Sein Fehler war nicht nur, dass er nicht in der Lage war, die ärztlichen Unterlagen richtig zu verstehen. Und ja, er mag die Patientin nicht aktiv davon abgehalten haben, einen Arzt aufzusuchen. Aber er hat sie über Jahre weiter behandelt basierend auf seiner Diagnose. Meinst Du nicht, dass Zweifel bei ihm angebracht gewesen wären, wenn die beschwerden nicht wirklich zurück gehen, trotz langwieriger Behandlung? Und es ist davon auszugehen, dass die Beschwerden der patientin nicht zurück gingen, sondern im Gegenteil schlimmer wurden - als sie schließlich wieder zu Ärzten ging, hat der Krebs bereits gestreut.
Sie hat sich geweigert, zum Arzt zu gehen. Es war ihre Entscheidung. Dass er den Befund nicht lesen konnte oder falsch gelesen hatte, sehe ich genauso als Fehler an. Darüber hat aber das Gericht zu entscheiden.
Ob die Ärzte ihr tatsächlich hätten helfen können, ist reine Spekulation. Möglicherweise wäre ihr Leidensweg dann noch um ein Vielfaches länger gewesen.
Und zweitens sehe ich hier nicht, wo ich "einen ganzen Berufsstand" in Misskredit bringe. Ich schreibe NICHT, dass alle Heilpraktiker so handeln. Ich schreibe nur, dass ich sein Verhalten kritikwürdig und die Anklage damit berechtigt empfinde. Und ich spreche mich - wie Du auch - für Maßnahmen aus, die ein solches Verhalten erschweren.
Diese Aussage hat sich ausschliesslich auf deine Forderung bezogen, wonach es moralisch verwerflich sei (sinngemäss), einen Strohhalm anzubieten.
... und er hat über Jahre an diesem Fehler festgehalten und wurde - zumindest scheinbar - auch nicht stutzig, dass die Erfolge auch über Jahre ausblieben. Und auch der zweite von
@Roti verlinkte Artikel konnte diesen Schein nicht ausräumen.
Siehe oben. Es war IHRE ENTSCHEIDUNG, sie wollte nicht zum Arzt. Steht doch alles in dem Artikel.
Nochmal: Ist es deswegen automatisch ok für Dich, alle möglichen Behandlungen anzubieten?
Grundsätzlich Ja. Weil der Mensch entscheidet, ob er eine solche Behandlung in Anspruch nehmen möchte. Entsprechende Aufklärung, auch über Kosten, setze ich dabei voraus. Abgesehen davon ist eigentlich klar, dass ein Alternativer oder auch HP keine Heilungsversprechen geben dürfen. Es obliegt der Entscheidung des Betreffenden. Nachdem hier keiner von uns weiss, was tatsächlich vorgefallen ist - wie ich gelesen habe, gibt es sehr wohl Dokumentationspflicht des HPs usw. - ist es irrelevant hier einfach ein "Urteil" aus den paar Zeilen in der Zeitung zu bilden. Unseriös.
Wäre es ok für Dich, wenn ich Geld dafür nehmen würde, schwerkranke Menschen anzuniesen, mit der Behauptung, dass das evtl. helfen könnte? Wenn jemand das in Anspruch nimmt... tja, dann hat er sich dafür entschieden, und ich wäre Deiner Argumentation folgend aus dem moralischen Schneider. Wäre ich das?
Spar dir deine eigenartigen Beispiele, die ziehen bei mir nicht. Dient ausschliesslich der Provokation und hat mit dem hiesigen Fall absolut nichts zu tun.
Quatsch. Wir werfen alle unsere persönlichen Meinungen hier rein.
Die bleibt dir auch unbenommen, kein Thema. Sobald man das aber auf die Allgemeinheit bezieht, sieht die Sache anders aus.
Du gehst davon aus? Mir sagst Du, meine persönlcihe Meinung wäre irrelevant, aber Du schreibst, wovon Du ausgehst... also DEINE persönliche Meinung?
siehe oben
Und nein, ich rede immernoch nicht vom genzen Berufsstand. Und auch nein: Wenn Heilpraktiker wirklungslose Therapien anbieten, bedeutet das nicht zwingend, dass all ihre Klienten dran sterben - auch nicht all ihre schwerkranken Klienten.
Egal, ob du vom gesamten Berufsstand redest oder nicht. Du ziehst gegen deiner Meinung nach wirkungslose Therapien zu Felde, obwohl du es gar nicht wissen kannst (allgemein gemeint, nicht auf den speziellen Fall bezogen - und auch hier weiss niemand, und du auch nicht, was tatsächlich war, was dieser HP gemacht oder nicht gemacht hat).
Ich bleibe dabei: Mit der Aussage, es wäre verwerflich, Strohhalme anzubieten, die keine seien, denunzierst du einen ganzen Berufsstand.