Persönlichkeitsmerkmale und dessen Wertschätzung

Dann kam aber die Kreuzigungs-Szene am Schluss.
John Cleese meinte dazu mal:
"Die wichtigste Lektion, die Das Leben des Brian vermittelt, ist, dass Menschen eine Religion annehmen und mehr oder weniger das Gegenteil von dem tun können, was der Gründer ihnen geraten hat. Zugleich aber hielten sie das soziale Prestige aufrecht, das damit einhergehe, sich Christ nennen zu können."
 
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Wenn ich mir die Ursachen für Misogynie anschaue, so werden wir diese mit dem Gendern nicht wegzaubern können.
Nein, davon war ja auch nicht die Rede.
Das soziale Geschlecht bezieht sich auf alles, was als typisch für Frauen und Männer gilt. Es geht um das gelebte und gefühlte Geschlecht, nicht um das aufgrund körperlicher Merkmale zugewiesene Geschlecht.
Viele Menschen wissen gar nicht, dass es außer Mann und Frau auch intersexuelle Menschen gibt.
 
(...)

Wenn da nicht in gleicher Weise Umsetzungen durchgeführt werden, dann bleibt das Gendern nur ein Papiertiger.

Konsequentes Gendern immer und überall ist meiner Meinung nach so ein Papiertiger. Alsich z.B. mal in einem Podcast hörte, wie da andauernd von Gäst*Innen gesprochen wurde, habe ich nur genervt die Augen verdreht.

Ich halte Gendern da und nur da für sinnvoll, wenn das Geschlecht eine Rolle spielt bzw. die Wortwahl bzw. das Klischee ein bestimmtes Bild assoziiertt. Gäste sind zwar grammatikalisch maskulin, aber niemand denkt da nur an Männer. Das sieht bei anderen Begriffen wie z.B. Professor anders aus, und ich persönlich würde hier und nur in solchen Fällen dafür plädieren, da zu gendern bzw. die Sprache gendrneutraler zu gestalten.
 
Ich glaube, @Felicia1 spricht diesen Post an

Beitrag im Thema 'Missgunst, Intoleranz, Mobbing? Warum passiert so etwas?'
https://www.esoterikforum.at/thread...g-warum-passiert-so-etwas.204681/post-7725456
Ach, es geht um einen Beitrag von @bodhi- aus dem geschlossenen "Missgunst ..."-Faden, den ich geliked habe ...
Dort ging es um das Thema "Mobbing" und "Relativierung von Mobbing".

Ehrlich gesagt, ich fange hier jetzt sicher nicht nochmal eine Diskussion darüber an.
Zumal der Aufschrei groß war, damit aufzuhören, und wir am Schluss vereinbart hatten, uns via PN auszutauschen.
Aber ja, ich bin schon auch der Meinung, dass Du dazu neigst, Mobbingverhalten zu relativieren.
Via PN schreibe ich Dir auch gerne weshalb ich dieser Meinung bin.
Hier tue ich es nicht.
 
Ich weiß, ist schwierig.
Ich würde sagen, wenn's die Mehrheit der betroffenen Gruppe so sähe.

Demnach wäre dann beispielsweise der Spruch von Luke Mokrige durchaus ok.

Das ist dann aber auch eine heikle Definition, denn die Betroffene Gruppe könnte einfach dran gewöhnt sein, dass dumme Witze über sie gemacht werden, und sich alleine deswegen nicht weitrr groß dran stören.

Ich habe da auch keine wirklich brauchbare Trennlinien-Definition. Ich will damit nur nach wie vor aufzeigen, dass Humor sich da nicht ehrlich objektiv messen und einordnen lässt. Was für den einen eine grenzüberschreitende Verletzung ist, ist für jemanden anderen ein harmloser Schenkelklopfer... Und beide können das jeweils bachvollziehbar begründen.

Und diverse Comedians nutzen gerade dieses Spannungsfeld für sich aus. Ich bin mir sicher, dass z.B. Oliver Pocher sehr genau weiß, was er macht, wie er austeilt und wie das bei einigen dann ankommt.

Was darf Humor? Ich würde darauf dann antworten: Humor darf alles, aber jeder darf auch drauf reagieren, wie er will (im Rahmen der Legalität).
 
Das ist dann aber auch eine heikle Definition, denn die Betroffene Gruppe könnte einfach dran gewöhnt sein, dass dumme Witze über sie gemacht werden, und sich alleine deswegen nicht weitrr groß dran stören.
Das ist wahr.
Die betroffene Gruppe würde also Satire auf ihre Kosten dann sogar selbst relativieren,
weil sie selbst daran gewöhnt ist und es nicht anders kennt.

Was darf Humor? Ich würde darauf dann antworten: Humor darf alles, aber jeder darf auch drauf reagieren, wie er will (im Rahmen der Legalität).
(y)
Das klingt gut!
 
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Im Genenteil bin ich davon überzeugt, dass wir damit voll im Topic des Threads sind. Hier im Thread auch wurde Humor als erstrebenswerte Charaktereigenschaft bezeichnet. Und dem stimme ich auch zu. Ich glaube aber wie gesagt nicht oder nicht nur, dass wir die Sympathie eines Menschen nach ihrem Humor bemessen...



Ja, die Befürchtung habe ich manchmal auch. Und das sieht man dann, wenn eben auch Witze - egal ob harmlos, grenzwertig oder tabu-brechend - heftige Shitstorms hervorrufen. Ich denke dabei gar nicht mal, dass die Shitstorms ungerechtfertigt sind... sie sind nur nichtunbedingt der "Tat und Schuld" des Witzes angemessen. Im Gegenteil sind sie meines Erachtens rein zufällig. Jemand findet irgendeinen Haken, und alle, die den Witzerzähler nicht mögen, hängen sich dann mit rein und treiben eine neue Empörungs-Sau durchs Dorf... mal mehr mal weniger gerechtfertigt.

Ich will damit nicht sagen, man solle sich nicht empören und keine Säue durch Dörfer treiben - das mache ich ja auch ab und zu ganz gerne. Wir sollten uns aber davon verabschieden zu glauben, diese Sau-Treibjagten, diese Shitstorms, wären ein wirklicher moralisch immer richtiger Gratmesser.

Wenn wir das differenziert hinbekommen könnten, könnten wir es auch evtl. schaffen, dass "schlechter" Humor - egal, wie man "schlecht" hier definiert und wonach man das bemisst - zwar immer auch krisitiert wird, von den Menschen, die ihn nicht mögen,... aber eben nicht heftiger als angemessen.

Es würde schon auch passen aber das Thema ist spannend und wird zur Zeit auch vielerorts diskutiert. Deshalb wäre ein eigener Thread schon nicht schlecht. Vielleicht mach ich das.

Ich bin bei diesem Thema zur Zeit hin- und hergerissen - ich weiß schlichtweg oft nicht, was ich dazu denken soll. Mit einer Tendenz auf die Seite des Humors.
Von mir aus darf Humor schon recht schwarz sein, auch boshaft und es darf auch weh tun. Man muss halt wissen, wie. Und die eigene Grundhaltung und der Background ist natürlich auch ausschlaggebend. Es ist ein Unterschied, wer, wo, welche Art von Sarkasmus anwendet. Wenn ich als gleichberechtigte Frau eine ironisch-humorvolle Bemerkung über "Frauenliteratur" mache, ist das was anderes, als wenn das irgendein alteingesessener Kulturminister macht. Humor ist eine Sache von Fingerspitzengefühl und Verständnis. Ich würde sogar sagen, Humor hat auch was mit Bildung zu tun - wobei ich damit nicht an einen Hochschulabschluss denke :D

Die Zeiten sind grad unsicher, Krisen wo man hinschaut, steigende Armut, Angst vor Wirtschaftseinbrüchen und Krieg. Die Menschen sind irgendwie dünnhäutig und halten nicht so viel aus. So mein Gefühl.
Andererseits denke ich mir, dass wir sicher größere Probleme haben, als um uns über einen Witz zu echauffieren. Vielleicht gehts auch darum, unbedingt zu den "Guten" gehören zu wollen.
Vielleicht haben die Menschen auch einfach ihren Humor verloren in den letzten schwierigen Jahren.
Vielleicht sollte man einfach das Internet abschaffen - es hat uns nicht wirklich verbunden.

Wenn man mir sagen will, diese "Humorpolizei" hat etwas mit mehr Empathie oder Achtsamkeit zu tun oder gar damit, dass die Menschen dazugelernt hätten - dann bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich das nicht anzweifeln sollte. Denn überall sonst kann ich nicht viel von mehr Rücksicht und Achtsamkeit bemerken und schon gar nicht, dass die Menschen dazugelernt hätten.
 
Es würde schon auch passen aber das Thema ist spannend und wird zur Zeit auch vielerorts diskutiert. Deshalb wäre ein eigener Thread schon nicht schlecht. Vielleicht mach ich das.

Ich bin bei diesem Thema zur Zeit hin- und hergerissen - ich weiß schlichtweg oft nicht, was ich dazu denken soll. Mit einer Tendenz auf die Seite des Humors.
Von mir aus darf Humor schon recht schwarz sein, auch boshaft und es darf auch weh tun. Man muss halt wissen, wie. Und die eigene Grundhaltung und der Background ist natürlich auch ausschlaggebend. Es ist ein Unterschied, wer, wo, welche Art von Sarkasmus anwendet. Wenn ich als gleichberechtigte Frau eine ironisch-humorvolle Bemerkung über "Frauenliteratur" mache, ist das was anderes, als wenn das irgendein alteingesessener Kulturminister macht. Humor ist eine Sache von Fingerspitzengefühl und Verständnis. Ich würde sogar sagen, Humor hat auch was mit Bildung zu tun - wobei ich damit nicht an einen Hochschulabschluss denke :D

Die Zeiten sind grad unsicher, Krisen wo man hinschaut, steigende Armut, Angst vor Wirtschaftseinbrüchen und Krieg. Die Menschen sind irgendwie dünnhäutig und halten nicht so viel aus. So mein Gefühl.
Andererseits denke ich mir, dass wir sicher größere Probleme haben, als um uns über einen Witz zu echauffieren. Vielleicht gehts auch darum, unbedingt zu den "Guten" gehören zu wollen.
Vielleicht haben die Menschen auch einfach ihren Humor verloren in den letzten schwierigen Jahren.
Vielleicht sollte man einfach das Internet abschaffen - es hat uns nicht wirklich verbunden.

Wenn man mir sagen will, diese "Humorpolizei" hat etwas mit mehr Empathie oder Achtsamkeit zu tun oder gar damit, dass die Menschen dazugelernt hätten - dann bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich das nicht anzweifeln sollte. Denn überall sonst kann ich nicht viel von mehr Rücksicht und Achtsamkeit bemerken und schon gar nicht, dass die Menschen dazugelernt hätten.

Ich weiß genau, was Du meinst, und ich bin da auch hin- und hergerissen.

Ich denke schon, dass die "Humorpolizei" durchaus wirklich was mit Empathie und Achtsamkeit zu tun hat, indem sie nachvollziehbar aufzeigt, dass und wie ein Spruch oder Witz auch verletzend wirken kann, und so durchaus die Gesellschaft für die Gefühle von Minderheiten, Randgruppen oder Gruppierungen sensibilisiert.

ABER der nachfolgende Shitstorm, den einige Comedians dann ernten... der hat meiner Ansicht nach NICHTS mehr mit Achtsamkeit zu tun. Der ist nur für viele nur eine willkommene Gelegenheit verbal auf einen Comedian einzudreschen, den man ohnehin eh nicht mochte. Da kann man sich dann mitunter selbstbeweihräuchernd darüber auslassen, warum das ja nur unlusitg und auf keinen Fall einen Lacher Wert ist. Ob ein Shitstorm entsteht, und wie heftig er ausfällt, hat nicht viel damit zu tun, ob der Witz wirklich schlecht, grenzwertig, tabubrechend oder verletzend war. Und darum ist er selten der "Tat und Schuld" des Comedians oder Sprücheklopfer angemessen, sondern unangemessen überbordend heftig.

Der brittisch-irische Comedian Jimmy Carr ist ein Beispiel eines Humoristen, der quasi davon lebt, Tabus auszuloten und WEIT zu übertreten. Er ist sich dessen auch voll bewusst; ich habe irgendwo mal ein Talksshowauftriff von ihm gesehen, wo er gefragt wurde, was denn der "most offensive joke" gewesen wäre, den er mal gebracht hätte. Dass er darauf antworten konnte - und der Spruch, den er da äußerte, war wirklich extrem - zeigt, dass er durchaus dazu in der Lage ist zu erkennen, was wie stark offensive wirken kann, und dass er Tabus aktiv und wissentlich bricht.

Ich brachte vorhin schon das Beispiel Oliver Pocher. Ich mag ihn und seinen Humor nicht, aber ich halte ihn für sehr intelligent. Er tut zwar auf Nachfrage immer ironisch-lakonisch so, als würde er die Aufregung um seine Witze nicht verstehen... aber ich bin mir sicher, er weiß ganz genau, was er tut. Auch er ist Fähig Empathisch zu denken und sich in sein gegenüber rein zu denken und fühlen. Bezeichnend finde ich bei ihm, dass er eine enge Freundschaft mit Jürgen Domian pflegt, dem man nun sicher NICHT Empathielosigkeit vorwerfen kann. Der sehr derbe (und meiner Meinung nach unlustige) Humor von Pocher ist sein Geschäft.

Vielleicht sollten wir wirklich einen Extra-Thread aufmachen, in dem wir die verschiedenen Shitstroms der Vergangenheit gegen Comedians gegenüberstellen und vergleichen und besprechen, ob das wirklich "empathielos" war oder nicht, bzw. warum es bei echten Tabubrüchen, wie sie z.B. Jimmy Carr gerne und wissentlich begeht, zu keinen solch heftigen Reaktionen kommt.
 
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Kritisch sehe ich es auch, wenn Menschen suggeriert wird, dass sie ja viel zu intelligent und humorvoll sind, um sich über Sprüche die auf ihre Kosten gehen zu ärgern.

"Ist doch liebevoll gemeint, wenn wir xy unsere "Dicke" nennen. Sie weiß schließlich, dass wir sie mögen und das doch gar nicht böse meinen. Stimmt doch, oder, Dicke?"

Tut sie ihre Verärgerung darüber kund, muss sie befürchten, die ihr vorher zugedachten Pluspunkte aufgrund der Akzeptanz solcher Sprüche, Intelligenz und Humor, direkt wieder zu verlieren.
 
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