Oh Reinfriede,
wenn du so lieb schaust, da wird mir ja gleich ganz anders.
Noch kurz was zu
meiner Auffassung zu Kindern (ich hab' zwei große davon und hoffentlich bald
auch wieder was Kleineres .... ).
Ich habe es vermieden, meine Kinder zu erziehen. Ich habe ihnen den nötigen Rahmen gegeben,
um sich mal wieder an diese Welt zu gewöhnen, habe sie vor allem mit Liebe versorgt, und ihnen
ansonsten einfach vorgelebt, wie meine Vorstellung vom Leben in der menschlichen
Gesellschaft aussieht.
Ich habe sie ihre Erfahrungen machen lassen, solange ich dabei keine große Gefahr sah,
denn das ist viel mehr wert, als tausende von Worten.
Sie hatten dabei immer mein volles Vertrauen, und wussten es zu schätzen.
Meine Grenzen habe ich ihnen auch gezeigt, aber das hatte wenig mit materiellen Dingen
zu tun, sondern damit, dass sie eben auch nicht meine Realität schaffen können, genausowenig
wie ich ihre schaffe. Das hieß z.B. ganz konkret, dass ich zu bestimmten Zeiten Dinge für mich
getan habe, die mir wichtig wahren, auch wenn sie lieber gesehen hätten, dass ich in dieser
Zeit etwas anderes für sie mache. Sie haben das aber wunderbar gelernt, weil ich sie genauso
respektiert habe, und der Rahmen von allem war eben eine liebevolle Atmosphäre.
Soviel nurmal ganz grob dazu, man kann sicherlich stundenlang darüber diskutieren, aber
das würde nicht hierher gehören. Wobei ich aber denke, dass ich ihnen geholfen habe,
ihrem Selbst ein Stückchen näher zu kommen und ihnen nicht mein Selbst aufzuprägen.
Und da sind wir doch wieder beim Thema.
Der Weg zu unserer vollen Essenz ist der Weg zu uns selbst.
Wir haben einen göttlichen Kern und je näher wir diesem kommen, desto mehr wächst unsere Kraft,
unsere Macht Dinge zu erschaffen.
Die meisten Teilnehmer werden aus diesem Grunde hier im Forum sein, weil sie auf dem Weg
zu sich selbst sind. Vieles hilft uns dabei, vor allem sind es die Dinge, die unbequem sind,
die mit unseren Schwächen und unseren dunklen Seiten zu tun haben, denn genau das hindert
uns daran, göttlich zu sein.
Es ist wichtig, uns anzusehen, warum wir die Dinge tun, die wir tun. Wir sollten uns fragen,
was uns dabei wichtig ist, was uns in der Erfahrung, in unserem seelischen Wachstum voranbringt.
Es ist sinnvoll, dabei alle Werte unter die Lupe zu nehmen, die wir vielleicht gedankenlos übernommen
haben, die uns heute aber nur hindern und nicht vorwärtsbringen.
Wenn du Streit mit deiner Tochter hast, dann überleg doch mal, was sie dich lehren will.
Frag dich z.B., wie sehr du an materiellen Dingen hängst, wie sehr dein Selbstwertgefühl
davon abhängig ist, wieweit du dein Selbst darüber definierst. Schon bist du bei einem Aspekt
auf der Suche nach dir selbst.
Wir können alle Werte dieser Welt besitzen, es macht nichts, solange wir uns nicht zu ihren Sklaven
machen, solange wir die Freiheit in uns spüren, die Dinge jederzeit
loslassen zu können.
Ist übrigens eine schöne Diskussion hier, auch dank deiner Fragen, Reinfriede, muss ich wirklich
mal aus ehrlichem Herzen sagen. Es ist nicht unbedingt so, dass die Dinge, die ich hier so schreibe,
schon immer alle fertig bereit liegen, vieles entsteht hier erst, und das ist das Wertvolle an der Sache.
Liebe Grüße,
Diddi.
