Es würde schon auch passen aber das Thema ist spannend und wird zur Zeit auch vielerorts diskutiert. Deshalb wäre ein eigener Thread schon nicht schlecht. Vielleicht mach ich das.
Ich bin bei diesem Thema zur Zeit hin- und hergerissen - ich weiß schlichtweg oft nicht, was ich dazu denken soll. Mit einer Tendenz auf die Seite des Humors.
Von mir aus darf Humor schon recht schwarz sein, auch boshaft und es darf auch weh tun. Man muss halt wissen, wie. Und die eigene Grundhaltung und der Background ist natürlich auch ausschlaggebend. Es ist ein Unterschied, wer, wo, welche Art von Sarkasmus anwendet. Wenn ich als gleichberechtigte Frau eine ironisch-humorvolle Bemerkung über "Frauenliteratur" mache, ist das was anderes, als wenn das irgendein alteingesessener Kulturminister macht. Humor ist eine Sache von Fingerspitzengefühl und Verständnis. Ich würde sogar sagen, Humor hat auch was mit Bildung zu tun - wobei ich damit nicht an einen Hochschulabschluss denke
Die Zeiten sind grad unsicher, Krisen wo man hinschaut, steigende Armut, Angst vor Wirtschaftseinbrüchen und Krieg. Die Menschen sind irgendwie dünnhäutig und halten nicht so viel aus. So mein Gefühl.
Andererseits denke ich mir, dass wir sicher größere Probleme haben, als um uns über einen Witz zu echauffieren. Vielleicht gehts auch darum, unbedingt zu den "Guten" gehören zu wollen.
Vielleicht haben die Menschen auch einfach ihren Humor verloren in den letzten schwierigen Jahren.
Vielleicht sollte man einfach das Internet abschaffen - es hat uns nicht wirklich verbunden.
Wenn man mir sagen will, diese "Humorpolizei" hat etwas mit mehr Empathie oder Achtsamkeit zu tun oder gar damit, dass die Menschen dazugelernt hätten - dann bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich das nicht anzweifeln sollte. Denn überall sonst kann ich nicht viel von mehr Rücksicht und Achtsamkeit bemerken und schon gar nicht, dass die Menschen dazugelernt hätten.