dass sie zerpflückt wird verstehe ich nicht. Entweder man hat wirklich was zu sagen und steht voll dahinter und dann klaut man auch nicht, oder man lässt schreiben weil man es nicht wirklich kann. Für mich war das unüberlegt und zeugt von einer Eitelkeit.
 
Dass sie ein Buch herausbrachte zu einer Zeit wo klar ist, dass sie zerpflückt wird verstehe ich nicht. Entweder man hat wirklich was zu sagen und steht voll dahinter und dann klaut man auch nicht, oder man lässt schreiben weil man es nicht wirklich kann. Für mich war das unüberlegt und zeugt von einer Eitelkeit.

Ja, ich sehe das sehr ähnlich. Ich bin nicht ganz sicher ob es Eitelkeit war, sicherlich auch, ich vermute aber vor allem dass es als PR-Maßnahme im Wahlkampf gedacht war. Wenn man sich ihre Ausgangslage vorstellt, ist es ja in etwa so: Sie ist vergleichsweise unbekannt. Sie tritt nicht nur gegen bekanntere Kandidaten an, sie tritt auch ein bisschen gegen Habeck an. Sie muss beweisen nicht nur wegen ihres Geschlechts die Kandidatur gewonnen zu haben. Insofern erfüllte das Buch sicherlich mehrere Funktionen gleichzeitig. Es soll sie menschlich vorstellen, ihr programmatisch ein Profil geben und damit berechenbarer machen. Zudem wollte sie vielleicht zum erfolgreichen Autor Habeck aufschließen. Ich denke nicht, dass da der Gedanke war dass ihr Buch tatsächlich von vielen gelesen wird, sondern eher das Journalisten, je nach Situationen, darauf zurückgreifen.

Die grundlegende Idee ist sicherlich richtig. Die Entstehungsgeschichte wiederum ist rätselhaft und das was Lücken füllen sollte wird als oberflächlich und in gewisser Weise irgendwie leer entlarvt. Das bestätigt ein Bild das sowieso viele haben.

Interessant finde ich Habecks Rolle. Ihre Schwäche wird zu seiner Stärke und er muss dafür genau gar nichts tun. Erinnert ein bisschen an Merkel, die damals Edmund Stoiber die Kandidatur überließ. Er scheiterte gegen Schröder und dann begann ihre große Zeit.
 
Auch in den Nominierungen schlagen sich gesellschaftliche Machtstrukturen nieder:
geschlechtsspezifische Rollenbilder, Sexismus, Verteilung von Ressourcen und Zeit für politisches Engagement als strukturelle Hürden.

Ich bestreite das nicht. Aber Ursachen für fehlende Parität können biologisch begründet sein. Und du kannst auch nicht damit anfangen in die andere Richtung zu diskriminieren. Und Diskriminierung aufgrund von Gesetzen und politisch korrekten Regularien ist schlimmer als informale Psychologie.

Man/frau kann zum Beispiel dafür werben usw., dass genauso viele Frauen sich für ein Mathestudium anmelden, aber es ist nicht ausgeschlossen, dass es nicht zu einer 50:50 Verteilung kommen wird, egal was man/frau tut.

In der Politik geht es natürlich tatsächlich nicht nur um Qualifikation (sollten mehr Männer Interesse an politischer Macht haben, wäre der Talentpool größer), sondern um Repräsentation, und Frauen an der Wahlurne sind frei Parteien zu wählen, auf deren Liste genauso viele oder mehr Frauen sind. Es ist nur so, dass ich mir wiederum vorstellen kann, an was die grüne Partei denkt, wenn sie Frauen automatisch auf 1 setzt, und dass sie damit auch zusätzlich nicht bereit sind, das wichtigste Amt im Staat mit der dafür am besten geeigneten Person zu besetzen, sondern nach politisch korrekten Maßstäben. Wenn dir das so gefällt, dann bitte...
 
Markus Lanz, extrem sehenswert. :D

Krischer, der Fraktionsvorsitzende der Grünen, der eingeladen wurde, um die Baerbock zu verteidigen, stammelt da rum, das ist hochgradig unterhaltsam. :)
Ich habe das live gesehen und irgendwann weggeschaltet. Ich finde diese ganz spezielle Art des Herrn Lanz, immer weiter auf jemanden einzutreten, der argumentativ schon lange am Boden liegt, alles andere als unterhaltsam. Für mich ist das selbstdarstellerischer Pseudojournalismus.

Interessanter Artikel zum Thema Frauen und Gleichberechtigung bei den Grünen:

Die Gleichberechtigteren
Ein Gastbeitrag von Joachim Behnke
Die Grünen bevorzugen systematisch die Frauen in ihrer Partei. Das ist zwar verfassungsrechtlich zulässig, verstößt aber in eklatanter Weise gegen elementare Erfordernisse der Gerechtigkeit und Fairness.

Wie Behnke in seinem Artikel ja selbst schreibt, ist es nicht automatisch fair, alle Menschen gleich zu behandeln, wenn diese unterschiedlich stark von struktureller Benachteiligung betroffen sind. Und auch, dass Frauen ganz offensichtlich eine strukturell benachteiligte Gruppe sind, stellt er nicht in Abrede.
Ich hatte als Beispiel die Parlamente angeführt, in denen im Schnitt zwei bis drei Mal mehr männliche Abgeordnete sitzen, als weibliche. Frauen verdienen schlechter, in den Vorständenden der großen Konzerne sind sie fast nicht vertreten usw. Die Liste ist lang, und sie ist durch Corona noch länger geworden. Das durch eine Quotenregelung auszugleichen, findet er im Prinzip auch in Ordnung.
Wenn ich ihn richtig verstanden habe, kritisiert er lediglich die Art der Regelung. Den Umstand, dass das Frauenstatut der Grünen nicht einfach nur dafür sorgt, dass möglichst gleich viele Männer und Frauen auf den Wahllisten landen, sondern dass es Frauen ganz bewusst bevorzugt. Das findet er unfair, eine "überschießende Kompensation".

Aber ob man eine Kompensation für angemessen hält, oder nicht, ist doch eine ganz individuelle Einschätzung, bei der jeder für sich selbst zu einem anderen Ergebnis kommen kann. Der Standpunkt, dass die strukturelle Benachteiligung von Frauen so groß ist, dass sie nur durch eine Bevorzugung an manchen Stellen ausgeglichen werden kann, lässt sich nicht wegdiskutieren, oder -argumentieren, den kann man einnehmen, oder nicht.
Ich halte diese Bevorzugung, die Männer ja automatisch benachteiligt, für durchaus gerechtfertigt. Wir Männer sind so oft die Gewinner des bestehenden Systems struktureller Ungerechtigkeiten, da ist es doch vetretbar, uns den einen oder anderen Platz auf einer Wahlliste vorzuenthalten.
Das Frauenstatut der Grünen ist sicher nicht der Weisheit letzter Schluss, aber besser als nicht zu tun, ist es allemal.

Haha :D,sehr gut. Der Artikel trifft es. Und es erinnert tatsächlich an Orwells "Animal Farm", in dem es heißt: "Alle Tiere sind gleich, aber einige sind gleicher."
Mir kommt da eine andere Redewendung in den Sinn: "Wenn zwei das gleiche tun, ist das noch lange nicht dasselbe". Denn ganz offensichtlich ist es in unserer Gesellschaft immer noch nicht dasselbe, ob ich ich mich als Mann oder als Frau um einen Sitz im Parlament oder einen Vorstandsposten bewerbe.

Wenn ich mir vorstelle ich wäre eine Frau und Politikerin der Grünen: Ich würde es als Belastung empfinden nicht ausschließlich wegen meiner Kompetenz und gesamten Qualifikationen auf Platz X zu stehen.
Von den 80 Abgeordneten der FDP im Bundestag sind 61 Männer, das sind über 3/4. Wenn man jetzt mal davon ausgeht, dass die Männer in dieser Partei im Schnitt nicht drei mal kompetenter und qualifizierter sind, dann bedeutet das, eine Menge Frauen stehen nicht auf Platz X, obwohl sie dazu fähig und geeignet wären, aber eben eine Frau sind. Wie belastend muss das wohl erst für die Politikerinnen der Liberalen sein?

Zuletzt denkst du wohl komplett vom Ausgang her. Aber es kann gut sein, dass Frauen nicht in gleicher Weise nach Macht streben, und fehlende Parität nicht demonstriert, dass sie diskriminiert wurden. Wenn weniger Frauen Führungspositionen in der Politik wollen kann folglich auch der Talentpool kleiner sein.
Ach so, bei Frauen ist der politische Talentpool kleiner, das ist natürlich auch eine Erklärung. Und wahrscheinlich verdienen sie auch nur deshalb durchschnittlich weniger, weil sie nicht in gleicher Weise nach Reichtum streben...
Sonst wirst du nicht müde, vor all den rückständigen, muslimischen Migranten zu warnen, die ihre mittelalterlichen, frauenfeindlichen Ansichten mitbrächten. Das klingt jetzt aber so, als seien die Unterschiede zwischen denen und dir gar nicht so groß.
 
Was wohl dabei herauskäme, wenn man so epochale, literarische Meisterwerke wie Christian Lindners "Und trotzdem liberal - meine Idee von Freiheit", oder "Mehr Kapitalismus wagen - Wege zu einer gerechten Gesellschaft" von Friedrich Merz genauer unter die Lupe nehmen würde?

Klimawandel, Coronapandemie, wachsende soziale Ungerechtigkeit. Und Deutschland hat nichts besseres zu tun, als über zusammenkopierte Textstellen zu diskutieren.
 
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Wie Behnke in seinem Artikel ja selbst schreibt, ist es nicht automatisch fair, alle Menschen gleich zu behandeln, wenn diese unterschiedlich stark von struktureller Benachteiligung betroffen sind. Und auch, dass Frauen ganz offensichtlich eine strukturell benachteiligte Gruppe sind, stellt er nicht in Abrede.
Ich hatte als Beispiel die Parlamente angeführt, in denen im Schnitt zwei bis drei Mal mehr männliche Abgeordnete sitzen, als weibliche. Frauen verdienen schlechter, in den Vorständenden der großen Konzerne sind sie fast nicht vertreten usw. Die Liste ist lang, und sie ist durch Corona noch länger geworden. Das durch eine Quotenregelung auszugleichen, findet er im Prinzip auch in Ordnung.
Wenn ich ihn richtig verstanden habe, kritisiert er lediglich die Art der Regelung. Den Umstand, dass das Frauenstatut der Grünen nicht einfach nur dafür sorgt, dass möglichst gleich viele Männer und Frauen auf den Wahllisten landen, sondern dass es Frauen ganz bewusst bevorzugt. Das findet er unfair, eine "überschießende Kompensation".

Aber ob man eine Kompensation für angemessen hält, oder nicht, ist doch eine ganz individuelle Einschätzung, bei der jeder für sich selbst zu einem anderen Ergebnis kommen kann. Der Standpunkt, dass die strukturelle Benachteiligung von Frauen so groß ist, dass sie nur durch eine Bevorzugung an manchen Stellen ausgeglichen werden kann, lässt sich nicht wegdiskutieren, oder -argumentieren, den kann man einnehmen, oder nicht.
Ich halte diese Bevorzugung, die Männer ja automatisch benachteiligt, für durchaus gerechtfertigt. Wir Männer sind so oft die Gewinner des bestehenden Systems struktureller Ungerechtigkeiten, da ist es doch vetretbar, uns den einen oder anderen Platz auf einer Wahlliste vorzuenthalten.
Das Frauenstatut der Grünen ist sicher nicht der Weisheit letzter Schluss, aber besser als nicht zu tun, ist es allemal.

(...)

Von den 80 Abgeordneten der FDP im Bundestag sind 61 Männer, das sind über 3/4. Wenn man jetzt mal davon ausgeht, dass die Männer in dieser Partei im Schnitt nicht drei mal kompetenter und qualifizierter sind, dann bedeutet das, eine Menge Frauen stehen nicht auf Platz X, obwohl sie dazu fähig und geeignet wären, aber eben eine Frau sind. Wie belastend muss das wohl erst für die Politikerinnen der Liberalen sein?

Ich glaube, dass Thema Gleichberechtigung wird oft zu oberflächlich gedacht und behandelt. Damit meine ich: Es ist sicherlich wahr das Frauen es schwerer haben und das ein nicht kleiner Teil der Verantwortung bei Männern liegt bzw. vor allem der aus der langen Dominanz von Männern verursachten "männlichen Kultur". Mit letzterem meine ich: Die meisten Systeme sind alt und wurden Ewigkeiten ausschließlich von Männern bestimmt. Das ist aber nicht der einzige Faktor. Es gibt definitive Unterschiede zwischen Männern und Frauen, z.B. das Frauen Kinder bekommen und Männer nicht usw. Auch die Mentalität von Männern und Frauen unterscheidet sich, was ich in keine Richtung als Wertung meine.

Das Thema ist insgesamt sehr komplex und der richtige Umgang damit schwierig. Wenn es um das Bundeskanzleramt geht finde ich die Sache wiederum sehr einfach: Es sollten jene Personen dafür kandidieren denen von der eigenen Partei die höchste Kompetenz zugetraut wird. Das Deutschland insgesamt kein Problem mit einer Frau als Kanzlerin hat sollten die 16 Jahre Merkel bewiesen haben. Stünde sie zur Wahl könnte sie wahrscheinlich noch 4 weitere Jahre regieren.

Baerbock betreffend glaube ich: Sie ist Kandidatin weil sie eine Frau ist. Man kann sich dem Thema so annähern indem man sich fragt ob sie als Mann die Kandidatur hätte oder ob sie sich gegen Habeck hätte durchsetzen können wenn der eine Frau wäre.

Ich glaube, die Grünen haben da einfach einen Fehler gemacht und, obwohl sie vielleicht Chancen aufs Kanzleramt hatten, dürften die jetzt bei unter 5% liegen. Unterm Strich ist es mir aber egal. Vielleicht wäre Baerbock eine gute Kanzlerin und die Grünen die beste Partei um zu regieren. Vielleicht auch nicht... das Problem ist ja auch, dass vielversprechende Alternativen fehlen.
 
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