Pendel mehr vertraut als Medizin => tot

Ist etwas OT, aber fällt mir gerade ein:

Na was wohl, zum Zahnarzt hat er mich geschickt, weil dort gehör' ich hin. Einfach "nach oben" zu signalisieren "Du, mach mal ein Wunder, ich will dort nicht hin" ist halt nicht. :D (...)

Ich komme ja aus Nord-Dutschland, und da gibt es Gegenden, wo es so ab und zu mal "Landunter" - also Überschwemmungen - geben kann. Aus dieser gegend gibt es ein schönes Märchen:
Bei einer Sturmflut muss der Pastor eines Dorfes, bei dem der Deich gebrochen ist, auf das Dach seines Pastorrats flüchten. Das Wasser steigt weiter. Da kommt ein Schlauchboot mit Hilfskräften. Die rufen ihm rüber: "Kommen sie, wir holen sie da runter." Doch der pastor lehnt ab und entgegnet: "Ich habe Gottvertrauen. Gott wird helfen."
Das Wasser steigt weiter.
Ein weiteres Schlauchboot mit Hilfskräften kommt vorbei, und bietet wieder Hilfe an. Der pastor entgegnet wieder: "Ich habe Gottvertrauen. Gott wird helfen."
Das Wasser steigt noch weiter, und das Dach ist schon fast überflutet.
Da kommt ein Hubschrauber vorbeit. Er fliegt näher, um den Pastor aufzusammeln. Der winkt jedoch ab, und ruft den Leuten entgegen: "Ich habe Gottvertrauen. Gott wird helfen."
Das Wasser steigt weiter, und der Pastor ertrinkt.
Er tritt vor Gott, und dieser sagt ihm: "Sach' mal, spinnst Du (stell Dir dazu einen schönen hanseatischen Akzent vor) ... Ich habe Dir zwei Schlauchboote und einen Hubschrauber geschickt, und Du schickst alle wieder fort. Selber Schuld sach ich nur."
 
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Und so etwas wie Schüssler Salze können gar nicht so unwirksam sein, da diese in Deutschland, Österreich und der Schweiz zwar rezeptfrei aber apothekenpflichtig sind!

Apothekenpflichtig heißt nicht automatisch wirkungsvoll. genausowenig, wie "von Krankenkasse übernommen" automatisch evidenz- und wissenschaftsbasiert bedeutet.
 
Es würde die Freiheit aber zu sehr reduzieren, wenn nur noch Mediziner etwas anbieten dürfen. Was ist mit Religionen. Ist doch kein Unterschied.
Ein Mediziner ist ja auch kein Anbieter, sondern ein Dienstleister im Sinne des Heilens/Helfens (medicin). Und dafür muss er sich nach immer neuen Erkenntnissen richten, sich ständig bewähren und hat lange studiert. Und zwar ergebnisorientiert und an Erfolgen dauerhaft messbar.

Jep, oder so:
Es geht auch nicht darum, Pendeln zu vebieten, sondern darum, dass da ein Heilpraktiker so handelte, als wäre seine Diagnose und Therape besser und vertrauenswürdiger als die der Medizin.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Joey

Bei einem wissenschaftlichen Arzt,
sprecht ihr von einem "Kunstfehler",
negativ: Ärztepfusch.

Geschieht dies bei einem spirituellen Arzt,
veranstaltet ihr jedesmal eine Hexenjagd.

Ist es denn so schwer, wie ich oft immer sage,
von "Missbrauch" zu reden?

(Braucht ihr das um eure Einstellung zu streicheln?)​
 
Ein Mediziner ist ja auch kein Anbieter, sondern ein Dienstleister im Sinne des Heilens/Helfens (medicin).

Ja, im besten Falle wäre das so.

Aber hier ging es eben darum, dass es eben verschiedene Anbieter gibt, die Heilung versprechen.

Und für die Alternativen gilt das so wohl auch, denn sie müssen nicht jeden bei einem Notfall versorgen.
 
Es würde die Freiheit aber zu sehr reduzieren, wenn nur noch Mediziner etwas anbieten dürfen.

Wenn mediziner was anbieten dürfen? Nochmal: Hier ging es um eine ernsthafte schwerwiegende Erkrankung. Da hat die medizin ein berechtigtes Monopol drauf, weil nur sie bisher gut zeigen konnte, dass sie da Chancen liefern kann.

Was ist mit Religionen? Ist doch kein Unterschied.
Es wird auch gespendet um wieder gesund zu werden. Es wird Gesundheit durch Gebet versprochen.

Vor allem besagtes Versprechen finde ich hoch-problematisch. Und ich kritisiere sowas, wenn ich es sehe.

Aber gut, wenn er medizinische Aussagen (auch negativ) trifft, obwohl ihm die Kompetenz fehlt, dann könnte das anders aussehen. Er kann nicht selbst den Arzt spielen.

Aber weiß nicht, ob jemand einen Mediziner imitiert, wenn er eine Krankheit auspendelt. Bezweifle es.

Er spielt nicht Arzt, er sagt implizit: "Ich kann es besser als die Ärzte."

Das ist eben auch ein Zeitpunkt (wenn die Mediziner nicht mehr oder kaum mehr weiter wissen) wo jemand dann zu alternativen Anbietern geht.

Wäre dann die Frage, ob das zu dem Zeitpunkt nicht ein Versuch wert ist.

Da ich noch nicht schwer krank war, weiß ich natürlich nicht, an welche Strohhalme ich mich klammern würde - die psychische Ausnahmesituation ist wahrscheinlich nicht auszumalen.
Aus jetziger Sicht würde ich allerdings nur ausprobieren, was wissenschaftlich betrachtet zumindest halbwegs plausibel ist.
Umso moralisch fragwürdiger finde ich, wenn auch andere Strohhalme angeboten werden...
 
Ist etwas OT, aber fällt mir gerade ein:



Ich komme ja aus Nord-Dutschland, und da gibt es Gegenden, wo es so ab und zu mal "Landunter" - also Überschwemmungen - geben kann. Aus dieser gegend gibt es ein schönes Märchen:
Bei einer Sturmflut muss der Pastor eines Dorfes, bei dem der Deich gebrochen ist, auf das Dach seines Pastorrats flüchten. Das Wasser steigt weiter. Da kommt ein Schlauchboot mit Hilfskräften. Die rufen ihm rüber: "Kommen sie, wir holen sie da runter." Doch der pastor lehnt ab und entgegnet: "Ich habe Gottvertrauen. Gott wird helfen."
Das Wasser steigt weiter.
Ein weiteres Schlauchboot mit Hilfskräften kommt vorbei, und bietet wieder Hilfe an. Der pastor entgegnet wieder: "Ich habe Gottvertrauen. Gott wird helfen."
Das Wasser steigt noch weiter, und das Dach ist schon fast überflutet.
Da kommt ein Hubschrauber vorbeit. Er fliegt näher, um den Pastor aufzusammeln. Der winkt jedoch ab, und ruft den Leuten entgegen: "Ich habe Gottvertrauen. Gott wird helfen."
Das Wasser steigt weiter, und der Pastor ertrinkt.
Er tritt vor Gott, und dieser sagt ihm: "Sach' mal, spinnst Du (stell Dir dazu einen schönen hanseatischen Akzent vor) ... Ich habe Dir zwei Schlauchboote und einen Hubschrauber geschickt, und Du schickst alle wieder fort. Selber Schuld sach ich nur."

Jou, kenn ich, die Geschichte. :D

Auch OT:

"Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott." Wird zwar von Atheisten gerne als Argument "missbraucht", heisst aber im Grunde genommen nichts anderes als: Werde und sei dir deiner eigenen Verantwortung bewusst.

OT aus. :D
 
Ja, im besten Falle wäre das so.

Aber hier ging es eben darum, dass es eben verschiedene Anbieter gibt, die Heilung versprechen.

Und für die Alternativen gilt das so wohl auch, denn sie müssen nicht jeden bei einem Notfall versorgen.

Heilung zu versprechen, ist hochgradig unseriös. Kein Alternativer, der etwas auf sich hält, macht das.
 
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@Joey

Bei einem wissenschaftlichen Arzt,
sprecht ihr von einem "Kunstfehler",
negativ: Ärztepfusch.

Geschieht dies bei einem spirituellen Arzt,
veranstaltet ihr jedesmal eine Hexenjagd.

Ist es denn so schwer, wie ich oft immer sage,
von "Missbrauch" zu reden?

(Braucht ihr das um eure Einstellung zu streicheln?)​

Die Fälle unterscheiden sich.

Ärztepfusch ist es z.B., wenn ein Arzt ein Etiket eines Medikaments falsch liest und deswegen versehentlich ein falsches Medikament injiziert und deswegen der Patient Nachteile erleidet. Sowas kann tragisch enden. Es ist ein Fehler, mit tragischen Folgen... aber es stehen keine fehlerhaften Gedanken dahinter. Es geschah nicht wider besseren Wissens.
Und, wenn es doch wider besseren Wissens passiert, hat das auch entsprechend härtere Konsequenzen für den Arzt zu haben.

Hier reden wir aber über einen Fall, der eben entgegen besserem Wissens geschah. Der Heilpraktiker wusste von der medizinischen Diagnose, hat sein Pendel-Ergebnis aber nicht angezweifelt deswegen (scheinbar).
 
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